Besprühtes „VEW-Häuschen“. Das müsste doch besser gehen.
Siedlinghausen ist aus dem Dorfentwicklungsprozess als „Künstlerdorf“ hervorgegangen. „Nomen est Omen“, und sollte der Name ein Zeichen oder Programm sein, könnte sich die Dorfgemeinschaft überlegen, ob das „VEW-Häuschen“ am Ortsende nicht bessere Graffiti verdient hätte.
Der Gedanke ist mir auf einem meiner Corona-Spaziergänge, die mich schon mehrmals an dem grünen Gebäude vorbei geführt haben, gekommen. Die jetzige Graffiti entspricht imho nicht dem Anspruch, den ein „Künstlerdorf“ haben sollte.
In vielen Städten gibt es inzwischen Amateur- oder auch Profi-Graffiti, die nicht nur schön anzuschauen ist, sondern oft auch etwas „zu sagen“ hat.
Was mache ich als Bewohner eines Winterberger Ortsteils, wenn es im Hochsauerland schneit?
Ich gehe/fahre auf keinen Fall in die überfüllte Kernstadt Winterberg, sondern suche mir eine andere Beschäftigung. Es gibt genug Platz auf dieser Welt und Beschäftigungen, die die Orte der exzessiv gelebten Winter-Euphorie vermeiden.
Man könnte beispielsweise Gelsenkirchener Vorgärten fotografieren oder nette Graffiti suchen, während sich die Ruhrpöttler*innen auf den Pisten vergnügen.
Oder man bleibt schön zu Hause und liest ein gutes Buch. Momentan reise ich virtuell mit Olga Tokarczuks Unrast durch die Weltgeschichte.
Garagengraffito an der Streetart-Route in Kassel (foto: zoom)
Bremen: Rechtsextreme Mischszene in der Hansestadt … bnr
SPD-Chefs: Opfer ihrer großen Sprüche … postvonhorn
Folge dem Geld! – Die Mär von der Unbezahlbarkeit regenerativer Energien … scilogs
„Hören Sie bald von Ihnen“: Mailwechsel mit einem chinesischen Online-Shop … revierpassagen
Hochsauerlandkreis = Niemandsland für Gesamtschulen: „Dutzende Gesamtschulen gibt es seit einer halben Ewigkeit rund um uns herum. Nur bei uns im HSK ist nicht eine einzige, weder in Arnsberg, noch in Meschede, noch in Schmallenberg und auch nicht in Brilon, Olsberg und Marsberg. Der HSK ist nach wie vor der einzige der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW, in dem es keine einzige Gesamtschule gibt“ … sbl
Auftragsgraffiti von Jackules am Hillebachsee (foto: zoom)
Bei Spaziergängen um den Hillebachsee in Niedersfeld war mir schon vor längerer Zeit ein Fassadenbild am Starthaus der Wakeboard-Anlage aufgefallen, ohne dass ich mir Gedanken über den Urheber gemacht hätte.
Auf der Website des (nicht-nur-) Graffiti-Künstlers Jackules aka David Schmidt heißt es:
„Als Kind habe ich besonders gerne gemalt,
und als Jugendlicher Graffiti geliebt,
um heute die Malerei in allen Lebensbereichen anzuwenden:
Selbstverwirklichung, Kommunikation, Beruf, Philosophie…
und am wichtigsten:
Einfach so!“
Nicht ganz zufällig habe ich vor einiger Zeit die Empfehlung für eine Streetart-Tour in Kassel bekommen: 26 großflächige Urban-Arts Projekte im öffentlichen Raum entlang einer vier Kilometer langen Route, in und um Nord-Holland, dem „bösen“ Teil von Kassel.
Als ich mir die Beschreibungen der einzelnen Werke auf der kostenlosen App (siehe Link oben) angeschaut habe, ist mir bei Station 1 und 3 der Künstler Jackules aufgefallen.
Station 3: Jackules – Stephen Hawkings Goldfisch (foto: zoom)
Die App erklärt das Mural (Fassadenbild) so: Es sei ein philosophisches Gedankenspiel über die Zeit als Ausgangspunkt. Der Fisch halte die verzerrte Welt hinter seinem Glasgefängnis für die Wirklichkeit. Könnte sich der Mensch aus dem Zeitgefängnis lösen? Der kleine Junge löse das Problem, indem er einfach die Zeiger der Uhr abschraubt, während der Fisch aus dem Glas springt.
Die ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Stationen bekommt man als Text und Audio präsentiert.
Die Verbindung Niedersfeld – Nord-Holland. Zufall oder Notwendigkeit?
Wer sich für Graffiti und Streetart interessiert und ein paar Stunden in Kassel investieren möchte, sollte sich die App vorher herunterladen und ein wenig stöbern. Die Informationen sind sehr ausführlich. Ein bisschen Vorentlastung hilft.
Die Tour in Kassel dauert jedenfalls länger als ein Spaziergang um den Hillebachsee.
Heute ist ein anstrengender Tag, draußen in der Wildnis namens Realität.
Das Blog muss ruhen.
Das Bild habe ich auf meinem Streifzug durch Nord-Holland aufgenommen. Ich bin mir 98% sicher, dass am Eingangsbereich des Kulturzentrums K 19 der Uni Kassel war. Sollte es nicht so sein, bitte ich die 2% sich zu melden.
Graffiti in Nord-Holland, Kassel (foto: zoom)Die Arbeitswoche stiehlt mir die Freizeit. Kein Grund zum Jammern, nur das Bloggen muss ein wenig pausieren.
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