Neun Aphorismen aus Anlass einer Neonazi-Mordserie

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Wir beklagen den braunen Sumpf,
aber fischen ganz gern noch ein wenig im Trüben.

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Niemand wird als Nazi geboren –
sie lernen es in unserer Mitte.

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Wo rechte Gewalttäter unbehelligt bleiben,
können sie leicht im Dunkeln agieren.

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Der ursprüngliche nationalsozialistische Untergrund
steckt tief in der Seele der biederen Hausfrau,
die sich an Sankt Martin darüber beklagt,
dass so viele ausländische Kinder
an ihrer Haustür Martinslieder singen.

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Rechte Kameradschaften wirken attraktiv,
weil es keine rechte Kameradschaft mehr zu geben scheint.

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In Harmonie mit Nazis leben zu wollen meint:
O nie Harm!

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Der Nazi-Täter tut Schändliches.
Der Nazigegner tut etwas dagegen.
Der Neutrale tut nichts –
die schändlichste Tat.

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Wo es sozial gerecht zugeht,
hat unsoziales Rechts wenig Chancen.

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Rechts ist die herzlose Seite des Menschen.

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© 14. November 2011 by Detlef Träbert, Pädagoge und Aphoristiker
Veröffentlichung: DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011
Rathausplatz 8, 53859 Niederkassel, Tel.: 02208 /901989, www.aphorismen.schubs.info
E-Mail: traebert@schubs.info

Umleitung: Terror in der Presse, Banken in die Schranken und obendrein will ein Blogger reich werden.

Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (foto: zoom)
Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (foto: zoom)

Terror in der Presse: Grevenbroich ist überall … jurga

Italien: im Würgegriff der marktkonformen Demokratie … nachdenkseiten

Berlin: Banken in die Schranken (Fotos) … nicsbloghaus

Betreuungsplätze für Kinder unter Drei: Ute Schäfer und die rote Laterne … postvonhorn

Sweet Home Alabama: keiner redet heute darüber, dass gestern die USA ihre größte Pleite einer Gemeinde in der Geschichte der USA erlebte. Die Gemeinde Jefferson County in Alabama meldete gestern Konkurs an … wiesaussieht

Jüdische Kultur in Deutschland: Wie geht es weiter mit der Alte Synagoge in Essen? … ruhrbarone

Politiker-Kultur: Wir im Biergarten … WirInNRW

„Bedingungsloses Grundeinkommen“ ein Weg zum Schutz vor Armut? Die vom Hagener DGB-Kreisvorsitzenden Jochen Marquardt moderierte Veranstaltung findet am Mittwoch, 16. November um 19 Uhr im AllerWeltHaus im Dr.-Ferdinand-David-Park, Potthofstr. 22, statt … doppelwacholder

Samstag, 3. Dezember 2011: 10 Jahre DOC BROWN – Der Geburtstagsgig … neheimsnetz

Ich werde reich! Da wird nun auf Beschluss unserer Grossen in Berlin allen Personen, die ihr Kind nicht in die Obhut eines staatlich zugesicherten Kinderhortes geben, pro Monat eine Prämie von 100 Euro gezahlt. Irgendwo in meinem Hirn machte sich ein müder Gedanken bereit, ans noch nicht voll erschienene Tageslicht zu kommen … wiemeringhauser

Aphorismen für den Alltag und darüber hinaus: DenkMalAn! von Detlef Träbert

träbertdenkmalan
Detlef Träbert, DenMalAn!, Aphoristische Andenken

Ich schreibe hobbyweise Aphorismen.

So beginnt Detlef Träbert, freiberuflicher Schulberater, Autor und Diplom-Pädagoge seine kleine Sammlung „DenkMalAn! – Aphoristische Andenken“.

Sprachdichtung macht Lyrik,
Sprachverdichtung Aphorismen.

Träbert hat sein 80 Seiten umfassendes Büchlein in mehrere Abschnitte unterteilt: Vorsätze, Gedankensprünge,  Menschen,  Atomkraft und das Kommunizieren.

Über die Politik und die Zeit schreibt der Aphoristiker:

Wer immer mit der Zeit geht,
kann ihr nie voraus sein.

Trödeln ist Widerstand gegen Hektik.

Träbert schreibt gegen den Zeitgeist an, den er für zu oberflächlich, medienorientiert und verblödend hält:

Der Flachbildschirm wurde passend
zum Programmniveau entwickelt.

Das ist amüsant, aber der Flachbildschirm erscheint mir ein wenig zu zeitgemäß, zu wenig zeitlos. Ebenso wie die aus der englischen Sprache entnommene Wendung „nicht wirklich“:

Keine Zeit zu haben ist wie
den Kopf verloren zu haben –
beides stimmt nicht wirklich.

Thematisches und sprachliches Anbiedern an den Zeitgeist? Das ist wohl Geschmackssache.

Wichtige Anliegen Träberts sind Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit, Souveränität und Autonomie des Einzelnen sowie Gerechtigkeit. Er plädiert für ein Leben, Denken und Handeln außerhalb eingetretener Pfade:

Flexibilität
ist die Standfestigkeit
des Beweglichen.

Wer es im Kopf nicht aushält,
sollte den Aufenthaltsort wechseln.

Ein gelungener Aphorismus muss einen Teil der Wahrheit enthüllen und verdichten und dem Leser dadurch einen neuen Einblick, ein neues Verständnis ermöglichen. Die kleinen, kurzen Texte von Detlef Träbert zwingen zum Innehalten und Nachdenken über das Leben, die Zeit, das Geld und den Umgang miteinander, über Grundfragen und ganz Aktuelles:

Komasaufen ist
die Abstimmung mit Engelsflügeln
über das Leben im Hier und Jetzt.

Mit viel Freude an der Sprache und an seinen kleinen, ganz großen Ideen siegt bei aller Kritik an den Missständen bei Träbert letztlich doch immer die Hoffnung:

Denken zu können
wurde zum Schicksal der Menschen –
und bleibt ihre letzte Chance.

In diesem Sinne ein empfehlenswertes kleines Buch mit vielen Anregungen für heute und morgen.

Detlef Träbert, DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011. Auf der neuen Internetpräsenz www.aphorismen.schubs.info kann man im Buch blättern und vieles mehr.

Umleitung: Gedenktage und ab in den Winter.

Eat Me! (foto: zoom)
Eat Me! (foto: zoom)

Der Tag danach I – Antisemitismus / Reichspogrom am 9. November 1938: Der zensierte Luther. Was sind nun Luthers „beschämende Aussagen zu den Juden“? … hpd

Der Tag danach II – Duisburg am 10. November 1938: In Duisburg begann der Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung „erst“ gegen Mitternacht vom 9. auf den 10. November, erstreckte sich über den gesamten 10. November, setzte sich in der folgenden Nacht fort und endete am Vormittag des 11. November … jurga

Vortrag über den Sobibór-Prozessin Hagen: Das Vernichtungslager Sobibór gehörte zu den zentralen Stätten der „Aktion Reinhard“, bei der über zwei Millionen europäischer Juden sowie 50.000 Roma und Sinti systematisch ermordet wurden.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet fand der größte Prozess im Zusammenhang des Vernichtungslagers Sobibór in den Jahren 1965 bis 1966 vor dem Hagener Landgericht statt. Dr. Marlene Klatt wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Hagener Vorträge und Diskussionen“ am Donnerstag, 17. November, um 19 Uhr im Historischen Centrum Hagen, Eilper Straße 71-75, einen Vortrag über den Prozess halten … doppelwacholder

Der Tag danach III: Heute hätte Carl Sagan Geburtstag gehabt. Und aus diesem Grund und zu seinen Ehren wird  der Carl Sagan Tag begangen.  Ich kann gar nicht sagen, wie sehr dieser Mann mich beeinflusst hat, und das wird sicher vielen so gehen, die als Kinder oder Jugendliche seine Serie Unser Kosmos (engl: Cosmos) im Fernsehen verfolgt haben … wissenslogs

Ebenfalls sehr deutsch: Revolution bittet um amtliche Genehmigung … misik

SPD einschließlich SPD-Linke: versuchen mit allen Mitteln ihre Beteiligung an der Fütterung des Finanzcasinos zu vertuschen, meinen die … nachdenkseiten

Kontrolle als Farce? Heute abend fand im Bestwiger Rathaus eine gut besuchte Bürgerversammlung zu den Weihnachtsbaumkulturen statt; wir haben bereits mehrfach darüber berichtet. Eines der Themen war die Kontrolle über das Spritzen der Pflanzen”schutz”mittel … sbl

Winterberg: Fremdenverkehrsbeitrag soll eine halbe Million Euro mitfinanzieren … derWesten

“Dat Schönste am Wein is dat Pilsken danach”: Ruhrbarone Lesung am 22. Novembre im Sissikingkong/Dortmund … ruhrbarone … guckst Du auch auf Facebook.

As Time Goes By – “1968er” wird “60″: Keine Ahnung, welcher Neheimer am 10.11.2011 auch noch “60″ wird. Sicher weiß ich das von Markus Böse. Er lebt zwar nicht mehr im Städtchen, hat aber hin und wieder interessant darüber berichtet. In diesem Sinne: Alles Gute, Markus! … neheimsnetz

Auf geht’s in den Winter: Jetzt geht’s also wieder los. Das morgendliche Scheibenkratzen, dazu noch etwas Nebel und allgemein schlechte Sicht, Laub auf den Straßen …. und die Fahrt zur Arbeit dauert bis zu einem Drittel länger als sonst … schwenke

Umleitung: Von den benachbarten Blogs über den Dortmunder Hamster-Skandal zur Politik.

Spätherbst-Paprika auf der Ennert (foto: zoom)
"Spätherbst-Paprika" auf der Ennert (foto: zoom)

Das Wiemeringhauser Nachbarblog sendet wieder: „Wenn ich mich dann im Liegestuhl zurücklehne, dem Dröhnen der Motoren lausche, mir die ein oder andere trockene Tannennadel um die Nase und anschliessend in mein sonnenschirmgeschütztes Krombacher weht und ich mir keine Gedanken über den heimischen Boden mache, der an den “ökologisch korrekten” Weihnachstbäumen hängend unseren Ort verlässt, dann weiss ich, ich bin immer noch hier“, meint der … wiemeringhauser

Dann gibt es da noch ein benachbartes Blog in Meschede: „Nach meiner Meinung wird es Zeit, diese seit 1980 geltende Regelung wieder abzuschaffen. Wirkliche Energiespareffekte scheint es ja auch nicht zu geben. Aber Deutschland hält munter weiter an dieser Regelung fest. Retten wir lieber Griechenland“ … schwenke

Neuer Bundesvorstand für DJV-Journalisten: Zwei NRW-ler sind Mitglied im neuen Bundesvorstand des Deutschen Journalisten-Verbandes: Die rund 300 Delegierten des DJV-Verbandstags in Würzburg bestätigten die freie Journalistin Ulrike Kaiser aus Remscheid mit großer Mehrheit als stellvertretende  Vorsitzende. Der freie Journalist und Sachbuchautor Frank Überall aus Köln ist neuer Schatzmeister … djvnrw

Experiment Impro-Vortrag in Bad Urach: „Am Montag, 14.11.2011, halte ich um 16:30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Chancen und Risiken im Social Web“. Der Vortrag findet statt im Rahmen eines Seminars des Netzwerks für Senioren-Internet-Initiativen Baden-Württemberg in Bad Urach. Welch ein weitgefasstes Vortragsthema! Chancen und Risiken – da könnte man tausend Sachen zu erzählen! Und, da hab ich mir heute gedacht: Das ist mal wieder eine schöne Gelegenheit für ein Experiment.“ … dunkelmunkel

Fuckeln im Internet: 15 Tipps und Infos zu den neuen Google+ Seiten … google

Heißer Tipp für helle Köpfe: Bücher über Astronomie … scienceblogs

Militärschlag gegen den Iran? Westerwelle warnt … jurga

Austin, Texas: James K. Galbraith im NachDenkSeiten-Interview … nachdenkseiten

Marktwirtschaft oder Kapitalismus? „Wir hatten gestern schon darauf hingewiesen: hier der Artikel von Gabor Steingart aus dem Handelsblatt von gestern. Und als Ergänzung die Sichtweise auf die amerikanische Debatte von Jürgen Kaube.“ Das Wesentliche sind die Kommentare bei … wiesaussieht

NRW-Finanzen: So bringen wir uns ganz sicher um … postvonhorn

Geisterdebatte über eine neue Partei: Verbunden wird die Debatte vor allem mit einem Namen, dem des einstigen BDI-Chefs Hans-Olaf Henkel, dem breiten Publikum wohl besser bekannt als ständiger Gast in fast allen politischen Talkshows der Republik … wirinnrw

Der Dortmunder Hamster-Skandal: Eine Lehrerin in Dortmund warf ein kleines Mädchen aus der Schule, das seinen Hamster mit in den Unterricht gebracht hatte. Der Vorwurf: Tierquälerei … ruhrbarone

Hagen – Erinnerung an die Pogromnacht von 1938: Schweigemarsch zur Synagoge und Gedenkveranstaltung im Rathaus … doppelwacholder

Krawalle beim BVB-Spiel – ein Nachtrag: „Am Dienstag Abend waren wir, wie seit mehr als ein Jahrzehnt üblich, wieder zu einem Heimspiel unseres BVB ins Westfalenstadion gefahren und wollten einen schönen Fußball-Abend erleben. Es war eigentlich alles angerichtet. Flutlicht und BVB, diese beiden Faktoren lassen mein Herz höher schlagen. Dazu ein Gegner mit einer langen Tradition, viel Fanpotenzial und den schönsten Vereinsfarben der Welt. Was will man als Fußballfan mehr“ … jahobri

FOC in Werl: Aktives Neheim fürchtet Kaufkraftabwanderung … neheimsnetz

Pestizide auf Christbäumen stehen in der Kritik: „In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Plantagen insbesondere im Sauerland stark zugenommen. Dabei reichen viele der Monokulturen auch bis dicht an die Wohnbebauung heran. Weil dort auch gespritzt wird, fürchten Anwohner gesundheitliche Beeinträchtigungen“ … derWesten

Umleitung: Ethikunterricht, E-Learning als Reibach, Europa-Krise, das Tief im Westen, ein Nachruf und mehr.

Das gibt bei Scrabble 0 Punkte oder was auf die Finger (foto: zoom)
Das gibt bei Scrabble 0 (in Worten: Null) Punkte oder was auf die Finger (foto: zoom)

Ethikunterricht in Berlin: Steht Ergebnis des Volksentscheids zur Disposition? … hpd

E-Learning – der Reibach mit Bildung: „Auf der Suche nach neuen Erlösquellen und Geschäftsmodellen sind Medienbetreiber auf die Bildung gekommen. In einem bemerkenswerten Gleichklang engagieren sich Ex-Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff und Neu-Bertelsmann-Chef Thomas Rabe für das Mega-Thema Bildung, zu neudeutsch: Education.“ … meedia

Die Multitude bei der Arbeit: Occupy Irgendwas. Der Kapitalismus und seine Kritiker … misik

Europa-Krise – Setzet Euch mit Tränen nieder! Was ist da los? Ein Staatenbund beschließt, einem notleidenden Mitglied Beistand zu leisten. Der Beistand sieht so aus, dass selbst die Experten der sogenannten Troika kein Licht am Ende des Tunnels erkennen. Die Botschaft lautet: Rettung heißt Niedergang … wiesaussieht

NRW – Das Tief im Westen: Selten hat sich ein Bundesland in so kurzer Zeit so blamiert. Eigentlich Zeit für einen neuen Slogan … ruhrbarone

Nachruf: Zum Tod der Musikjournalistin Sonja Müller-Eisold … revierpassagen

Falsch sortiert: Wie teuer ist falsch sortierter Hausmüll? Vor allem in der Bio-Tonne finden sich immer häufiger Gegenstände, die nicht in diesen Behälter gehören, wie Plastiktüten und Windeln. Die Stadtverwaltung Meschede kontrolliert aus diesem Grund stichprobenweise die braunen Tonnen … sbl

Verlegt im Bogen: Herr Nipp kommt doch – ab 10. November 2011 … neheimsnetz

Zehn Aphorismen zum Arabischen Frühling

Arabischer Frühling – Herbst der Diktatoren.

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Im arabischen Frühling sprießt unzweifelhaft die Freiheit,
aber auch zweifelhafte Gewalt.

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Der Weg des Freiheitskampfes
ist nicht das Ziel der Freiheit.

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Diktatoren herrschen unbeherrschbar.

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Es kommt zu Freiheitskämpfen,
wo die Mächtigen sich die Freiheit nicht nehmen lassen wollen,
das Volk zu unterdrücken.

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Wer als Diktator
Menschen seines Volkes auf Menschen seines Volkes schießen lässt,
zeigt, zu was Menschen fähig sind.

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Die Notwehr des Volkes gegen den Despoten
und die Notwehr des Despoten gegen das Volk
werden auf der Waage der Moral gegeneinander abgewogen.

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Schreiendes Unrecht verlangt danach,
den Hunger nach Gerechtigkeit zu stillen.

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Ein Diktator, dem die Ölmilliarden heilig sind,
muss als Märtyrer im Krieg gegen das eigene Volk sterben.

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Zur Demokratie führt kein Königsweg.

© 27. Oktober 2011 by Detlef Träbert, Pädagoge und Aphoristiker
Veröffentlichung: DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011
Rathausplatz 8, 53859 Niederkassel, Tel.: 02208 / 901989, www.aphorismen.schubs.info
E-Mail: traebert@schubs.info

Umleitung: Bahn-Bashing revisited, Rudelbildung in DU, Europa-Krise mit halbem Griechen, Blaubär, Arschloch und mehr.

Kohlekraftwerk Möllen am Niederrhein (foto: zoom)
Kohlekraftwerk Möllen am Niederrhein (foto: zoom)

Unser gestriges Bahn-Bashing hat sich relativiert: auf der Autobahn ist es doch noch viel schlimmer. Sperrung bis in den Morgen. Unfallserie auf der A7 kostet ein Menschenleben … haz

Säkularisierung: Werteerziehung geht auch ohne Religion, meint Walter Hoffmann … hpd

Rudelbildung im Duisburger Norden: Aufläufe der Türkei- und der Kurdistan-Fans … jurga

Bertelsmann-Bevölkerungsprognose: Unseriöse Panikmache? … nachdenkseiten

Europa-Krise: Geschichte wird gemacht – Es wäre übrigens kein Problem, einen unkontrollierten Staatsbankrott zu verhindern. Die Eurostaaten müssten lediglich deutlich machen, dass sie gemeinschaftlich für die europäischen Staatsschulden haften, meint Frank Lübberding … wiesaussieht

Griechenland: Chaos oder Katharsis. „Es hat schon mal mehr Spaß gemacht, halber Grieche zu sein. Was habe ich es genossen meine Freunde als Verlierer der Völkerwanderung zu bezeichnen, weil ihre Vorfahren ja nicht am warmen Mittelmeer lebten, sondern im nieseligen Deutschland“, meint Stefan Laurin … ruhrbarone

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann: lässt “Schultrojaner”-Bericht prüfen … pottblog

Blaubär, Arschloch und der Föhrer: endlich im Museum. Walter Moers’ 7 1/2 Leben sind noch bis zum 15. Januar 2012 zu sehen. Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46, geöffnet Di-So 11-18 Uhr … revierpassagen

Dat is Bottroper Logik: Gestern war verkaufsoffener Sonntag. Um 14 Uhr fahre ich nach Essen. Stau ab der Hafenstraße. Hinter und vor mir fast ausschließlich BOT-Kennzeichen … bottblog

Milow in der Stadthalle in Bielefeld: Am vergangenen Freitag spielte Milow (aus Belgien) mit seiner Band in der Stadthalle in Bielefeld und es war wirklich ein hervorragendes Konzert. Für Milow war es der zweite Auftritt in Bielefeld. Wie er während des Konzerts erzählte war sein erstes Konzert in Deutschland im Ringlokschuppen (das Wort gefiel im richtig gut) … martinswebsite

“Männermorphose”: Gerd Normann im Warsteiner Reichstag … neheimsnetz

Sundern: Grüne zu Grundschulen, Gewerbegebieten und Weihnachtsbäumen … gruenesundern

POLIZEI-HSK: Unfall mit einem Verletzten und hohem Sachschaden bei Brilon … polizeipresse

Originalfassungen (OmU) sind einfach besser!

filme
Filme auf DVD - aber bitte im Original (foto: chris)

Kürzlich sah ich mir im Kino die deutsche Version eines britischen Films an. Normalerweise tue ich das nicht. Normalerweise sehe ich mir die Originalfassungen (häufig mit Untertitel) an, die englischen, französischen, spanischen, russischen, chinesischen, koreanischen Filme. Die meisten dieser Sprachen verstehe ich nicht.

Wenn ich sage, dass ich Filme möglichst im Original sehe, gelte ich leicht als arrogant und überheblich. Dabei gibt es für mich einen simplen Grund für meine Vorliebe: Ich finde Originalfassungen einfach besser.

Wenn ich mir Filme ansehe, dann möchte ich zumindest für kurze Zeit in eine andere Welt versetzt werden. Ich möchte mich mit anderen Problemen, Sorgen, Freuden und Gedanken befassen als sonst. Wenn der Schauplatz des Films ein fremdes Land ist, dann möchte ich, dass im Film die Sprache des Landes gesprochen wird.

Kein Regisseur würde einen Münchner Bayern friesisches Platt sprechen lassen.

Es ist doch völlig bescheuert, wenn zwei Pariserinnen die Champs-Élysées entlangbummeln und dabei deutsch sprechen oder wenn in einem englischen Haushalt die Familienmitglieder sich untereinander auf deutsch unterhalten.

Deutsch klingt nicht wie Französisch, Englisch, Russisch, Chinesisch oder Koreanisch. Der Klang der Sprache erzeugt Bilder, Assoziationen, Bezüge. Wenn alle Welt deutsch spricht, dann wird jede Kultur deutsch.

Ich finde es toll, wenn beispielsweise die wunderbare Penélope Cruz englisch und spanisch spricht. Dann bin ich in Mexiko, Spanien oder den USA – ohne dieses Land kennen zu müssen. Wenn sie hingegen deutsch spricht, dann sitze ich in Deutschland und bleibe dort.

Mal angenommen, in einem Film würden die Bilder nicht stimmen – die Kleidung, die Einrichtung, die Frisur oder die Accessoires – dann wäre die Kritik zu Recht groß:  Das sei nicht authentisch, würde der Vorwurf  lauten. Aber bei der Sprache sind sich in Deutschland viele (nicht alle!) einig: Die falsche Sprache zum Film ist kein Problem. Dabei käme  kein Regisseur auf die Idee, einen Münchner Bayern friesisches Platt sprechen zu lassen.

Sprachenerwerb und Weltoffenheit durch Originalfassungen?

Abgesehen von meinem ganz egoistischen und eskapistischen Bedürfnis nach Authentizität könnte die Abschaffung der Synchronisation zu einem wahren Bildungsschub in Deutschland führen:

Jugendliche würden mit den englischen Versionen ihrer Lieblingsfilme aufwachsen. Von Teletubbies über Nemo und Hannah Montana, Harry Potter und Twilight. Und immer auf Englisch.

Die Deutschen würden ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und vielleicht mehr Neugier auf andere Kultur und mehr Weltoffenheit entwickeln.

Ich werde mir jedenfalls nicht wieder synchronisierte Filme im Kino anschauen. Ich finde Originalfassungen einfach besser.

Zu empfehlen ist der sehr lesenswerten Artikel von Günter Rohrbach in der Süddeutschen Zeitung, in dem sich der Film- und Fernsehautor ausführlich mit dem Problem der Autentizität sowie den historischen Ursachen der in Deutschland üblichen Synchronisation von Filmen befasst.