Aus dem Maschinenraum geplaudert: Blogger hilft Blogger. Die Achse HH-HSK wird ausgebaut.

Hamburg kann bunt sein, wie hier in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)
Hamburg kann bunt sein, so bunt wie hier der Zaun in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)

In unserem Blog ist seit gestern hinter den Kulissen gewerkelt worden. Ich habe das Impressum und die Datenschutzbestimmungen auf Stand gebracht. Auf die Idee, dass da mal, vornehm ausgedrückt, etwas passieren müsste, hat mich Christian Rasch aus Hamburg gebracht, den ich bis dato überhaupt nicht kannte.

Christian hatte unseren Artikel „Der Bürgermeister von Winterberg und unser Blog – keine gute Beziehung“ gelesen und dann zum Telefonhörer gegriffen: „Cooler Artikel“, sagte er wörtlich, aber als fachkundiger Projektleiter, Startupgründer und IT-Berater hätte er ein paar Tipps für das Impressum und die Datenschutzbestimmungen. „Blogger hilft Blogger“, meinte er und dann hatten wir ein langes Gespräch am Telefon.

Das Impressum und die Datenschutzbestimmungen lesen sich jetzt so, als wenn die Leserin oder der Leser hoch vermintes Gelände beträte, aber das muss rechtlich so sein.

Bei Facebook, Google, Twitter und Co hat jede/r von euch auch irgendwann einmal ein Häkchen unter „irgendwas“ gesetzt. Ihr wisst ja bestimmt noch, welchen Dingen Ihr zugestimmt habt, oder?

Bei uns ist das jetzt alles sehr nah an der Oberfläche und nicht nach einem Klick wieder verschwunden.

Unsere URL haben wir jetzt ansprechender gestaltet. Nicht mehr p=34568 oder so, sondern die Überschrift des Artikels, auch ein Tipp von Christian.

Das Kommentieren bei uns im Blog geht nicht so einfach wie bei Facebook – leider, denn ich muss für Sinn und Unsinn gerade stehen. Deswegen gibt es die Netiquette und technische Hürden gegen Missbrauch, denn …

… das Grausamste für einen Blogger oder eine Bloggerin sind die sogenannten Spam-Kommentare, meist automatisierter Müll, der die LeserInnen beim Anklicken auf üble Websites umleiten würde, wenn …

… wenn es nicht Akismet gäbe.

Akismet sortiert sehr zuverlässig „Spam“ vom „Ham“ (den guten Kommentaren). Veranschaulichung: zur Zeit kommen auf einen freigeschalteten Kommentar ca. 200 Spam Kommentare.

Da Akismet in den USA sitzt, muss die Kommentatorin neben der Eingabe des Captchas auch noch einen Haken bei der Akismet-Belehrung machen.

Ich höre jetzt mal fast auf. Nur noch zwei bis drei Kleinigkeiten.

Dr. Schräg aus dem Alten Land südlich der Elbe bei Hamburg wollte gerne unser Blog abonnieren. Ich habe dann das Abonnieren-Widget an die zweite Stelle in der Seitenleiste rechts eingebaut. Man bekommt nun nach Abonnement Nachricht, wenn im Blog ein neuer Artikel erscheint.

Dr. Schräg habe ich dann meinerseits abonniert und mich entschieden in der Linkliste eine Kategorie „Hamburg und mehr“ zu erstellen.

Hamburg, so mein Eindruck, ist nicht nur im Print (Abendblatt, Morgenpost, …) eine lausig provinzielle Stadt. Lokalpolitische Blogs wie unser Zoom, Neheimsnetz, Doppelwacholder usw.  bei uns im Sauerland (siehe Seitenleiste) scheint es in der Medienstadt nicht oder kaum zu geben.

Ich bin gespannt, ob sich die Linkkategorie „Hamburg und mehr“ demnächst mit lokalpolitischen Blogs aus der Hansestadt füllen wird.

Ruhrtalradweg revisited: Heute war der 1. November und mir lief der Schweiß herunter

Der Ruhrtalradweg zwischen Meschede und Velmede heute (foto: zoom)
Der Ruhrtalradweg zwischen Meschede und Velmede – heute: Allerheiligen, 1. November 2014 (foto: zoom)

Letzte Woche Sonntag habe ich meine Saison-Abschluss-Radtour von Siedlinghausen über Altenfeld, Bödefeld, Meschede, Bestwig und Olsberg absolviert.

Es war ein ausgesprochen sonniger Sonntag, und ich benötigte nur einen dünnen Pullover, um mich auf dem Tourenrad warm zu halten.

Schluss, Aus, Ende: „Diesen einen Tag noch genießen und dann monatelang den dunklen, kalten und feuchten Winter erdulden“, habe ich gedacht.

Denkste …

Heute bin ich mit einem dünnen, kurzärmeligen Hemd die selbe Strecke gefahren. Es war noch wärmer, noch sonniger. Himmel, Wolken, Felder, Farben – das Wetter besser, nein fantastischer, als selbst im Sommer.

Mit leichtem Rückenwind rollten wir am Schluss von Meschede nach Bestwig, der Schweiß perlte mir von der Schläfe.

Allerheiligen! 1. November 2014!

Das gibt es nicht, das merke ich mir …

Geschenktipp zu Weihnachten: Deluxe-Socken von Falke

Falke
Falke kann mehr als unterschiedliche linke und rechte Sportsocken herstellen – Schaufensterdekoration bei Karstadt in Hamburg, Weihnachten 2013 (foto: chris)

Suchen Sie noch oder schon ein Geschenk für Ihren Mann, der sich immer alles selbst kauft, am liebsten direkt vorm Geburtstag oder am Tag vor Weihnachten?

Oder haben Sie noch keine Idee, was Sie Ihrem Vater, Schwiegervater oder vielleicht dem erwachsenen Sohn schenken können? Außerdem möchte sie ein Produkt aus der Region erwerben? Hier unser Tipp:

Die neuen Deluxe-Socken von Falke, der Sauerländer Strumpffirma aus Schmallenberg.

Die Herrensocken wirken zunächst sehr schlicht, allerdings sind sie werksseitig in einer Holzkiste verpackt, werden ausschließlich bei Selfridges in London verkauft und in limitierter Auflage angeboten. Es gibt lediglich zehn Paare. Limitierte Socken, das ist doch was. Verkaufspreis, das soll hier nicht verschwiegen werden: £495

Die Socken wurden der Londoner Presse vorgestellt. Der Luxussockenliebhaber des Guardian Dean Kissick war zu dieser PR-Veranstaltung Falkes im Warenhaus Selfridges eingeladen und berichtet in der heutigen Onlineausgabe der britischen Zeitung, wie er Falkes neue Luxussocken kennenlernen durfte.

Dean Kissick treibt die Frage um, ob die Ware den Preis von £495 rechtfertige. Zunächst riecht er an den Socken „und sie riechen erstaunlich, hölzern wie Zedernwald, wie eine Bergwiese in den Anden, wo sie vielleicht herkamen. Ich glaube, ich kann einen Anflug von Kamel oder Lama entdecken und wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet. An superteuren Luxussocken zu riechen ist anmaßend und eigenartig, aber in dem ruhigen Ambiente einer PR-Veranstaltung mehr oder weniger akzeptabel.“

Die Socken fühlen sich weich an, sehr weich. Aber, so denkt sich Kissick, eigentlich könnten sie noch ein wenig weicher sein und noch etwas goldener aussehen – bei dem Preis.

Am besten gefällt Kissick, dass diese Socken Vicuña sind, das Nationaltier Perus, welches in den hochgelegenen Pässen der Anden lebe. Das Vicuña sei das Lama des Denkenden, es sei niemals domestiziert worden, immer würde es fliehen. Vicuñas durchstreifen die Berge und können nur alle paar Jahre geschoren werden. Ihre Schur sei somit sehr nachhaltig.

Gelegentlich sollen sie in einem archaischen Hochzeitsritual verehrt werden, bei dem zwei Tiere das Blut des jeweils anderen Tieres trinken müsse. Anschließend werden die Tiere, so Kissick, wieder in die Wildnis entlassen.

Bei dem Tier soll es sich um die Wiedergeburt eines jungen, wunderschönen Mädchens handeln, welches von einem alten, hässlichen König verführt wurde und dafür ein Goldenes Flies erhalten habe. Früher durften nur die Königliche Familie Vicuña tragen, aber nun sei die Wolle eben bei Selfridges erhältlich.

Der pragmatische Brite Dean Kissick hält diese Deutsch-Peruanische Frivolität für zu teuer. Aber der hohe Preis sei vermutlich der Punkt.

Sein Rat an die Leser: Sollte es jemand in Ihrem Leben verdienen, wie ein Inkakönig behandelt zu werden, dann sei ein Paar Socken sehr viel akzeptabler als beispielsweise ein Menschenopfer, denn:

“They are nice socks, and vicuña are very cool animals”.

Augenblicke: Medienlandschaft, SPD und CDU in Meschede

Ich musste die Kamera drehen um Hertie, Sparkasse und WP auf ein Bild zu bekommen. (foto: zoom)
Die Kamera gedreht, um Hertie, Sparkasse und WP auf ein Bild zu bekommen. (fotos: zoom)

Ich bin heute mit dem Fahrrad über Bödefeld nach Meschede gefahren. Im Zentrum von Meschede habe ich drei Bilder gemacht und bin dann wieder über Bestwig nach Siedlinghausen geradelt.

Da mich gerade eine Schreibblockade befallen hat -man muss auch mal Glück haben- schreibe ich nichts weiter.

Man kann mit bis zu drei Fahrrädern die SPD in Meschede besuchen. (fotos: zoom)
Man kann mit bis zu drei Fahrrädern die SPD in Meschede besuchen.

Ohne weitere Worte … in das Bild muss man sich eindenken 😉

Dieses Foto ist schon schwieriger zu enschlüsseln. Tipp: unten rechts.
Dieses Foto ist schon schwieriger zu enschlüsseln. Tipp: unten rechts.

So ein Zufall! Natürlich wird niemand denken, dass die CDU zu mieten ist …

Meschede hat mir sehr gut gefallen.

Schneekanonen in Winterberg – und was ich vor 15 Jahren geschrieben habe.

Ich muss gestehen, dass ich damals sehr gerne für den Sauerlandkurier geschrieben habe. Die hatten eine pfiffige Redakteurin. (Scan: zoom)
Ich muss gestehen, dass ich sehr gerne für den Sauerlandkurier schrieb. Die hatten eine pfiffige Redakteurin. (Scan: zoom)

Vor 15 Jahren habe ich mich nur am Rande für Schneekanonen (neudeutsch: Schnee-Erzeuger) interessiert. Damals hatte ich noch kein Blog und bin auf der Suche nach Geschichten von Thema zu Thema gestolpert. Oft hat mich auch die Redakteurin angerufen und gefragt, ob ich „da mal etwas machen könnte“.

Ich habe dann gemacht und gelernt und geschrieben. Die Gespräche mit den Menschen, Laien und Fachleuten, waren das Salz in der Suppe der lokalen Artikel. Ich mochte sie, die Menschen und ich mag sie auch heute noch.

Wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, war die Geschichte über die Entwicklung der Scheekanonen ein Einfall der Redakteurin, vielleicht auch der Wahles oder der Anzeigenabteilung. So genau weiß man das nie.

Weil ich gerade eben mit Daniel Hilbich auf Facebook einen kleinen Austausch über den Ruhrquellenlift hatte, fiel mir der alte Artikel (siehe Bild) wieder ein.

Daniel betreibt die Facebook-Website „Erlebnis Hochsauerland“ und steht 100% hinter dem Winterberger Ski-Karussell, ich weniger, mehr Richtung 10%, wie aufmerksame Leserinnen und Leser meines Blogs wissen. Trotzdem tausche ich mich gern mit Daniel aus. Wer von uns beiden „gewinnt“, wird man dann in 20 bis 30 Jahren sehen.

Zurück ins Jahr 1999.

Den Artikel würde ich heute sicherlich nicht mehr genau so schreiben, aber er spiegelt den Stand meines damaligen Wissens und Schreibens authentisch wider.

Die erwähnten Personen habe ich damals als sehr kompetent kennengelernt. Einige von ihnen sind auch heute noch im Geschäft: interessante Persönlichkeiten der Winterberger Ski-Welt.

15 Jahre sind eine lange Zeit und doch schnell verflogen – in Winterberg. Lest mal.

(Disclaimer: der Rechtschreibfehler im Artikel gehen NICHT auf meine Kappe.)

Kurz gebloggt: endlich auf dem Mont Ventoux

Seit Jahrzehnten will ich mit dem Rad auf den Mt. Ventoux. Endlich geschafft. (fotos: zoom)
Seit Jahrzehnten will ich mit dem Rad auf den Mt. Ventoux. Endlich geschafft. (fotos: zoom)

Seit Jahrzehnten will ich mit dem Rad auf den Mont Ventoux radeln. Jetzt hat es endlich geklappt.

Von ungefähr 50 Meter über NN ging es auf 1912 Meter, mehr als 1850 Meter Höhenunterschied mit der fast gleichen Ausrüstung, mit der ich im Sauerland zur Arbeit radele. Unterschied: Sandalen statt Halbschuhe, gelbe Warnweste statt roter Warnweste.

Das "Mutmacherschild" kurz hinter Malaucène.
Das „Mutmacherschild“ kurz hinter Malaucène.

Die Anfahrt: Start  südlich von Aubignon nach Malaucène und von dort 21 Kilometer rauf auf den Buckel. Kurz vor 8 in der Morgendämmerung gestartet, kurz nach 15 Uhr zurück.

Der Anblick des Gipfels oberhalb der Baumgrenze ist fürchterlicher als die Fahrt selbst.

Ziel in Sicht. Die letzten Kilometer mit Kehren oberhalb der Baumgrenze.
Ziel in Sicht. Die letzten Kilometer mit Kehren oberhalb der Baumgrenze.

Die Kehren sind, den Gipfel im Blick, dann doch leichter zu fahren als befürchtet. Zum Glück ist kein Hochsommer. Angenehme Radfahrtemperaturen. Kaum Wind am „Berg der Winde“ und klare Sicht.

Die letzten Kehren vor dem Gipfel von oben gesehen.
Die letzten Kehren vor dem Gipfel von oben gesehen.

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Als Abfahrt hatten wir*** die Strecke über Bedoin gewählt. Damit war die Runde komplett.

Auch mein Rad hatte viel Spaß und musste trotz schwerem Gewicht nicht geschoben werden.

Kurz vor dem Gipfel. Die Stimmung nett. Fotografen fanden sich immer.
Kurz vor dem Gipfel. Die Stimmung unter den Touristen war nett. Fotografen fanden sich immer.

Die Stimmung unter den Touristen war ausgesprochen nett. Ohne gefragt worden zu sein, boten sich an den markanten Punkten stets freundliche Rad- oder Autofahrer an, um Erinnerungsfotos zu knipsen.

*** wir sind zu Dritt losgeradelt, haben uns dann aber in unterschiedliche Geschwindigkeitsteams aufgeteilt. Alle haben die Tour geschafft 🙂

Morbide: Altern auf Probe im Simulations-Anzug

Gut zu wissen: Wenn du das Alter nicht mehr simulieren musst, brauchst du die Teile nicht mehr (foto: unperfekthaus)
Gut zu wissen: Wenn du das Alter nicht mehr simulieren musst, brauchst du die Teile nicht mehr (foto: unperfekthaus)
Essen. (unperfekt_pm) Die Gelenke werden steif, die Sehkraft lässt nach. Während Senioren mit den Jahren in das Alter „hineinwachsen“, können sich jüngere Menschen kaum vorstellen, wie es sich anfühlt, alt zu sein, mit körperlichen Veränderungen zu leben – und dabei den Alltag zu meistern.

Wer wissen möchte, welchen Herausforderungen sich Senioren täglich stellen müssen, kann in der alt-A, einem Projekt des Unperfekthauses, am Freitag, 10. Oktober, sowie am Samstag, 11. Oktober, jeweils in der Zeit von 12 bis 16 Uhr, in einen „Alters-Simulations-Anzug“ schlüpfen.

Mit Manschetten und Gewichten und einer Multifunktions-Brille, die verschiedene Seherkrankungen darstellt, lässt sich schon mit wenigen Handgriffen und Schritten die körperliche Erschwernis im Alter erahnen. Darüber hinaus gibt es Gelegenheit, in einem kleinen Parcours die Auswirkungen zu testen. Treppen steigen, mit einem motorisierten Rollstuhl eine kurvige Strecke bewältigen oder ein Buch lesen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung wird jedoch gebeten, da das Anlegen des Anzugs Hilfestellung erfordert. info@alt-a.de

Zur alt-A:
Mit der alt-A hat das Unperfekthaus Essen in der City-Messehalle an der Rottstraße 26 einen Marktplatz geschaffen, der Projekte rund ums Altwerden fördert. Von Repair-Café und Gesprächskreis zu alternativen Wohnformen im Alter über Musik-Nachmittage bis hin zu kreativen Projekten sind Besuchern keine Grenzen gesetzt.

Egal, ob die Initiatoren mit einem Projekt Geld verdienen oder ihre Arbeit ehrenamtlich anbieten möchten. Das Haus stellt technisches Gerät fürs Repair-Café, Beamer und Tonanlage für Veranstaltungen und bietet darüber hinaus – in einem gemütlichen Café mit Kuchen und warmen Gerichten – einen Rahmen, der zum Verweilen einlädt.

alt-A, Alles, was alt werden schön macht, Rottstraße 26, 45127 Essen

Besser als im Sommer: kleine Radtour zum Kahlen Asten mit Nachgedanken.

Vom Jagdschloss bis zur Rinderweide ist die L 742 gesperrt ... (fotos: zoom)
Vom Jagdschloss bis zur Rinderweide ist die L 742 gesperrt. Nebel und Kaminbrandrauchschwaden im Tal … (fotos: zoom)

Eine solche Gelegenheit kommt vielleicht nicht wieder. Vom Jagdschloss bis zur Rinderweide -kurz vor der großen Kurve Richtung Bildchen- ist die L 742 gesperrt.

Am heutigen Sonntag bedeutet dies „verkehrsberuhigt“. Seit ich im Sauerland wohne, also seit über 17 Jahren, war die Landstraße, die sich über sieben Kilometer von Siedlinghausen Richtung Altastenberg und Rehsiepen zum Großen Bildchen schlängelt, mehr und mehr zerfallen. Manche Teilstücke bestanden nur noch aus Schlaglöchern. In diesem Jahr wurde, womit ich nicht mehr gerechnet hatte, mit der Neuasphaltierung begonnen.

Trotz der Vollsperrung nahmen heute viele Motorradfahrer, Autofahrer und Radfahrer (Reihenfolge in abnehmender Anzahl) die Gelegenheit war, bei bestem Ausflugswetter, den neuen Straßenbelag zu testen.

An der Rinderweide beginnt die Sperrung vom Großen Bildchen aus gesehen.
Sonnenschein in der Höhe. An der Rinderweide beginnt die Sperrung (vom Großen Bildchen aus gesehen).

Auf dem Kahlen Asten haben wir einen schwachen Kaffee getrunken. Dort oben bewunderte ich eine Versammlung verschiedenster Freizeitwelten, die monadengleich in ihren eigenen Blasen*** das Wetter genossen.

Über den Kahlen Asten als Ausflugsort, seine zunehmende Sterilität und Verflachung, wird noch an anderer Stelle zu berichten sein. Ich mag den Kahlen Asten nicht mehr. Der alte Spielplatz ist weg. Der Schnellimbiss ist billig aber nicht preiswert. Die Bäume sind gefällt, die Wege asphaltiert. Ich werde alt: früher war alles netter.

Nach der vielen Allein-Fahrerei hat mein Fahrrad (links) endlich eine Freundin (rechts) gefunden - weibliches Rad "gegendert" mit Stange.
Nach der vielen Allein-Fahrerei hat mein Fahrrad (links) endlich eine Freundin (rechts) gefunden – weibliches Rad „gegendert“ mit Stange.

Vorgestern, auf dem Ruhrtalradweg, habe ich zwischen Assinghausen uznd Wiemeringhausen festgestellt, dass Ruhrtalradwegsfahrer Spaziergänger als Verkehrshindernisse verachten.

Nein, nein – ich war nicht der Spaziergänger, will mich nicht in eigener Sache beklagen. Ein älterer bärtiger Radtourist unterwegs mit einer Gruppe älterer durchaus verschieden rasierter weiterer Radtouristen, schrie von der Wiemeringhauser Höhe sich Richtung Assinghausen ins Tal stürzend über seine Schulter zurück: „Ich kann auch noch mal zurückkommen!“

Was für ein Heini habe ich gedacht. Wusste aber noch nicht, worum es ging. Ich kletterte gerade in Gegenrichtung die Anhöhe hinauf. Kleiner Gang. Immer locker bleiben.

Dort oben spazierte des Rätsels Lösung am Stock: eine ältere Dame, die sich von den rücksichtslosen Radhorden bedrängt und bedroht fühlte: „Warum meinen die immer Recht zu haben? Wie die fahren! Zu zweit nebeneinander. Dabei sind das Landwirtschaftswege. Hier können auch Autos fahren.“

Ich würde ja gerne die Radfahrer verteidigen, aber leider muss ich sagen, dass da eine Menge A….löcher unterwegs waren/sind, alle in ihrer eigenen Blase, blind für die Mitmenschen. Irgendwann fährt jemand von ihnen in einen Trecker. Mitleid? Empathie?

Werde ich mir dann mühselig herausquetschen …

*** Rennradfahrer grüßen keinesfalls Tourenradfahrer mit Satteltaschen, aber auch keine Mountainbikefahrer. Mountainbikefahrer grüßen eigentlich auch keine Tourenradfahrer, obwohl sie selbst von den Rennradfahrern nicht gegrüßt werden. Die verschiedenen Radfahrer-Typen scheinen in irgendeiner nur ihnen selbst bekannten Mission unterwegs zu sein.

Dortmunder Brauerei ohne Worte …

Die ehemalige Dortmunder Kronen Brauerei ist heute kaum mehr zu erkennen. (fotos: zoom)
Die ehemalige Dortmunder Kronen Brauerei ist heute kaum mehr zu erkennen. (fotos: zoom)

Eine Brauerei? Ich hatte zuerst auf einen alten Büroturm getippt, habe dann aber die Menschen auf der Straße gefragt.

„Das ist die alte DAB-Brauerei.“

„Dortmunder Kronen Brauerei“

„Eine Brauerei – mehr weiß ich nicht. Ich bin zugezogen.“

Sie werden Recht haben – diese Menschen auf der Straße, denn die Symbolik der Außenfassade schreit geradezu „Ich bin eine Brauerei!“, oder sieht das jemand anders?

Das Gebäude, der Eingang, das Bier und der Müll ...
Das Gebäude, der Eingang, das Bier und der Müll …

„Wie die Germanen zu Biertrinkern wurden“ lest ihr besser, denn aus Dortmund kommt kein Bier mehr, hier: http://www.sueddeutsche.de/wissen/geschichte-des-bieres-wie-die-germanen-zu-biertrinkern-wurden-1.2158928

Dinslaken verliert die Emschermündung am Stapp

Die Emschermündung wird vom Stapp Richtung Voerde verlegt.
Die Emschermündung wird vom Stapp Richtung Voerde verlegt. (fotos: zoom)

Vor ein paar Jahren hab ich am Rande einer Beerdigung[sic!] erfahren, dass die Emschermündung rheinabwärts verlegt werden solle.

Dann ist lange nichts passiert. Ich hatte die Geschichte abgehakt, bis zur letzten Woche.

Am Samstag habe ich auf einer kleinen Radtour zum Stapp die Bauarbeiten gesehen.

Groß. Weitflächig.

Nach dem Hertie-Abriss in der Dinslakener Stadtmitte wird ein weiterer „Marker“ meiner „Dinslaken-Zeit“ verschwinden.

Die Umgestaltung der Emschermündung ist großflächig.
Blick Richtung Kohlekraftwerk Voerde/Möllen. Die Umgestaltung der Emschermündung ist großflächig.

Sentimental bin ich schon ein wenig, da ich jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuchte, durch den Wohnungswald zum Stapp gejoggt bin: „Gucken, ob Emscher und Rhein noch da sind.“

Traurig bin ich nicht. Die Veränderungen sind spannend und in Zukunft ein Grund mehr***, nach Dinslaken zu fahren: „Gucken, wo die Emscher inzwischen ist.“

Auf der Website der Emschergenossenschaft kann man neben vielen blumigen Worten den folgenden Sinn des Umbaus extrahieren:

Rund 80 Kilometer legt die Emscher von ihrer Quelle in Holzwickede zurück bis sie in Dinslaken in den Rhein mündet. Noch stürzt die Emscher über ein rund sechs Meter hohes Absturzwerk in den Rhein – eine ökologische Barriere zwischen Emscher und Rhein, die Fische und andere Lebewesen nicht passieren können.

2014 beginnt hier der Neubau eines neuen, naturnahen Mündungsbereiches. Die Mündung der Emscher wird um 700 Meter in Richtung Voerde verlegt. Zukünftig wird sich hier eine Auenfläche von über 20 Hektar erstrecken. Für die Gesamtbauzeit wird ein Zeitraum von vier bis sechs Jahren veranschlagt. Aufgrund der Lage im unmittelbaren Einflussbereich des Rheines ist die tatsächliche Bauzeit allerdings stark abhängig von den auftretenden Abfluss- und Grundwasserverhältnissen des Rheins.

Die neue Mündungsaue soll sich eigendynamisch entwickeln und wird wassergefüllte Mulden, feuchtes Grünland und sich verändernde Flussarme ausbilden. Es entsteht gleichzeitig neuer Retentionsraum für den Rhein, der bei Rhein-Hochwasser überflutet wird. So werden hier in einigen Jahren eine natürliche Auen­landschaft und Rad- und Wanderwege Besucher dazu anregen, den neuen Ausflugs- und Erholungsraum zu erleben.

Völlig an mir vorbeigegangen ist die Eröffnung des Hofs Emschermündung. Den werde ich dann beim nächsten Besuch besichtigen – mit dem Rad. So gehört sich das am Niederrhein 😉

Links zum Thema:

An neuen Wassern besser leben: http://www.eglv.de/fileadmin/EmscherGenossenschaft/3.3_Emscher/BI_EG_Emschermuendung_V2.pdf

Auf dem Weg zur neuen Emschermündung: http://www.eglv.de/emschergenossenschaft/emscher/emscher-umbau/emscher-muendung.html

Hof Emschermündung: http://www.hof-emschermuendung.de/index.php?id=1

Renaturierung – Ministerin sieht Emscher-Umbau als Vorbild: http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/ministerin-sieht-emscher-umbau-als-vorbild-id9731630.html

*** Gründe:

  • Baggersee am Tenderingsweg
  • Lohberg
  • Gräber der Vorfahren
  • Rhein
  • Kohlekraftwerke Walsum und Möllen
  • Emscher
  • Hertie-Abriss
  • Stadtarchiv/Museum
  • Straßenbahn
  • Eis-Café am Altmarkt
  • Fahrrad fahren
  • Rotbach

… zu ergänzen …