Freut ihr euch schon auf den Winter? Auf der Hunau-Loipe fehlt nur noch der Schnee.

Hunauspur
Der Einstieg in die Hunau-Loipe am „Großen Bildchen“ (foto: zoom)
Freut ihr euch auch schon auf den Winter? Auf den ersten Schnee?

Bei mir hält sich die Vorfreude in Grenzen, da ich mit den Gedanken immer noch im Spätsommer festhänge. Heute habe ich beim Laufen auf der Hunau voller Erstaunen bemerkt, dass sich sogar schon der Herbst dem Ende zuneigt. Die Wegweiser für die Skilangläufer sind aufgestellt und die Temperaturen liegen bei 3° über Null.

Jetzt fehlt nur noch der Schnee, oder?

Laufen im Hochsauerland: die Hunau ist (fast) wieder schneefrei … heute Negerquellen, Hundegrab und Hunauspur.

Die Negerquellen
Die Negerquellen (alle fotos heute: zoom)

Der Regen und schließlich der warme Wind haben auch in den Höhenlagen des Hochsauerlandes den Schnee bis auf ein paar Reste in den üblichen verdächtigen Lagen -Skipisten, schattige Berghänge- weitgehend abgeschmolzen.

Während auf der schmalen, kurvenreichen Straße von Siedlinghausen hoch zum Großen Bildchen Schwärme von MotorradfahrerInnen mit Lust und Laune ihr Leben im Frühlingswind riskierten, bin ich zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Hunau gelaufen.

Stadt- und Flachlandjogger, die in der vorteilhaften Position sind, ihre Laufstrecken selbst im Winter unendlich zu variieren,  können sich nicht vorstellen, wie unendlich öde und monoton die Lauferei im Hochsauerland zum Ende des Winters wird. Jedes Training findet auf den wenigen schneefreien Strecken, die man noch betreten kann ohne tief einzusinken, statt. Die Monotonie macht müde.

Hunauspur
Abzweig zur Hunau: ein bisschen Schnee ist immer, aber man kann durchlaufen …

Jetzt also ist die Hunau frei, zumindest soweit, dass man wie die Städter und Flächländer erneut sein Netz von Laufwegen zur Verfügung hat.

Hunauspur Richtung Fredeburg
Auf der Hunauspur Richtung Fredeburg

Kurz innehalten,  die alte Schweißhündin Isolde von der Hunau besuchen und dann zurück zum Großen Bildchen.

Hundegrab auf der Hunau
Das Hundegrab auf der Hunau. Zeit um ein paar Sekunden innezuhalten.

Vielleicht hole ich nächstes Wochenende das Mountainbike aus dem Keller. Im Hochsauerland man muss sich sputen. Der nächste Winter kommt früher als du denkst. Erschreckend: Bis zur Sommersonnenwende haben wir nur noch einen Komplett-Monat, nämlich den Mai.

Dann geht es schon wieder bergab, bevor es so richtig bergauf gegangen ist 😉

Die Hunau am heutigen Sonntag: auf der Suche nach dem geschmolzenen Schnee.

Höchste Stelle auf der Hunau. (foto: zoom)
Höchste Stelle auf der Hunau. (alle fotos: zoom)

Heute habe ich mir erneut die Freiheit genommen, mir keine Gedanken über die Lokalpolitik oder den Sinn des Lebens zu machen, sondern mich auf die Suche nach dem Winter und seinem Begleiter, dem Schnee, zu begeben.

Mein Hintergedanke war, herauszufinden, wie es in Gebieten aussieht, die nicht mit Kunstschnee bedeckt sind, die aber von der Lage mit dem Winterberger Skikarussell vergleichbar, beziehungsweise sogar höher gelegen sind.

Loipe auf der Hunau Richtung Skilift. (foto: zoom)
Loipe auf der Hunau Richtung Skilift.

Schon gestern hatte ich nach einem Lauf bis auf 700 Meter Höhe, abseits der Schneekanonen, behauptet:

„Allein der Kunstschnee lässt die Lifte in Winterberg laufen.“

Heute sehe ich es nach einem lockeren Zweistunden-Lauf durch die bis zu 818 Meter hohe Landschaft um die Hunau immer noch so.

Viele Wege waren völlig schneefrei. Die Parade-Loipe des Hochsauerlandes auf der Hunauspur, die bis auf 818 Meter emporführt, ist weggeschmolzen. Der Schnee auf dem Foto rechts ist nur deswegen noch vorhanden, weil er durch das Loipenspurgerät gepresst wurde.

Der Skihang in Bödefeld. Trotz laufender Lifte - sehr übersichtlich. (foto zoom)
Der Skihang in Bödefeld. Trotz laufender Lifte - sehr übersichtlich. Rechts eine Schnee-Kanone.

Die Hunausspur führt bis an den Kopf des Bödefelder Skihangs, über den ich am 31. Januar letzten Jahres hier im Blog geschrieben hatte.

Heute konnte ich die Skifahrer dort oben an meinen beiden Händen abzählen.

Der Ski-Tourismus in Winterberg scheint zur Zeit erfolgreich. Neue Großprojekte wie das Oversum und der Ferienpark Landal  haben sich in der Stadt  rund um den Wintersport angesiedelt.

Winterberg hat in der Konkurrenz mit dem benachbarten hessischen Willingen Boden gut gemacht, zumal eine der Willinger Kernmarken, der Skisprung, gerade den Bach abgeht.

Kunstschnee hat es möglich gemacht. Aber was wird geschehen, wenn die Winter noch unvorhersagbarer werden. Skifahren auf echtem Schnee ist nicht zu vergleichen mit dem Abfahren auf  gepresstem und verharschtem Kunstschnee.

Der Ski-Tourismus im Hochsauerland ist auf Kante genäht.

Die Negerquellen sind -> hier

Vom Großen Bildchen Richtung Nasse Wiese: Grenzstein an den Negerquellen
Vom „Großen Bildchen“ Richtung „Nasse Wiese“: Grenzstein an den Negerquellen

Dieser Schnadestein (Grenzstein) sitzt zwischen  Siedlinghausen und  Rehsiepen auf der Höhe der Hunauspur. Wie ich Anfang Mai schon schrieb, fließt die Neger, deren Quellgebiet auf der anderen Seite des hier sichtbaren Weges beginnt, vor Olsberg, bei Steinhelle, mit der Ruhr zusammen.

Glück gehabt „Negerbarone„.

Der Frosch ist das Kennzeichen des Ortes Siedlinghausen. Dort, 400 Meter tiefer im Tal, mündet die „Namenlose“ in die Neger, die aber weiterhin unbeirrt durch Brunskappel und Wulmeringhausen als „Neger“, die Schwarze, die Wilde, die Reißende, dahin plätschert.