Klimanotfall und Corona-Pandemie stellen die Menschheit vor größte Bewährungsprobe

Eingriffe in das sensible Hochgebirgs-Ökosystem, wie hier durch Straßenbau, schädigen die alpine Natur massiv und nachhaltig und befeuern den Klimawandel. Umweltzerstörung läßt das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Dadurch können auch Viren und deren Ausbreitung gefördert werden (Foto: Heinz Tuschl).

11.000 Wissenschaftler des Weltklimarats IPCC warnen eindringlich vor einem „Klimanotfall“. Es drohe unsägliches Leid. Die globale Erwärmung vollzieht sich schneller als noch vor wenigen Jahren angenommen. Nur unter der Voraussetzung, daß der Ausstoß von Treibhausgasen sofort drastisch eingeschränkt wird, ist der Klima-Super-GAU meiner Ansicht nach zu vermeiden.

Leider sieht die Realität aber anders aus: Nirgendwo besteht der ernsthafte Wille, auf die Folgen der Erderwärmung der Dramatik der Situation entsprechend zu reagieren. Ich sehe nach derzeitigem Stand keinen Vertreter der „Großen Koalition“, welcher die Absicht hätte, den antiquierten Kurs des materiellen Wachstums zu Lasten von Natur, Umwelt und Klima durch eine auf die Bewahrung der Zukunft ausgerichtete Politik zu ersetzen.

Betrachten wir einmal den Agrarsektor:

Der Ökolandbau hat für den Natur- und Klimaschutz eine sehr wichtige Bedeutung. Denn nur eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Chemieeinsatz ist zukunftsfähig und sichert unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Hier ist die Politik in der Pflicht, endlich die notwendigen Fördermaßnahmen zu beschließen, und zwar sowohl national als auch auf europäischer Ebene.

Darüber hinaus ist eine flächendeckende extensivierte Nutzung anzustreben. Des Weiteren sind auch Flächenstilllegungen erforderlich, um den ländlichen Raum für eine möglichst artenreiche Tier- und Pflanzenwelt wieder attraktiv zu machen. Unverzichtbar sind außerdem deutlich kleinere Tierbestandszahlen. Wenn Bauern im Einklang mit Natur- und Klimaschutz wirtschaften, handeln sie automatisch im Eigeninteresse und orientieren sich zugleich am kulturellen Prinzip der Nachhaltigkeit. Sie sparen Betriebskosten bspw. für chemische Dünger und Spritzmittel, schonen die natürlichen Ressourcen Wasser, Luft und Boden, fördern zugleich die Artenvielfalt und erzielen auch noch höhere Einkommen.

In Österreich werden heute bereits 25 % der landwirtschaftlichen Fläche nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Das ist umgerechnet auf die Fläche im weltweiten Vergleich Spitze. In Deutschland sind es dagegen nur 8,9 %.

Die Alpenrepublik hat auch Mitte April d. J. ihr letztes Kohlekraftwerk vom Netz genommen und liefert damit den Beweis, dass ein schneller Ausstieg aus dieser Technologie möglich ist. In Deutschland, wo der Klimakiller Braunkohle schon lange als Auslaufmodell diskutiert wird, legt es die Kohlewirtschaft dennoch darauf an, das endgültige AUS für dessen umstrittene Nutzung in eine immer noch fernere Zukunft zu verschieben.

Nicht genug damit, daß sich die Kohlekommission 2019 auf einen untauglichen Kompromiss verständigt hat, der vorsieht, daß das letzte Kraftwerk viel zu spät, nämlich erst im Jahr 2038 abgeschaltet werden soll (sofern es dabei bleibt): Die Kohlelobby kassiert dafür rd. 8 Mrd. Euro(!) als Gegenleistung. Ein sehr hoher Preis, der den Kraftwerksbetreibern noch über einen langen Zeitraum nicht nur saftige Gewinne beschert; es dürfen auch noch große Mengen klimaschädliches CO² in die Atmosphäre gepustet werden.

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Gesichtsmasken für den Winterberger Warenkorb

50 Mund & Nasenmasken als Spende präsentiert von SI Werbeform Mitarbeiterin Silke Lefarth. (Foto: Manfred Schlömer)

„Wir verschenken 50 Einweg Mund- & Nasenmasken im Spender. Alles was ihr tun müsst, ist diesen Beitrag mit „Gefällt mir“ zu markieren, zu teilen und jemanden, dem ihr die Masken schenken würdet, zu markieren und zu kommentieren, warum ihr gerade dieser Person die Masken schenken würdet.“ lautete der Aufruf von Isabelle Abel und Sophia Klüppel, den beiden Geschäftsführerinnen der Firma SI Werbeform aus Niedersfeld.

(Pressemitteilung)

Viele sehr gute Beiträge haben die beiden erreicht. Die Vorschläge gingen von der Feuerwehr für ihre Einsätze, über mobile Friseure und Hebammen bis hin zu Freunden und Verwandten, die zu einer Riskogruppe gehören.

Letztendlich haben sie sich aber für den Vorschlag von Lars Hiob entschieden, der die Masken dem Winterberger Warenkorb schenken wollte, da hier aus seiner Sicht Menschen davon profitieren, die sich oder gar die ganze Familie nicht mal eben mit den vorgeschriebenen Masken ausrüsten können.

Gesichtsmasken für den Winterberger Warenkorb auch vom Grünen Apfel und von Byzille. (Foto: Lars Hiob)

Hiob betrachtete die 50 Masken zwar nur als „Tropfen auf dem heißen Stein“, aber er sah darin ein sehr gutes Signal. Das hat offensichtlich gewirkt, denn nach Bekanntgabe des Gewinners bzw. Empfängers erhöhte Sebastian Schmidt vom Grünen Apfel aus Siedlinghausen um eine weitere Box mit 50 Masken. Doch damit nicht genug, denn der Gewinner wollte ebenfalls noch 5 wiederverwendbare Stoffmasken beisteuern und als er im Geschäft in Winterberg davon erzählte, packte Carolin Sommer von Byzille nochmal 10 Stoffmasken oben drauf.

Sicher ist der Gewinn beim Winterberger Warenkorb sehr gut aufgehoben, denn wie Lars Hiob berichtete, hat sich Marianne Mantel, eine gute Seele aus seiner Nachbarschaft, die sich beim Winterberger Warenkorb engagiert, riesig über das Geschenk gefreut, als er es bei ihr vorbei brachte.

Umleitung: Aprilwetter im Mai und fünf Lesehinweise zur „Corona-Stimmung“

Der Mai hat mit Aprilwetter begonnen: Wolken, Sonne, Regen, Hagel – alles dabei.  Blick Richtung Kahlenberg. (foto: zoom)

Der Mai hat mit Aprilwetter begonnen, während im April über weite Strecken Maiwetter herrschte. Das Naturgesetz lautet: bin ich in der Wohnung, scheint die Sonne, gehe ich hinaus, fegt ein Schauer über die Berge. Wenn man es weiß, kann man sich gut darauf einstellen.

Ansonsten schreitet die Corona-Zeit voran. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass die Disziplin, Einsicht und Vernunft der ersten Wochen einer gewissen Irrationalität weicht. Die Impfgegner mobilisieren, Bill Gates wird zum großen Strippenzieher modelliert, rechtsradikales Gedankengut wird als Meinungsfreiheit gegen wissenschaftliche Aussagen in Stellung gebracht.

Ich habe dazu ein wenig in den Medien gestöbert und gelesen:

Hey, ihr Corona-Schwurbler: Ihr seid nicht “kritisch”, ihr seid peinlich! … volksverpetzer

Die Desinformationskampagne der Impfgegner: Wenn die ganze Korona protestiert … jungleworld

Gegner der Pandemie-Regelungen: Mit Corona schlägt die Stunde der Verschwörungstheorien … deutschlandfunk

„Wir müs­sen uns jetzt auf die zwei­te Wel­le vor­be­rei­ten“: Wo das deutsche Gesundheitssystem Schwächen hat, wie sich die Universität auf eine zweite Corona-Welle einstellen sollte und warum das Virus soziale und gesundheitliche Ungleichheit verstärkt … UniKassel

Weltweite Corona-Initiative: „Bündnis der besten Köpfe“ – Merkel, Macron, Conte, Solberg: Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs rufen zu Spenden für ein internationales Bündnis gegen das Coronavirus auf. Ein zu entwickelnder Impfstoff soll Allgemeingut werden … tagesschau

Zuhause nicht sicher?: Kooperation mit Supermärkten und Drogerieketten


 
Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Initiative von Bundesfamilienministerin Giffey, in Supermärkten und Drogerien für die Initiative „Stärker als Gewalt“ mit der Aktion „Zuhause nicht sicher?“ zu werben. Wer in den eigenen vier Wänden Opfer von Gewalt wird, muss gerade jetzt eine sichere Anlaufstelle für Hilfsangebote finden können.

(Pressemitteilung der SPD HSK und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Dazu zitiert der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete, Dirk Wiese, seine Kollegin Gülistan Yüksel, Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Familien, Senioren, Frauen und Jugend: „Die Ausgangsbeschränkungen der Corona-Krise stellen eine Belastungsprobe für die gesamte Gesellschaft dar. Einkaufen gehört zu den wenigen Tätigkeiten, die aktuell im öffentlichen Raum noch möglich sind. Mit Plakaten im Bereich der Kassen machen wir jetzt auf die Hilfsangebote für Opfer häuslicher und sexueller Gewalt aufmerksam. Wir geben damit niedrigschwellig Auskunft über Hilfen und ermöglichen es auch Dritten, Kontaktdaten an Betroffene oder deren Umfeld weiterzugeben.“

Häusliche und sexuelle Gewalt sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. Opfer müssen Hilfe bekommen und sie niedrigschwellig in Anspruch nehmen können – gerade jetzt. Seit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben Opfer eine zentrale Anlaufstelle: http://www.staerker-als-gewalt.de. Die Seite soll es Opfern und Dritten erleichtern Gewalt zu erkennen, gegebenenfalls einzuschreiten und Hilfe zu finden.

Darüber hinaus erreicht man unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Seit 2013 werden dort Frauen vertraulich und anonym in mehr als 17 Sprachen beraten und weitervermittelt.

Dirk Wiese erklärt weiter: „Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns dafür ein, Gewalt gegen Frauen konsequent zu bekämpfen. Mit der aktuellen Initiative reagieren wir zusammen mit den Supermarkt- und Drogerieketten auf die zusätzlichen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie. Das ist auch im Hochsauerland wichtig und hilfreich.“

Zudem weist Wiese darauf hin, dass die Frauenberatungsstellen im Hochsauerland gut erreichbar sind. In Meschede telefonisch unter 0291-52171 oder via Email an info@frauenberatung-hsk.de In Arnsberg unter Telefon 02932-8987 703 oder via Email an beratung@frauen-hsk.de

Pausenbild: Ein Spaziergang

Ein Abendspaziergang auf der Sonnenseite unseres Ortes. (foto: zoom)

Statt vieler Worte, ein Abendspaziergang.

Ich habe das Gefühl, alle möglichen Wege rund um unseren Ort in den letzten „Corona-Wochen“ mindestens dreimal gegangen zu sein.

Im Uhrzeigersinn und dagegen.

Morgens, mittags, abends.

Aufwärts, abwärts, aber meist geradeaus und selten eben.

Heute im Regen.

Endlich.
 

BZgA-Hygieneinformationen für Schulen

Köln, 28. April 2020. Zur Unterstützung von Schulen bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Informationen und Materialien zum Coronavirus, zu Ansteckungswegen und zu präventiven Maßnahmen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte an.

(Pressemitteilung der BZgA)

Auf der Webseite https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/ stellt die BZgA aktuelle und fachlich gesicherte Informationen rund um das Coronavirus und die Erkrankung COVID-19 bereit.

Gezielt für Bildungseinrichtungen hält die BZgA unter https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/bildungseinrichtungen.html kostenfrei Broschüren, Plakate, Spiegelaufkleber und Videos mit Hygienetipps, Verhaltensregeln und -empfehlungen sowie weitere Informationen vor. Differenziert nach Grund- und weiterführenden Schulen gibt es leicht verständliche Informationen zum gründlichen Händewaschen und richtigen Nies- und Hustenverhalten. Die Materialien stehen zum Download und zum Ausdrucken zur Verfügung oder sind über das Bestellsystem der BZgA online abrufbar.

Darüber hinaus bietet die BZgA auf ihrer Webseite Videos zur generellen Übertragung von Atemwegsinfektionen im Alltag. Erklärt wird, wie Viren und Bakterien in den Körper gelangen und über die Hände weiterverbreitet werden und wie dieses Risiko durch Händewaschen minimiert werden kann.

Die BZgA hat zudem ein Merkblatt für Bildungseinrichtungen mit den wesentlichen Informationen zum neuartigen Coronavirus erstellt, das zur Veröffentlichung genutzt werden kann. Es steht unter https://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblatt-Bildungseinrichtungen-Coronavirus.pdf zum Download bereit.

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Bestellung der kostenlosen BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: www.bzga.de/infomaterialien
Fax: 0221/8992257
E-Mail:

Gute Nacht, und haltet Abstand. Versaut es nicht!

Es ist genug Platz für alle da. (foto: zoom)

Ich bin kein Merkel-Anhänger, aber wo sie Recht hat, hat sie Recht:

Warnung vor „Öffnungsdiskussions-Orgien“

Schon zuvor hatte die Bundeskanzlerin die Diskussion über weitergehende Aufweichungen des Lockdowns im Kampf gegen das Coronavirus außergewöhnlich scharf kritisiert. In einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums betonte die Kanzlerin, wie unzufrieden sie sei, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Bundesländern zu „Öffnungsdiskussions-Orgien“ geführt habe. Dies erhöhe das Risikos [sic] eines Rückfalls sehr stark. Die Gefahr der Corona-Infektionen in Deutschland sei weiter sehr hoch.

Quelle: https://www.dw.com/de/merkel-ruft-nach-corona-lockerungen-zum-durchhalten-auf/a-53185550

Alles weitere später.

Gute Nacht!

Umleitung: Viermal Corona und am Ende ein Nachruf auf Peter Möbius

Auch im Hochsauerland zieht der Frühling ein: die Blätter entfalten sich. (zoom)

Corona-Lockerungen: Wenn das schiefgeht, war vieles umsonst … zeitonline

Klopapier, Waffen, Haschisch & Präservative: Konsumpräferenzen in der Corona-Krise … endoplast

Verschwörungsfragen: Das Coronavirus zwischen Wissenschaft und Ärzteverschwörung … scilogs

Ein Staat, der Bürger wie unmündige Kinder behandelt: Diese ganze Krise hat unsere Gewohnheiten umgeworfen und uns auch innerlich verunsichert. Wer erleben einen Kontrollverlust. Wenn wir das Haus verlassen spüren wir eine innere Unruhe. Vorsichtig, fast wie Diebe schleichen wir herum, weil wir wissen, dass da eine Gefahr ist, die unsichtbar ist … misik

Von Unna aus ein wenig die Welt verändern: Nachruf auf den vielseitigen Theatermann Peter Möbius … revierpassagen

Hohes Risiko für alle Beteiligten beim Schulstart: NRW-Landesregierung ignoriert Expertenrat

Die Umsetzung der ministeriellen Vorgaben zur Wiedereröffnung der Schulen in der kommenden Woche birgt aus Sicht der GEW NRW ein hohes Risiko für alle Beteiligten – für die Beschäftigten in den Schulen, die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien.

(Pressemitteilung der GEW NRW)

Die Landesregierung will nicht wahrhaben, dass die Umsetzung der Handlungsempfehlungen von Medizinern und Epidemiologen – an denen sie sich zu orientieren vorgibt – an vielen Schulen nicht möglich sein wird. Sie ignoriert die Warnungen der Schulpraktiker*innen und der Schulträger.

„Es ist sehr bedauerlich, dass der Maßnahmenkatalog zur Wiedereröffnung der Schulen so sehr von ministeriellem Wunschdenken geprägt ist“, kommentierte Maike Finnern, die Vorsitzende der GEW NRW heute. „Das Ministerium ignoriert die deutlichen Klarstellungen der kommunalen Schulträger. Der Zeitdruck, der die Umsetzung bei bestem Willen enorm erschwert, ist hausgemacht – nicht zuletzt verursacht durch die Fixierung auf Übergänge und Prüfungen. „Vielen dürfte nicht klar sein, dass nun an einigen Berufskollegs mehr als tausend Schüler*innen unterrichtet werden müssen“, ergänzte Finnern.

Zudem sei es bedauerlich, dass so kurz vor der Wiedereröffnung immer noch unklare Botschaften kommuniziert würden, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende.

Wer z.B. herauszufinden versuche, was jetzt für die Jahrgangsstufe 10 gelten soll, erhalte unklare Aussagen. In der Schulmail sei jetzt von bevorstehenden „Terminen“ zum Erwerb des Hauptschulabschlusses nach Klasse 10 oder des Mittleren Schulabschlusses die Rede. „Sind diese „Termine“ Prüfungsarbeiten in einem dezentralen Abschlussverfahren oder sind es schlichte Klassenarbeiten? Wie fließen sie in die Bewertung des Abschlusses ein?“.

Viele Schulleiter*innen sind sicher, dass Abstandsvorgaben und weitere Verhaltensregeln nicht einzuhalten sind. Wie sollen sie damit umgehen, wenn sie nun unter der Überschrift „Erweiterte Präventivmaßnahmen durch Tragen von Masken“ von höchster Stelle formuliert lesen, dass „eine Maskenpflicht nur dann erforderlich (ist), wenn die gebotene Abstandswahrung nicht eingehalten werden kann.“ Wer liefert die erforderlichen Masken?

Landesregierung NRW plant Wiedereröffnung der Schulen – GEW: „Festhalten an Prüfungen unangemessen“

Die GEW NRW übt heftige Kritik am heute von Schulministerin Yvonne Gebauer im Schulausschuss des Landtages vorgetragenen Maßnahmenplan zur Wiedereröffnung der Schulen. Insbesondere das Festhalten an den Prüfungen – Abitur und im Jahrgang 10 – hält die Bildungsgewerkschaft für unangemessen.

(Pressemitteilung der Gewerkschaft Erziehung & Wissenschaft NRW)

„Wie man an unter diesen schwierigen Bedingungen an den zentralen Prüfungen festhalten kann, macht mich fassungslos. Zum einen wird nach wie vor ignoriert, wie ungleich die Voraussetzungen der Schüler*innen für die Vorbereitung auf die Prüfungen sind, zum anderen wird von den Lehrkräften Unzumutbares verlangt“, empörte sich GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern in einer ersten Reaktion nach der Debatte im Schulausschuss.

Die Vorbereitungszeit für die Schulen, in denen die Prüfungen abgehalten werden, sind knapp bemessen. Für die GEW-Landesvorsitzende drängen sich viele Fragen auf: „Wenn sich ab Donnerstag zum Teil Hunderte von Schüler*innen in ihren Schulen einfinden sollen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten, müssen doch alle Vorbereitungen für einen risikolosen Hygieneschutz abgeschlossen ein. Wie sollen die Schulleitungen das bewerkstelligen? Mit welcher Unterstützung der Schulträger und der Gesundheitsämter können sie bis dahin rechnen? Wer trägt letztlich die Verantwortung?“ Insbesondere für Beschäftigten und Schüler*innen, die einer Risikogruppe angehören oder mit entsprechen Angehörigen in einer Familie zusammen leben, müsse es besonderen Schutz geben.

„Unzumutbare Belastungen“ sieht die GEW-Landesvorsitzende auf die Lehrkräfte zukommen, die jetzt im Rahmen der Prüfungen am Ende des Jahrgangs 10 gemäß Vorgabe des Schulministeriums individuelle Prüfungsaufgaben für die Schüler*innen entwickeln sollen. Maike Finnern wörtlich: „Der Aufwand für die Lehrkräfte ist enorm, das sind keine normalen Klassenarbeiten. Hier müssen innerhalb kürzester Zeit neue Aufgaben konzipiert werden, das erfordert Recherche und gründliche Vorarbeiten, während gleichzeitig stressige Organisations- und Planungsaufgaben erledigt oder Abitur und Vorabiturprüfungen korrigiert werden müssen.“

Überhaupt stelle sich die Frage der personellen Ressourcen. Maike Finnern abschließend: „Wie viele Lehrkräfte stehen denn überhaupt zur Verfügung? Wer ist einsetzbar, wer gehört zur Risikogruppe? Das ganze Prüfungsverfahren bindet vergleichsweise viele Lehrkräfte während der Prüfungen selber und für die aufwendigen Korrekturen.“