Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass im Sauerland Bürgerinitiativen aus den „round-up-gedüngten“ Böden sprießen wie die Pilze in Birkenwäldern!?
In Meschede-Wennemen wehrt sich z.B. seit rund drei Jahren die mitgliederstarke BI „Ruhrtaltrasse Nein“ gegen den Bau einer Ortsumgehungsstrasse und einer Monster-Brücke.
Die von Bürgerinnen und Bürgern aus Bestwig gegründeten BI „Giftfreies Sauerland“ warnt seit Monaten vor dem ausufernden Weihnachtsbaumanbau und erzielt Aufmerksamkeit und kleine Erfolge. Nichts desto trotz benötigt sie weiter Unterstützung. Das Landesforstgesetz ist noch nicht geändert. Die Weihnachtsbaum-Monokulturen und die Vergiftung der Böden im Sauerland nehmen ungehindert immer bedenklichere Ausmaße an, vom hässlichen Anblick der tristen „Landschaft“ ganz zu schweigen.
Zumindest diese neue Bürgerbewegung wird, so mein Eindruck, ein wenig von der Euphorie des Landtagswahlkampfs mitgetragen. Die Piraten entschlossen sich spontan zur Unterstützung.
Plötzlich und unerwartet ist in Meschede die Brücke „Von-Stephan-Straße“ aufgetaucht.
Dabei gilt Meschede nicht als das Venedig des Hochsauerkrauts, auch wenn bei den Finanzen die gleiche Untergangsstimmung herrscht wie an den Fundamenten der italienischen Lagunenstadt.
Leider ist auch diese besagte Brücke nicht in einem guten Zustand aufgetaucht, sondern – wer hätte das gedacht – muss ebenfalls saniert werden. Weil auch keiner von dieser Brücke wusste, sind die Kosten dafür ebenfalls nirgends erfasst. Wer die wirtschaftliche Lage der Schuldenstadt Meschede kennt, weiß wie nahe die kommenden Generationen am Wasser gebaut haben.
Das hier tatsächlich etwas vergessen wurde, erschließt sich aus der Verwaltungsvorlage (VO) in der es heißt:
„Unabhängig von der Entscheidung zur Tragkonstruktion ist auch noch die Umgestaltung der Oberfläche vorzunehmen. Hier ist mit Kosten von ca. 50.000 € zu rechnen. Diese werden im Rahmen der Städtebauförderung mit 70 % gefördert. Im Falle eines Neubaus ist auch diese Auszahlung außerplanmäßig bereitzustellen.“
Wahrscheinlich hat es die Brücke verstanden sich oberflächlich als Straße oder Parkplatz zu tarnen.
Sicherlich haben regelmäßige Begehungen zur Überprüfung dieser Brücke stattgefunden aber weil es sich bei Brücken um „faule“ Gesellen handelt, kam was kommen musste (VO-Zitat):
„Im Zuge der Ausführungsplanung wurde jedoch festgestellt, dass die Tragkonstruktion aus Stahlträgern durch Korrosion eine Querschnittsminderung bis ca. 50 % der ursprünglichen Abmessungen erfahren hat. Eine Instandsetzung dieser Bauteile ist nicht mehr möglich, sondern Sie müssen ausgetauscht werden.“
Und dafür gibt es keine Zuschüsse, sondern nur (VO-Zitat)
Auch ich habe letztens mal meine Brücke vergessen. Aber ein „spitzfindiges“ Mehrkornbrötchen hat mich deutlich auf das Fehlen hingewiesen. Ob nicht – so ab und zu – ein Mehrkornbrötchen in den Reihen der Verwaltung den hohen Herren auf den Zahn fühlen sollte? Wenigstens für die kommenden Generationen die die Schulden ausbaden müssen.
Nun, die Stadt reagiert ganz bestimmt auf Mehrkosten mit Einsparungen. Sie kann ja beispielsweise die neue Ruhrbrücke auf die stadteigenen Grundstücke etwas oberhalb bauen. Einsparungspotential 3.500 m² x 120 €/m² = 420.000 €. Damit würde Sie im Sinne der kommenden Generationen handeln.
Von Oktober 1997 bis März 2000 fräste sich die größte Schildvortriebsmaschine der Welt, genannt TRUDE, unter der Elbe durch. So entstand die vierte Elbtunnelröhre.
Viel genützt hat es nicht. Wer nach Hamburg kommt oder wieder raus möchte, steht meist vor dem Elbtunnel im Stau.
Heute kann das Schneidrad mit einem Außendurchmesser von 14,20 Meter im Museum der Arbeit bewundert werden. Für Technikfreunde gibt es auf der Seite des Museums ein informatives Infoblatt (pdf) über TRUDEs Tätigkeit.
Arnsberg. (piraten_pm) Nachdem am 3. April 2012 die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ in Meschede gegründet wurde, lädt nun der Evangelische Kirchenkreis Arnsberg am Donnerstag dem 26. April um 19:30 Uhr im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede zu einer Informationsveranstaltung.
Die Piraten im Hochsauerland lehnen das Verfahren des Frackings ebenfalls ab und unterstützen diese Initiative. Ein Besuch dieser Veranstaltung ist daher fest eingeplant.
Interessierte, die eine Mitfahrmöglichkeit suchen, können sich per eMail bei buero@piratenpartei-hsk.de melden.
Was ist „Fracking“? Kurz und unvollständig: Die Ausbeutung von Gasvorkommen, die in tiefen Gesteinsschichten eingelagert sind. Die Förderung erfolgt durch tiefe Bohrungen unter Einsatz von großen Mengen giftiger Chemikalien.
„Fracking“ – das soll nicht in weit entfernten, einsamen, unbewohnten Gegenden wie im Ural oder in der Sahara durchgeführt werden, sondern bei uns im Sauerland, in Arnsberg, in Marsberg, in Meschede und anderen Orten.
„Fracking“ – stellt womöglich eine große Gefahr für Menschen und Umwelt dar, über die sich auch im Sauerland immer mehr Menschen Sorge machen.
Darum gründete sich in Meschede am 03. April 2012 die neue Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“.
Auf die aktiven Mitglieder der BI warten eine Menge Aufgaben. Sie wollen viele Menschen mit ihren Informationen erreichen. Flyer und Plakate sind schon gedruckt worden, etliche Unterstützer-Unterschriften schon gesammelt.
Der Evangelische Kirchenkreis Arnsberg unterstützt die Aktion durch eine Veranstaltung am Donnerstag dem 26. April, 19.30 Uhr im Gemeinsamen Kirchenzentrum im Kastanienweg 6 in Meschede.
Meschede. Auch im Blätterwald einiger Städte und Gemeinden im Sauerland rauscht es beim Thema „Schulentwicklung“. Die Westfalenpost schrieb sogar von einem „Schulstreit“ in Meschede.
Glaubt man der Berichterstattung, haben sich in der Kreisstadt (und in allen anderen Kommunen im HSK) Verwaltung und Politiker auf die Sekundarschule und gegen die Gesamtschule eingeschworen. In der Sitzung des Schulausschusses in Meschede schienen, so schreibt die Tageszeitung, letztlich alle davon überzeugt, dass die Gesamtschule die deutlich schlechtere Lösung sei.
Immerhin entschieden sich Ausschuss und Stadtrat nach dem vorausgegangenem „sanften Druck“ von MbZ- und SPD-Fraktion dafür,
a) die Eltern umfassend zu informieren und
b) die Eltern der Drittklässler
unter Einbeziehung des Begriffs „Gesamtschule“ zu befragen.
„Aber“, so wird ein CDU-Fraktionsmitglied in der WP zitiert, „er verstehe nicht, warum der Rat sich nicht schon in der Informationsveranstaltung zum deutlichen Bekenntnis für die Sekundarschule durchringen könne.“
Sprich, den Eltern soll vor dem Start der Elternumfrage deutlich klar gemacht werden, dass eine Gesamtschule für Meschede nicht passt.
Für die Erstellung des Fragebogens wird übrigens ein Arbeitskreis gegründet.
Mehrmals wurde offenbar betont, dass in Meschede nicht die Eltern, sondern der Rat über die zukünftige Schulform entscheidet.
Hier zwei Zitate aus der WP: „Doch letztlich entscheidet der Rat, so machte noch einmal Mechthild Thoridt (Grüne) klar.“ Und: „Die Reihenfolge sieht nun vor, dass nach Ostern Elterninformationen stattfinden werden. Auch aus diesen Veranstaltungen, so hofft der Ausschuss, ergibt sich schon ein Stimmungsbild. Die vorgeschriebene Befragung der Eltern der jetzigen Drittklässler wird – wie geplant nach den Sommerferien stattfinden, was aber in dem Fragebogen steht, muss bis dahin noch ein Arbeitskreis erarbeiten. Letztlich jedoch – und da waren sich dann wieder alle einig – entscheidet der Rat über die zukünftige Schullandschaft.“
Bad Driburg. Da geht der Schulausschuss die „Herausforderung“ etwas anders an. Zitat aus nw-news.de:
„Der Schulausschuss der Stadt Bad Driburg stellte am Dienstagabend die Weichen für die Errichtung einer Gesamtschule in der Badestadt.
Einstimmig empfahlen die Mitglieder des Gremiums dem Stadtrat, die Caspar-Heinrich-Hauptschule, die Friedrich-Wilhelm-Weber-Realschule und das Städtische Gymnasium zum Schuljahr 2013/14 zu einer Gesamtschule zusammenzuführen. … Es gelte daher rechtzeitig wichtige Entscheidungen für eine tragfähige Zukunft der Bildungslandschaft in Bad Driburg zu treffen, die sicher niemandem leicht fiele.
“Das Wohl unserer Kinder sollte dabei das Maß aller Dinge seinâ€, unterstrich der Bürgermeister. Es gehe insbesondere um zukünftige Schülergenerationen, aber auch um die betroffenen Lehrerkollegien. Die Verwaltung habe daher von Anfang an alle Zahlen und Fakten offen gelegt.
“Die Ergebnisse der Elternbefragung sind bereits seit einigen Wochen im Internet nachzulesenâ€, betonte Bürgermeister Deppe.
finden wir u.a., dass dort 55 Prozent der Eltern, die sich an der Befragung beteiligt haben, eine positive Meinung zur Einführung einer Gesamtschule geäußert haben, 39 Prozent eine negative und 28 Prozent ist es egal.
Bei der Schulausschusssitzung in Bad Driburg war, im Gegensatz zur Sitzung in Meschede, der Schulexperte Dr. Rösner anwesend. Zitat Dr. Rösner aus nw-news.de:
„Betrachtet man die reinen Zahlen, dann ist die Errichtung einer Gesamtschule in Bad Driburg rational gesehen die vernünftigste Lösungâ€, erläuterte der Dortmunder Schulexperte Dr. Ernst Rösner seine Einschätzung im Schulausschuss. Die Option einer Sekundarschule sieht er nicht. “Bei der aktuellen Entwicklung der Schülerzahlen wäre dies keine langfristige Alternative. Sie bekämen eine Sekundarschule, die mit Gründungsdatum bereits ein Verfallsdatum habe.“
Und, man sehe und staune, lesen wir weiter im www:
„Letztendlich entscheiden die Elternâ€, gab der Schulexperte zu bedenken. Und die müssten über die Qualitäten einer zukünftigen Gesamtschule informiert und in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden. Daher empfiehlt er der Stadt als Schulträger, im Vorfeld des Anmeldeverfahrens ein tragfähiges pädagogisches Konzept zu entwickeln und dieses intensiv zu kommunizieren.“
In Bad Driburg entscheiden also die Eltern, in Meschede beschließt der Stadtrat. Das ist der kleine Unterschied.
Antibiotika-Alternativen, Teil I: Phagentherapie … wissenslogs
Antibiotika-Alternativen, Teil II: Zellwandhydrolasen … wissenslogs
Bücher, die die Welt nicht braucht: „Kumpanei“ von Rechtsterroristen und Staat? Der Autor verzichtet darin auf genaue Belege und ergeht sich vielfach in Spekulationen … hpd
Die neue Volkskrankheit: Sozialdemokratisierung … jurga
Geld und mehr: Was hat es mit der Spreizung der Vermögensschere und der Steigerung der Kapitaleinkommen auf sich? … nachdenkseiten
Roger Köppel – ein „krimineller Ausländer“: Die Schweizer „Weltwoche“ betreibt „Aufstachelung zum Rassenhass“ … misik
Was zu Grass gesagt werden muss I: Er erhielt den Nobelpreis für Literatur. Diese Ehrung erzeugt weder politische Autorität noch tiefere politische Einsichtsfähigkeit. Niemand wird politisch klüger, weil er einen Preis für Literatur erhielt … postvonhorn
Was zu Grass gesagt werden muss II: Das Gedicht “Was gesagt werden muss†betreibt Etikettenschwindel … wiesaussieht
Grass im Nachbarblog III: Das Volk, der Antisemitismus und die Objektivität … sauerlandblog
Karfreitag Nachlese: Tanzverbot vs. „Was ich will, ist Samba tanzen!“ (Mas Que Nada) … ruhrbarone
Bildungspaket: Der Großteil der Mittel für bedürftige Kinder würde nicht abgerufen. Die Sozialverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierten die bürokratischen Hürden, die undurchsichtigen Zuständigkeiten und die weiterhin fehlende Aufklärung der Leistungsberechtigten … sbl
Sicherheit im Datenverkehr: E-Mail Verschlüsselung … jahobris
Konzertkritik: Loreena McKennitt am 29. März 2012 in Münster … martinswebsite
Was ist eigentlich Heimat? Der Ort, in dem man geboren wird und aufwächst? Der Ort, der einen am meisten geprägt hat? Der Ort, der mit den schönsten, intensivsten Erinnerungen verknüpft ist? Da, wo ich gerade wohne? Da, wo ich wohnen will? Da, wo ich begraben werden will?
Keine Ahnung. Ich habe schon öfter über diesen Fragen gegrübelt und keine Antwort gefunden, da ich keinen Ort kenne, auf den „all of the above“ zutreffen würde.
Niederrhein, Norddeutschland, ein bisschen Texas, ein wenig Sauerland und das Ruhrgebiet.
Berlin? Hat der Rau ja auch zum Grab erwählt, statt Wuppertal. Vielleicht gibt es ja irgendwo eine Schnittmenge.
Vielleicht ist Heimat auch mehr als ein Ort. Heimat könnte ein Netz von Lebensknoten sein, manche physisch, manche strukturell und andere nicht mehr als sentimetal.
Sei es drum. Noch will ich in Berlin nicht begraben werden, aber „cool“ ist die Stadt trotzdem. Jetzt. Gerade. Heute.
Ich höre gerade auf rbb-Kultur eine Diskussionssendung (12-13 Uhr) zum „Günter Grass Gedicht“. Der Redakteur/Moderator spricht davon, dass das „Grass Gedicht“ unter anderem auch in der New York Times veröffentlicht worden sei.
Ich habe das jetzt schon so oft gehört, dass ich es nicht mehr hören mag und sage mit letzter Blogger-Tinte:
Das Geschwurbel von Grass ist NICHT und NIEMALS in der New York Times erschienen.
Wir hatten gestern unverzüglich die New York Times online durchforstet, um vor allen Dingen die Reaktionen der Leserinnen und Leser zu erfahren. Wir hätten das für sehr interessant gehalten, aber:
Das Geschwurbel von Grass ist NICHT und NIEMALS in der New York Times erschienen.
Liebe Alpha- Redakteure und Journalisten, glaubt bitte nicht allem, was ihr in euren eigenen Zeitungen lest oder durch andere Alpha-Redakteure und Journalisten vom Hören-Sagen erfahrt.
Das Geschwurbel von Grass ist NICHT und NIEMALS in der New York Times erschienen.
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen