HSK: Allparteienkoalition gegen Gesamtschule? Warum nicht die Eltern entscheiden lassen?

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Gesamtschulen gibt es viele in NRW. Keine einzige im HSK. (screenshot: Schulministerium)

Sekundarschule oder Gesamtschule? Diese Entscheidung sollten die Eltern treffen, auch im Hochsauerlandkreis.

„Nur keine schlafenden Hunde wecken!“
In unserem Landkreis hat man/frau den Eindruck, Verwaltung, Politik und Presse verfahren nach dem Motto; „Nur keine schlafenden Hunde wecken!“ Kann es denn sein, dass alle Parteien von CDU, SPD, FDP bis hin zu den Grünen eine in anderen Kommunen NRWs (Menden, Warendorf) durch Elternwillen abgewählte Schullandschaft zementieren wollen? Soll den Eltern im HSK tatsächlich keine Mitsprachemöglichkeit bzgl. der Einrichtung von Gesamtschulen eingeräumt werden?

Grüne auf Irrwegen?
Schauen wir mal in die ein oder andere Veröffentlichung der letzten Tage. Den Anfang machen wir mit den Grünen in Arnsberg. Da finden wir unter der verheißungsvollen Überschrift: „Neue Schulen für Arnsberg“ ein Loblied auf die Sekundarschule. Die Gesamtschule, für die gerade die Grünen in den letzten Jahren Land auf, Land ab unermüdlich geworben haben, ist für die Arnsberger Grünen jetzt Konkurrenz für die „gut funktionierenden Schulen“, vor allem für das Gymnasium.

Siehe: http://www.gruene-arnsberg.de/neue-schulen-fur-arnsberg/2011/11/23/
Schulausschuss: eine Enthaltung, keine Gegenstimme
Am Mittwoch dem 30.11.11 war es dann soweit. Laut einer Pressemitteilung sprach sich der Schulausschuss der Stadt Arnsberg – wir zitieren – : „mit nur einer Enthaltung und ohne Gegenstimme nach langer und sachlicher Diskussion für eine Grundsatzentscheidung zur Einführung von teilintegrierten Sekundarschulen an den Standorten Arnsberg, Hüsten und Neheim aus. Ein entsprechender Beschlussvorschlag an den Rat wurde auf den Weg gebracht. „Das ist ein positiver Schritt in der pädagogischen Entwicklung der Stadt“, sagte Fraktionssprecher Hans Wulf (Grüne). …. Alle Fraktionen waren sich einig, dass Eltern nun zügig über das Verfahren informiert werden müssten. Das soll, so Schmidt, im Januar passieren. Eltern von 3. und 4. Klässlern werden dann zu auch schulübergreifenden Infoveranstaltungen in die Grundschulen geladen.“

Siehe: http://www.derwesten.de/staedte/arnsberg/schulausschuss-stimmt-fuer-aufbau-der-sekundarschule-id6122939.html


Elterninitiative in Arnsberg gegründet

Ende November reagierten allerdings Arnsberger Eltern auf das geplante Schulkonzept ihrer Stadt mit der Gründung einer Elterninitiative. Die Gruppe kritisiert u.a. die Art und Weise wie die Stadt Arnsberg die Elternbefragung durchführt:

„Die nun laufende Pseudobefragung der Eltern durch die Stadt Arnsberg dient ganz offensichtlich nicht der Erforschung des Elternwillens, sondern sie hat eine reine Alibifunktion. Die Abfrage, ob sich die Eltern „unabhängig von den Empfehlungen zur weiteren Schullaufbahn für die neue Sekundarschule mit ihren Möglichkeiten für die Kinder“ interessieren, ist wenig sinnvoll, denn das Ergebnis wird in alle Richtungen interpretierbar sein. Die Errichtung mindestens einer Sekundarschule in Arnsberg ist doch in bewährter Hinterzimmerkungelei der bekannten Akteure längst beschlossen.“

Siehe: http://www.lokalkompass.de/arnsberg/politik/schulentwicklung-in-arnsberg-elterninitiative-sammelt-nun-unterschriften-d111932.html

Olsberg will Sekundarschule
In Olsberg will die Politik den Zug offenbar ebenfalls in Richtung Sekundarschule abfahren lassen. „Neue Sekundarschule: Stadt gibt Eltern das Wort“ lesen wir in einem Internetportal. Ob die Stadt den Eltern das Wort wohl auch für die Gründung einer neuen Gesamtschule geben würde?

Siehe: http://www.olsberg.de/_startseite/info/info/2011/117100100000016617.php

Bestwig sieht keinen Handlungsbedarf
Gar keinen Handlungsbedarf in Sachen Schulentwicklung sehen die beiden im Bestwiger Gemeinderat vertretenen Parteien CDU und SPD und der Bestwiger Bürgermeister. Wenn ich mich richtig erinnere, stand kürzlich sinngemäß in der Tageszeitung, die Gemeindevertreter sehen ihren Ort mit den bestehenden zwei Schulen, einer Hauptschule und einer Realschule, gut aufgestellt. Eine Elternbefragung soll also vermutlich nicht durchgeführt werden.

Meschede gibt Sekundarschule den Vorzug
Wie in Arnsberg und Olsberg wird vielleicht auch in der Kreisstadt Meschede der Sekundarschule der Vorzug gegeben. In der WP/WR vom 02.12.2011 steht u.a. dazu: „Zum Schuljahr 2013/14 sollen am August-Macke-Schulzentrum in Meschede und in Freienohl Sekundarschulen entstehen. Die Schließung der Franz-Stahlmecke-Hauptschule in Meschede soll erst 2013 erfolgen. Diese Eckpunkte sieht das Bildungspapier der Stadtverwaltung vor, das am kommenden Montag, 5. Dezember, dem Ausschuss für Bildung vorgestellt wird (Beginn 16 Uhr im Rathaus, alle Interessierten sind dazu eingeladen).“

Minderheitenposition in der Presse nicht erwähnt
Die Fraktion „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ) hatte am letzten Dienstag einen Änderungsantrag für diese Sitzung eingebracht. MbZ wünscht eine Ergänzung des Elternfragebogens; denn bei dem von der Stadt vorgestellten Fragebogen haben die Eltern keine Möglichkeit, sich für die Gründung einer Gesamtschule auszusprechen. Leider wurde der Antrag der MbZ mit keinem Wort in der WP/WR-Meldung erwähnt.

Siehe: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/neue-schullandschaft-ab-2013-id6124604.html

Wird der Mescheder Fragebogen doch noch überarbeitet?
Mittlerweile erreichte den Fraktionsvorsitzenden der MbZ, Lutz Wendland, die Info, dass über die endgültige Form des Elternfragebogens wahrscheinlich erst im Frühjahr 2012 entschieden wird. MbZ geht jetzt davon aus, dass die Verwaltung den Fragebogen überarbeitet. Letztlich soll ja früher oder später der Elternwille entscheiden, welche Schulformen in Meschede angeboten werden. Je früher die Entscheidung für die Gesamtschule fällt, desto besser; denn irgendwann wird diese Schulform Realität, auch im Hochsauerlandkreis, früher oder später ….

Elternbefragung in Warendorf: Überwältigende Mehrheit für Gesamtschule

Hochsauerlandkreis/Meschede. Etliche Städte und Gemeinden führen derzeit Elternbefragungen zur Schulentwicklung durch, so auch kürzlich die Kreisstadt Warendorf im Münsterland.

Das Ergebnis der „Elternbefragung zur Errichtung einer neuen Schulform in Warendorf“ ist für den ein oder anderen vielleicht etwas überraschend aber sehr eindeutig. Der überwältigende Teil der Eltern wünscht eine Gesamtschule.

Die Fragestellung, die Rat und Verwaltung in Warendorf gewählt hatten, war:
„In Warendorf soll anstelle der „Hauptschule Hinter den drei Brücken“ und der „Von-Galen-Realschule“ eine Sekundarschule oder eine Gesamtschule entstehen. Für welche Schulform sprechen Sie sich aus? Für eine Sekundarschule oder eine Gesamtschule oder sind Sie mit beiden einverstanden?

Die Rückmeldungen liegen der Stadtverwaltung nun vor. Mit 730 Antworten ist die Quote bei stolzen 92,87 Prozent.

Die vorläufige Auswertung aller Fragebögen vom 24.11.2011 ergab, 71,51 Prozent der Eltern sind für die Einrichtung einer Gesamtschule.

Nur 13,97 Prozent möchten ihre Kinder lieber zu einer Sekundarschule schicken. 12,5 Prozent waren unentschieden und antworteten „Beides“.

Nur 2,47 Prozent beantworteten die Frage nach der Schulform gar nicht.

Bei der Frage 4 „Meinungsbild“ zur Sekundarschule/Gesamtschule schnitt die Gesamtschule sogar noch besser ab. 82,33 Prozent der Mütter und Väter wünschen demnach eine Gesamtschule, 10 Prozent eine Sekundarschule, 7,21 Prozent Beides und 0,47 Prozent gaben keine Antwort.

Eindeutiger geht es wohl kaum. Der Rat der Stadt Warendorf wird sicher bald handeln und die Beschlüsse zur Umsetzung des Elternwillens fassen.

Auch in der Kreisstadt Meschede plant die Stadtverwaltung eine Elternbefragung, allerdings ausschließlich unter dem Gesichtspunkt einer Entscheidung für oder gegen die Sekundarschule. Die Schulform „Gesamtschule“ ist im Fragebogen überhaupt nicht vorgesehen und mit keinem Wort erwähnt. Die Eltern haben so also gar keine Möglichkeit, sich alternativ für die Einrichtung einer Gesamtschule auszusprechen.

Sie sollen lediglich befragt werden, ob sie für den Fall, dass es keine Sekundarschule in Meschede gäbe, ihre Kinder an einer Haupt-, einer Realschule oder an einem Gymnasium anmelden würden. Die Befragung greift so unserer Meinung nach zu kurz. Eine ganz entscheidende Frage wird ja „vorsorglich“ erst gar nicht gestellt. Die Ratsfraktion „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ) hat am 29.11.11 einen entsprechenden Änderungsantrag zur Ratsvorlage (8/260) „Zukünftige Schulorganisation“ eingebracht.

Arnsberg: Sekundarschule oder Gesamtschule – Eltern wollen ergebnisoffene Befragung

Übergänge von Grundschulen zu weiterführenden Schulen in NRW
Übergänge von Grundschulen zu weiterführenden Schulen in NRW

Der Hochsauerlandkreis ist schon etwas Besonderes. Er leistet sich die Besonderheit der Nichtexistenz – der Nichtexistenz von Gesamtschulen. Im ganzen großen Kreisgebiet gibt es keine einzige.

Das Nachrichtenportal „www.dorfinfo.de“ veröffentlichte am 24.11.11 eine bemerkenswerte Meldung. Kaum zu glauben aber anscheinend wahr: In Arnsberg gibt es eine Elterninitiative. Sie fordert von der Stadt eine ergebnisoffene Abfrage bzgl. der Einrichtung einer Gesamt- oder Sekundarschule! Unglaublich!

Kaum zu glauben, dass nicht nur Arnsberg, sondern auch manch andere Kommune im HSK, wie z.B. die Stadt Meschede, den Eltern eine Entscheidung über die beiden neuen Schulformen eigentlich nicht überlassen möchte. Viele entscheidende Leute trauern vermutlich um das Auslaufmodell „Hauptschule“ und protegieren jetzt lieber das ihrer Meinung nach kleinere Übel „Sekundarschule“? Bei der Sichtweise bedeutet die Sekundarschule vielleicht weniger Gefahr für das altehrwürdige Gymnasium? Im Gegensatz zur Gesamtschule steht die Sekundarschule nicht in direkter Konkurrenz zum Gymnasium.

Die „aufständischen“ Mütter und Väter in Arnsberg scheinen nicht sonderlich begeistert zu sein über die gerade anlaufende Befragung, bei der die Eltern der Dritt- und Viertklässler per Elternbrief von der Stadt über die geplante Sekundarschule informiert werden. Sie stellen in ihrer Pressemitteilung bei „dorfinfo“ klar:

„Als Elterninitiative für eine Gesamtschule in Arnsberg möchten wir dazu feststellen, dass es in NRW derzeit zwei integrative Schulformen gibt, die in Arnsberg noch nicht angeboten werden. Das ist zum einen die Gesamtschule. Eine Schule die alle Schulabschlüsse anbietet und jeden Schüler darin unterstützt, den für ihn bestmöglichen Abschluss zu erreichen. Es gibt sie in NRW 231-fach und landesweit wird bereits jedes 4. Grundschulkind dort angemeldet.

Zum anderen gibt es die Sekundarschule, die erst kürzlich dem sogenannten „Schulkonsens“ entsprungen ist. Sie ist im Wesentlichen ein Zusammenschluss aus Haupt- und Realschule. Es fehlt ihr die gymnasiale Oberstufe.

Würde die Stadt nun unter den Eltern der Grundschüler eine ergebnisoffene Abfrage starten, welche dieser beiden Schulformen die Eltern für ihre Kinder wünschen, fiele das Ergebnis vermutlich eindeutig für die Gesamtschule aus. So war es jedenfalls im benachbarten Menden, wo eine solche Abfrage dazu führte, dass die Sekundarschule mit 160:31 bei den Viertklässlern und 174:33 bei den Drittklässlern durchfiel.

Die nun laufende Pseudobefragung der Eltern durch die Stadt Arnsberg dient ganz offensichtlich nicht der Erforschung des Elternwillens, sondern sie hat eine reine Alibifunktion. Die Abfrage, ob sich die Eltern „unabhängig von den Empfehlungen zur weiteren Schullaufbahn für die neue Sekundarschule mit ihren Möglichkeiten für die Kinder“ interessieren, ist wenig sinnvoll, denn das Ergebnis wird in alle Richtungen interpretierbar sein.Die Errichtung mindestens einer Sekundarschule in Arnsberg ist doch in bewährter Hinterzimmerkungelei der bekannten Akteure längst beschlossen. Eine Schulentwicklungsplanung, so völlig am Willen der Eltern vorbei, darf es unserer Meinung nach in Arnsberg jedoch nicht geben. Wir möchten durchsetzen, dass auch in Arnsberg die schulischen Angebote aller Schulformen unter möglichst gleichen Bedingungen wahrgenommen werden können.

Als Elterninitiative fordern wir daher die Eltern aller Arnsberger Grundschul- und Vorschulkinder nun dazu auf, ihr Interesse an der Errichtung einer Gesamtschule in Arnsberg mit ihrer Unterschrift zu bekunden. Entsprechende Listen können per E-Mail an
Gesamtschule-arnsberg@gmx.de angefordert werden.“

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) regte übrigens schon 2008 beim Landrat eine „Befragung der Eltern der Schülerinnen und Schüler der ersten drei Grundschulklassen, nach dem Wunsch und dem Bedarf der Einrichtung ein oder mehrerer Gesamtschulen im Kreisgebiet“.

Bei der Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz am 12.11.2008 fassten die Bürgermeister den Beschluss, den Antrag der SBL abzulehnen. Siehe:

http://sbl-fraktion.de/?p=445
Siehe: http://sbl-fraktion.de/?s=gesamtschule&paged=2

Umleitung: Von EFSF-Hebeln zu Steinbrücks Tanz im Rampenlicht und ansonsten „For You. Vor Ort“.

Graffiti am Schmuggelstieg zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. (foto: chris)
Graffiti am Schmuggelstieg zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. (foto: chris)

Bundestag zur EFSF-Hebelung: Eine verheerende Fehlentscheidung … jurga

EFSF-Hebelung: Einladung an Spekulanten mit eingebauter Sollbruchstelle … nachdenkseiten

Schutz oder Firewall: Die Bundeskanzlerin ist nicht mehr Herrin des Verfahrens … wiesaussieht

Spekulationen: Kann Kraft Kanzlerin? … ruhrbarone

Ein eitler Pfau? Steinbrücks Tanz im Rampenlicht. Die Partei ist über Steinbrück gespalten … PostVonHorn

„Laizismus und Gleichbehandlung?“: Am 2. und 3. Dezember 2011 veranstaltet die Humanistische Akademie Berlin eine Konferenz zur Trennung von Staat und Kirche in Deutschland. Es werden acht Referentinnen und Referenten, darunter die SPD-Politikerin Ingrid Matthäus-Maier, Rudolf Ladwig vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten sowie der Theologe und Pfarrer Andreas Fincke, erwartet … hpd

Verärgert über Schlecker? „For You. Vor Ort“: Wäre es nicht eigentlich richtiger, wir würden die Firma Schlecker ausnahmsweise mal loben? Und zwar dafür, dass in diesem Fall endlich mal die Wahrheit “gesagt” wird … querblog

Ortsbegehungen in Mahlers Welt: „… ist auf diesem strikt faktenbezogenem Wege ein sehr informatives, reichhaltiges und anregendes Buch entstanden. Zur Freude derer, die noch mehr über Mahler erfahren wollen, und als verlockende Möglichkeit für jene, die über unverbiestert zuverlässige Biographie- und Kulturgeschichtsfragmente vielleicht doch noch einmal einen eigenen Zugang zu Mahlers Musikwelt zu finden trachten, auch wenn sie es vorher vielleicht gar nicht erhofft hatten“ … revierpassagen

Bottroper Pleiten:
Mengede stellt Insolvenzantrag. Hundert Arbeitsplätze in Gefahr … bottblog

Hagen: Piraten gründen Kreisverband … doppelwacholder

Olsberg: auf dem Weg zur Sekundarschule … wpBrilon

Umleitung: Bildung, Moers, Stadtblatt Arnsberg, Ruhrgebietskultur, PFT-Skandal und nicht viel mehr.

Fenster zur Welt (foto: zoom)
DIN: Fenster zur Welt (foto: zoom)

Bildungspolitik I in NRW: Sind so viele Schulen – Die Hauptschule heißt demnächst Sekundarschule … jurga

Bildungspolitik II: Über die Strategie zur Steuerung der zerstörenden Bildungs“reform“ … nachdenkseiten

Oberhausen: Die 7 1/2 Leben des Walter Moers … hpd

Those were the days: das Stadtblatt für Arnsberg, Neheim-Hüsten und Sundern vom Oktober 1981 … neheimsnetz

Landtag und Politik in NRW:
Der Kurswechsel und die Folgen … postvonhorn

Ruhrgebietskultur: stockender Wandel … ruhrbarone

PFT-Skandal: „Das Landgericht Paderborn arbeitet Anfang kommenden Jahres den PFT-Skandal auf. Am 12. Januar beginnt vor der 2. Strafkammer der Prozess gegen den damaligen Kopf der GW-Umwelt-Gruppe, Ralf W., aus Brilon“, schreibt Jürgen Hendrichs bei … derwesten aka WP Brilon.

SPD Arnsberg: „Starke Eltern, starke Kinder“. Der Aufbau einer bedarfsgerechten Schullandschaft muss im Konsens aller Beteiligten erfolgen.

In unserem BriefkastenArnsberg. (spdarnsberg) Nach dem Schulkompromiss für Nordrhein-Westfalen vom 19. Juli 2011 ergeben sich nach Ansicht der SPD für Arnsberg gute Chancen im Konsens aller Beteiligten eine zukunftsfähige und bedarfsgerechte Schullandschaft zu schaffen.

Aus Sicht der SPD-Fraktion, muss die Debatte über die innere Ausgestaltung so transparent wie möglich erfolgen. Alle Interessierten müssen die Gelegenheit haben, sich daran zu beteiligen.

Die SPD-Fraktion fordert daher ein abgestuftes Verfahren:

  1. Da die organisatorischen und vor allem pädagogischen Unterschiede zwischen integrativen, teilintegrativen oder kooperativen Lösungen beträchtlich sind, wird die Verwaltung aufgefordert, so bald wie möglich in den Siedlungsschwerpunkten Arnsberg, Hüsten, Neheim und Oeventrop Informationsveranstaltungen insbesondere für Grundschuleltern anzubieten. Dort sollen Experten über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle informieren. Die Beteiligung aller im Rat vertretenen Parteien bei der Auswahl der Experten soll sicherstellen, dass Information auf diese Weise umfassend und objektiv erfolgt. Weiterführende und begleitende grafisch unterstützte Materialien (auch in unterschiedlichen Sprachen) in gedruckter Form und im Internet müssen die Informationsveranstaltungen ergänzen.
  2. Nach Abschluss der Informationsphase sollen die Grundschuleltern befragt werden, welches pädagogisches Konzept (integrativ, teilintegrativ oder kooperativ) sie für ihre Kinder bevorzugen. Dies kann schriftlich per Fragebogen und online geschehen. Dabei soll die Befragung differenziert nach Siedlungsschwerpunkten durchgeführt werden. Die Fragen sind entweder vom Arbeitskreis Schulstruktur oder vom Ältestenrat auf Vorschlag der Verwaltung zu formulieren.
  3. Die Verwaltung erhält durch die Elternbefragung empirische Daten über die Präferenzen in der Elternschaft. Diese können dazu dienen, dass die Verwaltung, die Kollegien und schulischen Gremien sowie die Politik einen Orientierungsrahmen für die weiteren Planungen und schließlich Beschlüsse erhalten.
  4. Was die politische Ebene angeht, muss der Prozess vom AK Schulentwicklung kontinuierlich begleitet werden. Dabei muss neben der Neugestaltung der Sekundarstufe I auch die notwendigen Veränderungen im Grundschulbereich sowie die Herausforderungen durch die Inklusion mitbedacht werden. Außerdem wird die Verwaltung aufgefordert, dem zuständigen Ausschuss regelmäßig Bericht über den Fortgang der Entwicklung zu erstatten.

Begründung:
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und eines veränderten Schulwahlverhaltens ist auch in Arnsberg eine Anpassung der Schullandschaft im Bereich der Sekundarstufe I nötig. Durch die demographische Entwicklung nehmen die Schülerzahlen insgesamt deutlich ab. Die verbleibenden Schüler und Schülerinnen verteilen sich allerdings ungleich auf die verschiedenen Schulformen.

Schulentwicklung in Arnsberg (grafik: spd arnsberg)
Schulentwicklung in Arnsberg (grafik: spd arnsberg)

Am Fortbestand und Zukunftsfähigkeit der Arnsberger Gymnasien besteht für die SPD-Fraktion kein Zweifel. Dagegen erleben die Hauptschulen dramatische Einbußen, von denen Realschulen und Gymnasien zurzeit noch profitieren – aber auch nur da, wo keine weitere Schulform alternativ angeboten wird. In Arnsberg sind nach der aktuellen Schulentwicklungsplanung (Stand 1.10.2010, siehe Grafik) die Schülerzahlen an den Hauptschulen allein zwischen 2000/01 und 2010/11 um 26,2% zurückgegangen. Insgesamt prognostiziert die Schulentwicklungsplanung der Stadt Arnsberg bis 2015/16 einen Rückgang um 46% (bezogen auf 2000/01). Nur noch wenige Eltern sehen im Hauptschulabschluss einen für die Zukunft ihrer Kinder adäquaten Schulabschluss. In Arnsberg führte diese Entwicklung bereits zum Auslaufen der Hauptschule in Oeventrop. Bei einem Wegfall der Hauptschulen droht auf längere Sicht ein Erosionsprozess der Realschulen zu Gunsten der Gymnasien.

Die SPD-Fraktion ist der Ansicht, dass Politik und Verwaltung diese Entwicklung nicht einfach passiv hinnehmen sollten. Stattdessen bietet die Situation die Chance, die Schullandschaft wohnortnah, flexibel, leistungsfähig, bedarfsgerecht und zukunftssicher zu gestalten.

Mit dem „Schulpolitischen Konsens für Nordrhein-Westfalen“ vom 19. Juli 2011 liegt nun eine verlässliche Grundlage für die Planung auch der lokalen Schullandschaft vor. Es ist zu erwarten, dass der Landtag von Nordrhein-Westfalen dazu bald auch die entsprechenden Gesetze beschließen wird. Im Bereich der Sekundarstufe I kommt zu den bisherigen Schulformen Gymnasium, Realschule, Hauptschule und Gesamtschule die Sekundarschule hinzu.

Die wahrscheinlichste Lösung dürfte in Arnsberg die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen in den drei großen Stadtteilen (Arnsberg, Neheim und Hüsten) zu jeweils einer Sekundarschule sein. Dabei ist aber der Spielraum der inneren Ausgestaltung breit. Sie reicht von einer integrativen, über eine teilintegrative bis hin zu einer bloß kooperativen Zusammenführung zweier Bildungsgänge.

Eine grundlegende Veränderung der Schullandschaft darf, wenn sie akzeptiert und erfolgreich sein soll, nicht gegen den Willen der Beteiligten von der Verwaltung oder der Politik verordnet werden. Auch hier vor Ort eröffnet der Schulkompromiss die große Chance im Konsens aller Beteiligten eine zukunftssichere Schullandschaft im Bereich der Sekundarstufe I zu schaffen.

Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Eltern und andere Beteiligte müssen den Weg unterstützen und mittragen. Von grundsätzlicher Bedeutung ist dabei insbesondere der Elternwille. Die Eltern bestimmen letztlich, welche Schule ihr Kind nach dem Abschluss der Primarstufe besuchen soll. Daher ist insbesondere die Einbindung der Grundschuleltern nötig.

Umleitung: Von Mentalitäten der Soldaten über Griechenlands Todesspirale zum Kulturabbau in den Städten.

Holz in Niedersfeld (foto: zoom)
Holz in Niedersfeld (foto: zoom)

Mentalitäten von Soldaten im II. Weltkrieg: Die auf Basis eines ungewöhnlichen Quellenbestandes entstandenen Analysen vermitteln einen besonderen Eindruck von den Mentalitäten von Soldaten im Krieg sowie ihrem Wissen und ihrer Verarbeitung von Kriegsverbrechen und Judenvernichtung … hpd

Maus in Ground Zero: »Im Schatten keiner Türme« – Art Spiegelmans Bilder von 9/11 … juedischeallgemeine

Griechenland in der „Todesspirale“: Die Aufregung über die schlechten Nachrichten aus Athen ist verständlich und unverständlich zugleich. Verständlich, weil die Tatsache, dass Griechenland seine Sparziele für 2011 nicht erreichen kann, das von der EU am 21. Juli beschlossene Rettungspaket gefährdet. In der griechischen Staatskasse 2011 dürften Ende des Jahres knapp 4 Milliarden Euro fehlen. Damit droht nicht nur der erste „ungeordnete“ Staatsbankrott eines Eurolandes, sondern auch ein Szenario, das die Fortexistenz der Eurozone in ihrer bisherigen Form gefährdet … nachdenkseiten

Ein Brief der Piratenpartei an Renate Künast: Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast sagt, sie wolle die Piratenpartei „resozialisieren“. Wie die Piraten darauf antworten, dokumentieren wir hier … tagesspiegel

Habt ihr die Heftchen auch gelesen? Perry Rhodan ist 50 geworden … revierpassagen

NRW: Linkspartei entfernt Ruhrbarone-Denunziation aus Antrag … ruhrbarone

Linkspartei NRW: Niemand hat die Absicht die Ruhrbarone als Rassisten zu diffamieren! … pottblog

Niedersachsen: Beste Schule Deutschlands muss Konzept aufgeben … bildungsklick

Hagen – Sekundarschulen kannibalisieren Gesamtschulen: „Als Starthilfe für diese neue Schulform sollen die Gesamtschulen in Helfe und Haspe je einen Zug reduzieren“ (Der Westen). Ausgerechnet die Gesamtschulen sollen zwei Züge abbauen. Dabei müssen an dieser Schulform jährlich Bewerber im dreistelligen Bereich abgewiesen werden, weil jetzt schon zuwenig Plätze vorhanden sind … doppelwacholder

Westfälische Freilichtbühne Freudenberg: Der Zauberer von Oz … geewing

Kultur-Abbau in den Städten: Analyse des WDR-3-Chefs zu den Auswirkungen von Kultur-Sparaktionen. Die Folgen sind dramatisch … bottblog

Medienkritik: Hanni, Marita & Co. … – That’s it! … neheimsnetz

Sundern-Allendorf – Dienstag 13. September Infoveranstaltung zu Fracking: Auf Einladung der Interessengemeinschaft Stopp Fracking MK und des Ortsverbandes Bündnis 90/ Die Grünen Sundern hält der Steinfurter Geologe Helmut Fehr am Dienstag, den 13.09.2011 um 19.00 Uhr einen Vortrag über das Thema Hydraulic Fracturing, kurz Fracking genannt. Ort der Veranstaltung ist der „Kulturtrichter, Allendorfer Str. 34, in 59846 Sundern-Allendorf. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen … gruenesundern

Es herrscht wieder Frieden im Land. Trotzdem: „20 gute Gründe, warum Kinder und Jugendliche in einer Schule miteinander aufwachsen sollen“


Seit vorgestern hat das Wort „Frieden“ eine neue merkwürdige Nebenbedeutung erhalten, die eng mit dem politischen Kampfbegriff „Schulfrieden“ verknüpft ist.

Die Gegner schulischer Reformen und Anhänger eines selektiven Schulsystems haben es geschafft, mit dem Begriff „Schulfrieden“ an Urfiguren unseres gesellschaftlichen Unterbewusstseins anzuknüpfen, nämlich an die Zeit der mörderischen Religionskriege und deren bis heute andauernden Zähmung im Westfälischen Frieden von 1648.

„Schulfrieden“ ist lediglich die inhaltsleere Anrufung dieses Archetyps mit dem Ziel die vernunftbewehrte Diskussion um die Sinnhaftigkeit unseres maroden Schulsystems zu verhindern.

Wusste die Landeselternschaft der Gymnasien, die sich schon gleich nach Antritt der Minderheitsregierung des politischen Kampfbegriffs „Schulfrieden“ bediente, um diesen Zusammenhang?

Nein, natürlich nicht, sind sie doch selbst gleichsam Zombies, getrieben von ihren eigenen egoistischen Standesinteressen, die sie mit viel Getöse scheinrational zu bemänteln verstehen.

Ihr letztes Meisterstück haben diese Zauberlehrlinge der neuen-alten Bildungsklassengesellschaft in Hamburg abgeliefert, als sie eine überforderterte Grüne Bildungssenatorin Christa Goetsch abwatschten und ins ins Leere laufen ließen.

Jetzt also Nordrhein-Westfalen, wo mit „Stop Koop“ seit 1978 ein anderer (negativer) Archetyp den rationalen Diskurs über Bildungspolitik verhindert.

Nach großen Diskussionen um die Schulsysteme des Landes NRW, sind wir jetzt mit der Sekundarschule bei einem weiteren Subsystem im großen Baukasten der politischen Schubladen-Denker angelangt.

Vor über zwei Jahren hielt Susanne Thurn auf dem 2. Forum des ‚Runden Tisches Gemeinschaftsschule Berlin’ im Abgeordnetenhaus der Stadt einen Vortrag zum Thema „Gemeinsames Lernen in der Schule – neue Erkenntnisse, neues Bewusstsein, neue Wege“ .

Thurn nennt „20 gute Gründe, warum Kinder und Jugendliche in einer Schule miteinander aufwachsen sollen“ .

Ich finde diese Gründe interessanter als die Diskussion um die Sekundarschule, die ist nämlich heute schon Vergangenheit, weil wie es der Spiegel gestern benannte, das Gymnasium die neue Hauptschule ist.

Eine andere Schule ist möglich! Warum sollen Kinder und Jugendliche in einer Schule miteinander aufwachsen?

Umleitung: Schulpolitik, Medien, Schundmedien, Europa und mehr.

umleitungSchulpolitik NRW: Politisch war es ein Paukenschlag. Ob es auch ein pädagogischer Schlager wird, wird sich erst zeigen müssen … WirInNRW

Sekundarstufe: ein optimistischer Ausblick bei der … sbl

Olsberg und die Sekundarschule: Alles richtig gemacht. Freude bei Bürgermeister Wolfgang Fischer … wpBrilon

Medien: Rund 450 Journalistinnen und Journalisten nahmen heute (20.7.) an der zentralen Streikversammlung in Schwerte teil. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einem fünftätigen Warnstreik und zu den Urabstimmungen an mehr als 20 Zeitungstiteln in NRW … djv

Schundmedien: Nach aktuellen Zahlen der WAZ-Mediengruppe sind inzwischen 10.000 Bürgerreporter für die Anzeigenblätter der Gruppe in 61 Städten aktiv. Unter lokalkompass.de sind 60.000 Beiträge und 300.000 Bilder veröffentlicht worden. Und das alles ohne Honorar … medienmoral

Social Media: Weniger Social Profiles sind mehr Social Web … grey

Scholzomat? Rede zur Eröffnung der Journalistenschule der Bauer Media Group … scholz

Europa-Versager: Kaum ein Politiker mag noch die europäische Idee verteidigen. Man kann nur noch auf die nächste Politikergeneration hoffen … zeitonline

Europa-Gewinner: Erste Türkischzertifikate an Schüler und Lehrer im Ruhrgebiet verliehen … bottblog

Geschichte als Fiktion: Die Schuldenkrise in den Europa und den USA hat der Deutschen Mark einen deutlichen Wertzuwachs beschert. Verlierer sind allerdings die deutschen Unternehmen, denn Exporte werden immer teurer … weissgarnix

Loveparade: Texte vom Sommer 2010 zur Loveparade-Katastrophe … jurga

Zeugung auf Probe: Die Präimplantationsdiagnostik ist durch, aber die Heuchelei hat immer noch kein Ende … wissenslogs

Kann man das Dichten lernen? Jaja, wo der Phallus sich verbal-erotisch aufbäumt, da liegt sublimiertes männliches Begehren nicht weit … ruhrbarone

Dem Ruhrpott seine Sprache: Tun wa ma ganz banal mit de Aussprache anfangen: Gelsenkirchen-Buer oder Oer-Erkenschwick spricht der Nichtwissende gerne mal als Bür oder Ör aus … revierpassagen

Kulturwildwuchs: Endlich! – Die Kulturverwaltungsabteilung, eine Institution gegen die wilde Ausbreitung von Kreativität, hat ihre Arbeit aufgenommen. Auf der Website der KVA wird deren Intention auf den Punkt gebracht: … neheimsnetz

Hamm: Die extreme Rechte in Hamm hat ein neues Agitationsfeld für sich entdeckt. Im westlichen Stadtteil Herringen soll eine Moschee ausgebaut werden, was für Konfliktstoff in der Bevölkerung sorgt … nrwrechtsaußen

Hagen – Klarsichtkino: Doku zur Griechenlandkrise … doppelwacholder

Arnsberg: Fusion der 3 Arnsberger Krankenhäuser … gruenesundern

Zum Nachlesen: der Schulpolitische Konsens für Nordrhein-Westfalen.

Die gemeinsame Leitlinien von CDU, SPD und Bündnis 9O/DIE GRÜNEN für die Gestaltung des Schulsystems in Nordrhein-Westfalen sind hier nachzulesen: Leitlinien Bildungspolitik.

Heute, Mittwoch, dem 20. Juli 2011, wird der Landtag in 2. Lesung das
Erste KiBiz-Änderungsgesetz beraten.

Der vorgesehene Beginn der Beratung ist 11.40 Uhr. Da zuvor aber die
Debatte zur Schulpolitik läuft, kann sich der Beginn etwas verzögern. Es
besteht die Möglichkeit, über das Internet die Beratung im Live Stream
anzusehen. Hier der Link:
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Zwischenseite-TV.jsp

Wer live auf der Zuschauertribüne an der Plenarsitzung teilnehmen
möchte, kann dies nach vorheriger Anmeldung natürlich ebenfalls tun.

Es besteht die Möglichkeit, dass eine Landtagsfraktion noch eine 3.
Lesung beantragt. Diese wäre dann voraussichtlich am Freitag, dem 22.
Juli 2011. Bisher ist mir allerdings nicht bekannt, dass ein solcher
Antrag gestellt würde. Die Änderungen treten dann schon am
01. August 2011 in Kraft.

Weitere Kommentare und Artikel hier im Blog.