Meschede: SPD trifft sich mit Gegnern des neuen Ostrings

Das Gebäude an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg wird dem geplanten Kreisverkehr am Ostring weichen müssen. Bislang werden die Räume u.a. von dem Portugiesischen Verein in Meschede genutzt. (foto: spd)
Das Gebäude an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg wird dem geplanten Kreisverkehr am Ostring weichen müssen. Bislang werden die Räume u.a. von dem Portugiesischen Verein in Meschede genutzt. (foto: spd)

Meschede. (spd) Vertreter der Ratsfraktion und des Mescheder Ortsvereins der SPD haben sich mit Gegnern der neuen Ruhrbrücke am Ostring getroffen. Bei einer gemeinsamen Ortsbesichtigung erläuterten Anwohner ihren Protest gegen den geplanten Brückenschlag zwischen Kolping- und Fritz-Honsel-Straße.

Die betroffenen Anwohner zeigten sich besorgt über die zu erwartende Verkehrslärmbelästigung im Bereich der Kolpingstraße und dem Mühlenweg.

Direkte Anbindung der Firma Honsel an die B7

„Die Lärmbelästigung durch den Schwerlastverkehr der Firma Honsel ist bereits jetzt erheblich. Es steht außer Frage, dass der bereits im Bau befindliche direkte Anschluss der Firma Honsel an die Briloner Straße (B7) so rasch wie möglich erfolgen sollte“, erklärte Daniel Köhne, Vorsitzender des Mescheder Ortsvereins. Unabhängig von den Planungen einer neuen Verkehrführung durch die östliche Innenstadt, wäre dies ein wichtiger Schritt um den Bereich verkehrs- und lärmtechnisch spürbar zu entlasten, waren sich die Sozialdemokraten einig.

Köhne gab allerdings zu bedenken, dass man nur den öffentlichen Druck auf die Firma Honsel erhöhen könne, aber keine Möglichkeit habe, die rasche Umsetzung einzufordern. Er betonte weiterhin, dass nach dem jetzt vorliegenden Gutachten der Verkehr in allen innerstädtischen Bereichen abnehmen werde.

Vereinshaus muss neuem Kreisverkehr weichen

Gravierende Auswirkungen hat das geplante Bauvorhaben am Ostring u.a. auch für den Portugiesischen Verein in Meschede. Die derzeitige Unterkunft an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg müsste dem neuen Kreisverkehr weichen. SPD-Fraktionsmitglied Werner Lux betonte, dass man sich darum bemühen wolle eine adäquate Alternative für den aktiven Verein mit rund 150 Mitgliedern zu finden. Allerdings räumte er ein, dass sich ein vergleichbares Objekt in direkter Innenstadtlage vermutlich kaum finden lasse.

Leistungskürzungen und Steuererhöhungen befürchtet

Verwundert zeigten sich Gegner des Ostrings über die Finanzierung des Bauvorhabens. Man könne sich nicht erklären, woher die hochverschuldete Kreisstadt das Geld für den Neubau der Brücke und die damit einhergehenden Straßenerweiterungen nehme. Die Anwohner befürchten infolge des gewaltigen Bauprojektes weitere Kürzungen der Leistungen im Sozialbereich und zusätzliche Steuer- und Gebührenerhöhungen.

SPD-Fraktionschef Reinhard Schmidt betonte, dass seine Fraktion weiteren Kürzungen der freiwilligen Leistungen im Sozialbereich auf keinen Fall zustimmen werde. Die hohen Kosten des Projekts müsse man aber im Zusammenhang mit den Fördergeldern der Regionale 2013 sehen. „Für Meschede wird sich in absehbarer Zeit keine zweite Gelegenheit bieten, ein Infrastrukturprojekt in dieser Größenordnung umzusetzen. Dementsprechend ist die enorme finanzielle Förderung durch das Land eine einmalige Chance, Meschede zukunftsfähig zu machen“, so Schmidt.

Regionale-Projekt nur im Gesamtpaket

Die Mescheder Sozialdemokraten zeigten Verständnis für die Sorgen der Anwohner in der Kolpingstraße und dem Mühlenweg. Allerdings sei es nicht möglich, den geplanten Brückenbau losgelöst vom gesamten Mescheder Regionale-Projekt zu betrachten. „Wir waren vom Gesamtprojekt überzeugt und dazu stehen wir auch weiterhin“, so Reinhard Schmidt.

Weitere Informationen zum Regionale-Projekt der Stadt Meschede auf www.wissenwasserwandel.de.

4 Gedanken zu „Meschede: SPD trifft sich mit Gegnern des neuen Ostrings“

  1. Wieder einmal wenden sich Bürger hoffnungsvoll und vertrauensvoll mit einem wichtigen Anliegen aus ihrem Lebensbereich an ihre Volksvertreter.
    Wieder einmal werden sie bitter enttäuscht!
    Denn, klopft man obigen Artikel auf Gehalt ab, bleibt wie leider allzu oft in unserem Land nur „heiße Luft“ und das von der SPD, die als größte Oppositionspartei im Mescheder Rat eine besondere Verantwortung trägt.

    So geht Politik mit Bürgern in Meschede um.
    Arme Bürger, armes Meschede.

  2. Also:

    Wenn von einer bisher zweispurigen Brücke eine Fahrbahn wegfällt und das beauftragte Verkehrsgutachten auf das geringer werdende Verkehrsaufkommen hinweist und zu folgender Aussage kommt:

    Selbst wenn die Zahl der Menschen mit Kraftfahrzeug noch einmal ansteigen werde, sei in Meschede generell damit zu rechnen, dass Fahrleistung und Verkehrsaufkommen um acht Prozent sinken würden. Auch bundesweit stagnieren die Verkehrszahlen seit 2000.
    „Das Aufkommen wird durch die demografische Entwicklung langfristig abnehmen“, so die Verkehrsexperten des Planungsbüros. Für Meschede rechnen sie mit einer Bevölkerungsabnahme um zehn Prozent bis 2025 und beziehen sich dabei auf Daten des Landesamts für Information und Technik in Nordrhein-Westfalen.

    Dann ist das Fazit der Verwaltung und der Stadtratsmitglieder sich für eine gigantische zweispurige Brücke zu entscheiden und die – wegen des geringer werdenden Verkehrsaufkommen – aus Sicherheitsgründen mit einem Kreisel zu versehen (Stadtbaurat Martin Dörtelmann).

    Da solche Gedankengänge und Handlungsweisen nicht ansatzweise nach zu vollziehen sind, bleibt mir nur die Frage offen :
    Warum wollen die Verantwortlichen Meschede weiter wirtschaftlich in die Knie zwingen und der Stadt mit einer Betonbrücke nachhaltig für Jahrzehnte Schaden zufügen.
    Für den Verkehr braucht es diese zweispurige Brücke nicht, weil der nach einem Gutachten nicht da ist.

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