Winterberg hat nur miese Sprayer, keine Qualitätsgraffiti. Das muss sich ändern.

Dieses Graffito mit Bob- und Skisport würde ich in Winterberg vermuten, ist aber Leipzig. (fotos: zoom)

In Winterberg, so entnehme ich es unserer Lokalzeitung, werden häufig Flächen mit Graffiti beschmiert. Die Polizei habe Verdächtige im Visier. Es gebe es eine Belohnung für Hinweise.

Ich habe ein paar Hinweise.

Winterberg hat wahrlich keine Pop-Kultur und erst recht keine ansprechende Graffiti, sondern viele hässliche Wände. Dieses Schicksal teilt Winterberg mit anderen Städten.

Winterberg fällt leider nichts zum Problem ein, außer dem Ruf nach polizeilicher Verfolgung und Repression. Das Ergebnis werden noch mehr schlechte Kritzeleien auf Beton sein.

Mein Vorschlag ist, das Problem ins Positive zu wenden.

Veranstaltet einen Winterberger Kultursommer mit Graffiti-Workshops für die stümpernden Winterberger Kids.

Holt euch Experten dazu. Graffiti-Künstler. Städte, die das Problem produktiv angegangen sind.

Gebt Flächen, wie zum Beispiel die hässliche Mauer unterhalb des Winterberger Schwimmbads zum Sprayen frei.

Produziert Kunst. Street-Art. Macht Winterberg bunt. Seid kreativ.

Guckt mal:

Das ist keine Schmiererei. Das ist Kunst. Pop-Art.

 

2 Gedanken zu „Winterberg hat nur miese Sprayer, keine Qualitätsgraffiti. Das muss sich ändern.“

  1. Gute Idee, allerdings passen ‚Kultur und Winterberg‘ ungefähr so gut zusammen wie ‚Winterberg und Tropen‘.
    ‚Winterberger Kultursommer‘ klingt wie ‚Öffentliche Bücherhalle Winterberg‘ oder ‚Öffentlicher Nahverkehr Winterberg‘. Sprich: passen gar nicht.

  2. Was man nicht nur in Winterberg, sondern in vielen anderen Orten auch, noch lernen muss: wo graue hässliche Wände durch ein ansehnliches Graffiti verschönert wurden, gibt es keine wüsten Schmierereien. Unser Energieversorger hier in der Eifel war der Erste, der seine schmucklosen, grauen Stromkästen durch ortsbezogene Graffitis verschönern ließ. In Kall hat man jetzt die triste Bahnunterführung mit historischen Bildern verschönert. Nicht immer muss man professionelle Sprayer ans Werk lassen. Man kann ganz tolle Jugendaktionen daraus machen. Es gibt Graffiti-Künstler, die Jugendgruppen fit mit Spraydose und Farbe machen – und zwar vollkommen legal. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es den Kids Spaß macht und dass niemand von denen danach loszieht, im Baumarkt Spraydosen klaut und illegal schmiert. 1993 hatte ich eine große Aktion mit Jugendlichen. Damals habe ich noch große Plakatwände angemietet. Graffiti ist in der Kunst angekommen. Heute kann man trostloses Grau verschönern. Und zwar so, dass Schmierer sich zurückhalten. Es gibt, auch wenn man das kaum glaubt, eine Sprayer-Ehre: ein schönes Piece wird nicht beschmiert oder übersprüht. Die meisten Writer haben Respekt vor dem Kunstwerk des anderen.

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