In welcher Reihenfolge steigt die Korruptionsanfälligkeit im Inneren der Zeitungen?

Ich halte mir ja immer noch den Luxus einer Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Als Leser überlege ich mir manchmal, welchem Heft meiner Abo-Zeitung ich eigentlich trauen kann.

Heute Abend habe ich eine kleine Reihenfolge aufgestellt. Wie seht ihr das?

Ich lese NIE den Auto-Teil. Sehr niedrige Glaubwürdigkeit.

Immobilienteil: höchstens zum Ablästern.

Börse: 🙂

Reiseteil folgt auf dem Fuße. Gleiche Glaubwürdigkeit wie die letzten Seiten der Reklameblätter.

Wirtschaftsteil: nicht wie Auto-Teil, aber mit Misstrauen.

Sport: die müssen sich noch anstrengen, so’n paar „Armstrong Doping Artikel“ reichen noch nicht.

Feuilleton: lese ich mit Interesse.

Politik: Ich bin mir wirklich nicht mehr sicher. Der letzte Kommentar von Prantl zu Schavan fiel mir doch gar zu arg hinter die Diskussion zurück und die Seite 3 zum selben Thema brachte keine Erkenntnisse, die nicht auch schon in qualifizierteren Blogs zu finden waren.

Wenn ich es ehrlich beurteile, hängt das SZ-Abo an einem seidenen Faden.

Falls ich den Faden durchschneiden sollte, wird es an folgendem Artikel liegen: „Die Süddeutsche schreibt im Reiseteil über das Oversum in Winterberg – leider Reklame.“

Man kann ja zum Frühstück auch ein Buch lesen und Radio hören.

2 Gedanken zu „In welcher Reihenfolge steigt die Korruptionsanfälligkeit im Inneren der Zeitungen?“

  1. Die Überflüssigkeit von Zeitungsabos ist eine strukturelle Entwicklung. Da braucht es dann nur noch einen Anlass, der das Nutzlosigkeitsfass zum Überschwappen bringt. Offensichtliche Inkompetenz in einem Feld, das man selbst beurteilen kann, ist so ein Anlass.
    (Was für ein Glück für die Zeitungen, dass es Leute gibt, deren Expertise-Felder nicht in der Zeitung vorkommen. Bei denen dauert’s noch ein bisschen, bis sie das Abo kündigen.)

  2. @Erbloggtes: Treffer! Ich werde noch ein bisschen durchhalten.

    Ganz merkwürdig war es, dass wir abends die Aberkennung des Dr. von Frau Schavan in Blogs, auf Twitter und Facebook diskutiert hatten und morgens im Print keine einzige Zeile zum Thema zu lesen war.

    Dieser Beschleunigung der Diskussionskultur können die gedruckten Zeitungen nicht mehr folgen, und ob sie dieses Manko durch tiefschürfendere Analysen ausgleichen (können), wage ich zu bezweifeln.

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