Oh, Oh – Kameraprobleme und eine Probeaufnahme

Skigebiet am Herrloh (foto: zoom)

Als ich am Montag bei kaltem und sonnigem Wetter in Winterberg eine Foto-Runde machen wollte, ließ mich meine alte Nikon D7200 im Stich. Nur bei jedem zweiten Versuch stellte der Autofokus scharf, ansonsten löste die Kamera entweder nicht aus oder lieferte mir mit einem ungewohnt knallenden Klack ein schwarzes Bild. Im Display erschien der Fehler F, insbesondere, wenn das Zoomobjektiv auf die lange Brennweite eingestellt war.

Die panische Suche in den Weiten des Internets und im gedruckten Kamerahandbuch haben mich nicht weitergebracht.

Ich habe die Kamera erst einmal ins Warme gebracht, das Objektiv gereinigt und auch andere Objektive ausprobiert. Der Fehler ließ sich nicht reproduzieren.

Dem Gerät eine Nacht Pause gegönnt, und am nächsten Morgen mit den kritischen Einstellungen (lange Brennweite) den Blick aus dem Fenster aufgenommen. Die Kamera löste ohne Probleme aus.

Der gewohnete Blick aus dem Fenster: die sieben WEA auf dem Mannstein mit 105 mm Brennweite. (foto: zoom)

Äußere Faktoren, die am Vortag eine Rolle gespielt haben könnten: Feuchtigkeit, Kälte, sehr helles Umgebungslicht. Schmutz in der Kamera. Fehler in der Elektronik. Fehler im Objektiv.

Das sind sehr viele mögliche Faktoren. Also ist der Plan: Abwarten, Tee trinken, und wenn der Fehler erneut auftreten sollte, das Nikon-Fachgeschäft in Dortmund aufsuchen.

Den besten Tipp habe ich von einem Bekannten bekommen: „Ich weiß, wo der Fehler liegt. Du hast eine Nikon und keine Canon!“

Winterprojekt: Der neue Stadtwanderweg KS-Mitte, zweiter Abschnitt

Kasseler Spaziergänge über 23 urbane Kilometer

Den zweiten Abschnitt des Stadtwanderwegs KS-Mitte bin ich am 27. November letzten Jahres zu allererst gegangen, weil ich an diesem Morgen eine Verabredung am Bebelplatz hatte. Da passte es, den Vorderen Westen dem Stadtteil Wehlheiden (Abschnitt I) vorzuziehen.

Screenshot Komoot mit eingepflegtem GPX-Track.

Abschnitt I, den ich als zweites am 14. Dezember 2024 absolviert habe, ist in diesem Beitrag beschrieben.

Bahnhof Wilhelmshöhe (foto: zoom)

Auch der zweite Teil des Wanderwegs startet am Bahnhof Wilhelmshöhe. Von dort geht es, grob skizziert, zum Sozialgericht, Aschrottpark, Goetheanlage, Stadthalle, Stadthallengarten, Tannenwäldchen, Bebelplatz und anschließend hin und her entlang der Achse Friedrich-Ebert-Straße. Bei meinem letzten Touch-Down an der „Fritze“, kurz vor dem Platz der 11 Frauen, endete dieser sehr abwechslungsreiche Abschnitt.

Hier der Link zur offiziellen KS-Mitte-Website. Dort gibt es auch den GPX-Track zum Downloaden.

https://stadtwanderwege-kassel.de/stadtwanderweg-ks-mitte/


Es folgen ein paar Bilder mit Unterzeilen, aber aus Gründen (Zeit) ohne weiteren Text.

Kunst vor dem Sozialgericht (foto: zoom)
Das Sozialgericht (foto: zoom)
Das Schiff „Tante Olga“ vor der Heinrich-Schütz-Schule (foto: zoom)
Im Aschrottpark (foto: zoom)
Eine meiner Lieblingsstraßenschluchten in Kassel: die Geysostraße (foto: zoom)
Weg oberhalb der Goethe-Anlage (links) (foto: zoom)
Gartenprojekt auf dem Huttenplatz. Blick hinauf zur Stadthalle (foto: zoom)
Treppenaufgang zur Stadthalle, dazwischen die Haltestelle der Straßenbahnlinie 4 (foto: zoom)
Auch er war in Kassel. Büste von Goethe im Stadthallengarten. (foto: zoom)
Stadthallengarten mit dem Hotel H4. Die merkwürdige perspektivische Verzerrung des Gebäudes ist original auf dem Smartphonefoto. (foto: zoom)
Spielplatz im Tannenwäldchen (foto: zoom)
Samuel Beckett besuchte seine erste große Liebe Peggy Sinclair im Haus Bodelschwinghstr.5 (früher Landgrafenstraße) in den Jahren 1928 bis 1932. Die Samuel-Beckett-Wohnanlage zwischen Kölnische und Friedrich-Ebert-Straße habe ich an diesem Tag nicht fotografiert. (foto: zoom)
Tram-Haltestelle Queralle auf der Friedrich-Ebert-Straße (foto: zoom)
Professionelle Graffiti in den Durchgängen der Wohnanlagen. (foto: zoom)
Schule, letztes Bild, Klingel, Gong und Schluss für heute (foto: zoom)

Ein Spaziergang um den Bergsee am Meisterstein

Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus…

Es sieht gleich bessser aus, wenn eine*r aus der Reihe tanzt. (foto: zoom)

Nach dem Schnee schippen bin ich heute meine kleine Lieblingsstrecke rund um den Bergsee am Meisterstein gegangen. Von der Schnickemühle aus aufsteigend waren noch keine Fußstapfen im Schnee zu sehen. Erster!

Die Dixi-Toiletten sind wahrscheinlich für die Klettergruppen, die sich häufig die steilen Wände des Steinbruchs zum See hinunter abseilen, aufgestellt worden.

Der Tunnel zum Seeufer befindet sich auf der linken Seite. (foto: zoom)

Der See ist ein beliebtes Tourist*innenziel. Ab und zu werden hier von kommerziellen Sendern wie RTL irgendwelche Serien gedreht, die ich nicht kenne, aber anscheinend kennt sie der Rest der Welt.

Außerdem hege ich den Verdacht, dass der Bergsee am Meisterstein ein Instagram-Hotspot ist. Nichts Genaues weiß ich nicht, da ich schon lange aus Zuckerbergs Medienreich verschwunden bin.

Bei meiner letzten Wanderung übten niederländische Soldat*innen in den Felsen. Sie sind häufiger in Siedlinghausen. Ich habe sie immer für als Soldaten verkleidete Militaria-Touristen gehalten, die am Meisterstein ein Fitness-Programm absovierten. Normalerweise sind die Niederländer sehr gute Radfahrer, aber die Jungs schnauften ziemlich unfit auf zu kleinen Mountainbikes die Straße hinauf.

Diesmal habe ich den Chef der Gruppe gefragt und ja, sie seien niederländisches Militär und ich solle sie nicht fotografieren.

Blick auf die Kletterwand rechts (foto: zoom)

Selbstverständlich habe ich mich an das Fotografierverbot gehalten. Ich habe nicht geknipst und wurde nicht erschossen oder von den Felsen gestürzt.

Der Chef war sehr nett und hat mich gefragt, wo ich denn jetzt weitergehen würde. Ich hatte ein Gefühl, als wolle er mich checken. Dort durch die Buchen führe der der Pfad hinab zu unserer Siedlung, zeigte ich. Da sei doch gar kein Weg, meinte der Chef. Oh, selbstverständlich, er sei sogar bei Openstreetmap eingezeichnet, erwiderte ich. Das Besondere an dem Weg sei, dass man ihn nicht sehen könne, obwohl er da sei.

Der Chef schaute mich zweifelnd an, aber ich drehte mich um und stapfte durch den Buchenwald hinunter zu unserer Siedlung.

Ich hätte der niederländischen Armee vielleicht noch ein paar andere Routen zeigen können, aber ein paar Pfeile wollte ich im Köcher behalten.

Wenn man durch den Felstunnel geht, kommt man an eine kleinen Uferbereich mit Hütte.(foto: zoom)

Der Felstunnel zum Bergsee ist seit vielen Jahren mit einem massiven Stahltor verschlossen, daher kommt man nicht mehr einfach an das Seeufer. Am Anfang unserer Siedlinghausen-Zeit war das noch anders.

Früher waren dort, so meine Erinnerung, viele Tauchgruppen unterwegs. Ob es jetzt, also in der wärmeren Jahreszeit, immer noch so ist, weiß ich nicht. Auch zu den Besitz- und Pachtverhältnisse kann ich nichts sagen.

Ein paar Fragen dürfen ruhig offen bleiben.

Neujahr in Lindenthal

und schon wieder nur Gebäude

Gedenktafel am Wohnhaus von August Sander, Dürenerstraße 201 in Köln-Lindenthal: „Sehen, Beobachten und Denken“ (foto: zoom)

Ein weiterer bescheidener Vorsatz für 2025 wäre es, mehr Menschen auf meine Fotos zu bugsieren. Ich finde das angesichts der persönlichkeitrechtlichen Rahmenbedingungen, die ich übrigens für richtig halte, nicht einfach.

So bleiben von unserem Spaziergang in Köln Lindenthal am Neujahrstag eine Gedenktafel und ein paar Häuser, die zufällig am Rande standen.

Nicht polititisch, nicht originell, kein Tiefgang – eine flache Erinnerung an den ersten Tag im neuen Jahr.

Wenn ich in Köln wohnen würde, hätte ich gerne so viel Grün hinterm Haus. (foto: zoom)

Wir hatte uns vom migrantisch geprägten Kalk auf die bürgerliche Seite der Stadt nach Lindenthal begeben. Mit Freund*innen einmal die Dürener Straße hinunter und durch den Grüngürtel wieder zurück. Stellt euch das als philosophisches Flanieren oder kultur-politisches Schlendern mit Einsprengseln von persönlichen Anekdoten vor.

Oben grau, unten himmelblau (foto: zoom)

Die Häuser fielen mir vor die Füße und die Graffiti troff von den Wänden.

Ich gestehe, dass ich das Tier zuerst nicht erkannt habe. (foto:zoom)

Das Tier auf dem Wandbild habe ich zuerst nicht erkannt, tippe aber auf Jaguar. Vielleicht seht ihr mehr.

Plastikstühle als Farbtupfer auf der Terasse eines Hauses am Kanalufer, das Plastik kein Zeichen von Armut.

Die Häuser in dieser Lage strahlen Reichtum aus. (foto: zoom)

Der Reichtum am Grüngürtel ist jedenfalls nicht barock oder anders verschnörkelt.

Das letzte Haus in dieser Serie hat keine Farbe.

Praktisch, kubisch, gut und vermutlich teuer (foto: zoom)

Ach, auf das letzte Haus folgt nun noch das allerletzte Haus. Ich mag Hochhäuser.

Nicht zu übersehen. Die Balkons/Balkone gefallen mir. (foto: zoom)

Soweit der 1. Januar 2025. Der Rest waren Rückfahrt ins Sauerland, Dunkelheit, aufkommender Sturm und Regen.

Blog-Doku 1. Januar 2025 beendet.

Neujahr 2025: Vorsatz Nr. 1 erledigt!

Screenshot der letzten Abmeldeseite von Duolingo

Über 300 Tage lang hatte ich im alten Jahr versucht mit der webbasierten Plattform Duolingo eine Sprache zu erlernen.

Zu Beginn hat mir das gamifizierte Lernen leidlich Spaß gemacht. Ab ungefähr der Hälfte der Tage konnte ich meinen Lernfortschritt nicht mehr nachvollziehen. Eine Zeitlang habe ich noch versucht, meinen sogenannten Streak – die ununterbrochene Folge von Lerntagen – aufrecht zu erhalten. Das war dann allerdings eher eine konditionierte Zwangshandlung als Interesse an der Sprache.

Am Ende des Jahres war mir klar, dass die Zeit mit Duolingo abgelaufen ist und ich andere Wege zum Spracherwerb suchen werde.

Mit meinem Abschiedsworten will ich niemanden davon abhalten, Duolingo zu nutzen. Als spielerischer Einstieg in regelmäßiges Lernen kann es durchaus sehr nützlich sein, solange man nicht zum Opfer der Gamifizierung wird.

Aufhören, so mein Fazit, will ebenso gelernt sein wie Beginnen.

Mehr zu Duolingo in dem zum heutigen Zeitpunkt noch unausgereiften Wikipedia-Beitrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Duolingo

Back on my Hiking Ground

Eine Sonntagswanderung von Siedlinghausen nach Winterberg

Blick zurück auf das Wohngebiet auf dem Berg. Rechts am Rand ist der Rauch des Hallenbads (Pellet-Kraftwerk) zu sehen. (foto: zoom)

Mit einem Sprung bin ich aus den Dünenlandschaften Noord-Hollands in den Sauerländer Bergen gelandet und habe mich auf den Wanderweg von Siedlinghausen nach Winterberg begeben.

Streng genommen gibt es nicht eine einzige Strecke, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die gröbste Unterteilung wäre rechts oder links der Namenlose. Gestern habe ich mich für die rechte (Flussrichtung!) Seite entschieden: Bergsee Steinbruch Iberg, Blasius, Nordhelle, Steinbruch Silbach, Kuhlenbergstern, Winterberg.

Infolge der Waldrodungen hat sich die Gegend teilweise stark verändert. Einige Wege scheinen verschwunden, andere sind dazu gekommen, ehemals schmale Pfade durch den dunklen Wald führen heute breit über gerodete lichte Flächen.

„Back on my Hiking Ground“ weiterlesen

Fietsen in Noord-Holland

Slecht weer – goed humeur

Das Radwegenetz in den Niederlanden kann man nicht mit dem Sauerland vergleichen. (Das ist eine Redensart. Man kann natürlich alles vergleichen. Hier: sehr gut / mangelhaft) (foto: zoom)

Das Wetter war heute grau und kühl, aber nicht windig. Im Keller unserer Ferienwohnung habe ich ein Fahrrad aufgetrieben und den Sattel eingestellt[1]. Los ging es durch Dünen, Felder, Wiesen, kleine und große Orte.

Wenn man das mangelhafte Radwegenetz des Hochsauerlandes gewohnt ist, ist das Fietsen in den Niederlanden ein positiver Schock. Es gibt vernetzte und hervorragend ausgeschilderte Radwege ohne Ende, meist getrennt vom Autoverkehr. Aufsteigen und losrollen.

Kanal mit Windmühle (foto: zoom)

An diesem trüben Dezembertag hat mich eine regelrechte Radfahr-Euphorie ergriffen. Kein Vergleich zu den Angstgefühlen auf den Straßen Winterbergs.

Immer gut ausgeschildert (foto: zoom)

Wenn die Niederländer*innen in Scharen ihre Ferien im Hochsauerland verbringen, kann es nicht am Radfahren liegen, oder?

Wir fahren nach NL und NL fährt nach Winterberg – Ausgleich, 1:1.

Nun ja – ganz so schlimm ist es bei uns nicht. Wenn man die richtigen Straßen und Wege kennt, macht das Fietsen auch in und um Winterberg Spaß.

Nicht umsonst fahren im Sommer Horden von niederländischen Radfahrer*innen im Peloton, manchmal sogar mit Begleitfahrzeug, durch das Sauerland.

Nicht ganz so schön geparkt: mein Rad auf der Brücke über die Gracht. (foto: zoom)

Das geliehene Rad steht wieder im Keller und ich verlasse Noord-Holland mit einer Portion Sentimentalität.

Vaarwel Nederland. Tot ziens!

[1] Sollte jemand über das Fahrrad die Nase rümpfen, sei gesagt: das beste Rad ist immer dasjenige, welches zur Verfügung steht.

Winterprojekt: Der neue Stadtwanderweg KS-Mitte

Kasseler Spaziergänge über 23 urbane Kilometer

Unser Ziel war gestern der Start des KS-Mitte Wanderwegs am Wehlheider Platz. Kochtopfbrunnen und Säulen. (foto: zoom)

Im letzten Jahr trug mich mein kleines Projekt 1235Winterberg durch die kalt-nasse Jahreszeit. In diesem Jahr ist mir eine neue Idee vor die Füße gefallen: Spaziergänge auf dem Stadtwanderweg Kassel-Mitte. Der 23,7 Kilometer lange Wanderweg wurde erst am 6. Oktober eingeweiht – oder sagt man eingelaufen?

Da ich aus familiären und „bibliophilen“ Gründen häufiger in Kassel bin, sowie einen ausgeprägten Hang zum innerstädtischen Flanieren habe, ist der KS-Mitte-Weg wie für mich geschaffen.

Screenshot Komoot mit eingepflegtem GPX-Track.

Die Kilometer sind kein Problem. Die Entfernung ist an einem Tag gut zu bewältigen, aber – ein großes ABER! – ihr glaubt nicht, wie viel es in der Stadt zu entdecken gibt.

Muss man wissen. (foto: zoom)

Zwei Teilabschnitte sind schon erledigt: Ende November vom Bahnhof Wilhelmshöhe über den Vorderen Westen bis zur letzten Querung der „Fritze“ Richtung Motzberg. Vor einem Tag vom selben Bahnhof durch Wehlheiden zum Start am Wehlheider Platz.

Der Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe liegt praktischerweise am Stadtwanderweg KS-Mitte. (foto: zoom)

An beiden Tagen herrschte der Jahreszeit entsprechendes trübes Wetter. Der Himmel war nicht blau, die Wolken waren nicht weiß. Grau, aber kein Regen.

Schild in einem Vorgarten in Wehlheiden. (foto: zoom)

An vielen Stellen, Orten und Abschnitten bin ich schon oft mehrfach zu Fuß oder mit dem Fahrrad gewesen, trotzdem habe ich auf der zusammenhängenden vorgegebenen Strecke neue Perspektiven und Details der Stadt Kassel entdeckt.

Straßenschlucht (foto: zoom)

Beim ersten Mal bin ich alleine nach Karte auf dem Smartphone gelaufen, gestern war ich mit K1 unterwegs und wir haben uns an den kleinen blauen KS-Mitte Stickern, die meist an den Pfosten von Verkehrsschilder, Ampeln u.ä. angebracht waren orientiert.

Die blauen Markierungen sind gut zu sehen bzw. zu entdecken. (foto: zoom)

Die zweite Variante (ohne GPS auf dem Smartphone) hat mir eindeutig besser gefallen, denn das Handy lenkt doch sehr von der Umgebung ab. Das Ausschau halten nach den Wegmarkierungen schärft hingegen den Blick und fügt der Wanderung eine analoge 3-D-Spielebene hinzu.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass mich K1 mehrmals wieder auf die Spur brachte, weil ich ein blaues Schild übersehen hatte.

Renoviertes Eckhaus mit interessanter Fassade (foto: zoom)

Die Bilder in diesem Beitrag sind alle von gestern, also von Teil II. Als Kamera genügte mir das Smartphone. Mit Handschuhen und bei feuchter Kälte wäre die große Spiegelreflex nur eine Last gewesen.

Es gilt wie stets: Die beste Kamera ist diejenige, die man dabei hat.

Graffiti am Wegrand (foto: zoom)

Weitere Bilder und Text zu Teil I, dem eigentlichen zweiten Abschnitt der Strecke, folgen demnächst. Dies ist eine Drohung. 😉

Regen, Nebel, Schnee, Sonne, Regen, Sturm, Regen, Nebel, Schnee, Sonne…

Die Buche (rechts) am Rauhen Busch (foto: zoom)

Am Montag hatte ich Glück. Es hatte in Winterberg leicht geschneit. Das Wetter beruhigte sich und das Auto musste wegen eines defekten Abgasventils in die Werkstatt.

Die Sonne zeigte sich dann und wann, ideale Bedingungen, um die Wanderschuhe zu schnüren, statt mit dem Deutschlandticket die Buslinie S 50 zurück nach Siedlinghausen zu nutzen.

Unter der Schneedecke finden die Schafe genug Futter. (foto: zoom)

Grob skizziert: Remmeswiese, Rauher Busch, Poppenberg, Landal, Minenplätze, Marktplätze, Ennert, Kaffee zu Hause.

Die Bahn hätte ich auch nehmen können. Mal fährt sie, mal ist SEV. Trotz einiger abgelaufener Noppen an den Sohlen, verlasse ich mich lieber auf meine Schuhe.

Der Zug hat gerade den Bahnhof in Winterberg verlassen und den oberen Bahnübergang gequert. (foto: zoom)

Vom Rauhen Busch aus, läuft man hinter den Wasserwerken einen steilen Weg hinunter um recht schnell nach links in den Wald bis zur Büre in den Wald abzubiegen .

Am Poppenberg waren der Lift in Betrieb. Ganze zwei (!) Skifahrer nutzten die Gelegenheit, um sich auf der Schnee/Kunstschnee-Piste auszutoben.

Eigentlich war schlechtes Wetter angesagt… (foto: zoom)

Von der Sesselbahn-Station aus kann man über den Landal-Ferienpark die Minenplätze erreichen.

Schnee und matschige Fahrwege an den Minenplätzen (foto: zoom)

Die Wege im Wald waren dort, wo Fahrzeuge her gefahren waren, vermatscht und nicht sehr angenehm zu begehen, aber es gab auch schöne Abschnitte.

Auf dem oberen Weg zwischen Minenplätzen und Silbach (foto: zoom)

Auf der kompletten Wanderung ist mir im Wald kein Mensch begegnet. Die Tourismusdichte sinkt mindestens im Quadrat zur Entfernung von den sogenannten touristischen Hotspots. Merkt euch das!

Aufmerksame Leser*innen des Blogs kennen diesen „Tafelberg“ – die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs. (foto: zoom)

An den Marktplätzen lag der Schnee spärlicher. Die Fichten zeigten mehr und mehr Grün.

Ortsschild „Marktplätze“ und Handweiser ins Renautal (foto: zoom)

Manchmal bin ich erstaunt, wie viele Einheimische, auch in Winterberg geborene und aufgewachsene Ureinwohner*innen, die Markt- oder Minenplätze nicht kennen.

Kurz vor Siedlinghausen war der Schnee fast völlig verschwunden.

Wiese auf der Ennert mit Blich auf den Meisterstein. Hinter den Bäumen verbirgt sich ein weiterer (stillgelegter) Steinbruch.

Nach der Wanderung entwickelte sich das Wetter zu Regen, Sturm, Nebel, Regen und erneut Schnee. Glück genabt!

Gestern Nacht hat es frisch geschneit. Gerade ist die Sonne heraus gekommen. Für das Wochenende rechne ich mich einem Ansturm von Tourist*innen auf Winterberg.

Ab Samstag/Sonntag sollen die Temperaturen allerdings in die Höhe schießen. Die DWD-App zeigt für Sonntag 12°C und für Montag sogar 14°C.

Der November ist nicht Fisch noch Fleisch, ein launenhafter Übergangsmonat mit allzu kurzen Tagen und langen Nächten – alle Wetter möglich.

Eine Wanderung zum Kahlenberg und Vierländereck

Früher bin ich hier durch dichten Wald gejoggt bzw. gewandert. (foto: zoom)

Der Goldene November ist vergangen. Heute hat es zum ersten Mal geschneit. Die Luft ist trübe, der Himmel bedeckt. Bevor ich die ersten Schneeimpressionen im Blog veröffentliche, krame ich die Bilder von der Wanderung zum Kahlenberg vor anderthalb Wochen heraus.

Innerhalb von drei Tagen habe ich in jener Woche drei Gipfel in der Nachbarschaft erwandert: den Hubertusturm (Bericht folgt), den Kahlenberg und den Olsberg (Bericht).

Es gibt aber nicht nur Kahlschlag, sondern auch verwunschene Orte wie diesen hier – zwischen Kahlenberg und Sperrenberg (foto: zoom)

Die Kahlenberg-Wanderung mit einem Abstecher zum Vierländereck war für zwei bis zweieinhalb Stunden geplant. Letzendlich hat die gesamte Tour über drei Stunden gedauert, weil ich mich an den interessanten Orten (Ausblick, Fotos, herumgucken) bei schönem Wetter – es blühten sogar noch im November einige Kräuter – länger aufgehalten habe.

Früher war der Weg zum Kahlenberg nicht ausgeschildert, heute hat sich einiges geändert.

Das Hinweisschild ist neu. So kann ich den Kahlenberg nicht mehr verfehlen. (foto: zoom)

In der Nähe des Gipfels ist unter einem Fels eine Dose mit dem Gipfelbuch versteckt. Wenn ihr es findet und euch eintragt, seid sorgsam. Die Dose enthält außer dem Schreibzeug sogar eine Lesebrille, weil manche Jogger*innen aus Bequemlichkeit ohne Sehhilfe laufen.

Das Gipfelbuch auf dem Kahlenberg ist unter einem Fels verborgen. (foto: zoom)

Auch die Aussicht vom Kahlenberg ist seit den Stürmen, Dürren und Borkenkäferattacken fantastisch. Den Fichten trauere ich nicht wirlich nach.

Aussicht vom Kahlenberg (foto: zoom)

Der Kahlenberg war seit ich ihn kenne ein Jagdrevier. Vor vielen Jahren hatte ich dort oben Streit mit einem Jagdgehilfen. Er kam mit seinem kleinen Jägerauto angekurvt und wollte mich, damals Jogger, vertreiben, weil auf dem Berg die Futterstellen für das Wild aufgestellt waren.

Die Jäger*innenschaft (gibt es überhaupt Frauen unter ihnen?) ist eine ganz eigene Welt. Bis auf die oben beschriebene Ausnahme verstehe ich mich mit den meisten Menschen, die ich im Wald treffe, ganz gut.

Am besten, man kommt ins Gespräch, hört den Leuten zu, bleibt neugierig, stellt Fragen und verabschiedet sich freundlich bis zur nächsten Begegnung.

Jagdrevier Kahlenberg. Auf dem Schild links oben neben der Tür steht „Sebastian Kanzel“. Welcher Sebastian ist es wohl? (foto: zoom)

Der Kahlenberg ist ein El Dorado für Windradgegner*innen und Befürworter*innen gleichermaßen.

Von oben sieht man genau, wie die einzelnen Windenergieanlagen auf dem Olsberger Mannstein angeordnet sind. Von unserem Balkon aus betrachtet, scheinen sie alle „auf einem Haufen“, jedenfalls nahe beieinander, zu stehen. Siehe das untere Foto im Artikel Verspargelung, Verschandelung, Umzingelung.

Vom höher gelegenen Kahlenberg aus kann man gut erkennen, wie die sieben WEA auf dem Mannstein in einer Kette mit Bögen aufgereiht sind.

Vom höher gelegenen Kahlenberg aus kann man erkennen, wie die sieben WEA auf dem Mannstein aufgereiht sind. (foto: zoom)

Ich bin gespannt, was in Zukunft auf den Kahlschlagsflächen wachsen wird. Würde man nichts unternehmen, erneuerte sich der Wald nach einem Zeitraum von ungefähr zehn Jahren selbst. So jedenfalls hat es der Leiter des Nationalparks Harz in einem Interview im Radio (WDR 5 oder Deutschlandradio Kultur) erklärt.

Der Wald hier oben ist allerdings ein Wirtschaftswald und kein Nationalpark. Daher müssen sich die Waldbauern eigene Gedanken machen, wie sie in den kommenden Jahrzehnten nachhaltige, wirtschaftliche Forstwirtschaft betreiben wollen.

„Willst du den Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten, Fichten.“ (foto: zoom)

Zum Schluss noch eine Abstecher zum Vierländereck. Hier stoßen die Grenzen von Brunskappel, Wiemeringhausen, Niedersfeld und Siedlinghausen zusammen.

Eines hat sich hier seit Jahren nicht geändert. Der Weg vor dem Stein ist fast immer komplett schlammig und kaum zu begehen, ohne knöcheltief zu versinken.

Vorsicht Schlamm! Ein Abstecher zum „Vierländereck“. Auf dem Grenz- / Schnadestein sind die Symbole der Orte Brunskappel, Wiemeringhausen, Niedersfeld und Siedlinghausen eingemeißelt. (foto: zoom)

Das war’s auf die Schnelle. Ich verspreche, dass jede und jeder zum Kahlenberg Wandernde andere Bilder sehen und machen wird als ich sie hier ins Blog gestellt habe.