Heute war nicht viel, nicht einmal ein Insekt auf der Narzisse

Ein bisschen „Action“ hätte dem Bild gut getan, aber die Insekten haben sich im Hochsauerland noch nicht sehen lassen. (foto: zoom)

Ich untertreibe mal, was den Tag angeht. Denn es war doch einiges los. Nur eben nicht auf der Blüte der Narzisse.

Die Insekten sind noch nicht aufgetaucht. Eine einsame dicke Hummel hatte sich beim Putzen ins Treppenhaus verflogen. Leider hat sie es nicht bis zum Rand der Blüte geschafft. Geschafft? Sie hatte keinen Bock!

So unwichtig auch das Bild scheint, spielen die Narzissen in unserer Kultur doch eine gewisse Rolle.

Nehmen wir beispielsweise den englische Romantiker William Wordsworth, der jeden Wanderer im englischen Lake District auf Schritt und Tritt nervt:

I wandered lonely as a cloud
That floats on high o’er vales and hills,
When all at once I saw a crowd,
A host, of golden daffodils;
Beside the lake, beneath the trees,
Fluttering and dancing in the breeze

Weit älter noch ist der in sein Spiegelbild verliebte Narziss.

Für alle ergrauten(?) LeserInnen darf ich noch auf Narziß und Goldmund hinweisen, und fragen ob ihr das Buch von Hermann Hesse wirklich gelesen habt, als Vorspeise zum Glasperlenspiel.

Was soll’s? Habe ich etwas vergessen?

Nasse Wiese: Busch-Windröschen und Narzissen

Mai 2009: Busch-Windröschen in 800 Meter Höhe im Naturschutzgebiet "Nasse Wiese"
Mai 2009: Busch-Windröschen in 800 Meter Höhe im Naturschutzgebiet „Nasse Wiese“ an der Hunau

Vom Hundegrab, welches ich in diesem kruden Artikel beschrieben habe, gelangt man leicht zum Naturschutzgebiet „Nasse Wiese. Erst im Mai blühen hier die ersten Frühlingsboten: Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Aus einem horizontal wachsenden Wurzelstock treibt der kahle Stengel etwa 10 cm empor und entfaltet im oberen Teil drei quirlständige, dreizählige Blätter. Sie sind tief eingeschnitten und gesägt. Aus diesem Blattquirl erhebt sich der Blütenstengel mit einer endständigen, weißen, oft rötlich überlaufenen Blüte. Die 6 weißen Blütenblätter sind kahl. Staubgefäße zahlreich, Griffel kurz.

Blütezeit: März bis April

Allgemeines: Die Pflanze ist giftig! Von Anemonen kennt man 17 Arten. (Aribert Jung, Die Pflanzenwelt im Sauer- und Siegerland, Fredeburg 1978, S. 106)

Und hier der Blick über das NSG „Nasse Wiese“ mit merkwürdig deplaziert wirkenden wilden Narzissen:

Wilde Narzissen im NSG "Nasse Wiese"
Wilde Narzissen im NSG „Nasse Wiese“