Gespenster auf der Hunau

Gespenster-Flechten. (foto: zoom)
Gespenster-Flechten. (foto: zoom)

Was dem Engländer seine Kornkreise, das sind dem Hochsauerländer seine kleinen Flechten-Gespenster auf der Hunau.

Die kleine Burschen habe ich erst bei Durchsicht der Schnappschüsse von Sonntag entdeckt.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Flechten repräsentieren eine bisher unbekannte Intelligenz.

2. Ein Wanderer hat mit dickem Daumen am Hunaustein herumgeporkelt.

3. Ich war es nicht.

Bleibt die Frage: Welcher Schelm gestaltet die grünblauen Symbionten zu Hunau-Geistern um?

Die Hunau am heutigen Sonntag: auf der Suche nach dem geschmolzenen Schnee.

Höchste Stelle auf der Hunau. (foto: zoom)
Höchste Stelle auf der Hunau. (alle fotos: zoom)

Heute habe ich mir erneut die Freiheit genommen, mir keine Gedanken über die Lokalpolitik oder den Sinn des Lebens zu machen, sondern mich auf die Suche nach dem Winter und seinem Begleiter, dem Schnee, zu begeben.

Mein Hintergedanke war, herauszufinden, wie es in Gebieten aussieht, die nicht mit Kunstschnee bedeckt sind, die aber von der Lage mit dem Winterberger Skikarussell vergleichbar, beziehungsweise sogar höher gelegen sind.

Loipe auf der Hunau Richtung Skilift. (foto: zoom)
Loipe auf der Hunau Richtung Skilift.

Schon gestern hatte ich nach einem Lauf bis auf 700 Meter Höhe, abseits der Schneekanonen, behauptet:

„Allein der Kunstschnee lässt die Lifte in Winterberg laufen.“

Heute sehe ich es nach einem lockeren Zweistunden-Lauf durch die bis zu 818 Meter hohe Landschaft um die Hunau immer noch so.

Viele Wege waren völlig schneefrei. Die Parade-Loipe des Hochsauerlandes auf der Hunauspur, die bis auf 818 Meter emporführt, ist weggeschmolzen. Der Schnee auf dem Foto rechts ist nur deswegen noch vorhanden, weil er durch das Loipenspurgerät gepresst wurde.

Der Skihang in Bödefeld. Trotz laufender Lifte - sehr übersichtlich. (foto zoom)
Der Skihang in Bödefeld. Trotz laufender Lifte - sehr übersichtlich. Rechts eine Schnee-Kanone.

Die Hunausspur führt bis an den Kopf des Bödefelder Skihangs, über den ich am 31. Januar letzten Jahres hier im Blog geschrieben hatte.

Heute konnte ich die Skifahrer dort oben an meinen beiden Händen abzählen.

Der Ski-Tourismus in Winterberg scheint zur Zeit erfolgreich. Neue Großprojekte wie das Oversum und der Ferienpark Landal  haben sich in der Stadt  rund um den Wintersport angesiedelt.

Winterberg hat in der Konkurrenz mit dem benachbarten hessischen Willingen Boden gut gemacht, zumal eine der Willinger Kernmarken, der Skisprung, gerade den Bach abgeht.

Kunstschnee hat es möglich gemacht. Aber was wird geschehen, wenn die Winter noch unvorhersagbarer werden. Skifahren auf echtem Schnee ist nicht zu vergleichen mit dem Abfahren auf  gepresstem und verharschtem Kunstschnee.

Der Ski-Tourismus im Hochsauerland ist auf Kante genäht.

1. Mai: Barrikaden auf der Hunau

Barrikaden auf der Hunau (foto: zoom)
Barrikaden auf der Hunau (foto: zoom)

Wenn im Sauerland irgendetwas zweimal geschieht, dann ist das Tradition. Schon im letzten Jahr langte die Kraft nur bis hinauf zur Hunau. Dieses Jahr sollte es entweder zur zentralen DGB-Kundgebung in Essen oder zum Euromayday in Dortmund gehen.  Das war wohl nichts Herr Zoom. Große Klappe und nix dahinter? Nee! Virus.

Mal abgesehen davon, dass Schalke seit einigen Spieltagen aktiv die Meisterschale abgewehrt hat, gefielen mir die Reden von DGB Sommer und Verdi Bsirske ganz gut.

Gewerkschaftliche Positionen werden in der Öffentlichkeit wieder wahrgenommen.  Der Neoliberalismus a la Westerwelle und Konsorten, die sich das Geschichtsmäntelchen der Moderne umgehängt hatten, steht hoffentlich bald nackt und bloß dort,  wo er hin gehört: auf irgendeiner Müllhalde der Geschichte.

Lange genug sind solidarische Organisationen von den Smart-Boys der Derivat-Ökonomie als Steinzeit-Auslauf-Modelle lächerlich gemacht worden.

Geschichte wird von Menschen gemacht. Margaret Thatchers Sieg wird sich als kurze historische Farce erweisen.

Vielleicht müssen wir demnächst noch mit Arthur Scargills Rache leben. Aber irgendwann wird es weiter gehen. Richtung Demokratie.

Cetero Censeo: Rüttgers sollte abgewählt werden.

Schnee: Blog- und Twitterausfall bei zoom ;-) wg. Skifahren

Wandbild am Bödefelder Ski-Lift (foto: zoom)
Wandbild am Bödefelder Ski-Lift (foto: zoom)

Wer am Wochenende im Hochsauerland Ski fahren will, sollte sich antizyklisch verhalten und beispielsweise sehr früh aufstehen. Es  könnte darüber hinaus entspannter sein, nicht dem Treck der Ski-Verrückten aus NL und dem Ruhrgebiet  blindlings über die B 480 nach Winterberg zu folgen. Gerade jetzt, wo der Schnee im Überfluss die Hänge bedeckt, lohnt es sich, abseits gelegene Ski-Gebiete aufzusuchen.

Für mäßig begnadete Ski-Abfahrer, zu denen sich auch der Autor zählt, ist beispielsweise das Skigebiet an der Hunau bei Bödefeld zu empfehlen.

Die Abfahrt ist in jedem Abschnitt problemlos zu bewältigen. Da es sich bei der Hunau, nach Aussagen der Betreiber, um die längste Piste des Hochsauerlandes handelt, bleibt während der Abwärtsschwünge, -pflüge oder bögen, Zeit und Muße, an der Technik zu feilen.

Der längste von drei Schleppliften zuckelt auf einer Strecke von über 1300 Metern auf eine Höhe von fast 800 m. Rauf- und runter dauert es für den Durchschnittsamateur ‚mas o menos‘ 20 Minuten.

Am oberen Austieg sah es heute am späten Vormittag so aus:

Fast so hoch wie der Kahle Asten: Oberer Ausstieg des Huanau Skilifts bei Bödefeld (foto: zoom)
Fast so hoch wie der 'Kahle Asten': Am oberen Ausstieg des Hunau Skilifts bei Bödefeld (foto: zoom)

Mehr Informationen gibt es auf der Website der Hunaulift Betreiber.

Schnee am Großen Bildchen

Der Parkplatz am Großen Bildchen heute mittag
Der Parkplatz am Großen Bildchen heute mittag

Heute Mittag schien die Sonne. Die Temperatur betrug -2° Celsius. Ein paar Zentimeter Schnee lagen in 700 bis 800 Meter Höhe auf der Hunau. Nicht genug, um Ski zu fahren, aber auch nicht zu viel, um das Joggen zu verhindern. Ganz im Gegenteil es macht Spass, bei diesen Verhältnissen im Wald zu laufen.

Auf dem Weg zu Hunau
Auf dem Weg zu Hunau

Auf dem Bild ist der Parkplatz am Großen Bildchen zu sehen. Das ist ein Bildstock, der sich auf der Höhe zwischen Altastenberg, Rehsiepen und Siedlinghausen befindet.

In der Mitte des Bildes(oben) kann man den Eingang zum Wander- / Skiweg „Hunauspur erahnen. Der Weg(links) führt zum Hundegrab und von dort aus weiter zum Kopf des Bödefelder Skilifts. Na, ja – es gibt auch hundert andere Möglichkeiten und Strecken.

An Tagen wie dem Heutigen, sollte man Massen von Touristen in dieser wunderschönen Gegend erwarten, doch sie lassen meine Lieblingsstrecken links liegen und brausen aus den Niederlanden und dem Ruhrgebiet direkt nach Winterberg, in die Kernstadt.

Dort kann man nämlich „shoppen“ 😉

Der Beweis: -2 Grad Celsius um die Mittagszeit (alle Fotos: zoom)
Der Beweis: -2 Grad Celsius um die Mittagszeit (alle Fotos: zoom)

Schnee in Winterberg? Reality Check oder: Gucken wir doch mal nach …

Kein Schnee am Irreplatz 800 Meter über NN am Bödefelder Skilift (foto: zoom)
Kein Schnee am Irreplatz 800 Meter über NN am Bödefelder Skilift (foto: zoom)

Heute morgen hörte ich von Schnee-Regen in Winterberg. Auch zeigte mein kleines Wetterbildchen rechts unten auf unserer Website Schneeflocken.

Wenn in Winterberg weißer Regen fällt, dann muss es 200 Meter höher, auf der Hunau, richtig weiß schneien.

Habe ich gedacht und bin auf flinken Sohlen mit Raum greifenden Schritten auf die hohen Höhen des Hochsauerlandes gelaufen.

Auf der Hunau-Spur -siehe auch hier im Blog– hastete ich durch Nebelschwaden und patschte in feuchte Pfützen, aber von Schnee war keine Spur zu sehen.

Das Kreuz am Irreplatz 800 Meter über Normal Null: Kein winterliches Weiss, sondern moosiges Grau-Braun.

Ein perfekter Novembermorgen.

Maifeiertage: Demonstrieren oder Privatisieren

Schilderbaum am Parkplatz "Großes Bildchen"
Schilderbaum Parkplatz „Großes Bildchen“ am Kreuzungspunkt zwischen Altastenberg, Rehsiepen und Siedlinghausen.

So ist das mit den Maifeiertagen – die einen protestieren und die anderen privatisieren:

Es fanden keine Mai-Demonstrationen im Hochsauerlandkreis statt. Die wuchtige Faust der Arbeiterklasse schloss sich um Bratwürste und Bierflaschen. Hier gibt es keine Latsch-Demos, hier wird gewandert.

Ich frage mich, wie lange das noch so bleiben wird, denn auch in der heilen Welt rund um den Kahlen Asten müssen viele Kollegen „kurzarbeiten“, viele Betriebe hängen am Tropf der Autoindustrie.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle eine Ahnung von dem haben, was auf uns zukommen kann. Na, ja … eine Ahnung vielleicht, aber …

… eigentlich könnte man wieder erleichtert denken: „Och, vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm. Bei der Schweinegrippe scheint es auch noch mal gut zu gehen. Es sterben meist nur Mexikaner im besten Mannesalter …“

Update:

Von 140 Mitarbeitern will sich die Firma in Meschede trennen – und zwar schnell. Bis zum 15. Juni sollen die betroffenen Mitarbeiter eines der Abfindungsangebote annehmen. Mitarbeiter, die sich bis zum 15. Mai entschließen, können eine doppelt so hohe Abfindung erwarten wie derjenigen, die noch bis zum Ende der Frist warten wollen. Das ist einer Mitarbeiter-Information vom 30. April zu entnehmen. Alles weitere bei den Sauerlandthemen


Ganz nett ist es abseits der sozialen Verwerfungen und konjunkturellen Dellen auf den Wanderwegen rund um das „Große Bildchen“ (siehe Bildunterschrift oben) zu schweifen:

Hunau und Hundegrab, Nasse Wiese und Rauer Bruch: Übersichtskarte am "Großen Bildchen"
Hunau und Hundegrab, Nasse Wiese und Rauer Bruch: Übersichtskarte am „Großen Bildchen“

Um über die Probleme dieser Welt nachzudenken, kann man vom Parkplatz „Großes Bildchen“ (roter Kreis!) , den dicken gelben Wanderweg über die Negerquelle zum Hundgrab mit den Wanderstiefeln, Laufschuhen oder dem Mountaibike, begehen, belaufen oder befahren.

Die Negerquelle liefert, wie hoffentlich dem Leser oder der Leserin bekannt(ganz am Ende des Artikels ), einen guten Teil Wasser aus 800 Meter Höhe via Namenlose und Ruhr ins Ruhrgebiet.

Auf 811 Meter Höhe über Normal Null liegt idyllisch das Grab der Schweisshündin Isolde von der Hunau, deren Loblied dortselbst in Stein gemeißelt nachzulesen ist:

Hier ruht auf 811 Metern ü. NN: Schweißhündin Isolde von der Hunau
Hier ruht auf 811 Metern ü. NN: Schweißhündin Isolde von der Hunau

Wir legen hier nach 2,6 Schweiß treibenden Kilometern eine Pause ein, da es recht lange dauert den Grabstein zu entziffern.

Aber schon nach dieser kurzen Strecke im raunenden deutschen Denkerwald gewinnt der Wanderer oder Jogger rund um den 1. Mai Erkenntnisse, die sich selbst in verdünnter Form zur Anfachung mindestens der Weltrevolution, aber höchstens zur Verbesserung an einigen Ecken und Enden dieses Planeten eignen.

Wir verlassen das Hundegrab und die Mai-Revolution und gelangen zur „Nassen Wiese“, aber das ist ein völlig anderes Thema, und außerdem muß morgen gearbeitet werden.