Pedelecs können eine echte Alternative zum eigenen Auto sein. Doch während die Absatzzahlen weiter steigen, nimmt auch die Zahl der Unfälle zu. Zu Beginn der Fahrradsaison gibt der VCD fünf Tipps für mehr Sicherheit beim Fahren mit dem Pedelec.
(Pressemitteilung VCD / zum: VCD HSK)
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für Fahrräder mit unterstützendem Elektroantrieb, sogenannte Pedelecs. Gleichzeitig steigen jedoch die Unfallzahlen. Zum Start der Radsaison gibt der ökologische Verkehrsclub VCD fünf Tipps, wie jeder gut und sicher mit dem E-Rad unterwegs sein kann. Diese Tipps finden sich auch in einem anschaulichen Info-Film, der sich vor allem an ältere Pedelec-Fahrende richtet
Tipp 1: Beim Kauf gut beraten lassen. Es empfiehlt sich der Gang zum Fachhandel. Denn der passende Typ, die korrekte Rahmengröße und die richtige Einstellung sind wichtig. Auch technische Fragen zum Antrieb oder zur Reichweite werden dort kompetent erklärt. Viele Fachgeschäfte bieten zudem eine Testleihe an. Vor allem Ältere sollten auf ein möglichst leichtes Modell achten, das sie auch mal über eine Stufe oder in den Zug heben können. Ein gut auf den Kunden abgestimmtes Pedelec ist beschwerdefrei und oft nutzbar und steigert die Verkehrssicherheit.
Tipp 2: Beim Fahren einen Helm tragen. Ein Fahrradhelm verhindert zwar keinen Unfall, kann aber helfen, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. Der Helm sollte die erforderliche Prüfnorm erfüllen, an den Kopf angepasst sein und sich individuell einstellen lassen. Auch hier ist fachkundige Beratung hilfreich. Wichtig: Ein Helm hat nur eine begrenzte Lebensdauer und sollte nach rund fünf Jahren ausgetauscht werden – besonders, wenn er häufig genutzt wurde, oft der Sonne ausgesetzt war oder nach einem Sturz
Tipp 3: Das richtige Bremsen üben. Ein Pedelec bremst für viele Neulinge überraschend stark. Deswegen sollte man sich zunächst im Stand mit den beiden Handbremsen vertraut machen. Richtiges Bremsen will geübt sein: Fachleute empfehlen, stets mit beiden Bremsen gleichzeitig zu bremsen, wobei die stärkere Vorderradbremse immer sehr dosiert betätigt werden muss. Dies sollte zunächst bei langsamer Fahrt geübt werden.
Tipp 4: Vorausschauend fahren und Rücksicht nehmen. Autofahrende können schlecht erkennen, ob man auf einem Pedelec oder einem herkömmlichen Fahrrad unterwegs ist. Dank der Motorunterstützung sind Pedelecs aber schneller unterwegs – was man wegen des entspannteren Fahrens selbst kaum merkt. Man sollte deswegen vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit bewusst der Situation anpassen. Beim Überholen anderer Räder gilt: Abstand halten und Rücksicht nehmen!
Tipp 5: Einen Pedelec-Kurs besuchen. Wer das Pedelec für sich entdeckt, jedoch wenig Erfahrung mit dem Radfahren besitzt, sollte am besten an einem Pedelec-Kurs teilnehmen. Solche Kurse werden von Organisationen wie dem ADFC oder den Verkehrswachten angeboten – vom kurzen Schnupperkurs bis zum mehrtägigen Sicherheitstraining. Eine Übersicht zu den wichtigsten Anbietern von Pedelec-Kursen gibt es hier.
Zum Hintergrund: Alle Informationen zum sicheren Umgang mit dem Pedelec gibt es kompakt auf der VCD-Online-Plattform Sicher E-Radfahren. Dort finden Interessierte auch Anleitungen vom Aufsteigen und Anfahren bis hin zu einfachen Bremsübungen. Die VCD-Broschüre „Sicher fahren mit dem Pedelec. Ein Heft zum Selberüben in neun Schritten“ ist als PDF zum Download verfügbar oder kann kostenlos im VCD-Shop bestellt werden.
Fünf weitere Tipps, wie E-Rad-Akkus am besten gelagert werden, um sie sicher und langlebig zu machen, finden Sie hier.
Mit dem Radfahren und seiner Sicherheit im Allgemeinen beschäftigt sich seit Juli 2024 das VCD-Projekt „Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe“. Es wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 vom Bundesverkehrsministerium gefördert und verfolgt ebenfalls das Ziel, u. a. Älteren den Zugang zum Fahrrad zu erleichtern – das Rad soll als selbstverständliches, gesundes und klimaschonendes Verkehrsmittel für diese Zielgruppe etabliert werden.