Winterberg: Bedeutet Abitur nach 8 Jahren (G8) das Ende für Chor und Musical am Geschwister-Scholl-Gymnasium?

Barbara Ortwein verkündet am Ende der heutigen Musical-Aufführung das mögliche Ende einer Ära. (foto: g.b.)
Barbara Ortwein verkündet am Ende der heutigen Musical-Aufführung das mögliche Ende einer Ära. (foto: zoom)

Winterberg. Am Schluss der heutigen Aufführung des Musicals „Pinafore“ der britischen Komponisten Gilbert & Sullivan  wandte sich Musiklehrerin Barbara Ortwein direkt an das Publikum im Forum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums:

„Ich hoffe, Sie haben den Abend mit uns genossen, denn sehr wahrscheinlich haben Sie die letzte Aufführung eines Musicals unter meiner Regie im Gymnasium Winterberg gesehen.“

Seit Jahrzehnten haben Barbara Ortweins Musikaufführungen das Schulleben und darüber hinaus die Kultur der Stadt Winterberg geprägt.

Jetzt soll Schluss sein.

Die verkürzte Schulzeit durch „G8“, lasse den Schülerinnen und Schülern in der Woche keine Luft und Zeit für Probentermine. Um diese letzte Inszenierung von „Pinafore“ zu retten, habe sie mit den Orchestermusikern und Chormitgliedern auf die Wochenenden ausweichen müssen. Eine große Kraftanstrengung für alle Beteiligten. Dies sei den Schülerinnen und Schülern in Zukunft nicht länger zuzumuten.

„Machen Sie Werbung für die Schlussvorstellung am Sonntag“, forderte sie das Publikum auf.

„Pinafore – das Schiff ihrer Majestät“, am Sonntag, dem 13. Februar 2011 um 16 Uhr im Forum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg.

Meschede: Der Preis der Regionale. Ein Gastbeitrag.

Der Autor des Gastbeitrages steht dem Bürgerzusammenschluss “Meschede braucht Zukunft” (MbZ) nahe oder gehört im an. Er hat uns den Artikel als Erwiderung zum Artikel „SPD trifft sich mit Gegnern des neuen Ostrings“ zugesandt. Zum erweiterten Lesen siehe auch den Artikel von Oliver Eickhoff auf DerWesten.

Nachdem die Stadt Meschede seit mindestens einem Jahrzehnt sich zum Negativen entwickelt hat, war von vorne herein klar, dass das Regionale-Projekt der Stadt Meschede kommen wird, ja kommen muss. Es bleibt halt nur die Frage: Zu welchem Preis?

Worum geht es?

Für die Umsetzung der Regionale, wird die Ruhrbrücke zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung von Nord nach Süd. Für die entfallende Fahrspur wird in Form einer neuen Brücke Ersatz benötigt.

Wie sehen die Finanzen der Stadt Meschede aus?

  1. Laut Haushaltsplan 2011 (Seite 40) wird die Gesamtverschuldung in diesem Jahr deutlich über die 40 Millionengrenze steigen.

  2. Der Haushaltsplan sieht für 2011 eine Neuverschuldung von 8,5 Mio.€ vor.

  3. Im Januar 2011 wurde veröffentlicht, dass im Haushalt 2011 weitere 2,6 Mio.€ fehlen

  4. Für 2011 sollen zusätzlich aus dem Eigenkapital weitere 8,5 Mio.€ aufgebraucht werden (Seite 37)

Fazit: Bei einem Schuldenberg von über 40 Mio.€ beträgt der Gesamtfehlbetrag der Stadt Meschede alleine für das Kalenderjahr 2011 19,6 Mio.€.

Gerade auch im Hinblick auf eine „Daseinsfürsorge“ vor allem aber auch wegen einer Verantwortung der Verwaltung gegenüber uns Bürgern, sollte man nun annehmen, dass Sparsamkeit und Bescheidenheit das Handeln bestimmt.

Umso mehr ist es verwunderlich, dass bei der Ausschusssitzung mit dem Thema neue Brücke drei nahezu gleiche Brückenplanung mit einander verglichen wurden und daher auch kein großer Kostenunterschied festgestellt werden konnte.

Der beauftragte Planer ist mit seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit – teures Bauwerk = großes Honorar – dafür auch denkbar schlecht geeignet. Die von der MbZ angeregte kleiner Brücke auf städtischen Grundstücken wurde erst gar nicht untersucht.

Es stellen sich daher folgende Fragen:

  • Warum also wird nicht eine kurze gerade Brücke auf den überwiegend städtischen Grundstücken der Johannisbrücke untersucht?

  • Warum wird nicht nach der kleinsten und preiswertesten Lösung gesucht? Hier könnten Erfolgshonorare Wunder bewirken!

  • Wären beide Uferseiten dicht bebaut und könnten nicht nach Belieben abgerissen werden würde sich auch eine Lösung finden die gefördert wird.

  • Bei einer für Innenstädte typischen Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km ist auch die Risikobewertung derart, dass auf eine Ampellösung und ein Kreisverkehr verzichten werden kann.

  • Die Verlagerung auf die eigenen Grundstücke haben ebenfalls zur Folge, dass überhaupt keine Kreuzung mit 4 abgehenden Fahrbahnen entsteht. Auf dem Weg zur neuen Brücke stößt nur die Fritz-Honsel-Str. auf den Mühlenweg und im Weiteren mündet dort lediglich eine Betriebszufahrt.

  • Die Einmündung der Fritz-Honsel-Str. auf den Mühlenweg kann dadurch entschärft werden, dass diese Fahrzeuge nur nach rechts auf den Mühlenweg (Richtung B7) auffahren dürfen.

  • Auch bei einer nicht dargestellten Brücke mit zwei Fahrtrichtungen an der von der MbZ vorgesehenen Stelle spart erheblich Geld.

Wie sieht denn der Brückenvergleich aus?

meschedeplan20110210

Wie sieht der Kostenvergleich aus:

Kostengegenüberstellung:

Highway 2013: (Brücke Stadt Meschede)

Bürgerbrücke:

Anbindung Kolpingstr.

210.000,- €

75.000,- €

Brücke

1.255.000,- €

700.000,- €

Kreisel

300.000,- €

0.00,- €

Anbindung Fritz-Honsel-Str.

75.000,- €

75.000,- €

Anbindung Mühlenweg

75.000,- €

0.00,- €

Zwischensumme Bau

1.915.000,- €

850.000,- €

Planungskosten

150.000,- €

65.000,- €

Abbruch Bauhof

50.000,- €

0.00,- €

Gesamtkosten

2.115.000,- €

915.000,- €

Zusätzlich kommen noch etliche Kosten für notwendige Grundstücksflächen bei der Brücke der Stadt Meschede hinzu.

In für die Stadt Meschede erstellten Gutachten zur Verkehrsentwicklung wird klar gestellt, dass der Verkehr in der Zukunft abnehmen wird. Der demographische Wandel, aber auch die rasant steigenden Fahrzeug- und Spritpreise treiben diese Entwicklung voran.

Deshalb sind Bau- und Wohnflächen im Kerngebiet der Stadt absolut vorrangig auch um die Wiederbelebung der Mescheder Innenstadt zu garantieren. Genau darüber legt sich die Brücke der Stadt Meschede. Auf den Parkplätzen können Gebäude mit altengerechten Wohneinheiten auf Stützen entstehen. Darunter bleiben die Parkplätze erhalten.

Zur Brücke selber gibt es keine Alternative. Zu der Ausgestaltung gibt es sehr wohl Alternativen. Auch mit einer 2-spurigen Brücke am Standort der Bürgerbrücke der MbZ wird das Stadtsäckel erheblich geschont.

Die von der Stadt geplante Brücke erschlägt als mächtiges Betonband die immer wichtiger werdenden Touristen die den Ruhrtal-Radweg entlang kommen. Meschede soll mit dieser Brücke einen weiteren gestalterischen Schlag ins Gesicht bekommen der die nächsten Jahrzehnte das Stadtbild prägt. Eine schöne Gestaltung wie die Natursteine an der alten Brücke ist an einer riesigen Brücke tatsächlich nicht finanzierbar.

An der Kostengegenüberstellung wird deutlich warum Meschede so abgewirtschaftet ist und so viele Schulden hat.

Diesen seit vielen Jahren voranschreitenden Negativ-Prozess unserer Stadt beschreibt unser Bürgermeister mit folgenden Worten: „Wir sind auf einem guten Weg.“

Winterberg: Einbruchserie in Siedlinghausen und Silbach

Winterberg. (polizeibericht) Am späten Dienstagabend, zwischen 22:30 und 23:30 Uhr kam es auf der Straße „Am Iberg“ zu zwei Firmeneinbrüchen. Ein Firmenbesitzer wurde durch die ausgelöste Alarmanlage in seinem Betrieb aufgeschreckt.

Unbekannte Täter hatten versucht, eine Tür aufzuhebeln und dadurch den Alarm ausgelöst. Hier bleib es beim Versuch. Die Täter waren zuvor aber in eine benachbarte Firma eingestiegen.

Hier hatten sie eine Metalltür auf der Gebäuderückseite aufgehebelt und waren auch ins Innere gelangt. Sie hatten im Bürotrakt sämtliche Schränke und Schubladen durchwühlt. Was alles entwendet wurde, konnte noch nicht gesagt werden.

Am Mittwoch wurden bei der Polizei in Winterberg weitere acht Einbrüche aus Siedlinghausen und Silbach angezeigt.

Die Tatorte liegen auf der Hochsauerlandstraße, Burmeckestraße und Am Iberg in Siedlinghausen und auf der Bergfreiheit und Eichendorffsiedlung in Silbach. Betroffen waren jeweils Firmengebäude und ein Autohaus. Die Einbrecher erbeuteten Bargeld, Geldkassetten, Starterbatterien und einen Tresor. Teilweise konnten die geschädigten Firmen noch nicht sagen, was alles entwendet wurde.

Die Polizei fragt: Wer hat am späten Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch in diesem Bereich Verdächtiges beobachtet, insbesondere verdächtige Fahrzeuge?

Hinweise nimmt die Polizei in Winterberg unter Tel. 02981-90200 entgegen.

Gespenster auf der Hunau

Gespenster-Flechten. (foto: zoom)
Gespenster-Flechten. (foto: zoom)

Was dem Engländer seine Kornkreise, das sind dem Hochsauerländer seine kleinen Flechten-Gespenster auf der Hunau.

Die kleine Burschen habe ich erst bei Durchsicht der Schnappschüsse von Sonntag entdeckt.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Flechten repräsentieren eine bisher unbekannte Intelligenz.

2. Ein Wanderer hat mit dickem Daumen am Hunaustein herumgeporkelt.

3. Ich war es nicht.

Bleibt die Frage: Welcher Schelm gestaltet die grünblauen Symbionten zu Hunau-Geistern um?

Umleitung: Finanzkrise vergesssen, Scheusal Bernhard, Königsblog, Neonazis in Soest und mehr.

umleitungDie Finanzkrise: ist aus der öffentlichen Debatte nahezu verschwunden, die dadurch verursachte Wirtschaftskrise wird systematisch schön geredet … nachdenkseiten

Thomas Bernhard: ein Scheusal sondergleichen … ruhrbarone

S04-Blogger Torsten Wieland fängt wieder an: Königsblog wieder da … pottblog

Soest und die Neonazis: Redner mit dickem Vorstrafenregister … NRWrechtsaussen

Gesundheit und Kontrollbürokratie: Das Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL) Reinhard Loos hat die umfangreiche Drucksache 8/322 (17 Seiten!) genau unter die Lupe genommen. Er ist zu der Meinung gekommen, die Kreisverwaltung könne bei der von ihr angestrebten Vorgehensweise nicht mit nennenswerten Einsparungen rechnen … sbl

Meschede: Regionale hat wichtige Probleme nicht im Blick, meint Stefan Rebein … derwesten

Schon wieder die L 742: Wer wirft hier Kinderturnschuhe aus dem Auto?

Turnschuhe auf der L 742 zwischen Brunskappel und Siedlinghausen. (foto: zoom)
Diese Turnschuhe lagen auf der L 742 zwischen Brunskappel und Siedlinghausen. (foto: zoom)

Diese Turnschuhe Größe 38 lagen heute Nachmittag auf der Landstraße 742 zwischen Brunskappel und Siedlinghausen in Höhe des Stausees. Ich habe sie sicherheitshalber in die Fahrradsatteltasche gepackt.

Wer sie vermisst – bitte melden. Ich hebe sie noch ein wenig auf 🙂

Unfall mit einem Verletzten zwischen Olsberg-Brunskappel und Siedlinghausen

Blick in die Kurve. Rechts die Delle in der Leitplanke. (foto: zoom)
Blick in die Unfall-Kurve. (foto: zoom)

Brunskappel/Siedlinghausen. (polizeibericht) Kurz nachdem ich gestern mit dem Fahrrad die vorletzte Linkskurve nach Siedlinghausen genommen hatte, passierte dort laut Polizeibericht Folgendes:

Bei einem Unfall auf der Landstraße 742 zwischen Brunskappel und Siedlinghausen wurde am Dienstagnachmittag ein 28-Jähriger aus Winterberg schwer verletzt. Er verlor eingangs einer Linkskurve in Fahrtrichtung Siedlinghausen die Kontrolle über seinen Pkw. Das Auto schleuderte über die Gegenfahrbahn in den Straßengraben und prallte gegen einen Baum. Der Wagen blieb anschließend total beschädigt auf der Straße stehen. Der Fahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Der Sachschaden beträgt etwa 5.000 Euro.

Heute Morgen noch habe ich die Unfallzeichnung auf der Straße gesehen. Gestern hatte mich in der Kurve oberhalb  ein Auto überholt und dabei die durchgezogenen Linie weit überfahren. Es war nicht das erste Mal und es sind fast immer dieselben Fahrerinnen und Fahrer.

Ich bekam „soooo einen Hals“ als ich gerade vom Unfall erfuhr. Abgeschwollen ist der immer noch nicht.

Holland in Not. Das Biesveih schaut von Wiemeringhausen auf Brunskappel

Tafel in Brunskappel. Schützen oder feste verkaufen. (archiv: zoom)
Tafel in Brunskappel. Schützen oder feste verkaufen. (archiv: zoom)

Das Bieseveih aus Wiemeringhausen hat heuer ins Nachbartal geschaut. Das Alter Ego des ehemaligen Ortsvorstehers macht sich Gedanken über die Grundstückspreise in Brunskappel, Wulmeringhausen und anderswo. Wir hoffen, die wie stets kryptischen Gedanken des Querdenkers richtig enschlüsselt zu haben.

Hier ein sehr ausführliches Zitat, welches mir hoffentlich keine Abmahnung einbringt.

Die Überschriften sind zwecks Gliederung von uns:

Niederländer kaufen Grundstücke hoch über dem Meeresspiegel
Die in unserem westlichen Nachbarland offenbar noch nicht ganz so heftig erodierende Mittelschicht nimmt … komplett Reißaus und kauft sich vornehmlich in sicherer Entfernung auf dem natürlichen Deich – also hier im Sauerland – eine alte, leerstehende Wohnimmobilie für eher wenig Geld.

Brunskappel und der Ruhrverband – neue Freundschaft unter alten Feinden
Im westlichen Nachbartal will man sich ja jetzt gemeinsam mit dem Haupt-Leerstands-Verantwortlichen, also ausgerechnet dem Ruhrverband, zusammentun und die leeren Gebäude auf den vollen Immobilien-Markt werfen. Dort drüben (i. e. in Brunskappel) hat man ja schon vor etlichen Jahren Erfahrung gesammelt – mit drohendem Hochwasser und steigenden Pegeln.

Vor 30 Jahren: Aufstand im Negertal gegen die geplante Talsperre des Ruhrverbandes
Die vor fast 30 Jahren eher durch die Erhitzung der Gemüter drohende Veränderung des reizvollen Negertals war allerdings kleinklimatisch begrenzt und der zu steigen drohende Fluss-Pegel hatte in erster Linie wasserwirtschaftliche und lokalpolitische, weniger klimatische Ursachen. Weshalb diese Gefahr auch damals vor einem ordentlichen Gericht und nicht durch Deichbau oder Massenflucht abgewendet werden konnte.

Alte Buden auf dem Immobilienmarkt: Gemeinsam mit dem Feind der Väter
Aber der heutigen Jugend ist das alles Schneeschmelze von gestern. Gemeinsam mit dem ehemaligen Feind der Väter will man es jetzt ernsthaft wissen, wie wenig die vielen maroden Buden noch wert sind. Dabei wird wohl offensichtlich vergessen, wie nicht nur der Immobilienmarkt sich regelt, nämlich: nach Angebot und Nachfrage!

Verramschen im Strudel des Wertverlustes
Mit jedem zum Verkauf angebotenen Leerstand sinkt (un)mittelbar auch der Wert des eigenen, noch bewohnten Heims. Nicht zu verwechseln mit dem laufenden Ratenkredit, dessen Höhe sich davon nicht beeindrucken lässt. Wenn erstmal ein richtig schöner Überblick herrscht und die schleichende Immobilien-Katastrophe transparent wird, dann lässt sich der Preis nicht mehr individuell verhandeln, dann kann man nur noch verramschen und flächendeckend gerät alles in den Strudel eines Wertverlustes.

Angebot verknappen – alte Buden kappen
„Dann muss man doch eigentlich genau das Gegenteil tun und das Angebot verknappen anstatt es zu erhöhen.“ ging es mir zwischen den Hörnern durch den Kopf. Die alten Buden müssten weg – aber richtig. Sie müssten ganz und gar vom Erdboden verschwinden und Platz machen, z. B. für öffentliche Räume im Rahmen einer innerdörflichen Flurbereinigung – wertschöpfend und nicht vernichtend.

Neue Bauplätze wie Sauer-Bier angeboten
Im flussabwärts liegenden Dorf unter’m Damm das gleiche Trauerspiel. Dort werden neue Bauplätze ebenfalls wie Sauer-Bier angepriesen. Aber wer will denn hier auf den Dörfern noch für teures Geld bauen, wenn man trotz billigem Grundstück den Wertverlust schon vor dem Tag des Einzugs mit dem drastischen Preisverfall eines Neuwagens nach der ersten Anmeldung vergleichen kann. Alle reden von Spanien oder von Amerika und sehen scheinbar nicht, dass wir hier die gleichen Sorgen haben (müssten).

Kein Dioxinskandal im Hochsauerland. Drei Fragen – drei Antworten.

Kollage erstellt mit dem Ransom Note Generator (zoom)
Kollage erstellt mit dem Ransom Note Generator (zoom)

1. Thema

Folgende Informationen erhielt Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) aufgrund seiner schriftlichen Anfrage vom 18.01.2011.

Der zuständige Sachbearbeiter der Kreisverwaltung antwortete auf die
Anfrage der SBL: „Lediglich ein Putenmastbetrieb im HSK stand unter dem
Verdacht, dioxinbelastetes Futtermittel eines niedersächsischen
Herstellers erhalten zu haben und wurde deshalb vorsorglich gesperrt.
“
Da die in den Proben nachgewiesenen Dioxingehalte deutlich unter den
EU-Grenzwerten lagen, hätte die Sperre des betroffenen Betriebes im HSK
wieder aufgehoben werden können. Es sei eine vollständige Freigabe des
Betriebes erfolgt.

Zur Frage der SBL, ob festzustellbar sei, wie viele dioxinbelastete
Produkte sich im Kreisgebiet noch im Handel befinden, lautet die
Antwort:
„Es gibt im HSK zurzeit keine Hinweise darauf, dass im HSK
Produkte mit einer höheren als der durchschnittlichen
Hintergrundbelastung an Dioxinen in Verkehr gelangt sind. Dem Veterinär-
und Lebensmittelüberwachungsamt liegen keine Rückruflisten bzgl.
dioxinbelasteter Lebensmittel vor.“

Laut einer Publikation im Internet liegt der zulässige Grenzwert der EU
bei Eiern und Putenfleisch bei 3 pg (Pikogramm) Dioxin pro Gramm Fett.
Anzumerken ist noch, dass der zulässige Dioxin-Genzwert sich nach Art
des Lebensmittels unterscheidet. So ist z.B. der zulässige Grenzwert für
Schweinefleisch niedriger angesetzt als der für Geflügel und Fisch. Der
Grund: Der Gesetzgeber geht davon aus, dass die Verbraucher in größeren
Mengen Schweinefleisch als Fisch verzehren.

2. Thema

Kontrollen in der Lebensmittelbranche erfolgen „risikoorientiert“

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) hatte im Zusammenhang mit dem
aktuellen Dioxin-Skandal bei der Kreisverwaltung nach der Häufigkeit der
Kontrollen und Probenahmen bei den produzierenden Betrieben und im
Handel gefragt.

Diese Frage kann die Kreisverwaltung nach eigener Aussage nicht
pauschal beantworten, da, Zitat: „Kontrollen und Probenahmen im
produzierenden Gewerbe bzw. im Handel risikoorientiert erfolgen. Bei
den Lebensmittelbetrieben im HSK werden auf Grund des
einwohnerbezogenen Schlüssels von 5 Proben je 1.000 Einwohner ca. 1.400
Lebensmittelproben risikoorientiert entnommen und untersucht. Je nach
Ergebnis der der bundeseinheitlichen Risikoanalyse beläuft sich die
Kontrollfrequenz der Betriebe von monatlich bis auf alle 3 Jahre.“

Nach den Angaben der Kreisverwaltung sind aktuell 3.507
landwirtschaftliche Betriebe registriert. Die Überwachung finde in der
Regel in Form einer Betriebsinspektion statt.

3. Thema

Ist die Personalsituation im Bereich der Lebensmittelüberwachung in
Anbetracht des aktuellen Dioxin-Skandals ausreichend?

Die Kreisverwaltung antwortete auf diese schriftliche Frage der
Sauerländer Bürgerliste:

„Die Personalsituation wird weiterhin als ausreichend angesehen. Zu
dieser Aussage wird ausdrücklich auf die im letzten Jahr erfolgte
Abstimmung im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten
verwiesen. Die kommunalpolitischen Gremien waren der Einschätzung der
Verwaltung gefolgt, wonach die personelle Ausstattung des Veterinär- und
Lebensmittelüberwachungsamtes als ausreichend angesehen wurde.“
Zum besseren Verständnis dieser Antwort ist zu ergänzen, dass am
08.10.2010 in der Kreistagssitzung über die Personalsituation in der
Lebensmittelüberwachung des HSK diskutiert worden ist. Laut einer
Berechnung der Landesregierung aus dem Jahr 2008 hatte der HSK nämlich
seinerzeit einen Personalfehlbedarf von 2,4 Lebensmittelkontrolleuren.
Die Situation hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Doch sowohl
die Mitglieder im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten wie
die Kreistagsmitglieder waren mehrheitlich der Ansicht, die von der
Landesregierung geforderte Aufstockung des Personals in der
Lebensmit-telüberwachung des Hochsauerlandkreises sei nicht
erforderlich. Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) war
anderer Auffassung, wurde aber überstimmt.

Das war, wie wir wissen, vor dem Bekanntwerden des Dioxin-Skandals. In
Anbetracht der sich mit schöner Regelmäßigkeit wiederholenden
Lebensmittelskandale täten Verwaltung und Kreistag gut daran, diese
Entscheidung zu überdenken! Das jedenfalls ist die Meinung der SBL.

Endlich wieder radeln. Hoffentlich bleibt das Wetter so wie es ist.

Mein Rad, mein Arbeitsweg, so kann es bleiben. (foto: zoom)
Im Gegenlicht: Mein Rad, mein Arbeitsweg, so kann es bleiben. (foto: zoom)

Seit gestern sitze ich wieder im Sattel – bei mildem sonnigen Februarwetter ein echter Zuwachs an Lebensqualität. Leider gibt es auf meiner Strecke keinen Radweg und immer noch einige Zeitgenossen, die mit weit über 100 Sachen die L 742 entlangbretzeln und auch schon mal ein gewagtes Überholmanöver in den Gegenverkehr oder in einer unübersichtlichen Kurve auf den Asphalt zaubern.

Beim Verzögern der Fahrgeschwindigkeit zum sicheren Überholen eine Radfahrers könnten ja immerhin 1 bis 3 Sekunden wertvoller Fahrzeit verloren gehen 🙁

Die Mehrzahl der Autofahrer hat sich in den letzten beiden Tagen sehr vernünftig verhalten. Hoffentlich bleibt es so. Von den anderen habe ich mir die eine Hälfte gemerkt und die andere Hälfte schon wieder vergessen. Mit den Jahren kennt man hier im Hochsauerland fast jeden Autofahrer anhand von Nummernschild, Autotype oder Fahrstil.

Von Zeit zu Zeit sehe ich auch andere Radfahrer auf der Straße. Oft grüßt man sich und manchmal kommt man auch ins Gespräch.

Es wäre schön, wenn ein Vielfaches an Velos unterwegs wäre. Wir würden ernster genommen.

Man sieht sich „On the Road“. Bleibt tapfer 😉