Vorstellung des Schulpräventionsprogrammes „Verrückt? Na und!“ im HSK

Neues Angebot zur Förderung mentaler Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

Stellen das Programm „Verrückt? Na und!“ vor (v. links): Viktoria Jung, Gisela Brouwers, (beide Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungskoordination, Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis), Brigitte Schönheit (Landeskoordination „Verrückt? Na und!“ Nordrhein-Westfalen), Dr. Klaus Schmidt (Leitung Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis), Christian Rademacher (Leitung Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungs-koordination, Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis). (Foto: Hochsauerlandkreis)

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von psychischen Belastungen betroffen. Schulische Leistungen, soziale Beziehungen und die allgemeine Lebensqualität können dadurch erheblich beeinflusst werden. Wenn psychische Belastungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, können langfristige Auswirkungen verhindert werden.

(Pressemitteilung HSK)

Das Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis will an dieser Stelle ansetzen und gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Akteure das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ im HSK einführen. Dazu fand die Auftaktveranstaltung des Programms im Mescheder Kreishaus statt.

Über das Programm „Verrückt? Na und!“

Das Schulpräventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ wurde von dem Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ für die Sekundarstufe entwickelt und hat etliche Präventionspreise gewonnen.

Das Programm baut Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen ab und vermittelt Wissen über psychische Erkrankungen und mögliche Hilfs- und Beratungsangebote im Hochsauerlandkreis. In einer dreitägigen Schulung werden im Vorfeld zunächst Expertinnen und Experten aus dem psychosozialen und psychiatrischen Umfeld sowie Schulsozialarbeiterinnen und –arbeiter für die Durchführung des Programms ausgebildet.

„Verrückt? Na und!“ im Hochsauerlandkreis

In der Auftaktveranstaltung wurde das Präventionsprogramm von Brigitte Schönheit, der Landeskoordinatorin für Nordrhein-Westfalen des Vereins „Irrsinnig Menschlich e.V.“ vorgestellt. Sie betonte, dass keine Lebensphase so anfällig für Probleme ist, wie die Jugendzeit: „Während körperliche Erkrankungen oft erst im späteren Lebensalter zum ernsthaften Problem werden, suchen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen Menschen jeden Alters heim: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene am stärksten“.

Insgesamt nahmen rund 40 Akteure der gemeindepsychiatrischen Versorgung sowie interessierte Schulen an der Veranstaltung teil und diskutierten über mögliche Bedingungen zur Implementierung des Programms an den Schulen im Hochsauerlandkreis.

 „Wir freuen uns sehr, dass bereits einige ihr Interesse an dem Präventionsprogramm bekundet haben. In der nächsten Zeit steht die Findung und Schulung der Akteure und eine Terminkoordination mit den Schulen an, damit das Programm im Hochsauerlandkreis etabliert werden kann. Geplant ist, dass wir die ersten Schultage Ende 2023 anbieten können“, erklärt Christian Rademacher, Leitung Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungskoordination, Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis.

Zur Durchführung des Programms an Schulen werden noch weitere Akteure der gemeindepsychiatrischen Versorgung gesucht. Interessierte können sich gerne melden unter Telefon 0291/944217 oder Mail an gisela.brouwers(at)hochsauerlandkreis.de

Rechter Populismus als Bauchrednerei – eine Veranstaltung von VHS und dem Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität

Richard Gebhardt erläutert vor gut 40 Zuhörer*innen im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Meschede die Bedeutung des Themas „Rechtspopulismus“. (foto: zoom)

Mehr als 40 Zuhörer*innen waren am Samstag, den 29. April einer Einladung der VHS Hochsauerlandkreis sowie des Mescheder Bündnisses für Demokratie und Solidarität in den großen Sitzungssaal des Kreishauses in Meschede gefolgt. Richard Gebhardt, Politikwissenschaftler, Publizist und Referent in der Erwachsenenbildung in Köln und Aachen, erläuterte in einem gut anderthalbstündigen Vortrag inwiefern Populismus der Gesellschaft und Demokratie schadet.

Elmar Schulte vom Bündnis für Demokratie und Solidarität begrüßte zunächst die Anwesenden und freute sich über den regen Zuspruch. Immerhin sei dieser Samstag der Beginn des langen 1. Maiwochenendes. Das Bündnis werde von 20 Parteien und Organisationen der Mescheder Zivilgesellschaft unterstützt. Am 29. März habe man nach den vielen Aktionen gegen die Schwurblerszene einen Verein gegründet. Auf der Vereinswebsite hätten schon an die 200 Personen ihre Unterstützung bekundet.

Für die VHS Hochsauerlandkreis erklärte Dr. Stephanie Jordans, dass sie seit anderthalb Jahren dabei sei, das politische Programm der Volkshochschule aufzubauen. Sie selbst sei schon bei der ersten Veranstaltung des Bündnis im Februar zum Thema WIE KANN DIE ZIVILGESELLSCHAFT DEMOKRATIE UND SOLIDARITÄT STÄRKEN? dabei gewesen. Danach sei sie, überzeugt von den Zielen, selbst dem Bündnis beigetreten.

Richard Gebhardt ist Politikwissenschaftler, Publizist und Referent in der Erwachsenenbildung. Er lebt und arbeitet in Köln und Aachen. Als Publizist, Moderator und Erwachsenenbildner erforscht er in seinen Vorträgen und Workshops die Proteste der „sozialen Bewegung von rechts“ bis hin zu den vermeintlich „unpolitischen“ Fankulturen des Fußballs. Sein Schwerpunkt ist die „neue“, extreme und populistische Rechte in Deutschland und analysiert vorrangig die sozialen und kulturellen Hintergründe für den Erfolg des Rechtspopulismus. [1]

Was sei falsch daran, dem Volk (lat. populus) aufs Maul zu schauen? Eigentlich nichts, aber gerade die Montagsdemonstrationen hätten gezeigt, dass in einem Kulturkampf von rechts die soziale Frage mit irreführenden, falschen und demagogischen Antworten belegt werde.

Er selbst sei in Sachsen unterwegs gewesen und hätte miterlebt und gesehen, wie ein „heißer Herbst vor dem kalten Winter“ (Energiekrise) in Reden und auf Demonstrationen herbeigeredet werden sollte. Dieser heiße Herbst sei dann zwar ausgefallen, aber regional hätte die Demgogie durchaus gewirkt. Als Beispiel führte Gebhardt die sogenannte „Säxit“-Bewegung an. Insgesamt sei eine Verschiebung der rechtspopulistischen Inhalte weg von Corona zur Energiepolitik festzustellen. Dies gehe einher mit einer Anlehnung an das autoritäre Russland.

Richard Gebhardt hat in seinem Referat sehr genau auf den Rechtspopulismus geschaut und ihn analysiert. Der Bericht als Wortwolke (zoom)

In seiner Rede am 3. Oktober 2022 in Gera wettert der Rechtsextremist/Faschist Björn Höcke vor 10.000 teilweise verzückten Menschen gegen das Regenbogen-Imperium mit den USA und der BRD als Brückenkopf: „Aber wenn ich mich jetzt für das deutsche Volk entscheiden müßte zwischen dem Regenbogen-Imperium, [zwischen dem „neuen Westen“, zwischen] dem globalistischen Westen, dem „neuen Westen“ oder [und] dem traditionellen Osten, ich wählte [in dieser Lage] den Osten!“ [2]

Die AfD, so Richard Gebhardt, wolle der parlamentarische Arm dieser rechten Bewegung sein.

Der Rechtspopulismus vermische soziale und kulturelle Fragen. Die Milieus, die auf diese Weise angesprochen werden, seien sowohl das gewerkschaftliche und Arbeitermilieu als auch die sogenannten Speckgürtel. Die Kader der AfD stammten fast ausnahmslos aus den höheren Gesellschaftsschichten.

Die Instrumentalisierung von Gewerkschaftsveranstaltungen und die Mindestlohnforderungen der AfD seien reine Inszenierung und Mummenschanz (siehe das erste Bild oben). Der Mindestlohn werde als Schutz vor dem sogenannten Lohndruck durch Migrant*innen im Programm aufgeführt, allerdings ohne eine konkrete Zahl zu nennen, die dann beispielsweise auch fünf Euro sein könne.

Ein Kernmerkmal des Rechtspopulismus sei eine elitenkritische Mentalität: Wir das einfache Volk gegen die Elite, aber auch den Islam, die Migranten. Begleitet werde der Rechtspopulismus von einer apokalyptischen Rhetorik („Deutschland schafft sich ab“, „Islamisierung des Abendlandes“). Dazu geselle sich ein Nativismus wie beispielsweise bei den Hooligans gegen Salafisten in Köln 2014: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“. Dazu gehörten dann sehr schnell Flüchtlinge, Linke und weitere verhasste Gruppen. Es werde das Bild einen deutschen Ureinwohners erzeugt, der das wahre Volk vertrete und andere geistig ausbürgert.

Durch die Arbeitnehmer*innen werde ein Kontrollverlust, wie beispielsweise Übervorteilung durch Flüchtlinge, empfunden. Dieses Gefühl böte ein Einfallstor für den Kulturkampf von rechts.

Diesen Kulturkampf hätten die Rechten eigentlich schon verloren, und daher rühre auch ihre Aggressivität und ihre Wut gegen die Republik.

Die Rechtspopulisten seien ein Patchwork aus unterschiedlichen Milieus (Reichsbürger, QAnon, Homöopathen, …). Hinter allem stecke eine Kabale, eine Intrige. Nur sie seien in der Lage die große Verschwörung zu erkennen, die anderen seien Schlafschafe.

Auch Linke seien vor Verschwörungstheorien nicht gefeit, wenn sie unanalytisch gegen „die USA“, gegen „die NATO“, gegen „Das Große Kapital“ wetterten und die geheime Macht besonderer Zirkel vermuteten bzw. beschwörten.

An der „neuen“ Friedensbewegung sei dieser Amalgam von linken und rechten Kräften gut zu beobachten.

Früher wäre „Querdenker“ ein durchaus ehrenwerter Begriff gewesen, heute sei er ins verschwörungsgläubige Denken abgerutscht.

In der anschließenden Diskussion kamen besonders Fragen auf, wie man denn in einer konkreten Situation mit Rechtspopulisten argumentieren solle. Als Beispiel wurde die Angst vor Flüchtlingen, anderen Kulturen und Frauenbildern genannt.

Wie antworte ich jemandem, der mit dem großen Reset kommt?

Wenn jemand Angst formuliere, so Richard Gebhardt, solle man keinesfalls empört mit dem Zeigefinger herumfuchteln, sondern sich fragen, was der Realitätskern beispielsweise der Angst der Frau / der Bekannten vor syrischen Männern ist (Kandel als Trigger).

Es sei auch merkwürdig, dass ausgerechnet rechte Männer Frauenrechte wie ein Monstranz vor sich hertragen, wenn es gegen Ausländer gehe. Frauenhäuser wurden aber schon vor 2015 frequentiert.

Der Titel „Der große Reset“ sei von Schwab schlecht gewählt worden. Klar würden Treffen zwischen einflussreichen Menschen tagtäglich überall auf der Welt stattfinden, die könne man aufzählen, aber die Rückführung der Weltpolitik auf einen einzigen Zirkel sei Quatsch.

Es gebe aber auch Grenzen der Aufklärung, besonders im privaten Bereich. Für den Populismus zählen keine Argumente, er sei oft nicht mehr als Bauchrednerei.

Ein weiterer Diskussionsteilnehmer beklagte, dass die Polizei überall zugreife, aber andere dürften machen, was sie wollten.

Ja, es gebe Problem in Institutionen wie der Polizei. Es herrschten dort häufig reaktionäre Denkweisen und Korpsgeist vor. Aber es gebe seit 1992/93 als in Deutschland aus Worten Brandsätze wurden, Verbesserungen im Staatsapparat. Immerhin gebe es jetzt Extremismusbeauftragte

Soweit meine kleine Zusammenfassung eines langen Nachmittags (16 bis 19 Uhr) mit vielen Informationen, von denen ich einige ausgelassen habe. Die beiden Anmerkungen stammen nicht vom Referenten, sondern von mir. Richard Gebhardt hatte auf Youtube als Quelle für die Höcke Rede verwiesen.

Was ich für mich als Fazit mitgenommen habe: sehr guter Referent, kurzweilige und interessante politische Analysen. Das Bedürfnis der Zuhörer*innen nach konkreter Hilfestellung in der politischen Argumentation / Konfrontation könnte imho in irgendeiner Form (Workshops o. ä.) weiter aufgegriffen werden.

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[1] zur Person siehe: https://www.torial.com/richard.gebhardt/about

[2] Quelle: https://vvn-bda.de/hoeckes-geraer-rede/

Neu in der WDR-App „Stolpersteine NRW“: Jugendliche erstellen eigene Inhalte

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK KÖLN Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen – Ein Multimedia Projekt des WDR Stolpersteine-Werkstatt an der Helios-Gesamtschule Köln-Ehrenfeld am 28.04.2023. Das im Januar 2022 veröffentlichte WDR-Projekt erzählt multimedial die Geschichten von Menschen, die vom nationalsozialistischen Terror-Regime verfolgt wurden. Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es passende Begleitmaterialien, die Lehrende kostenlos nutzen können. (Bild: © WDR/Jan-Philipp Behr)

Das für den Grimme Online Award 2023 nominierte WDR-Projekt „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“ baut die Kooperation mit Schulen in NRW aus. Ab sofort können Schülerinnen und Schüler eigene Inhalte zu Stolpersteinen in ihrer Umgebung erstellen und diese gemeinsam mit dem WDR-Team in der „Stolpersteine NRW“-App und auf der dazugehörigen Webseite publizieren.

(Pressemitteilung WDR)

WDR-Intendant Tom Buhrow: „Das ist Geschichtsunterricht zum Mitmachen: Schülerinnen und Schüler können jetzt selbst biografische Texte und Illustrationen erstellen und damit die Inhalte der WDR-Stolpersteine-App mitgestalten. So erfahren sie noch mehr über die Opfer des Nationalsozialismus in ihrer Nachbarschaft und können ihre Ergebnisse über unser digitales Angebot breit mit anderen teilen.“

Der WDR hat die neuen Möglichkeiten mit Schülerinnen und Schülern der Helios-Gesamtschule in Köln und der Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund getestet. Felix Trüten, Lehrer an der Helios-Schule: „Das WDR-Projekt ist für uns sehr bereichernd. Die Schüler:innen entdecken die Lebensgeschichten der Menschen hinter den Steinen und geben sie in der App auf kreative Weise weiter.“ Das neue Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse und stärkt Recherchefähigkeit und Medienkompetenz.

Digitale Infoveranstaltung am 9. Mai

Am Dienstag, 9. Mai 2023, bietet das „Stolpersteine NRW“-Team um 17:30 Uhr eine Online-Infoveranstaltung an, bei der das Projekt im Detail vorgestellt wird und Fragen beantwortet werden. Anmeldung per Mail: stolpersteine.schule@wdr.de

„Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“ erzählt multimedial die Geschichten von Menschen, die vom nationalsozialistischen Terror-Regime verfolgt wurden. App und Website zeigen auf einer interaktiven Karte alle, vom Künstler Gunter Demnig verlegten, rund 16.000 Stolpersteine in NRW. Tausende biografische Texte, Illustrationen, Hörspiele und historische Fotos geben Einblicke in die Lebensgeschichten, die sich hinter den Steinen verbergen. Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es passende Begleitmaterialien, die kostenlos genutzt werden können. Die WDR-Stolpersteine-App wurde seit dem Start Anfang 2022 mehr als 300.000 Mal heruntergeladen.

Alle Informationen unter:
https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolpersteine-im-unterricht

NRW: 2021 gab es neun Prozent weniger Lehramtsabsolvent(inn)en als zehn Jahre zuvor

Im Prüfungsjahr 2021 haben 6 813 Studierende den Master of Education und 46 das Staatsexamen Lehramt erfolgreich absolviert.

Düsseldorf (IT.NRW). Die Zahl der Lehramtsabsolvent(inn)en ist in Nordrhein-Westfalen von 2011 bis 2021 um 9,0 Prozent zurückgegangen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, haben 6 859 Studierende im Prüfungsjahr 2021 ein Lehramtsstudium (6 813 den Master of Education und 46 das Staatsexamen Lehramt) an einer Hochschule im Land erfolgreich absolviert. Damit haben sie die Befähigung für den Vorbereitungsdienst (Referendariat) erhalten. Im Prüfungsjahr 2011 waren es noch 7 536 gewesen.

Einen überdurchschnittlich hohen Rückgang der Absolventenzahl um 25,5 Prozent gab es beim Lehramtsabschluss für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen: Im Prüfungsjahr 2021 machten 1 030 Studierende einen Abschluss für diese Schulform (2011: 1 383). Die Zahl der Personen mit einem Lehramtsabschluss für Grundschulen sank im gleichen Zeitraum von 1 544 auf 1 260 (?18,4 Prozent). Mit 3 003 Absolvent(inn)en waren auch im Prüfungsjahr 2021 Gymnasien und Gesamtschulen die am häufigsten angestrebte Schulform; im Vergleich zu 2011 waren dies jedoch 11,6 Prozent weniger (damals: 3 397).

Zuwächse der Zahl der Lehramtsabsolvent(inn)en gab es bei den Schulformen sonderpädagogische Förderung (+43,3 Prozent) und Berufskollegs (+30,0 Prozent). Mit 924 bzw. 642 Absolvent(inn)en wurden diese Abschlüsse 2021 im Vergleich der Schulformen am seltensten gewählt.

73,0 Prozent der Lehramtsabsolvent(inn)en waren 2021 weiblich und 27,0 Prozent männlich; eine ähnliche Verteilung hatte es zehn Jahre zuvor gegeben (2011: 71,9 Prozent weiblich). Frauen waren 2021 über alle Schulformen hinweg in der Mehrzahl – am geringsten war ihr Anteil noch bei den Lehramtsabschlüssen für Berufskollegs (61,2 Prozent).

Die Universität zu Köln war im Prüfungsjahr 2021 mit 1 396 die Hochschule mit den meisten Lehramtsabsolvent(inn)en. Es folgten die Universitäten Münster (875), Wuppertal (754), Duisburg-Essen (714) und die Technische Universität Dortmund (634). Während die Zahl der Lehramtsabsolvent(inn)en an der Universität Wuppertal um 35,4 Prozent höher ausfiel als 2011, war sie an der Universität Duisburg-Essen um 31,8 Prozent niedriger als zehn Jahre zuvor.

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Ergebnisse für ein Prüfungsjahr als Summe der jeweiligen Absolventen des Sommersemesters und dem davorliegenden Wintersemester ermittelt werden.

Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

Für welches „Volk“ spricht der Populismus? – Vortrag zum Thema Rechtspopulismus im Kreishaus Meschede

Referent Richard Gebhardt (Pressefoto)

Rechtspopulismus ist eine politische Strategie, die auf Polarisierung, das Schüren von Ängsten und das Aus- und Abgrenzen von anderen Menschen setzt. Eine stabile demokratische Gesellschaft lebt aber von Zusammenhalt, Solidarität, lebendigem Austausch und einer gesunden Gesprächs- und Diskussionskultur.

(Pressemitteilung HSK)

Die Volkshochschule Hochsauerlandkreis veranstaltet gemeinsam mit dem Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität einen Vortrag zum Thema Rechtspopulismus.

Der Referent, Richard Gebhardt, führt ins Thema ein, klärt den Begriff, erläutert die Aktualität des Themas und legt dar, inwiefern Populismus der Gesellschaft und Demokratie schadet.

Es wird der populistische Stil untersucht und aufgezeigt, welche Ideologie und welche Rhetorik der Ausgrenzung sichtbar wird. Im Vortrag wird auch auf den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel eingegangen sowie auf die soziale Frage. Zudem wird diskutiert, wie auf die gegenwärtigen Herausforderungen von rechts zu reagieren ist. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Austausch und Gespräch mit dem Referenten.

Richard Gebhardt ist Politikwissenschaftler, Publizist und Referent in der Erwachsenenbildung in Köln und Aachen.

Termin und Anmeldung:

Samstag, 29. April 2023, 16 Uhr, Großer Sitzungssaal, Kreishaus Meschede.

Die Veranstaltung ist entgeltfrei.

Anmeldung über folgenden Link: https://vhs.link/9YQt2N oder telefonisch unter 0291 – 94 4711 oder per Mail: meschederbuendnis@web.de

Umleitung: Corona-Lockdown, Klima-Angst, Rechte gegen Klimaschutz, ChatGPT, „Konflikte“ in der DASA, der Streik und mehr…

Blick nach oben: Wrestling zweier Baumgiganten? Oder was seht ihr? (foto: zoom)

Corona-Lockdown: Nicht alles schlecht … nd

Mentale Gesundheit: „‚Klimaangst‘ ist eine rationale Reaktion“ … klimareporter

„Rechtsextreme und Rassisten wehren sich gegen Klimaschutz, weil er ihre Privilegien in Frage stellt“: Ein Interview mit dem Soziologen und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent … klimafakten

Anti-Pizza-Koalition: Die ÖVP verrät in Niederösterreich ihre Wähler und koaliert mit fanatischen Rechtsextremisten … misik

Is ChatGPT a threat or an opportunity for journalism? Five AI experts weigh in … reutersinstitute

Albert Einstein und Max Planck im Nationalsozialismus: Wie wäre die Wissenschaftsgeschichte wohl verlaufen, wenn Max Planck (1858-1947) Altphilologie oder Musik statt Physik studiert hätte? Lust und Talent hätte er allemal für diese Gebiete gehabt. Später würde er seinen Sohn Erwin (Cello) und seinen Freund Albert Einstein (1879-1955; Geige) auf dem Klavier begleiten … scilogs

Verkehrsbetriebe, Flughäfen und Häfen sind zum Streik aufgerufen: Am kommenden Montag werden die Warnstreiks im öffentlichen Dienst ausgeweitet … nordstadtblogger

Ausstellung in der Dortmunder DASA knöpft sich „Konflikte“ vor: Diese Ausstellung beginnt buchstäblich bei Adam und Eva – präsent durch eine Gemälde-Reproduktion. Am biblischen Anbeginn der Menschheit erleben sie, wie unversehens Sünden und damit Konflikte in die Welt geraten … revierpassagen

Futter für die Beratungsindustrie: Stadt Hagen zahlt Millionen für Gutachten … doppelwacholder

Kreistag trifft sich wieder im Kreishaus in Meschede: Am Freitag (24.03.) findet die erste Sitzung des Kreistags in diesem Jahr statt. Nachdem diese Sitzungen pandemiebedingt in den letzten Jahren nach Olsberg oder Bigge verlegt wurden, trifft sich der Kreistag nun wieder im Sitzungssaal des Kreishauses in Meschede. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 15 Uhr … sbl

PTA-Lehrgang erfolgreich beendet

Erfolgreiche Absolventinnen des PTA-Lehrgangs 2023. (Foto: PTA HSK)

Im Februar und März 2023 haben 20 zukünftige Pharmazeutisch-Technische Assistentinnen und Assistenten ihre Ausbildung in Olsberg erfolgreich beendet.

(Pressemitteilung HSK)

Die Prüfungsthemen aus dem Apothekenalltag umfassten Asthmaberatung ebenso wie Diabetes und Fußpilz. Auch Selbstmedikation und Betäubungsmittelrezepte waren Thema.

Nach der zweijährigen schulischen Ausbildung vervollständigt nun ein halbjähriges Anerkennungspraktikum in Apotheken insbesondere die Arzneimittelkenntnisse und die Beratungskompetenz. Die Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke hat durch aktuelle Versorgungsengpässe eine neue Bedeutung erhalten.

PTA werden nach wie vor gesucht. 14 fertige PTA wurden nach staatlicher Erlaubnis von ihren Praktikumsapotheken direkt übernommen, davon 5 in Meschede und Umgebung. Krankenhäuser, Pharmaindustrie und Krankenkassen sind weitere mögliche Arbeitgeber. 

Interesse an einem vielseitigen Beruf? Die Lehranstalt für PTA veranstaltet einen Infoabend am Montag, 27. März, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung über www.pta.hochsauerlandkreis.de wird gebeten.

Infoabend an der Lehranstalt für PTA in Olsberg

Auch wiegen will gelernt sein. Wägeübung im PTA-Labor (Foto: HSK)

Am Montag, 27. März, um 18.30 Uhr lädt die Lehranstalt für PTA interessierte Jugendliche mit ihren Eltern zu einem Infoabend in die Paul-Oventrop-Straße 6a, 59939 Olsberg (Gebäude 8) ein.

Geboten werden umfangreiche Informationen über die Ausbildung, Bewerbung, das Berufsbild und Berufsaussichten für pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten.

Um eine Anmeldung wird gebeten unter:
https://www.hochsauerlandkreis.de/hochsauerlandkreis/buergerservice/schule/bildung/pta

NRW-Hochschulen: 1,4 Prozent weniger Studierende begannen ein Studium für das Lehramt

Im laufenden Wintersemester 2022/23 haben an den Hochschulen in NRW 8 703 Personen ein Lehramtsstudium begonnen.

Düsseldorf (IT.NRW). Im Wintersemester 2022/23 ist die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger für ein Lehramt an den NRW-Hochschulen um 1,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, sind im laufenden Wintersemester 8 703 Personen im ersten Hochschulsemester in einen Lehramtsstudiengang eingeschrieben. Ein Jahr zuvor waren es 8 826 gewesen.

Auch die Zahl aller Studienanfänger/-innen und die Gesamtzahl der Studierenden sind im aktuell laufenden Wintersemester rückläufig. Im Wintersemester 2021/22 waren 89 756 Personen an einer NRW-Hochschule in das erste Hochschulsemester eingeschrieben – aktuell sind es 89 448 (-0,3 Prozent). Insgesamt sind im laufenden Wintersemester nach den vorläufigen Zahlen 750 501 Studierende an den NRW-Hochschulen eingeschrieben. Im Wintersemester 2021/22 waren es 764 565 (-1,8 Prozent) gewesen.

Die hier genannten Studierendenzahlen sind vorläufig und können von den – voraussichtlich Mitte des Jahres vorliegenden – endgültigen Ergebnissen abweichen. Die Zahl der Studierenden wird vom Statistischen Landesamt jeweils zu Beginn der Wintersemester gezählt. In den o. g. Ergebnissen sind Haupt- und Nebenhörer berücksichtigt