Lübecker Bürgermeisterwahl: Kathrin Weiher (Bündnis) mit 5,7 Prozent vor Jan Lindenau (SPD). Stichwahl am 19. 11. 2017.

Der unterlegene SPD Bürgermeister-Kandidat muss seine Chance in der Stichwahl suchen. (screenshot)

Gestern hatte ich über das Problem der Lübecker SPD geschrieben. Heute Abend ist klar, dass die parteilose Kathrin Weiher am 19. November in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten Jan Lindenau antreten wird.

Im heutigen ersten Wahlgang hat sie eine Vorsprung von 5,7%.

Kathrin Weiher wurde, wie berichtet, von einem bemerkenswerten Bündnis von CDU bis hin zur Linken unterstützt.

Der drittplatzierte Kandidat Detlev Stolzenberg -unabhängig, vormals Piraten- hat immerhin noch 20,4 Prozent der Stimmen erhalten.

Da er als Drittplatzierter bei der Stichwahl zwischen Weiher und Lindenau nicht mehr antritt, könnte seine Wahlempfehlung den Ausschlag für die oder den zukünftigen Lübecker BürgermeisterIn geben.

Festlegen wollte sich Stolzenberg, so die Lübecker Nachrichten, heute Abend noch nicht.

Die Ergebnisse der Wahlen bis hinab in die einzelnen Wahlbezirke kann man hier nachschauen:

http://wahlen.luebeck.de/app/bw2017.html

Das Problem der SPD: zwei Lübecker Wahlplakate zur Bürgermeisterwahl am 5. November 2017

Eine/r wird gewinnen, aber das Plakat von Kathrin Weiher hat mich schon umgehauen. (foto: zoom)

Während meines ersten Urlaubstags an der Ostsee blieb ich erstaunt vor einem  Plakat der Bürgermeisterkandidatin Kathrin Weiher in einer Nebenstraße von Travemünde stehen.

Ich musste meine Augen reiben. Mehrmals. Die Kandidatin wird von einem Bündnis unterstützt, welches von CDU bis zur Linken, mitten drin die Grünen, die FDP und die Bürgerliste für Lübeck, reicht.

Lübeck war bislang eine sichere SPD-Hochburg. Der letzte SPD-BM hat drei Wahlperioden amtiert.  In Lübeck war noch nie eine Frau Bürgermeisterin.  Seit der Stadtgründung nicht. Keine Frau.

In meiner alten politischen Welt hätte ich mir ein „breites Bündnis“ von SPD(!), Grünen, BfL und Linken gegen einen übermächtigen CDU- Bürgermeister vorstellen können, aber ein Bündnis von CDU … Linke gegen die SPD?

Die SPD hat ein Problem, selbst wenn der Banker Jan Lindenau plakatmäßig über Kathrin Weiher thront; selbst wenn er am Ende die Wahlen gewinnen sollte.

Die SPD ist nicht mehr Teil der Bewegungen, die Bewegungen richten sich teilweise gegen die SPD.

Update: den letzten Satz habe ich gestrichen, weil ich den Begriff „Bewegung“ bzw. „Bewegungen“ für problematisch halte. „Bewegung“ ist einer der Schlüsselbegriffe der LTI, die Victor Klemperer so klug analysiert hat. Ich denke, dass der Artikel auch ohne diese Zeile auskommt.

Angebot für Jugendliche: Im Sommer 2018 nach Italien

Der Jugendverband „Die Falken“ bietet für den 29. Juli bis 13. August 2018 wieder eine Ferienfahrt ans Mittelmeer an. (foto: falken hsk)

Meschede. (falken_pm) Der Jugendverband „Die Falken“ bietet für den 29. Juli bis 13. August 2018 wieder eine Ferienfahrt ans Mittelmeer an. Diesmal geht es nach Italien, in die Nähe von Rimini.

Mitfahren können Jugendliche aus dem ganzen Sauerland. Im Teilnahmepreis von 529 Euro ist enthalten: Fahrt, Verpflegung, Getränke, Sportmöglichkeiten, Spiel- und Kreativangebote, Schwimmen und Baden im Pool und im Meer, Chillen in der Hängematte oder am traumhaften Sandstrand, ein Ausflug ins Spaßbad Atlantica, in die Disco nach Rimini oder Feiern auf einem Partyboot.

Die Teilnehmenden wohnen in Zelten mit Holzfußboden und richtigen Betten, für die Verpflegung sorgt eine Küche mit professionellem Personal. Die Jugendlichen haben einen kilometerlangen hellen Sandstrand, einen großen Pool direkt auf dem Platz, Spiel- und Sportmöglichkeiten und eine Chillout-Area mit Hängematten. Auf dem Platz gibt es außerdem einen Supermarkt, eine Pizzeria, eine Snackbar und Eisdiele, es gibt WLAN-Empfang und einen Geldautomaten.

Die Helfer der Falken sind gut ausgebildete und erfahrene Jugendgruppenleiter. Alle angemeldeten Jugendlichen und ihre Eltern können auf einem Vortreffen die Helfer kennenlernen.

Wer einen Anmeldeschein geschickt haben möchte oder noch Informationen braucht, kann einfach eine Mail schreiben an falkenhsk@gmail.com.

Pausenbilder: Wolken

Ich mag die Wolken vor und nach dem großen Regen, vor allem am Wasser. (foto: zoom)
Ich bin kein Fan von Katzenbildern, aber Wolken … Wolken gehen immer, vor allem am Wasser.

Am Wasser kann ich das ganze Getriebe gut vergessen. Politik, Dieselgate, Trump, G20, Inkompetenzkompensationskompetenz, Gummigeschosse, Schützenvereine, Männerbünde, Dummheit, Testosteron.

Wolke, nein Wölkchen in Hosen. Apostel der Revolution, der Konterrevolution. Für heute ist Sense. Burg. Frieden.

Pausenbilder: Morild

Lokale Kunst und Gastkünstler am Hafen in Nyköbing. (foto: zoom)

Alle paar Jahre schaue ich bei Morild am Hafen von Nyköbing vorbei. Das ist eine alte Lagerhalle, in der Bilder und Keramiken von lokalen Künstlern und von auswärtigen Gastkünstlern gezeigt werden.

Manche Werke gefallen mir, aber sie sind zu groß für die Satteltaschen. Der Preis beträgt im Schnitt ein halbes Fahrrad.

Textilkunst von Merete Mortensen aus Kalundborg. (foto: zoom)

Der Eintritt ist frei, weil die Künstlerinnen und Künstler reihum Aufsicht führen, was den Vorteil hat, dass man sich mit dem Mann oder der Frau am Eingangstresen über deren eigenes Schaffen unterhalten kann.

Hier könnten auch Yachten liegen. Blick in die Austellung. (foto: zoom)

Wenn ihr zufällig vorbeikommt, über ausreichend weiße Flächen im Haus verfügt und 3000 bis 5000 dänische Kronen locker sitzen habt, geht hinein. Nur gucken und nix kaufen geht aber auch.

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www.morild-kunst.dk

New York – Wewelsfleth: die „Peking“ ist wieder nach Hause gekommen

Heute ist die Peking in Wewelsfleth angekommen. Jetzt beginnt die Restauration. (foto: rose)

Die historische Viermastbark „Peking“ ist am Mittwoch vom Elbehafen in Brunsbüttel in die Peters Werft nach Wewelsfleth geschleppt worden (siehe auch den ausführlichen Bericht im NDR).

Ich stand an der Unterelbe als das Schiff dort ankam.

Was Norddeutsche so im Sommer machen: warten auf die „Peking“. (foto: rose)

Die „Peking“ ist baugleich mit der Passat in Travemünde. Sie ist einer der letzten P-Liner der Hamburger Reederei F. Laeisz.

Ich habe ein Faible für Schifffahrt und See, für die Nordsee, das Watt und den stinkenden Husumer Hafen. Historisch interessant ist, dass die Peking als ehemalige Reparationsleistung an Italien nun über viele Umwege wieder zurückkommt.

Eine bunte Geschichte.

Schließlich lag sie 40 Jahre in New York. Dort hat man sie leider total vergammeln lassen.

Da sie selbst nicht mehr fahrtüchtig ist, wurde die „Peking“ in einem Dockschiff, der „Combi Dock 3“, über den Teich geschippert.

Nach der originalen Restauration soll die „Peking“ ab etwa 2020 als maritimes Wahrzeichen gegenüber der Elbphilharmonie für die Öffentlichkeit zu besichtigen sein.

Ich finde es schön, wenn ein Schiff wieder nach Hause kommt.

Umleitung: Laschet, AfD, der Aufstand der Dummheit, Filterblasen, Quantenmechanik, Kultur in Dortmund und mehr.

Neulich an der Schleuse in Henrichenburg. (foto: zoom)

Laschet auf dem Schleudersitz: CDU-Wahlsieger mit vielen Problemen … postvonhorn

AfD: Eher Erleichterung als Jubel … blicknachrechts

Wo die AfD in Hagen abgesahnt hat: Von wegen Bulgaren und Rumänen … doppelwacholder

Trump und Co: „Der Aufstand der Dummheit“ … misik

Kleine Filterblasen-Systematik: Populismus, Haterkommentare und politische Wirklichkeitsaneignung … endoplast

Wie skurril darf’s denn sein? Das Einstein-Podolsky-Rosen-Experiment (EPR-Experiment) ist erneut zugunsten der Quantenmechanik ausgegangen … scilogs

Zwischendurch mal was ganz anderes: Island – Eine kurze Reisenotiz … harbuch

Fotografien und besetzte Städte: Fotografische Darstellungen von Geschichte sind bevorzugte Instrumente von Public Historians, besonders im Kontext von Ausstellungen. Sie rufen Emotionen hervor und erzeugen narrative Dimensionen … publicHistory

Journalismus: mobiler Journalismus mit dem Smartphone … ruhrnalist

Kultur in Dortmund: Fünf Sparten des Dortmunder Theaters präsentieren für 2017/18 ein üppiges Programm – Personalkarussell dreht sich … revierpassagen

Schlechtes Zeugnis: „Bildungs- und Teilhabepaket“ ist wohl kein Renner … sbl

Kleine Fluchten: fast erledigt!

Ich habe keinen Ehrgeiz, die ganze Strecke aus dem Sauerland hinauszuradeln. (fotos: zoom)

Wenn ich raus muss, muss ich raus. Das Blog habe ich zu Hause gelassen und eine Fahrkarte nach Dortmund gelöst.

Diesmal habe ich mich vom Hauptbahnhof durch die Nordstadt zum Hafen treiben lassen. Es radelte sich wie von selbst. Eine neue Strecke ist wie ein neues kleines geschenktes Leben.

Blauer Himmel, bunte Wandbilder an der Strecke. Emscher-Weg – ich komme wieder.

Die Emscher war teils renaturiert und teils in ihrer alten Rinne. Wer sich ein halbes Jahrhundert zurückversetzen lassen will, bleibt an den alten Abschnitten des Emscher-Wegs stehen. Dort riecht es noch so wie früher: faulig, stechend, süßlich, unbeschreiblich schrecklich-schön. Ein Jungbrunnen.

Der Geruch der Emscher als Pfad in die Kindheit.

Am alten Schiffshebewerk Henrichenburg wusste ich nicht, welche Entenart in der Schleuse umher schwamm.

Hat irgendwer eine Idee?

Enten im Schiffshebewerk Henrichenburg.

Warum schreibe ich das alles? Weil ich auf der Flucht war. Kleine Fluchten eröffnen große Perspektiven. Enten? Emscher?

Ok, in Wahrheit war ich auf dem Weg zu den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Dort haben wir uns den Sandmann von E.T.A. Hoffmann in der Inszenierung von … nein, das kommt später … angesehen.

Eine Rezension folgt, aber auch nur vielleicht, weil ich mich auf der Flucht befinde. Sobald ich in Sicherheit bin, schreibe ich los.

Versprochen.

Und bevor gp es kommentiert, poste ich das Folgende lieber unverzüglich:

Polyamorie: die Neue heißt Leipzig

Coole Stadt – heiße Liebe: Leipzig, nah & frisch (foto: zoom)

Mein ganzes Leben lang hatte ich diese Stadt noch nicht gesehen, aber jetzt habe ich mich Hals über Kopf in Leipzig verliebt.

In den wenigen Stunden, die ich hier verbracht habe, stolperte ich durch die Karl-Liebknecht-Straße mit ihrem bunten Kneipen- und Gaststättengemisch, schwebte durch Museen und Parks, sah Straßenkunst und Installationen, lief entlang der Bücher- und Plattenläden, verzehrte ein Konzert im Gewandhaus, habe eine Currywurst mit einem großen Bier hinunter gespült und bin immer noch nicht satt.

Gleich bin ich weg, aber ich weiß, dass ich zurückkommen werde. Cambridge, Hamburg, Dortmund, Bonn, Dublin, Bochum, Duisburg, Kassel, Bamberg, Washington, New York, Budapest, Prag, Wien …

Ich habe eine Neue, und die heißt Leipzig. Die anderen liebe ich aber trotzdem noch. Ganz doll, ehrlich!

Husum -> HSK. Zwischenstopp Planetarium Hamburg: ganz oben und auch unten.

Auf dem Weg von Husum in den HSK: Blick vom Planetarium im Hamburger Stadtpark auf die Stadtsilhouette mit Fernsehturm. (foto: zoom)

Der Rückweg von Husum in Nordfriesland bis ins „Hohe Hochsauerland“ kostet mich mit gemütlicher Autobahngeschwindigkeit von 120 km/h -die beiden Fahrräder auf dem Heckträger machten uns bei starken Winden vorsichtig- einen halben Tag, gut sechs Stunden.

Wir haben das Ende des Urlaubs durch eine Zwischenstopp in Hamburg hinausgezögert.

Prokrastination, ich komme schon.

Im Stadtpark herrschte Aprilwetter: Regen, Sonne, Hagel. Himmel grau, Himmel blau.

Das Planetarium ist vom Stadtparksee aus im Hintergrund zu sehen. (foto: zoom)

Den Rest erzähle ich vielleicht später. Da würde es dann, wie bei der Hinfahrt, um Autobahnstaus, Google-Maps und die Fähigkeit gehen, einen Stau in seiner ganzen Dynamik einzuschätzen.

Vor dem Abschied aus Hamburg habe ich die Regentropfen von der Brille gewischt, das Narzissenbeet geknipst und das Fahrtziel „Winterberg“ ins Tablet gehackt.

Keine Rosen, keine Tulpen, nur Narzissen – das Leben ist schön. (foto: zoom)