Umleitung: von der Migration über den BMI und einen Dolchstoß bis zur ersten Hagener Tanz- und Rad-Demo sowie Danger Dan zum Schulstart.

Blick vom Anleger in Götterswickerham auf das stillgelegte Kohlekraftwerk in Möllen am Niederrhein. (foto: zoom)

AfD & Co: Mit Afghanistan das Migrationsthema triggern … blicknachrechts

Plumpes Denken ist das Denken der Großen: Die Dinge sind komplex, und man wird schlauer, wenn man sie in ihrer Komplexität durchdenkt, von allen Seiten ansieht, aber damit wird die Welt natürlich komplizierter. Man muss sie dann auch wieder vereinfachen … misik

Die seltsame Formel für den Body-Mass-Index: Auf den ersten Blick plausibel ist sie nicht. Wieso soll Kilogramm pro Quadratmeter ein Maß für Unter- oder Übergewicht sein? Kraft durch Fläche ist doch eigentlich Druck. Es versteht sich, dass größere Menschen im Durchschnitt schwerer sind als kleinere; aber um wie viel? … scilogs

Dolchstoß (Satire): „… von der Geschwindigkeit der Entwicklung sehr überrascht gewesen seien. Man habe sich um den Vormarsch der Taliban nicht gekümmert, da der Bundesnachrichtendienst nächste Meldungen zur Lage in Afghanistan erst nach der Wahl zum…“ … zynaesthesie

Extreme Wetterereignisse und ein schleichender Temperaturanstieg: Die Klimakrise wird der Menschheit einiges an Anpassungsfähigkeit abverlangen. Auch die digitale Infrastruktur muss widerstandsfähiger werden. Das zeigt nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Südwesten Deutschlands … netzpolitik

Für den sozial-ökologischen Wandel: Erste Hagener Tanz- und Rad-Demo … doppelwacholder

“Die Erde wird ein anderer Planet werden” – Was bedeutet das für uns im HSK?: Wir erleben aktuell im Bundestagswahlkampf, dass die SPD auffällige rote Plakate klebt, auf denen sie verspricht, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Und auch der CDU-Kandidat behauptet, dass der Klimaschutz für seine Partei jetzt ein wichtiges Thema sei … sbl

Zum Schulstart:

https://twitter.com/pallaske/status/1428433955762622470

Impfzentrum Olsberg: Terminbuchung Kinderimpfung und geänderte Öffnungszeiten

Quelle: CDC https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 (Bild: Alissa Eckert, MSMI, Dan Higgins, MAMS)

Hochsauerlandkreis. Das Impf-Organisationsteam weitet sein Angebot aus: Aufgrund der hohen Nachfrage nach der Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren bietet das Impfzentrum Olsberg jetzt auch freitags ab 14 Uhr die Coronaschutzimpfung an.

Freitags und samstags stehen ab 14 Uhr Kinderärzte zur Verfügung, die ausführlich beraten und auch das Aufklärungsgespräch mit den Kindern und Eltern führen. Damit das eigene Kind geimpft werden kann, muss die Einwilligung aller sorgeberechtigten Personen bzw. beider Eltern vorliegen. Das Formular ist auf der Internetseite des Hochsauerlandkreises www.hochsauerlandkreis.de zu finden.

Für das Aufklärungsgespräch sollte etwas mehr Zeit mitgebracht werden, damit entsprechend der Empfehlung der ständigen Impfkommission eine ausführliche medizinische Beratung sichergestellt ist. Zum Impftermin muss das Kind von einer sorgeberechtigten Person begleitet werden.

Da die Kinderärzte aufgrund der ausführlichen Beratungen nur begrenzte Zeitfenster haben, werden Interessierte gebeten, einen Termin über die KVWL unter www.116117.de zu buchen. Für den Termin sollten der Personalausweis und falls vorhanden Impfpass und Gesundheitskarte mitgebracht werden. Die Impfunterlagen des RIKs enthalten nun auch entsprechende Passagen für die Impfung von Kindern ab zwölf Jahren (www.rki.de; Stichwort „Aufklärungsbogen“). Gern dürfen diese bereits mit den Unterschriften der nicht anwesenden sorgeberechtigten Personen mitgebracht werden.

Weiterhin bietet das Impfzentrum „Impfen ohne Termin“ an. Alle Interessierten ab 16 Jahre erhalten Biontech. Für Bürgerinnen und Bürger, die einen sofortigen Impfschutz haben möchten oder geplant haben in den Urlaub zu fahren, besteht die Möglichkeit mit Johnson und Johnson geimpft zu werden. Er ist zugelassen für alle über 18-Jährige, eine Terminbuchung ist ebenfalls nicht erforderlich.

Das Impfzentrum ist bis zum 8. August von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Ohne Termin kann bis 18 Uhr gekommen werden. Personen mit Termin werden immer bevorzugt. Termine könne weiterhin über www.116117.de und 0800 116117 02 gebucht werden.

Hochsauerlandkreis: Landrat Dr. Karl Schneider begrüßt 36 neue Auszubildende.

Sie beginnen ihre Ausbildung in der Kreisverwaltung und das in sieben unterschiedlichen Berufsausbildungen. (Copyright: HSK)

36 Nachwuchskräfte starteten am Montag, den 2. August, beim Hochsauerlandkreis in ihren neuen Lebensabschnitt: Sie beginnen ihre Ausbildung in der Kreisverwaltung und das in sieben unterschiedlichen Berufsausbildungen.

(Pressemitteilung HSK)

„36 neue Auszubildenden – das ist ein Rekord beim HSK. Daher ist uns ein zentrales Anliegen, die Nachwuchskräfte langfristig an die Kreisverwaltung zu binden. Wir brauchen gute Fachkräfte und wir wollen Ihnen eine gesicherte berufliche Zukunft bieten. Deshalb freuen wir uns auf Sie“, hieß Landrat Dr. Karl Schneider die Nachwuchskräfte zu ihrem Ausbildungsstart willkommen.

Den guten Wünschen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben schlossen sich Fachbereichsleiter Ulrich Bork, stellv. Fachdienstleiter Personal Ingo Stange, Ausbildungsleiter Diethard Nolte und Ramona Wilmes, Kurt Senge vom Personalrat und Lea Siemens von der Jugend- und Auszubildendenvertretung an.

36 Nachwuchskräfte starteten am Montag, den 2. August, beim Hochsauerlandkreis in ihren neuen Lebensabschnitt. (Copyright: HSK)

Die neuen Auszubildenden bei der Kreisverwaltung sind:

  • Sonja Görs, Tatjana Groß, Johanna Hogrebe, York Nitschke, Jeneva Suacillo und Regina Wenzel (Verwaltungsfachangestellte/r),
  • Nadine Brüning, Samuel Hunlede, Anna-Lena Schellert und Lucy Schrage (Kreissekretäranwärter/in),
  • Christof Guntermann und Dennis de Coster (Bachelor of Arts, Verwaltungsinformatik),
  • Jonathan Blecke, Oliver Burdow, Tim Gerold, Michelle Goldhorn, Natalie Luig, Lisa-Marie Möller, Robert Pfau, Jana Rathöfer und Charlotte tho Seeth (Kreisinspektoranwärter/in),
  • Mika Siefert (Vermessungstechniker),
  • Jonas Stuhldreier (Geomatiker),
  • Noah Becker und Lukas Brune (Straßenwärter),
  • Nils Falke, Merle Fischer, Anne Gebel, Lukas Gerdiken, Anna Harnacke, Neele Hielscher, Niklas Klein, Dennis Kruse, Laura Reichert, Chiara Rinke und Simon Ungermann (Notfallsanitäter/in).

Arbeitsplatz Apotheke: Freie Ausbildungsplätze an der Lehranstalt für PTA in Olsberg.

QR-Code: PTA-Infoveranstaltung (Copyright: HSK)

Am Donnerstag, den 22.07.2021, 17 Uhr, informiert die Lehranstalt für PTA in Olsberg in digitaler Form über die Ausbildung und das Berufsbild des Pharmazeutisch-Technischen Assistenten.

(Pressemitteilung HSK)

Die Infoveranstaltung richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur, die noch einen Ausbildungsplatz suchen und sich für einen Gesundheitsberuf begeistern.

Die Lehranstalt für PTA weist daraufhin, dass die Kosten der Ausbildung vollständig vom Land NRW getragen werden. Die Ausbildung beginnt am 18. August 2021 und es gibt noch freie Plätze. Interessierte können sich unter www.pta.hochsauerlandkreis.de anmelden. Im Anschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Link für das Gotomeeting Seminar.

Umleitung: Rassismus, Filterblasen-Brummkreisel, schlechte Ratschläge, die Sachwalter von Alan Bangs, Grüne, Corona und mehr.

„aesthetische werke“ – was ist der Bezug? (foto: zoom)

Rassistischer Übergriff: In Lübeck ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ein in der rechten Szene bekanntes Neonazi-Pärchen, nachdem es am helllichten Tag zu einem mutmaßlich rassistischen Angriff auf einen türkischstämmigen Familienvater mit seinen vier- und achtjährigen Kindern kam … blicknachrechts

Virtueller Schein und reales Sein: „Reality distortion field“ und „Confirmation Bias“ als Filterblasen-Brummkreisel … endoplast

Grüne: Zermürbt zwischen Schein und Sein … postvonhorn

Bildungsverständnis (Satire): Kommen Sie mir nicht mit Bahnen, die sind viel zu voll – das auch daran, dass die Menschen sich nicht genug Autos kaufen. Deshalb müssen wir die Autos billiger machen, dann lohnt sich ja auch der billige Kraftstoff, und dann haben wir auch einen richtigen Investitionsanreiz, um mehr Autobahnen zu bauen … zynaesthesie

Corona: Sterile Immunität durch passive lokale Impfung mit monoklonalen Covid-19-Antikörpern der Klasse M … scilogs

Was sind schlechte Ratschläge? Was sind die schlechtesten Ratschläge, die Du je bekommen hast? Oder: Woher weiß ich, auf welche Ratschläge ich hören sollte? … kwerfeldein

Instagram: Wenn Likes und Geotags die Natur zerstören … netzpolitik

Großmoguln der Songlisten oder: Selbsternannte Sachwalter von Alan Bangs … revierpassagen

Ich bin geblitzt worden. Und das ärgert mich. So richtig: Was mich so ärgert, sind drei Dinge … unkreativ

Hochsauerland: “Zukunftsprogramm 2025? wird erneut im Kreistag beraten … sbl

Umleitung: Lehrbeauftragte (Laschet) und Doktorinnen (Giffey), Rechtsextreme in Nordhessen, Podcasts, Lieferketten, Heilen und Pflegen sowie Grauspecht, Neuntöter und Raubwürger.

Der Schluchtenpfad zwischen Winterberg und Elkeringhausen (foto: zoom)
Der Schluchtenpfad zwischen Winterberg und Elkeringhausen (foto: zoom)

Giffeys Bestes und das der SPD: Die Berliner SPD-Politikerin Giffey ist mit einem Betrug aufgekippt. Sie hat ihren Doktorgrad durch „Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung“ erworben, teilte die Freie Universität Berlin mit … postvonhorn

Politik und Plagiatsaffären: Vom Sinn und Unsinn der Doktorarbeit nach Franziska Giffey … scilogs

Es soll nicht vergessen sein I: AStA über Laschets „Notenwürfeln“: „Wir haben sowas noch nie gehört“ … taz

Es soll nicht vergessen sein II: Verlorene Klausuren. Die Verantwortung für die Durchführung des Seminars vor Ort lag bei Herrn Laschet. Dies beinhaltete insbesondere die Organisation des Seminars … RWTH Aachen

Nordhessen und Rechtsextremisten: Sonnenwendfeier und Kameradschaftsabend … blicknachrechts

Hätte, hätte, Lieferkette (Satire): Endlich hat die deutsche Politik wieder Grund, sich selbst zu beweihräuchern. Der Grund ist das lange angekündigte, von den Lobbymarionetten sorgsam kastrierte Lieferkettengesetz … zynaesthesie

Podcast – Unglaubliche Umfragen: Welches die beliebtesten Podcasts sind, bestimmen also nur wenige Hand voll Teilnehmer, obwohl von den Deutschen als Gesamtheit von mehr als 80 Millionen gesprochen wird … ruhrnalist

„Heilen und Pflegen“: Neue DASA-Dauerschau zielt auf Wertschätzung fürs Gesundheitswesen ab … revierpassagen

Grauspecht, Neuntöter und Raubwürger: GaGAGroKo gegen Vogelschutzgebiet … sbl

Umleitung: Auf Dortmunder Friedhöfen unterwegs, Urlaub im Ruhrgebiet, die wahren Opfer des Antisemitismus und wie viel Nationalsozialismus steckt in unserem Arbeitsleben?

Rhododendronblüte auf dem Dortmunder Hauptfriedhof (foto: zoom)

Auf Dortmunder Friedhöfen unterwegs: Forschungsprojekt sucht nach Spuren jüdischen Lebens in der Stadt … nordstadtblogger

Andreas Speit interviewt Esther Bejarano: »Antifaschismus – eine Selbstverständlichkeit« … derrechterand

Die wahren Opfer des Antisemitismus: „Immer nennen mich alle Antisemit, bloß weil ich was gegen Juden hab!“ empörte sich vor einigen Jahren mal ein Leser bei mir. Was erstmal lustig klingt, ist eigentlich tragisch … prinzessinnenreporter

Wie viel Nationalsozialismus steckt in unserem Arbeitsleben? Corona zeigt, wie brüchig die demokratischen Elemente der Arbeitswelt sind. Wenn der Chef dich ins Büro ruft, dann hast du wenig Chancen dem Ruf nicht zu folgen. Er kann dich in deiner Gesundheit und deinem Leben gefährden und du bist ihm ausgeliefert … schmalenstroer

OER – ein alternatives Lehrmittel? Können und werden Open Educational Resources die klassischen Lehrmittel ersetzen? Der Autor meint nein, plädiert aber dennoch für mehr nachhaltige Open Source-Lehrmaterialien … publicHistory

Comic-Zeichenkunst: Comiczeichner Barry Windsor-Smith und die brüchige Konstanz kontrollierter Strichführung … endoplast

Urlaub im Ruhrgebiet – komm mal zu uns in den Pott: Hömma, wie wär et, wenn Du mal über ein bisken Urlaub im Ruhrgebiet nachdenken tust? Komm mal zu uns innen Ruhrpott rein! Schöne Einleitung, oder? Mal im Ernst … reisenfotografie

Für das Echte gibt es keinen Ersatz: Bochums Theater verzichtet auf digitale Hamsun-Premiere … revierpassagen

Ohne ideologische Bevormundung (Satire): „Wenn man ein Tempolimit durchsetzen würde, könnte man eine Entlastung der Krankenhäuser und dazu noch eine Verbesserung der Wirtschaft durch weniger Krankentage im…“ „Noch so eine linke Ökoscheiße.“ … zynaesthesie

Corona-Virus: 80 Neuinfizierte, 65 Genesene, 47 stationär. HSK überschreitet Inzidenzwert von 165 – Schulen und Kitas von der Notbremse betroffen

In unserem BriefkastenDer Hochsauerlandkreis verzeichnet am Freitag, 30. April, 9 Uhr, 80 Neuinfizierte und 65 Genesene. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 189,0 (Stand 30. April, 0 Uhr).

(Pressemitteilung HSK)

Die Statistik weist damit 790 Infizierte, 7.669 Genesene sowie 183 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden 47 Personen behandelt, 18 intensivmedizinisch und davon werden fünf Personen beatmet.

Die 790 infizierten Personen verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (276), Bestwig (27), Brilon (54), Eslohe (28), Hallenberg (8), Marsberg (28), Medebach (33), Meschede (109), Olsberg (15), Schmallenberg (68), Sundern (121) und Winterberg (23).

Im Hochsauerlandkreis wurde der Inzidenzwert von 165 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten. In einer aktuellen Allgemeinverfügung hat das Land NRW am Donnerstagabend (29. April) offiziell den überschrittenen Inzidenzwert festgestellt. Die Regelungen der Notbremse gelten ab dem 1. Mai und werden aufgrund des Feiertages am Montag, den 3. Mai, umgesetzt. Für die Schulen im Hochsauerlandkreis bedeutet dies die Rückkehr zum Distanzunterricht. Präsenzunterricht kann weiterhin für die Abschlussklassen der weiterführenden Schulformen sowie für Förderschulen stattfinden. Für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 6 wird eine Notbetreuung angeboten.

Ebenso gilt für die Kindertagesstätten ab dem 3. Mai ein Notbetrieb. Anspruch auf eine bedarfsorientierte Notbetreuung haben in NRW beispielsweise Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung, Kinder mit Behinderungen und auch Kinder, deren Eltern die Betreuung nicht auf andere Weise sicherstellen können. Für die Nutzung der Betreuung muss eine Eigenerklärung vorgelegt werden, dass eine Notbetreuung erforderlich ist. Ein Muster hierfür gibt es unter www.kita.nrw.de, Stichwortsuche „Eigenerklärung“.

Aufgrund einiger Nachfragen, weist der Hochsauerlandkreis daraufhin, dass Kundinnen und Kunden für Termine in den Kreishäusern kein negatives Corona-Schnelltest-Ergebnis vorweisen müssen. Jedoch können die Dienststellen nur mit einer medizinischen Maske und soweit wie möglich mit vorheriger Terminvereinbarung per Telefon oder Mail besucht werden. Auch die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen müssen beachtet werden.

Studie zu Corona 2020: La­den­schlie­ßun­gen hat­ten ge­rin­gen Ef­fekt, Mas­ken ei­nen gro­ßen.

Leiter der Studie ist der Statistiker Prof. Dr. Reinhold Kosfeld (foto: uni kassel)

Eine statistische Studie der Universität Kassel hat die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Covid-19-Eindämmung in der ersten Welle 2020 untersucht. Ergebnis: Die Schließung von Restaurants und Geschäften im Frühjahr hatte nur einen geringen Effekt, die Masken-Pflicht und die Kontaktbeschränkungen hingegen waren sehr wirkungsvoll. Ermöglicht hat die Untersuchung der sonst oft gescholtene föderale „Flickenteppich“.

(Pressemitteilung Universität Kassel)

Die Untersuchung ist auf einem Preprint-Server veröffentlicht, hat danach einen Peer Review-Prozess durchlaufen und ist bereits zur Veröffentlichung angenommen. Demnach reduzierten die Kontaktbeschränkungen den Anstieg der Infektionen mit dem Corona-Virus um fast 14 Prozentpunkte. Das heißt: Hätte es in einer Region in einer bestimmten Zeitspanne ohne diese Maßnahme einen Anstieg der kumulierten Infektionen um beispielsweise 30 Prozent gegeben, so stiegen die Infektionen dank Abstandsgebot und anderen Kontaktbeschränkungen tatsächlich nur um rund 16 Prozent. Auch die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen, Supermärkten und an anderen öffentlichen Orten erwies sich als wirkungsvoll, um die Kurve abzuflachen und eine exponentielle Verbreitung der Seuche zu verhindern: Die Pflicht reduzierte den Anstieg um weitere 13,5 Prozentpunkte.

Einen geringeren, aber immer noch nennenswerten Anteil hatte die Schließung von Schulen und Kindertagesstätten mit etwa 5,5 Prozentpunkten. Die Restaurantschließungen hatten eine Wirkung von etwa 2 Prozentpunkten, einen kaum feststellbaren Effekt hatten die Schließung von Parks, Zoos, Museen oder Wellness-Einrichtungen – aber auch von Geschäften. „Der Effekt der Geschäftsschließungen war kaum nachweisbar“, stellt der Leiter der Studie fest, der Kasseler Statistiker Prof. Dr. Reinhold Kosfeld. Ein Grund könne sein, dass in den geschlossenen Geschäften üblicherweise viel mehr Fläche zur Verfügung steht als in den systemrelevanten Geschäften, die weiterhin geöffnet waren, bspw. den Supermärkten.

Kosfeld weiter: „Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht waren die Säulen des Erfolges, um die Pandemie einzudämmen. Die Wirkung der Schließung von Schulen und Kitas war signifikant, aber deutlich geringer. Der ermittelte Effekt macht einen Anteil von 14 Prozent am Gesamteffekt aus, also etwa ein Siebtel des gesamten Erfolges. Der Anteil fällt für Schließungen von Restaurants, Cafés und Bars auf 6 Prozent ab. Der Shutdown des nicht lebensnotwendigen Einzelhandels ist mit 4,5 Prozent anteilsmäßig noch geringer und statistisch auch nicht mehr gesichert. Grundsätzlich sollte man berücksichtigen, dass die Effekte von der Chronologie der Schließungen in der Krise beeinflusst werden. Relativ spät ergriffene zusätzliche Maßnahmen haben häufig einen geringeren Effekt als die ersten Maßnahmen.“

Kosfeld betont außerdem, dass er in der Studie den statistischen Effekt berechnet hat, aber keine Aussagen zu politischen Gründen für bestimmte Maßnahmen trifft, etwa zur Schließung und Öffnung von Bildungseinrichtungen, und auch keine medizinischen oder epidemiologischen Kausalitäten beschreibt. Und: Untersucht wurden die Maßnahmen Frühjahr 2020, als manche Rahmenbedingungen noch andere gewesen sein mögen, etwa die Ansteckungsrate des Virus oder die Verfügbarkeit von Schnelltests und Impfungen. „Dennoch lohnt es sich, über die Wirkung von Schul-, Geschäfts- und Restaurantschließungen beziehungsweise über deren Öffnung nicht nur zu spekulieren, sondern belastbare Erfahrungen aus der ersten Welle heranzuziehen“, appelliert der Statistiker.

Die Forschungsgruppe um Kosfeld nutzte für die Analyse einen sogenannten „Difference-in-differences-Ansatz“: Sie werteten die Daten für 401 deutsche Landkreise und kreisfreie Städte aus. Da die Maßnahmen in den Bundesländern jeweils zeitlich versetzt eingeführt wurden, konnten sie für bestimmte Zeitspannen je Gruppen von Städten und Kreisen bilden, in denen die Maßnahmen schon galten, und Kontrollgruppen, in denen sie (noch) nicht galten. Zudem projizierten sie für jede Gebietseinheit Verlaufskurven der Seuche anhand von Daten des RKI. Dabei berechneten sie ein, dass sich die Kreise und Städte in unterschiedlichen Phasen der Pandemie befanden, also die Ausbreitungsgeschwindigkeit in einer bayerischen Stadt höher gewesen sein kann als in einem mecklenburgischen Landkreis. Untersuchungszeitraum war Mitte März bis Ende April, als erste Lockerungen in Kraft traten.

Kosfeld ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Kassel. Bis vergangenen Herbst leitete er das Fachgebiet Statistik. Neben dem Kasseler Statistiker waren Wissenschaftler der Universitäten Mainz, Darmstadt und Süd-Dänemark beteiligt. Die Studie wurde auf dem „Preprint Server for Health Sciences“ medrxiv.org veröffentlicht. Sie ist zur Publikation für die Special Issue „Covid-19 und the Regional Economy“ im Journal of Regional Science angenommen, einer der international führenden regionalwissenschaftlichen Zeitschriften.

Link zur Studie auf dem Preprint-Server (Peer-Review-Prozess hat inzwischen stattgefunden):

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.12.15.20248173v2

https://doi.org/10.1101/2020.12.15.20248173

Entscheidung für Wechselunterricht riskant
Ministerium verordnet Rückkehr in die Schulen trotz deutlich steigender Inzidenz.

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Video-Link: https://youtu.be/lLz9jRORMfQ?t=286

 
Zur Information: Die heutige Pressekonferenz von Ministerin Yvonne Gebauer zum weiteren Schulbetrieb ab 19. April in NRW.
 
Trotz steigender Infektionszahlen plant die Landesregierung ab dem kommenden Montag eine Rückkehr aller Schüler*innen zum Wechselunterricht. Die GEW NRW hält die am heutigen Mittwoch von Schulministerin Yvonne Gebauer verkündete Entscheidung für nicht nachvollziehbar.

(Pressemitteilung GEW)

Die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern erklärte dazu in einer ersten Reaktion: „Während die Ministerin in der letzten Woche wegen des „diffusen Infektionsgeschehens“ noch auf Nummer sicher ging, geht sie jetzt bei steigenden Zahlen ins Risiko. Das ist aus Sicht der GEW NRW verkehrt. Die Einschätzung der Ministerin, dass die Voraussetzungen für den Wechselunterricht gegeben seien, ist Wunschdenken.“

Die Bildungsgewerkschaft, so ihre Vorsitzende, knüpfe nach wie vor Schulöffnungen mit Wechselunterricht an drei Bedingungen. Finnern wörtlich: „Die Inzidenz muss unter 100 liegen. Wir brauchen eine solide Teststrategie mit kindgerechtem Testmaterial, das funktioniert und von geschulten und entsprechend geschützten Kräften wirksam eingesetzt werden kann. Außerdem verlangen wir, dass alle Lehrkräfte schnellstmöglich geimpft werden und somit geschützt in den Präsenzunterricht gehen können. Das ist der Schlüssel zur Rückkehr in die schulische Normalität.“

GEW-Chefin Finnern begrüßte die Klarstellung Gebauers, dass es keinen Anspruch auf Distanzunterricht ohne negativen Corona-Test für Schüler*innen gebe: „Das ist gar nicht anders machbar.“

Grundsätzlich bräuchten Schulen Planungssicherheit für den Rest des Schuljahres. Dazu gehörte eine Reduzierung der Anzahl der Klassenarbeiten in der Sekundarstufe I und ein Aussetzen der zentralen Prüfungen in Klasse 10.

Es ist zudem erforderlich, dass das Ministerium bereits das kommende Schuljahr in den Blick nimmt. Dringend geboten ist es, jetzt Konzepte zu entwickeln und Ressourcen dafür bereit zu stellen, damit Schulen in den nächsten Jahren mehr Möglichkeiten für individuelle Förderung und Unterstützung haben.