Umleitung: Von Christians Carrera-Bank über Religionen zu Plagiaten bis hin zum Wiemeringhauser Mikrokosmos

Silvester an den Marktplätzen (foto: zoom)
Silvester an den Marktplätzen (foto: zoom)

Christians Carrera-Bank: Über die Umwandlung seines günstigen Kredits hat der Präsident im Dezember die Unwahrheit gesagt. Nun wirft auch seine Rolle bei der Rettung von Porsche neue Fragen auf … taz

Der Kanzlerin neue Kleider: Gucken Sie auch jedes Jahr an Silvester die Neujahrsansprache von unsrem jeweilich demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt? … ruhrbarone

Zack, Bumm! Das Jahr ist um! (letzter Teil): Dabei habe ich so vieles ausgelassen (oder besser: aus Zeitmangel auslassen müssen). Die Eurokrise, das furchtbare Erdbeben in Japan, die ungeheuer menschenverachtenden Attentate in Oslo und auf Utoya, die grausame Mordserie durch das „Zwickauer Trio“ und das Versagen unseres Verfassungsschutzes … wutzeline

Kleine Korrespondenz mit dem Systemwechsler: Wer sind Sie? Was wollen Sie? … jurga

Die Islamische Republik Iran erwägt die Hinrichtung von Sakineh Mohamadi Ashtiani: Malek Ajdar Sharifi, Leiter der Justizabteilung in der ost-aserbaidjanischen Provinz hat ange­kün­digt, dass die Islamische Republik Iran erwägt, die Strafe der Steinigung gegen Sakineh Mohamadi Ashtiani in Erhängen zu ändern. Man warte auf grü­nes Licht vom Justizministerium um Sakineh hin­zu­rich­ten … nicsbloghaus

Why I Am an Atheist – Fábio Jardim: I used to be an enthusiastic catholic boy. The notion of an ordered universe, with a clear cause and effect for both good and bad things, was immensely appealing. Ironically, it was catholic school that stomped that belief out of me … pharyngula

Christopher Hitchens’ blinder Fleck: Der verstorbene britische Autor war ein kluger Kopf – außer, wenn es um die Juden ging … juedischeallgemeine

Die Hochschullehrer und das Plagiat: „Wie das so oft ist, wenn ich mit Freunde feiere, befinden sich der ein oder andere Hochschullehrer_in dabei. Wir waren heute Abend vier Stück, und haben uns natürlich auch über Plagiat unterhalten. Ich habe die Kolleg_innen gefragt, was gerade passiert an den respektiven Hochschulen. Übereinstimmend wird berichtet, der Präsident habe einen Brief an alle Profs geschickt, dass sie ganz doll was gegen Plagiat machen müssen.“ … VroniPlag

Wuppertal: Neonazis pöbeln und schlagen in S-Bahn … nrwrechtsaussen

Musiksammlung digitalisieren: Freunde der Sonne … Nachdem ich mich bei iTunes Match angemeldet habe, ein Dienst der meine Musiksammlung in der Cloud speichert, mache ich mich während meiner Urlaubstage mal daran meine bisherige digitale Musiksammlung durch meine CDs (90 % aus den 90ern) zu erweitern und auch diese “Schätze” zu sichern … jahobris

Blogleser wissen mehr: Oh frau, oh frau, was für ein Stress. Kaum ist die Sektflasche heute Nacht leer geworden, die letzten Krombacher der “Silvester-Kiste” entnommen worden, da musste ich meinen Nachbarn Paul, der, nachdem er mal wieder ein halbes Monatsgehalt mittels Knall-und-Bumm dem Silvesterhimmel übereignet und auf jeden Böller einzeln angestossen hatte, wecken, weil da noch Geburtstag gefeiert werden musste … wiemeringhauser

Traditionell vor der Bescherung: einmal um’s Dorf laufen.

Blick auf Siedlinghausen vom Fuße des Käppelchen aus gesehen. (foto: zoom)
Blick auf Siedlinghausen vom Fuße des Käppelchen aus gesehen. (foto: zoom)

Vor der Bescherung wird traditionell ein kleiner Weihnachtslauf rund um’s Dorf (den Ort Siedlinghausen) absolviert.

Heute ging es über die Ennert, hinunter in Negertal, dann über den Hömbergsattel, die Altenfelder Staße querend zum Kreuz auf dem Käppelchen und durchs Industriegebiet zurück in den Ort und zum Schluss hoch auf den Meisterstein.

Die heutigen Farben der Landschaft erinnerten mich an einen Song von New Model Army aus dem letzten Jahrtausend: „Green and Grey“. Hier eine Version von 2010, aufgenommen in der Markthalle, Hamburg.

Umleitung: Kurz aber heftig … na, ja – schon ein bisschen länger …

Wer spricht noch über die Zeche Zollverein? (foto: chris)
Wer spricht noch über die Zeche Zollverein? (foto: chris)

Rechts, rechter, am rechtesten – oder: Linkssein nach Auschwitz. Wer an der Seite Israels steht, muss nicht links sein. Wer nicht an der Seite Israels steht, kann nicht links sein, meint … jurga

Why I am an atheist – Marty Heath: was raised Roman Catholic, sent to 12 years of Catholic school. I was an altar boy for 4 years, and the reader of scripture at Sunday mass for 4 more. Usually at this point in the story, people ask if I was molested by a priest, and that’s why I’m an atheist. I was not, but the question stands as a good barometer of the reputation of the Roman Catholic Church … pharyngula

Das Problem der FDP sind ihre Anhänger: Der Mitgliederentscheid der FDP offenbart, wie verletzlich die schwarz-gelbe Koalition ist. Gerade mal 13 000 FDP-Mitglieder hätten gereicht, um die Bundesregierung zu Fall zu bringen und das Land und Europa in Turbulenzen zu stürzen … postvonhorn

Nazi sein als Lebensgefühl: Seit der Mordserie des so genannten Nationalsozialistischen Untergrunds geistern sie wieder durch alle Medien, die Klischees von den „dummen Nazis“, den „dumpfen Schlägern“ und den „grölenden Skins“. Doch kaum etwas könnte weiter weg sein von einer adäquaten Beschreibung der Realität als die alte Mär von den verblödeten Verlierern, deren Gewalt vermeintlich nur „ein stummer Schrei nach Liebe“ ist … ruhrbarone

NPD-Verbot greift zu kurz: Die Wut und die Fassungslosigkeit über die Verbrechen der drei Rechtsextremisten, die von Kanzlerin, Minister und Medien als „Rechtsterrorismus“ bezeichnet werden, ist groß. Die Taten führen uns brutal vor Augen, was Gewerkschafter, Linke und Antifa uns schon seit Jahren immer wieder ins Gedächtnis zu rufen versuchen: Die rechte Szene ist extrem gewaltbereit. Seit der Wiedervereinigung 1990 starben laut „Zeit“ mindestens 137 Menschen durch rechte Gewalttäter … wutzeline

Schiller am 14.12.2011 in Münster: Man hatte das Gefühl in einem klassischen Konzert zu sitzen. Während des Songs andächtige Stille und dann artiger Applaus. Aber Ende gab es dann doch Standing Ovations, die sich die Band aber auch wirklich verdient hatten … martinswebsite

Angst-Raum entfernt und Schrecken gefördert: die beklemmende Enge wurde durch Schrecken verbreitende Pedaleure ersetzt … neheimsnetz

Umleitung: Von der Evolution des Lebens zum Brauhaus, das ein Rathaus war und mehr.

Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)
Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)

Evolution – Die Entstehung des Lebens: War Ihnen bekannt, warum es schwangeren Frauen regelmäßig übel wird, warum wir Fieber bekommen, fünf Finger haben, oder was sich hinter dem Wort „Blutsverwandtschaft“ verbirgt? … hpd

Newt Gingrich’s gay sister backs Obama for 2012: Candace Gingrich-Jones says she disagrees with her brother on gay rights issues … guardian

Angela Merkel schwimmt auf einer Welle dumpfer Vorurteile und clever gemachter Propaganda: und viele Opfer schwimmen mit … nachdenkseiten

Bitte disst die SchülerVZ-Chefs: Mit dem App “VZ Pausenhof” sollen Kinder ab 10 Jahren ihre Kollegen auf dem Pausenhof bewerten.”VZ Pausenhof” wirbt mit den Porträtfotos dreier Kinder und so ‘ner Art Buttons, die dem “Gefällt-mir”-Knöpfen von Facebook ähneln. Das Motto ist “Top oder Flop?” und es kann ein gesenkter Daumen vergeben werden … ruhrbarone

Sauerland unter Korruptionsverdacht: In Duisburg nichts Neues … jurga

SPD I: Was wird aus Hannelore Kraft? Man fragt sich, womit sie sich dieses Abstimmungsergebnis verdient hat. Bisher ist sie bundespolitisch nicht besonders aufgefallen. In den inhaltlichen Debatten der SPD hat sie sich auffällig zurückgehalten. Richtungsweisende Äußerungen zu bundespolitischen Themen waren von ihr kaum zu hören … postvonhorn

SPD II – Helmut Schmidt gegen deutsche „Kraftmeierei“: Sein Elder-Statesmenhaftes Getue finde ich bisweilen auch für einen bald 93-neunzigjährigen etwas dick aufgetragen und von aufgeblasener Arroganz nicht immer leicht zu unterscheiden. Aber was der deutsche Ex-Kanzler da beim jüngsten SPD-Parteitag hingelegt hat, das würde man sich schon mal von einem jüngeren, amtierenden Regierungschef wünschen … misik

Trübe Gedanken im Dämmerlicht: Die Kultur und die Ruhe vor dem Sturm. „Wer genau in die Gespräche hört, die Kulturpolitiker führen, die Finanzpolitiker führen, die Politiker ganz allgemein führen, der bekommt ohne Schwierigkeiten mit, dass wir uns im Auge eines Orkans befinden, der nicht nur dazu in der Lage ist, die Kultur aus der Fläche in der Republik zu radieren, sondern uns auf Jahre die Kultur zur gleichermaßen kostbaren wie kostspieligen Privatsache zu machen, die öffentliche Hand von dieser Infrakstruktureinrichtung komplett zwangszubefreien und sie denen zu überlassen, die noch mit ausreichend Finanzmitteln ausgestattet sind, sich solches Luxusgut leisten zu können.“ … revierpassagen

Ohne Einsatz von Herbiziden: Schafherde macht Giftstaude den Garaus … doppelwacholder

Accord on bleu NEWS: oder “Nichts ist so beständig wie der Wandel” … neheimsnetz

Null Bewerbungen für Stellen – eine Interessentin für Stipendium:
Keine besondere Attraktivität scheint das Kreisgesundheitsamt des HSK auszustrahlen. In der Sitzung der Gesundheits- und Sozialausschusses am Mittwoch war zu erfahren, dass im Kreisgesundheitsamt mehrere Arztstellen frei sind. Man habe bereits bundesweite Anzeigen geschaltet, u.a. im Deutschen Ärzteblatt, aber keine einzige Bewerbung erhalten … sbl

Macht Rathäuser zu Brauhäusern: „Am Freitag fließt es, das erste „Trolls“ aus dem Zapfhahn im neuen Brauhaus Medebach. Zwar erstmal nur für geladene Gäste, aber schon morgen, Samstag, feiert das Brauhaus dann ab 17 Uhr auch ganz offiziell Eröffnung. Das ehemalige Rathaus ist nach dem Umbau innen wie außen nicht mehr wirklich wiederzuerkennen“ … WpWinterberg

Umleitung: Vom Windmühlenkrebs zum Fracking und noch viel mehr …

Siedlinghausen Bahnhof am Abend (foto: zoom)
Siedlinghausen Bahnhof am Abend (foto: zoom)

Krankheitsbilder: Francis Bacon-Mann mit Windmühlenkrebs … endoplast

Guttenberg völlig daneben: Der Baron aus Franken vergreift sich nicht nur im Stil … WirInNRW

Erfolg gegen rechts: Ab nächstem Jahr müssen sich die Burschenschafter der deutschsprachigen Länder einen neuen Tummelplatz suchen. Der Verpächter hat den Ball des Wiener Korporationsrings vor die Türen der Wiener Hofburg gesetzt. Das ist ein seltener Erfolg österreichischer AntifaschistInnen … hpd

Brauner Terror und NPD-Mitglieder: Falsche Fährte … jurga

Nazis bedrängen SPD in Dortmund Dorstfeld: Gestern und heute wurde hier und dort viel darüber diskutiert, ob die Dortmunder SPD das Problem der Neo-Nazis kleinreden würde. Namentlich Kai Neuschäfer hat sich heftig gegen die Vorwürfe gewehrt, Dortmund OB Ulrich Sierau würde dies tun … ruhrbarone

Arbeitsrecht in Einrichtungen der Kirchen ist verfassungswidrig: Nach einer wei­sen Praxis von Juristen und auch ande­rer Menschen mit Verstand erleich­tert ein Blick ins Gesetz die Rechtsfindung. Demnach darf nie­mand wegen sei­nes Geschlechtes, sei­ner Abstammung, sei­ner Rasse, sei­ner Sprache, sei­ner Heimat und Herkunft, sei­nes Glaubens, sei­ner reli­giö­sen oder poli­ti­schen Anschauungen benach­tei­ligt oder bevor­zugt wer­den (Grundrecht nach Art.3.3 GG). Diese Maxime beherrscht unab­ding­bar unser demo­kra­ti­sches Verständnis und Handeln … nicsbloghaus

Was nun, Frau Merkel? Manche Leute sind immer besser informiert als andere, die bekanntlich gar nix wissen. Also eröffnen wir hiermit den ultimativen “Was nun, Frau Merkel” Thread. Hier kann man in den nächsten Tagen alles einstellen, was einem so auffällt … wiesaussieht

Rollgriff – Priggen in Erklärungsnot: Nicht genug damit, dass die NRW-Landtagsabgeordneten von SPD, CDU und Grünen in die Landeskasse greifen wollen, um ihre Diäten um 500 Euro pro Monat aufzustocken. Sie können diese Absicht auch noch nicht einmal richtig begründen. Der eine oder andere versucht es zwar, wie der Fraktionschef der Grünen, Reiner Priggen. Doch es wirkt eher so, als wolle er die empörten Bürger an der Nase herumführen … postvonhorn

Massen-Fischsterben:
Tausende tote Fische in der Ruhr sorgen für Großeinsatz … derwesten

„Occupy“-Bewegung: Demonstrierende fühlen sich als Spielbälle des wirtschaftlich-politischen Systems … doppelwacholder

Giovanni Di Lorenzo: Vorerst gescheitert … neheimsnetz

Zweifel an Musik-Akademie Fredeburg: Grundsätzlich ist es ja löblich, ein Musikbildungszentrum im Kreis zu haben. Vieles an dem bisherigen Projektverlauf bietet jedoch Anlaß zu Zweifeln … sbl

CDU prescht vor beim „Fracking“: Die Regierungsfraktionen von CDU und CSU bereiten in Berlin einen Antrag vor, der den Einsatz von „Fracking“ bei der Erdgassuche regeln und ermöglichen soll. Mit ihren Vorstellungen ist die Bundes-CDU näher an Forderungen der Erdgasindustrie als an denen der Christdemokraten in NRW. Die kritisieren das Vorpreschen im Bundestag … derwesten

Umleitung: BVB obenauf, S21 Gegner unten, die Symmetrie der Wut, eine teure Musik-Akademie und mehr …

Jetzt können die Fahnen wieder herausgeholt werden (archiv: zoom)
Jetzt können die Fahnen wieder herausgeholt werden (archiv: zoom)
Nach dem Revier-Derby Spitzenreiter: Borussia Dortmund (BVB) gewinnt gegen den FC Schalke 04 und behauptet Tabellenführung …pottblog

Sexuelle Selbstbestimmung: Fluch der falschen Moral … hpd

Die Symmetrie der Wut: „Es waren an einem Ort, den man das Land der untergehenden der Sonne nannte, zwei Bäume, die nun uralt geworden waren, älter als jeder Mensch, wohl älter als alle Generationen der Menschen, die dort jemals gelebt hatten, zusammen genommen. Jeder, dessen Familie eine Familienchronik führte, konnte sehen, dass die Bäume in fast jedem der Berichte der Generationen erwähnt worden waren.“ … endoplast

Guttenberg: Der Narziss, der sich selbst zerstört? … postvonhorn

Eurozone: Vor dem Kollaps? … wiesaussieht

Rotgrüne in voller Klasse: Die Gentle(wo)men bitten zur Kasse … jurga

Linksammlung: Urheberrecht, aktuelle Debatte … heikerost

S21: Eigentlich müssten wir sauer sein … ruhrbarone

Die für den Kopfbahnhof in Stuttgart Engagierten: sollten nicht in Depression verfallen, wenn es am Sonntag schief geht … nachdenkseiten

Marktstraße Oberhausen: “… immer noch besser als Bottrop.” … bottblog

Hagener Nachbarblog: In eigener Sache … doppelwacholder

Zechen gab es auch im Sauerland: „Wer das Wort Zeche hört, der denkt natürlich sofort an Kohlebergbau und an die Gruben im Ruhrgebiet. Allerdings war der Begriff in der frühen Neuzeit auch für Eisenerzgruben im Sauerland in Gebrauch“ … revierpassagen

Musik-Akademie Bad Fredeburg: 1,6 Mio Euro Mehrkosten für Regionale-Projekt in Fredeburg … sbl

CDU: persönliche Profilierung statt Zusammenarbeit? … gruenesundern

Wir fahr’n fahr’n fahr’n  auf der Autobahn: Man muss auch mal Glück haben … schwenke

Elektra’s Beobachtungen: von Dichtern und Bankern … cowblog

Nihil paeniteo: eine Papst-Glosse … wiemeringhauser

Und hier das echte „Nihil paeniteo“ 😉

Umleitung: Merz, Waldorf, Ströbele, Urmel aus dem Eis verlinken und dann die NPD zerstören!

VEB-Mülltonnen aus Dömitz 1990 (foto: chris)
VEB-Mülltonnen aus Dömitz 1990 (foto: chris)

Bundestagsabgeordneter & Anwalt: CDU-Politiker Merz berät offenbar RAG bei Börsengang … ngo-online

Freie Waldorfschule Kempten: Ein ehemaliger Schüler berichtet … esowatch

Hans-Christian Ströbele: kritisiert in einem Podcast das Versagen des Verfassungsschutzes, vor rechtsextremistischen, rassistischen und terroristischen Gefahren zu schützen … stroebele

NPD verbieten – oder finanziell zerstören! Weil die US-Justiz dem Mafia-Gangster Al Capone seine unzähligen Morde nicht nachweisen konnte, griff sie zu einem Trick, um ihn dennoch ins Gefängnis zu bringen. Er wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt und verurteilt … sprengsatz

Urmel aus dem Eis: Er entstammt einer berühmten Familie, seine Bücher wurden millionenfach verkauft, sein „Urmel aus dem Eis“ ist längst zu einem Klassiker geworden – und doch ist Max Kruse stets bescheiden geblieben. Gestern feierte der Schriftsteller seinen 90. Geburtstag … hpd

Samstags in Duisburg: Eine Frage der Schnelligkeit und ein treuer Blick … jurga

Die sonntaz: und ein merkwürdiges Interview mit Fadwa Barghuti … ruhrbarone

„99/99“ – Der Teil und das Ganze: Anlässlich der BOGEN-Jahresausstellung (20.11.2011) werden mehrere “ARTOMATEN” in Betrieb sein. In einem dieser umgewidmeten Zigaretten-Automaten können Fragmente – jeweils “1/99″ pro Schachtel – der KAHOS-Collage “99/99″ erworben werden … neheimsnetz

Jean-Michel Jarre am 4.11.2011 in der Westfalenhalle in Dortmund: Man kann Jean-Michel Jarre, der bereits Mitte der 1970er Jahre seine ersten Alben veröffentlichte, durchaus als einen der Mitbegründer der elektronischen Musik bezeichnen … martinswebsite

Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des HSK: Messestand ohne Personal … sbl

Konzerthaus Dortmund: „Expedition Salonen“ – eine musikalische Reise in drei Teilen.

Multimediale Installation des Konzertabends (fotos: pohl)
"re-rite"-Videoinstallation im Dortmunder U (fotos: Martin Pohl)

Teil 1: Konzert am Freitagabend.

Die vom Konzerthaus Dortmund als „Expedition Salonen“ betitelte Reihe geht ins zweite Jahr. Der finnische Dirigent und Komponist Esa Pekka Salonen gastierte mit seinem Philharmonia Orchestra London, einem der renommiertesten Orchester des United Kingdom, am vergangenen Wochenende für zwei Tage in der Westfalenmetropole.

Dass Salonen nicht nur Chef d’orchestre, sondern ein ganzheitlich und multimedial denkender Künstler ist, zeigte sich schon daran, dass er die um 9 Trompeten erweiterte Blechbläsergruppe für LeoÅ¡ Janáčeks „Sinfonietta“ von der Rückempore über dem Orchesterraum spielen ließ. Das Spätwerk (erschienen 1926) des vom Spätromantiker zum Expressionisten mit starken Folkloreeinflüssen gewandelten tschechischen Komponisten erklang in einer in jeder Hinsicht überzeugenden Interpretation.

Musikalisches Abheben in rauschhafte Höhen
Anschließend spielte Patricia Kopatchinskaja das Violinkonzert des Komponisten Salonen unter der Leitung des Meisters selbst. Ein mörderisch schwerer Solopart, den die Geigerin bravourös bewältigte. Dass sie barfuß auftrat, interpretiere ich als Erdverbundenheit, die ihr das musikalische Abheben in rauschhafte Höhen ermöglichte, ohne den Boden zu verlieren. Ein sinnliches Erlebnis, auch in dieser Hinsicht. Das Werk selbst überzeugte mich vor allem in den ersten beiden Sätzen. Mit zunehmender Dauer, vor allem gegen Ende, erschien es mir allzu heterogen, etwas in die Länge gezogen. Ich hätte mir mehr Klarheit gewünscht. Letztlich aber ein Werk, das den Dirigenten Salonen auch als überzeugenden Komponisten auswies.

„Le sacre du printemps“ – Skandalstück auf einzigartig hohem Niveau
Nach der Pause dann  „Le sacre du printemps“, das Skandalstück des Jahres 1913 von Igor Strawinsky. Wer sich intensiv mit Musik auseinandersetzt, kennt dieses Stück, muss es einfach kennen oder kennenlernen. Ein Meilenstein der Musikgeschichte. Salonen nimmt tendenziell hohe Tempi, was die Sache für die Musiker nicht einfacher macht, aber einen besonderen, energiegeladenen Drive erzeugt. Auffallend eine (nicht notierte) Temporückung – wie Strawinsky das beurteilt hätte, sei dahingestellt (er selbst hat sich in den 60ern kritisch zu damals erschienen Neueinspielungen geäußert). Letztlich nichts zu bemängeln, besonders, da das Orchester auf einzigartig hohem Niveau spielte. Eine der besten Interpretationen, die ich bislang gehört habe.

Teil 2: re-rite und Lounge im Dortmunder „U“

kl_view_dachterrasseDas Besondere der Expedition Salonen ist sicher das von ihm initiierte re-rite-Projekt. Nur an drei Orten auf der Welt gibt es das zu sehen, in Deutschland nur in Dortmund.

In der 6. Etage des U-Turms geht man durch ein schwarz verkleidetes Labyrinth in verschiedene Räume, die jeweils einer Instrumentengruppe des Orchesters gewidmet sind. In Endlosschleife läuft das rund 35-minütige „Sacre du printemps“ (englischer Titel „The Rite Of Spring“) in der Aufnahme des Philharmonia Orchestra unter Salonens Leitung. Überall sind auf Videoleinwänden die Musiker (-Gruppen) zu sehen. In jedem Raum hört man vorzugsweise die entsprechende Gruppe, lauter als den Rest, so als säße man im Orchester. Je dichter man an eine Leinwand geht, desto lauter erklingt das Instrument. Auf einem Notenständer liegt die jeweilige Stimme zum Mitverfolgen.

Ausstellung noch bis 20. November
So wie beschrieben, läuft die Ausstellung noch bis zum 20. November. Der Clou jenes Abends war, dass einige Orchestermusiker selbst hinzukamen, ihre Instrumente auspackten und live mitspielten, um später dann zu Gesprächen zur Verfügung zu stehen.

DJ Gabriel Prokofjev mixt Janáčeks und Strawinskys Klänge zu einer neuartigen Melange
7. Etage, Restaurant „View“, 23 Uhr: nochmals Livemusik mit Salonen und der Blechbläsertruppe, die den ersten Satz (Fanfare) der Sinfonietta von LeoÅ¡ Janáček noch einmal spielten – diesmal zum Greifen nah. Danach legte DJ Gabriel Prokofjev auf. Er mixte Janáčeks und Strawinskys Klänge zu einer neuartigen Melange. Das gleichzeitig laufende Videomaterial auf einer Großleinwand im View wirkte eher kurios denn innovativ. Lauschte man nur der Musik des DJ, dann konnte man dem durchaus Neues abgewinnen. Dennoch: nach 5 Minuten dürfte jedem klar gewesen sein, wie es weitergeht. Ich meinerseits nutzte die Gelegenheit, Gespräche mit einigen meiner Studierenden der Uni Dortmund zu führen.

Eine Zigarettenlänge auf der Außenterasse
Zur Schonung der eigenen Stimme gab es glücklicherweise die Möglichkeit, auf die Außenterrasse des View zu gehen, wo die inzwischen üblichen Heizstrahler für ausreichende Wärme sorgten. Der Rand, von dem aus  man die Innenstadt überblicken kann, war leider außer Reichweite der Wärmequellen, aber die relativ milden Außentemperaturen ließen mich die Zigarettenlänge meiner Gesprächspartnerin so gerade überstehen.

(Mit-)Dirigieren macht einfach Spaß
Nach Mitternacht dann nochmal re-rite. Die Musiker hatten weitgehend eingepackt, das Endlosband war ungefähr an derselben Stelle, an der ich ein Stunde zuvor das Labyrinth verlassen hatte, und so blieb ich bis zum Finale. Ein Raum ermöglicht den Besuchern nämlich auch die Wahrnehmung aus Sicht des Dirigenten. Die Partitur lädt zum Dirigieren ein, wozu sich auch einige Besucher trauen. Generell empfehle ich, nicht auf den Dirigenten zu schauen (das verwirrt nur), sondern in die Partitur (!) – wenn man beim Lesen denn mitkommt. Ich jedenfalls erinnerte mich aktiv nachvollziehend an meine Studienzeit, als wir im Dirigierunterricht an diesem Stück gearbeitet haben. Dirigieren macht einfach Spaß.

kl_re-rite_2

Teil 3: Konzert am Samstag abend.

Zum Bartók-Abend waren weit weniger Besucher gekommen als zu Strawinsky. Zu unrecht, wie ich meine. Ohne Übertreibung: sie haben was verpasst.

Das Hauptwerk des Abends, Bartóks einzige Oper „Herzog Blaubarts Burg“, erklang in einer halbszenischen Aufführung. Es mag daran liegen, dass das skandalberühmte „Sacre“ ungleich bekannter geworden ist, weshalb viele mit Blaubart nicht so viel anfangen können.

Skandal im Paris des Jahres 1911: Vaclav Nijinsky  krönt seine Choreographie mit einer angedeuteten Masturbation
Dabei gab es bei Musik von Bartók und sogar Debussy ebenfalls Skandale: Prof. Dr. Michael Stegemann von der Uni Dortmund erzählte in seinem Einführungsvortrag, dass es vor hundert Jahren eine Ballettaufführung des (zum Auftakt des Konzertabends erklingenden) „Prélude à l’après-midi d’un faune“ (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns) von Claude Debussy gegeben habe, bei der der berühmte Tänzer Vaclav Nijinsky  seine Choreographie mit einer angedeuteten Masturbation krönte. Das war wohl selbst im freizügigen Paris des Jahres 1911 zu liberal.

Skandal in Köln 1926: Oberbürgermeister Adenauer verbietet Bartóks Ballett
Die andere Geschichte, die mir allerdings schon bekannt war, ist die der Uraufführung von Bartóks Ballett „Der wunderbare Mandarin“ im Jahre 1926 in Köln: schon einen Tag später wurde das Stück auf Geheiß des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer wegen seines „unmoralischen“ Inhalts (wir würden heute sagen erotischen Inhalts) verboten.

Zum Konzert selbst: Das Debussy-Werk, äußerlich gehört eher unauffällig, aber stilistisch zu Ende des 19. Jahrhunderts völlig neuartig, gewissermaßen der Ursprung der Neuen Musik, wurde in schon gewohnt perfekter Weise dargeboten. Anschließend Bartóks Tanzsuite (1923), in der er Folklore-Einflüsse unterschiedlicher Ethnien verschmolz.

„A kékszakállú herceg vára“ – mit deutschen Übertiteln
Nach der Pause dann „A kékszakállú herceg vára“ (Herzog Blaubarts Burg, 1911) in ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Sir John Tomlinson als Blaubart und Michelle de Young als Judith – beide Weltklasse – sangen die einzigen Protagonisten des Werks überzeugend und deuteten die Handlung mit angemessenen Gesten an.

Videoinstallation mit Raumklang
Das Besondere dieser Aufführung war die Videoinstallation eines britischen Teams um den Londoner Künstler Nick Hillel (Yeast Culture). Eine angedeutete Burg um das Orchester herum und bewegliche, von der Decke hängende Elemente dienten als Projektionsfläche des Videomaterials, das die Handlung und/oder, je nach Interpretation des symbolistischen Dramas, das Innenleben Blaubarts illustrierte. Lichteffekte taten ihr übriges. Salonen bezog auch hier Mittel des Raumklangs mit ein: die verstärkenden Blechbläser („Bühnenmusik“) beim Öffnen der 5. Türe (einer der dynamischer Höhepunkte des Werkes) klangen von den Rängen vorne im Konzerthaus, zu beiden Seiten des Orchesters.

Überwältigende dynamische Bandbreite und dramaturgische Gestaltung
Die technischen Möglichkeiten mit Neuen Medien im digitalen Zeitalter bezieht Salonen gerne in seine Projekte mit ein und hält, weil die Organisatoren dies unterstützen und es hier realisierbar ist, das Konzerthaus Dortmund für eines der innovativsten überhaupt. Mich hat diese Aufführung einschließlich Video und Licht sehr beeindruckt, allerdings geht das ganz wesentlich vor allem auf die Leistungen von Orchester und Dirigent zurück. Ich kenne alle in diesen Tagen gehörten Werke sehr gut, aber diese dynamische Bandbreite und die dramaturgische Gestaltung haben mich einfach überwältigt.

Martin Pohl, am 15. November 2011