Neun Aphorismen aus Anlass einer Neonazi-Mordserie

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Wir beklagen den braunen Sumpf,
aber fischen ganz gern noch ein wenig im Trüben.

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Niemand wird als Nazi geboren –
sie lernen es in unserer Mitte.

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Wo rechte Gewalttäter unbehelligt bleiben,
können sie leicht im Dunkeln agieren.

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Der ursprüngliche nationalsozialistische Untergrund
steckt tief in der Seele der biederen Hausfrau,
die sich an Sankt Martin darüber beklagt,
dass so viele ausländische Kinder
an ihrer Haustür Martinslieder singen.

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Rechte Kameradschaften wirken attraktiv,
weil es keine rechte Kameradschaft mehr zu geben scheint.

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In Harmonie mit Nazis leben zu wollen meint:
O nie Harm!

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Der Nazi-Täter tut Schändliches.
Der Nazigegner tut etwas dagegen.
Der Neutrale tut nichts –
die schändlichste Tat.

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Wo es sozial gerecht zugeht,
hat unsoziales Rechts wenig Chancen.

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Rechts ist die herzlose Seite des Menschen.

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© 14. November 2011 by Detlef Träbert, Pädagoge und Aphoristiker
Veröffentlichung: DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011
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