In welcher Reihenfolge steigt die Korruptionsanfälligkeit im Inneren der Zeitungen?

Ich halte mir ja immer noch den Luxus einer Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Als Leser überlege ich mir manchmal, welchem Heft meiner Abo-Zeitung ich eigentlich trauen kann.

Heute Abend habe ich eine kleine Reihenfolge aufgestellt. Wie seht ihr das?

Ich lese NIE den Auto-Teil. Sehr niedrige Glaubwürdigkeit.

Immobilienteil: höchstens zum Ablästern.

Börse: 🙂

Reiseteil folgt auf dem Fuße. Gleiche Glaubwürdigkeit wie die letzten Seiten der Reklameblätter.

Wirtschaftsteil: nicht wie Auto-Teil, aber mit Misstrauen.

Sport: die müssen sich noch anstrengen, so’n paar „Armstrong Doping Artikel“ reichen noch nicht.

Feuilleton: lese ich mit Interesse.

Politik: Ich bin mir wirklich nicht mehr sicher. Der letzte Kommentar von Prantl zu Schavan fiel mir doch gar zu arg hinter die Diskussion zurück und die Seite 3 zum selben Thema brachte keine Erkenntnisse, die nicht auch schon in qualifizierteren Blogs zu finden waren.

Wenn ich es ehrlich beurteile, hängt das SZ-Abo an einem seidenen Faden.

Falls ich den Faden durchschneiden sollte, wird es an folgendem Artikel liegen: „Die Süddeutsche schreibt im Reiseteil über das Oversum in Winterberg – leider Reklame.“

Man kann ja zum Frühstück auch ein Buch lesen und Radio hören.

HSK-SPD: Neuregelung bei Sozialbeerdigungen erforderlich

Sterbegeld, Bestattungsfristen, Kommunalbestatter und ... (foto: zoom)
SPD fordert: Sterbegeld, Bestattungsfristen, Kommunalbestatter und einen Sozialfriedhof für NRW ... (foto: zoom)

Hochsauerlandkreis. (spd_pm) Die SPD im Hochsauerlandkreis fordert eine gesetzliche Neuregelung beim Umgang mit Sozialbeerdigungen.

Worum geht es: Wenn in verarmten oder sozialschwachen Familien ein Angehöriger stirbt und kein Geld für die Beerdigung und den Bestatter da ist, stellt dies oftmals ein Problem dar. Denn der Staat und die Kommunen zahlen oft nicht, oder teilweise mit erheblicher Verzögerung.

Die Sozialämter lassen oftmals alle Fristen verstreichen und geben die Geldforderung an das Ordnungsamt ab, das dann die komplette Beerdigung übernimmt, und alles regelt (ohne das die Betroffenen etwas mitzubestimmen haben).

Dies geschieht allerdings zu Lasten der Angehörigen, die dann eine Rechnung erhalten, die sie nicht bezahlen können. Ab hier droht dann der Rechtsweg mit Mahnungen und schließlich dem Gerichtsvollzieher. Meist gibt das Ordnungsamt die Verstorbenen dorthin, wo eine Bestattung am günstigsten ist (z.B. Niederlande oder die Schweiz) dort werden sie dann verbrannt und anonym verstreut. Bestatter müssen zudem meistens in Vorleistung treten.

Dass es auch anders geht zeigt sich in Bayern, denn Bayern ist das einzige Bundesland in der BRD, das gesetzlich vorgeschrieben hat, dass Verstorbene innerhalb kürzester Zeit beerdigt werden müssen (Auszug aus der bayrischen Landesverfassung: „Die Gemeinden haben dafür zu sorgen, dass jeder Verstorbene schicklich beerdigt werden kann. Über die Mitwirkung der Religionsgemeinschaften haben diese selbst zu bestimmen.“) Hier wird die Suche nach zahlungskräftigen Angehörigen nach der Beerdigung begonnen.

Der Landesfachverband Bestattungsgewerbe Nordrhein-Westfalen e.V. protestiert schon seit Jahren vergeblich gegen die hier bestehende Regelung.  2009 stellte der langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und soziales Günther Gabrecht (SPD) mit einer Kollegin eine Anfrage an die CDU/FDP Landesregierung, leider erfolglos.

Aus der Sicht der SPD im Hochsauerlandkreis gibt es folgende mögliche Lösungen, die jetzt in einem Antrag an die SPD-Landtagsfraktion geschickt wurden:

1. Wiedereinführung des Sterbegeldes durch die gesetzliche Krankenversicherung.
2. Die gesetzliche Auflage den Verstorbenen innerhalb von 10 Tagen zu beerdigen.
3. Die Bayrische Lösung mit den Kommunalen Bestattern.
4. Ein Sozialfriedhof im Besitz des Landes NRW, mit einem vom Land beauftragten Bestatter.

Weitere Informationen unter www.hsk-spd.de oder bei Facebook unter „SPD im Sauerland“.

Kleine Grippe-Pause … nicht ohne ein paar Gedanken.

Die Ruhraue bei Bigge im Hochsauerland (foto: zoom)
Die Ruhraue bei Bigge im Hochsauerland (foto: zoom)

Diese Jahr ist die Grippe verflixt hartnäckig. Sie frisst Kraft und Konzentration.

Ich habe beschlossen, dass es besser ist, eine kleine Blog-Pause einzulegen, als mit Gewalt die anstehenden Themen abzuarbeiten. Einige Artikel stecken zwar schon „in der Pipeline“, aber auch das Editieren kostete Zeit.

Die MitherausgeberInnen des Blogs, die sonst immer so nett im Hintergrund werkeln, hat es leider ebenfalls erwischt, so dass mir nichts anderes übrig bleibt,  als mich auf meinen  bürgerlichen Beruf  und das Auskurieren der Grippe zu konzentrieren.

„Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie und drei Tage geht sie“, heißt es im Volksmund.

Mit Viren sollte man nicht wetten, aber ich sage einfach mal optimistisch, dass ich mich in der letzten der drei  Phasen befinde.

Rein mechanisch wäre es kein Problem, jeden Tag eine „Umleitung“ zusammenzustellen. „Links zusammenkloppen“ ginge doch immer, oder? Dann stünde wenigstens täglich etwas Neues im Blog.

Dagegen sprechen leider zwei meiner Prinzipien:

1. Was ich verlinke, habe ich vorher gelesen und interessant gefunden.

2. Niemals zwei „Umleitungen“ hintereinander. Es sollte mindestens ein Autoren-Artikel dazwischen sein.

In diesem Sinne: man liest sich nach Phase drei 😉

Umleitung: Pädophilen-Netzwerke in katholischer Kirche?, „Wert-Homophilie“ und Schavan-Journalismus, Westfälische Rundschau beerdigt und Sauerländer Straßen nach Blut-und-Boden-Ideologen benannt

umleitungMissbrauch in der katholischen Kirche: Hinweise auf Pädophilen-Netzwerke … berlinerzeitung

Feine Sahne Fischfilet: Eine Band im Visier des Verfassungsschutzes … arte

Netzwerkanalyse und „Wert-Homophilie“: Journalisten, Politiker, Wissenschaftler und der Fall Schavan – Ist Roland Preuß ein Schavanist? … erbloggtes_I und erbloggtes_II

Mali und die Sahelzone: Nichts währt ewig … jurga

Vorankündigung: „Erklär‘ mir die Finanzkrise“ … misik

„Ist besser, was teurer ist? Oder nur blöd?“: Wird die Welt von Leuten bedroht, die „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre“ nur mit halber Punktzahl bestanden haben? … wilddueck

Selbsterkenntnis des Malte Hinz (WR): „Mehr und mehr komme ich zur Überzeugung, dass Katastrophen-Filme mein Metier sind“ … neheimsnetz

Ist das noch die Rundschau? Ein erster Blick ins neue Mischprodukt … revierpassagen

Ready to Start: Ruhrbarone ab jetzt mit Lokalteil Dortmund … ruhrbarone

Dortmunder „Ruhrbarone“: Wie ein Lokal-Blog für Pressevielfalt sorgen will … sueddeutsche

Westfälische Rundschau beerdigt: ein bitterer Tag … charly&friends

In Bielefeld: Für Gesamtschulen früher anmelden … sbl

Maria-Kahle-Straße/ Karl-Wagenfeld-Straße und Nellius-Straße: Straßen in Sundern nach Blut- und Bodenideologen benannt … gruenesundern

Jetzt ist es raus: Oversum Vitalresort Winterberg defizitär. Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger „ist gegangen“. Bürgermeister mahnt Vorsicht bei der Wahl der Worte an.

Stark defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.
Hoch defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.

Nun ist die Katze auch offiziell aus dem Sack: das Oversum Vitalresort Winterberg ist hoch defizitär, Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger ist weg.

Heute berichtet die Westfalenpost über die Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag. Siehe dazu auch unseren Bericht von gestern hier im Blog und den Bericht „Wann kracht’s im Oversum“ vom 10. Januar.

Es muss schlimm stehen, wenn Bürgermeister Werner Eickler laut Bericht die drei Fraktionsvorsitzenden mahnte, vorsichtig bei der Wahl ihrer Worte zu sein.“Mögliche wirtschaftliche Schwierigkeiten“ sollten „nicht durch Aussagen der Politiker befeuert“ werden. Das ist Beschwichtigung statt Betriebswirtschaft.

Konkrete Zahle werden im Artikel nicht genannt. Der Leser/Bürger erfährt also nicht, wie weit Planung und Realität auseinanderdriften, um welche Summen es tatsächlich geht.

Stattdessen mehr Raunen als Klarstellung. So habe der Bürgermeister folgende Aussage getroffen:

„Alles, was erzählt wird, ist nicht Fakt.“

Dabei bleibt leider offen, was denn dieses „Alles“ ist und und wie die wirklichen Zahlen aussehen. Der Rat dürfe das Projekt öffentlich nicht schlechter machen, als es sei. Da stellt sich dem Leser doch die Anschlussfrage: Wie schlecht ist es denn?

Die Risiken seine gut abgesichert, so Eickler weiter, und sie hofften, „dass wir diese Sicherungen nicht ziehen müssen“.

Anschlussfrage: Welche Risiken sind das? Wie sind sie abgesichert? Was würde es bedeuten „die Sicherung“ zu ziehen?

Aufhorchen lässt die Aussage von CDU-Fraktionschef Andreas Pieper, dass „momentan(sic!) keine Zahlungsunfähigkeit“ herrsche.

Ein Stück weiter geht Harald Koch (SPD). Das Vertrauen in PPP-Projekte sei gründlich erschüttert worden, und er hoffe nicht, dass die 650.000 Euro Zuschuss der Stadt für das Oversum „den Gegebenheiten angepasst“ werden müssten.

FDP-Fraktionschef Bernd Kräling legte hingegen Optimismus an den Tag. Aktuelle Fehlentwicklungen würden zur Zeit von den zuständigen Stellen bewertet und verbessert.

Fazit: der Artikel in der Westfalenpost lädt zum Lesen zwischen den Zeilen ein. Der Rat der Stadt Winterberg, der die Grundlagen des  Oversum Projekts in wesentlichen Teilen (Verträge, Geschäftsverflechtungen) vor dem Bürger verschwiegen hat und diese Grundlagen in nichtöffentlichen, beinahe geheimen, da nicht im Ratsinformationssystem einzusehenden Sitzungen, verhandelt hat, legt eher eine Wagenburg-Mentalität als Offenheit an den Tag.

Die s.a.b als Investor wird bemerkenswerter Weise mit keinem Wort erwähnt. Gründe für den „Weggang“ des  Geschäftsführers Bernd Rüdiger werden nicht genannt.

Mehr Fragen als Antworten. Ob die Wagenburg hält?

Fracking-Lobby rüstet auf. Bodo Hombach mittendrin.

Kaum zu glauben, im Handelsblatt vom 1. Februar 2013 steht tatsächlich auf Seite 14 ein kleiner Bericht, wonach Experten von Fracking abraten. Toll, denn nach meinem Eindruck war diese Zeitung bisher auf einem groß angelegten Werbetrip für die fragwürdige Erdgas-Fördermethode.

Das Handelsblatt schreibt also, nach einer Umfrage unter Experten in Europa sei die umstrittene Fracking-Technologie nicht wirtschaftlich. Zitiert wird aus einer Mitteilung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): „Die Gaspreise müssten ungefähr doppelt so hoch sein wie gegenwärtig, damit sich die Förderung von unkonventionellem Erdgas aus Schiefergestein und Kohleflözen überhaupt lohne“. Das zur These. Die Antithese liefert das Handelsblatt im selben Artikel gleich mit: „Der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung sieht die These des Mannheimer Forschungszentrums dagegen kritisch. Die Unternehmen würden das nicht seit Jahrzehnten machen, wenn es nicht wirtschaftlich wäre“. OK, das zeugt zumindest von einer gewissen Ausgewogenheit bei der Berichterstattung. Danke!

Auf Seite 16 folgt schon die Ernüchterung: Bodo Hombach, Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik, Ex-Gewerkschaftler, Ex-Politiker und Ex-„Medienmogul“ äußert sich als Kolumnist vom „Werber-Rat“ zum „Schreckgespenst Fracking“.

Anders als die Überschrift vermuten lässt, sind die Schreckgespenster für Herrn Hombach wohl eher die Fracking-Gegner. Er schreibt u.a.: „Fracking ist zurzeit ein Thema. Schon das Wort schürt Horrorgefühle. Von wem auch immer bezahlte Profiinitiativen bieten Anleitungen zur Blockade an.“ Wie bitte?

Weiter behauptet Herr Hombach, seit 1961 sei in Deutschland schon 300-mal ohne Umweltschäden nach heimischem Gas gebohrt worden. Prospektoren würden sagen, in Deutschland warteten 2,3 Billionen Kubikmeter darauf, gefördert zu werden und, dass diejenigen, die bei Fracking auf die Bremse treten, nicht nur die Nutzung eines Rohstoffs blockierten, sondern auch die Entwicklung umweltverträglicher Verfahren.

Sehr geehrter Herr Hombach! Reicht Ihre Fantasie wirklich nur so weit? Sind Sie tatsächlich der Auffassung, dass Menschen, die sich für ihre ureigensten Belange einsetzen, für Selbstverständlichkeiten wie sauberes Wasser, gegen Vergiftung von Mensch und Umwelt, gegen schleichende Enteignung, gegen unabsehbare Ewigkeitskosten zu Lasten der Allgemeinheit und und und. Glauben Sie wirklich, diese Leute wehren sich, nur weil sie von „fernen Mächten“ fremdgesteuert und bezahlt werden? Das ist doch nicht Ihr Ernst!? Diese Passage Ihres Textes (und nicht nur diese) riecht eher nach einer von langer Hand gesteuerten Lobby-Kampagne! Danke Herr Hombach, danke für die Vermehrung der gewonnenen Einsichten!

Gestern auf der Ratssitzung bekannt gegeben: Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger tritt zurück. Alles Weitere in der WP?

Eingang zum Oversum. Da geht es auch zum Hallenbad (archiv: zoom)
Eingang zum Oversum. Dort hinein geht es auch zum Hallenbad (archiv: zoom)

Wie schnell sich doch die Dinge um das Winterberger Oversum entwickeln. Gestern hatte ich noch versucht, die vielen Gerüchte und Meinungen, die an uns herangetragen wurden, zu sortieren, nur um festzustellen, dass ich nichts Genaues weiß.

Ich habe daraufhin heute Morgen eine schriftliche Anfrage an die Pressestelle der Stadt Winterberg gestellt:

An die Pressestelle der Stadt Winterberg
Frau Schütte cc BM Werner Eickler

Sehr geehrte Frau Schütte,

wir berichten in unserem Blog regelmäßig über das Oversum. Uns haben
mehrere Gerüchte erreicht, dass es Änderungen in der Struktur des
Oversum gäbe.

A. Ist es richtig, dass es beim Oversum in Winterberg einen Wechsel 
in der Betriebsleitung gegeben hat?

Falls ja:

1. Aus welchen Gründen hat dieser Wechsel stattgefunden?

2. Um welche Personalie(n) handelt es sich genau?

3. Wer leitet nach dem Wechsel das Oversum?

B. Wie sieht die Entwicklung der Nutzerzahlen des Oversum aus?

1. Welche Planzahlen gab es für a) Hotel, b) Sauna c) Schwimmbad d)
Fitness-Center und welches sind die tatsächlichen Besucherzahlen in
den einzelnen Bereichen?

2. Wie sieht die tatsächliche, aktuelle und zukünftige
Leitungsstruktur des Oversum aus?

Ich hoffe, das Sie mir im Laufe des Tages meine Fragen schriftlich
beantworten können.

Mit freundlichen Grüßen

Resultat war, dass die Pressestelle die Anfrage nicht beantwortete, sondern „nach Rücksprache an unseren Tourismusdirektor Michael Beckmann“ weiterleitete.

Michael Beckmann rief mich heute Abend an und teilte mir mit, dass in der gestrigen Ratssitzung der Rücktritt des Oversum Geschäftsführers Bernd Rüdiger mitgeteilt worden sei. Über den weiteren Inhalt werde die Westfalenpost morgen berichten.

Beckmann bot mir an, in zwei Tagen ein Gespräch über die Ereignisse und Entwicklungen zu führen.

Als Ergebnis halte ich fest: Ich habe erfahren, was sowieso alle erfahren werden und habe einen Gesprächstermin. Was ich nicht habe, ist eine schriftliche Antwort auf meine Fragen. Da hat sich die Pressestelle dann doch elegant um die Antwort herum manövriert.

Relativ sicher zu sein, scheint, dass der Betriebsleiter des Oversum-Schwimmbades jetzt eine Funktion im Siegburger Oktopus-Bad hat. Siehe dazu als Einstieg diesen Artikel im Blog: Siegburg, s.a.b und PPP: FDP fordert Überprüfung der Vergabe des Innovationspreises für das Oktopus-Bad

Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. Sulziger Kunstschnee.

Heute Abend: Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. (foto: zoom)
Heute Abend: Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. (foto: zoom)

Von der entfernten Landstraße 740 ist der helle Lichtschein der Flutlichskihänge bei Möppis Hütte zu sehen.

Wir sind ins Skigebiet abgebogen und haben nachgeschaut. Viel ist heute nicht los. Der Naturschnee ist nach dem tagelangen Tauwetter verschwunden, der sulzige, feuchte  Kunstschnee bildet aber eine ausreichende Unterlage um die Hänge hinunterzufahren.

Es regnete. Die Besucherzahl blieb sehr übersichtlich. Laut Wetterbericht soll es in den nächsten Tagen schneien.

Alles andere wäre eine kleine Katastrophe für den Skitourismus.

Mexiko-Stadt aktuell: PEMEX-Direktor Lozoya Austin spricht von bislang 32 Tote bei der Explosion im PEMEX-Tower.

Der Pemex-Tower (foto***: romantm)
Der Pemex-Tower (foto***: romantm*)

Mexiko-Stadt –  PEMEX-Direktor Emilio Lozoya Austin gab am Freitagmorgen bekannt, dass die Zahl der Toten bei der gestrigen Explosion auf dem PEMEX-Gelände auf 32 gestiegen sei. 20 Frauen und 12 Männer seien bei dem Unglück ums Leben gekommen. 20 von ihnen sind bislang identifiziert worden. Unter ihnen auch ein 13jähriges Mädchen. Von den 121 Verletzten würden noch 52 in Krankenhäusern behandelt. Die Suche nach der Explosionsursache hält an.

(Unsere Autorin Marion Koerdt berichtet aus Mexico-City.)

Tag Zwei nach der Katastrophe. Auch heute kreisen Hubschrauber über der mexikanischen Hauptstadt und Menschen suchen verzweifelt in Krankenhäusern nach ihren Angehörigen. Straßen sind weiterhin gesperrt. Im Internet wurden Suchlisten veröffentlicht.

Am Donnerstagnachmittag war es gegen 15.40 Uhr im Keller des Gebäudes B2 auf dem Gelände der PEMEX-Zentrale im Zentrum der Metropole zu einer Explosion gekommen. Die Detonation ereignete sich nicht im 214 Meter hohen Hauptturm, sondern in einem Nebenturm. Von den 13 Stockwerken wurden vier schwerbeschädigt. Das Gelände wurde umgehend evakuiert und die umliegenden Straßen gesperrt.

Zeugen berichten von zwei Detonationen. Es hätte Erschütterungen gegeben, das Licht sei ausgegangen, Glasscheiben seien zersplittert, überall sei weißer Rauch gewesen. In diesem Gebäude sollen 225 Mitarbeiter beschäftigt sein, von denen aber viele bereits vor dem Unglück nach Hause gegangen seien.

Von offizieller PEMEX-Stelle hieß es zunächst, eine Überhitzung der Kühlanlage könne die mögliche Ursache gewesen sein. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Erdöl-Techniker, Moisés Flores, sprach von einer mangelhaften Wartung der Heiz- und Kühlanlage. Einer der ersten Feuerwehrmänner, die vor Ort waren, berichtete dem Nachrichtensender CNN, er hätte Gasgeruch wahrgenommen, als er das Gebäude betrat.

PEMEX-Direktor Lozoya Austin erklärte jedoch am Freitagmorgen, die Gutachten seien sehr komplex. Ein Verhängnis wie das gestrige ließe sich nicht in ein paar Stunden klären, so Lozoy Austin.

Isaac Oxenhaut G., Katastrophenkoordinator des nationalen Roten Kreuzes, erklärte die Rettungsarbeiten und die Suche nach möglichen weiteren Verschütteten würden auch heute fortgesetzt. Es bestünde jedoch keine Einsturzgefahr des Turmes. Ob es noch weitere Tote und Verletzte in den Trümmern gebe, könne er nicht sagen.

Präsident Enrique Pena Nieto sowie Regierungschef des Bundesdistrikts Mexiko-Stadt, Miguel Àngel Mancera, waren gestern sofort zur Unglücksstelle gekommen. Pena Nieto versprach eine gründliche Untersuchung und warnte vor verfrühten Spekulationen. Erst am Mittwoch hatte er eine mögliche Privatisierung des staatlichen Mineralölkonzerns im Rahmen einer möglichen Energiepolitikreform dementiert. Am Freitagmorgen besuchte der Präsident die Verletzten im Krankenhaus Picacho.

Das Unternehmen PEMEX gehört mit einem Umsatz von 32 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr zu den größten Erdölkonzernen der Welt. Der 1984 errichtete PEMEX Tower ist das zweithöchste Gebäude der mexikanischen Hauptstadt und gilt als erdbebensicher. Er selbst soll bei dem gestrigen Unglück nicht beschädigt worden sein.

***cc creative commons by *romantm

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg beantragt die Einrichtung eines Inklusionsbeirats.

Rathaus Arnsberg (foto: wikipedia commons)
Rathaus Arnsberg (foto: wikipedia commons)

Arnsberg. (spd_pm) Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg beantragt bei Bürgermeister Hans-Josef Vogel die Einrichtung eines Inklusionsbeirats. In einer Pressemeldung begründet der Fraktonsvorsitzende Ralf Paul Bittner gemeinsam mit Erika Hahnwald (Sozialausschuss) den Vorschlag der SPD Arnsberg.

Im Wortlaut:

„In Anlehnung an den von Sozialminister Guntram Schneider ins Leben gerufenen Inklusionsbeirat NRW halten wir es für unumgänglich und notwendig, einen Beirat auch für die Stadt Arnsberg zu installieren. Eine zusätzliche Beratung und Unterstützung durch einen Inklusionsbeirat ist für die Umsetzung der Inklusion von großem Vorteil. Die Sicherstellung der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an allen Bereichen der Gesellschaft (Inklusion) ist eine der zentralen Aufgaben auch auf kommunaler Ebene. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den direkt und indirekt Betroffenen von großer Bedeutung. Im Bereich der Sicherstellung von Barrierefreiheit zum Beispiel existiert mit der Behinderten Interessen Vertretung (BIV) bereits ein funktionierendes Modell.

Das dringlichste und schwierigste Problemfeld ist zurzeit die Umsetzung der schulische Inklusion. Dabei sind praktische Ausführungen in baulicher, sachlicher und organisatorischer Hinsicht außerordentlich komplex, und gerade Nichtbetroffenen fällt es schwer, alle Facetten mit zu bedenken.

Es ist aus unserer Sicht daher nötig, Angehörige/ Eltern, Selbsthilfegruppen und ihre Interessenverbände möglichst früh in Entscheidungen mit einzubeziehen und ihre Ratschläge einzuholen.

Wir schlagen daher vor, diese mit zum Beispiel Vertretern der Schulen (soweit es um schulische Inklusion geht), der Verwaltung und der Kommunalpolitik in einem Inklusionsbeirat an einen Tisch zu bringen, um im Vorfeld von Entscheidungen zu einem abgestimmten Vorgehen aller Seiten zu kommen. Möglicherweise kostenintensive Nachbesserungen können durch eine derartige Einbindung der Betroffenen vermieden werden.

Die genauen Modalitäten, insbesondere die Rechte und Pflichten des Beirates und dessen Zusammensetzung sind möglichst bereits in Zusammenarbeit mit den Betroffenen zu klären.“