Radstrecke nach Dortmund: Lücke zwischen Unna und Do-Wickede endlich gestopft

Drückt heute meine Stimmung aus: Graffito an der Waschbetonmauer hinter dem Knappschaftskrankenhaus. (foto: zoom)
Drückt heute meine Stimmung aus: Graffito an der Waschbetonmauer hinter dem Knappschaftskrankenhaus vor Dortmund. (foto: zoom)
Ich habe mich heute Morgen für eine Radtour nach Dortmund statt Marburg entschieden, und das war gut so.

Endlich ist nach vielen Fehlversuchen die Lücke zwischen Unna und Dortmund-Wickede geschlossen. Nie mehr auf der Raser-Hauptstraße durch Unna-Massen radeln!

Ich muss mich bei dem netten Radfahrer bedanken, den ich zufällig am Ortsausgang in Unna getroffen habe und der mir dann die ruhigen Nebenwege nach Do-Wickede zeigte.

Allein hätte ich die verzwickte Strecke nicht gefunden.

Ab hier bin ich schon so oft gescheitert, aber heute war "Kairos-Tag" ;-) (foto: zoom)
Ab hier bin ich schon so oft gescheitert, aber heute war „Kairos-Tag“ 😉 (foto: zoom)

Mit dem heutigen Tag ist mein persönlicher Radweg nach Dortmund „rund“.

Alles weitere -Bilder, Berichte, Gesprächsprotokolle- später.

Tourenrad-Saisonabschluss: Marburg oder Dortmund?

Weiße Wolken über dem Dortmunder U (foto: zoom)
Weiße Wolken über dem Dortmunder U (foto: zoom)

Heute Abend zappele ich ziemlich nervös vor dem Notebook herum. Morgen soll das Wetter noch einmal alles geben, und da frage ich mich, wohin meine Sommersaison-Abschluss-Radtour gehen soll: Marburg oder Dortmund?

Für Dortmund spricht die Anbindung an das Schienennetz. Ich könnte am späten Nachmittag mit dem Zug zurück ins Sauerland fahren.

Die Strecke nach Marburg bietet ruhiges Radeln von Winterberg bis Allendorf auf den alten Bahntrassen. Dann muss ich nur noch über die Eder-Lahn-Wasserscheide hinter Birkenbringhausen keulen und auf dem Lahnradweg eine ruhige Pedale bis zum Café Vetter treten.

Die Lahn in Marburg. (foto: zoom)
Die Lahn in Marburg. (foto: zoom)

Öffentliche Verkehrsmittel von Marburg bis Winterberg? Eine „Weltreise“.

Urbanität oder Flussromantik?

Ich entscheide mich morgen früh.

Als Blogger mit der SPD auf dem Rothaarsteig – total korrupt, oder?

Am ende ging es nur noch abwärts. Dirk Wiese und GenossInnen am Sahnehang (foto: zoom).
Am Ende ging es nur noch abwärts. Dirk Wiese (vorn) und GenossInnen am Sahnehang (foto: zoom).

Regelmäßige Leser des Blogs wissen, dass ich Pressemitteilungen (PMs) veröffentliche. Nun sind PMs nicht als kritische Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand gedacht, sondern als Werbung für die Zwecke des Absenders. Das muss man wissen.

Wenn ich Zeit habe, und mich die Inhalte einer Pressemitteilungen interessieren, recherchiere ich den Hintergrund oder gehe einfach zur beworbenen Veranstaltung.

Heute bin ich mit der Hochsauerländer SPD von Schanze nach Altastenberg gewandert. Das passte ganz gut. Der Sommer ging zu Ende und der Regen war noch nicht da.

Waldgespräche mit Wurst und Käse unter dem SPD-Baldachin.
Waldgespräche mit Wurst(links), Käse sowie Mineralwasser (links und rechts) unter dem SPD-Baldachin.

Auf den 17 Kilometern konnte ich viele kleine Gespräche führen. Wer mich kennt, weiß, dass mir Gespräche Spaß machen.

SGV-Wanderführer Ernst Grimberg aus Schmallenberg hat mich mit seinen Beschreibung der Geschichte des Rothaarsteigs fasziniert. Gelernt habe ich sehr viel über Grenzen im Rothaargebirge. Die Grenze zwischen Wittgenstein und dem kurkölnischen Sauerland. Die unsichtbaren Grenzen zwischen Gemeinden und das grenzüberschreitende Leben der Wisente.

So funktionieren die Wegmarkierungen. SGV-Wanderführer Ernst Grimberg kennt sich aus.
So funktionieren die Wegmarkierungen. SGV-Wanderführer Ernst Grimberg kennt sich aus.

Über die Grenzen zwischen Schermbek und Alt-Schermbek am Niederrhein hat mich der erstaunlich humorvolle Sunderander Bürgermeister Ralph Brodel unterrichtet.

Was ich sonst noch erfahren habe:

ein Leben in Kanada

Schulen und Kultur in Berlin

Braunkohle in Garzweiler

Jede Macht ist endlich

Inschrift an einer der Skulpturen auf dem Waldskulpturenweg.
Inschrift an einer der Skulpturen auf dem Waldskulpturenweg.

Atommüll in Asse

Urlaubsparadies Rügen

Schulpolitik in Winterberg

Bergleute in Ramsbeck

Bier brauen in Siedlinghausen

Zertifizierung von Wanderwegen

E-Mountainbikes

Jugendherbergen in Bayern

Das Leben in Bottrop

….

sowie der Klatsch und Tratsch, der nicht in ein öffentliches Blog gehört.

Heute hat hier niemand die Schuhe ausgezogen.
Heute hat hier niemand die Schuhe ausgezogen.

Das könnte man bestimmt auch alles bei der CDU erleben, aber die hat mich noch nicht zu einer Wanderung eingeladen 😉

Mit der FDP unterhalte ich mich gerne im örtlichen Buchladen.

Grüne, Linke oder so gibt es in Winterberg nicht in organisierter Form.

Um der Transparenz zu genügen, muss ich zum Schluss erwähnen, dass ich von der SPD auf der Wanderung folgendes angenommen habe:

1 Banane
2 Becher Mineralwasser
2 Stücke Salzgebäck
1 Currywurst
1 Pott Kaffee

Total korrupt, oder?

New York – Siedlinghausen. Erfrischt. Sorry Frank, I could not resist raiding the fridge!

Die "Statue of Liberty" von der Fähre nach Staten Island aus gesehen. (foto: zoom)
Die „Statue of Liberty“. Blick von der Fähre nach Staten Island. (foto: zoom)

Nach mehr als drei Wochen Urlaub in den USA sind wir gestern wieder in Siedlinghausen eingetroffen.

3127 Meilen sind wir auf mehr oder weniger geraden Wegen mit dem Mietwagen von Dallas nach New York gefahren.

Die (Übernachtungs-)Stationen waren:

  • Shady Shores/Texas
  • Eureka Springs/Arkansa
  • Springfield/Illinois
  • Chicago/Illinois
  • Marquette/Michigan
  • Houghton Lake/Michigan
  • Detroit/Michigan
  • Somerset/Pennsylvania
  • Charlottsville/Virginia
  • Arlington/Virginia mit Washington DC
  • Philadephia/Pennsylvania
  • New York City/New York

Mit jedem Ort und jeder Fahrt verbinden sich nach dem Urlaub viele Geschichten, und -keine Angst- die werde ich hier nicht erzählen, denn in meinem Kopf ist die Reise noch lange nicht „Blog-gerecht“ aufbereitet.

Die eigentliche Motivation für unsere Reise war der Wunsch, alte Freunde wiederzusehen, und die wohnen halt etwas verstreut über die USA.

Flug und Mietwagen haben wir über die reiselaube in Olsberg gebucht, der Rest wurde in Heimarbeit oder spontan auf dem Weg geplant.

Trump, RNC und DNC

Von uns völlig ungeplant, fanden während unseres Aufenthalts die Parteitage der Republikaner und anschließend der Demokraten statt. Wir haben die Reden und die Berichterstattung in den Medien sehr intensiv verfolgen können. Ein Glücksfall, denn die US-Medien sind besser als ihr Ruf, nein besser als die bundesdeutschen Zeitungen und Fernsehsendungen.

Wenn man ein paar Tage die New York Times gelesen hat, kann man die taz/FAZ/Welt nur noch zum Einwickeln von Fisch verwenden. Die Talkshows in ARD und ZDF sehen nach MSNBC aus wie Gymnasiasten-TV aus der Provinz.

Klar gibt es in den US-Medien auch unendlich viel Müll, aber niemand zwingt mich den Mist anzugucken oder zu lesen.

Erschrocken war ich über die Ähnlichkeiten von Trump und der AfD. Der gleiche Bullshit[1], die selbe Verdrehung der Realitäten. Willkommen in der globalen Parallelwelt der Lügen.

Am 5. August hatte dieses Blog seinen 8. Geburtstag.

Ich überlege mir von Jahr zu Jahr, von Rechtsanwalt zu Rechtsanwalt, ob ich mir das Hobby überhaupt noch leisten soll, aber irgendwie habe ich den Ehrgeiz die ZEHN zu erreichen.

Was habe ich am Blog-Geburtstag gemacht?

  • Wir haben bei Freunden in Charlottsville/VA übernachtet. Ein schwül-heißer Tag, der mit Platzregen begann.
  • Im Violet Crown haben wir uns für 11 Dollar „Jason Bourne“ angeguckt. Action. Daumen hoch.
  • Danach bin ich zu Fuß zum besten Schwimmbad des Urlaubs gegangen(!): Washington Park Pool. Endlich ein 25-Meter Becken mit zwei abgetrennten Schwimmbahnen. 1500 Meter = 30 Doppelbahnen.
  • Dr. Seuss Musical im Live Arts Theater.
  • Burger und Beer bei Miller’s in der Fußgängerzone von Charlottsville.
  • DIE Bier-Entdeckung: Vienna Style Lager. Sorry Frank, I could not resist raiding the fridge!

Ich denke, dass dies eine würdige Geburtstagsfeier war.

Schluss jetzt. Der Flug von New York nach Frankfurt war anstrengend, mehr Käfig-Haltung als Reise, aber zum Glück haben wir in Siedlinghausen ein wunderschönes Freibad. Dort bin ich nach der Landung (fast) tout suite ins Wasser gesprungen.

Hilft gegen Jetlag: Freibad Siedlinghausen. (foto: zoom)
Hilft gegen Jetlag: Das Freibad Siedlinghausen gestern, nach meinen 1000 Metern. (foto: zoom)

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[1] How we let the phoneys take control and debase the language of politics: http://www.theguardian.com/politics/2016/aug/13/political-lies-donald-trump-post-truth-politics

Spirit of Chicago … vom Lake Michigan zum Lake Superior

Schnappschuss am Navy Pier in Chicago. (foto:zoom)
Schnappschuss am Navy Pier in Chicago. (foto: zoom)

In Chicago habe ich meinen „Urlaubs-Spirit“ gefunden.

Meine Erfahrung von vielen Fahrten: Du kommst erst am 10. Tag auf deiner Reiseroute an, die Krise am 3. Tag inklusive.

Der Urlaub beginnt am Tag 11.

Am 10. Tag bin ich im Lake Michigan eine 3/4 Meile geschwommen. Start: Ohio Street Beach. Feiner Sand. Strand. Angenehmes Wasser.

Heute, am 11. Tag, haben wir Marquette am Lake Superior erreicht.

19°C – endlich entspannt im Freien flanieren und nicht von Klimaanlage zu Klimaanlage die Sehenswürdigkeiten „abarbeiten“.

Gestern habe ich die Reden von Michael Bloomberg und Barack Obama auf MSNBC verfolgt.

Bloomberg hat Trump als Unternehmer zerfetzt, Obama hat ihn politisch zerbröselt.

Ich kann mich an keine Rede (during my lifetime) erinnern, die derart wohlgesetzt rhetorisch, politisch und historisch sowohl in die Tiefe als auch in die Breite (ja, ja, muss auch sein) ging, wie die von Obama.

Geständnis: ich war von Beginn seiner Amtszeit bis heute ein Anhänger von Barack Obama.

Leider konnte ich heute die Rede von Hillary Clinton nicht live am Fernsehen mitverfolgen, da das Gerät im Motel nicht vernünftig funktioniert.

Es hätte mich interessiert zu sehen, ob sie der Wahrnehmung ihrer Person in der Öffentlichkeit eine positiven Spin geben konnte.

Soweit erst einmal, und das nächste Bild habe ich in Marquette gefunden. Denkt drüber nach.

Das freie Wochenende kommt nicht von nix.
Das freie Wochenende kommt nicht von nix.

Pausenzeichen: On the road again – 400 Meilen von Eureka nach Springfield

Selbst mit Cruise Control sind 400 Meilen kein Pappenstiel - auch nicht in den USA.
Selbst mit Cruise Control sind 400 Meilen kein Pappenstiel – auch nicht in den USA. (fotos: zoom)

Die heutige Strecke von Eureka Springs in Arkansas durch Missouri nach Springfield/Illinois hat uns ziemlich geschlaucht, zumal die Temperaturen wieder in die Nähe der 100 Grad Fahrenheit kletterten.

Aus dem Auto aussteigen? Nur, um das nächste klimatisierte Gebäude zu erreichen. McDonalds, Touristeninformation, Supermarkt – gerne, wenn es nur nicht dieses schwül-heiße drückende „Draußen“ ist.

Den Gateway Arch in Saint Louis durch die Windschutzscheibe fotografieren. Nicht anhalten, sonst schaffen wir es nicht bis Springfield.

En passant - der Gateway Arch in St. Louis.
En passant – der Gateway Arch in St. Louis.

Morgen, erneut in der vorhergesagten Hitze, lässt es sich wahrscheinlich in Museen, Cafés, Restaurants und Supermärkten aushalten.

Ziel sind die Lincoln Gedenkstätten und Museen.

Im Reiseführer[1] lese ich, dass „Springfield, die kleine Hauptstadt des Bundesstaates [Illinois]“ ziemlich „besessen von Abraham Lincoln“ sei. Lincoln wäre in Springfield von 1837 bis 1861 als Anwalt tätig gewesen.

Ich vermute, dass wir morgen in der „Lincoln Presidential Library & Museum“ aufschlagen.

Der Rest wird sich ergeben. Die Klimaanlage surrt. Ich gönne mir ein Samuel Adams Summer Ale.

Gute Nacht bzw. Guten Morgen!

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Lonely Planet, USA Osten, 2. Aufl. August 2014, S. 604

Narziss in Westheim

Narziss auf dem Spiegel schwimmend (foto: zoom)
Narziss auf dem Spiegel schwimmend. See an der Diemel bei Westheim. (foto: zoom)

Folgt man dem Diemelradweg bei Westheim, liegen vier ehemalige Baggerseen am Wegrand.

Anhalten. Stöbern. Gucken. Knipsen. Vor allen Dingen Wasservögel.

Zwischen zwei Wolkenbrüchen habe ich gestern einen Schwan beobachtet.

Narziss auf dem Spiegel.

Wilde Assoziationen. Goldmund. Hesse. Glasperlenspiel. Steppenwolf. Schwanensee.

Sinnlos.

Zwei Tage ohne Computer im Vorderen Westen … auch nicht schlimm

In Kassel kann man gaut leben. Der Vordere Westen erinnert mich an Hamburg Winterhude. (foto: zoom)
Straßenrestaurant Eberts: In Kassel kann man gut leben. Der Vordere Westen erinnert mich an Hamburg-Winterhude. (foto: zoom)

Ein paar Tage war das Blog verwaist. Die Gewitterzellen krochen über’s Land, aber eigentlich überwog das schöne Wetter. Wir haben uns -aus Gründen- in Kassel herumgetrieben.

Das Grundthema lautete „Zimmer streichen und einrichten“, und wer arbeitet, darf auch ein wenig abhängen. Das Straßen-Café und Restaurant Eberts haben wir sehr entspannt genossen.

Irgendwas mit Nudeln, Weizenbier und Grauburgunder, Abendsonne und Wärme. Draußen sitzen, Leute gucken und in der Anonymität der Stadt aufgehoben sein.

Der Vordere Westen hat mich an meine Zeit in Hamburg und vor allem an Winterhude (damals) erinnert. Die Turbo_Gentrifizierung wird schon noch kommen, aber bis dahin: genießt es.

Kasseler Ansichten en passant fotografiert. (fotocollage: zoom)
Kasseler Ansichten en passant fotografiert. (fotocollage: zoom)

Die Bilder vom renovierten Zimmer (wir sind ja so stolz!) interessieren kein Schwein. Das kennt man ja. Mussten viele von uns durch.

Stattdessen habe ich in den Hinterhof geguckt, eine Tasse Nescafé in der Hand. Ich wollte sofort wieder Student werden, in einer Altbauwohnung im Vorderen Westen beim Blick auf …

Beim Blick in den Hinterhof konnte ich sofort einige Studienrichtungen auspendeln. (foto: zoom)
Beim Blick in den Hinterhof konnte ich sofort einige Studienrichtungen auspendeln. (foto: zoom)
Würde man das wirklich noch einmal wollen? Alles zurück auf die Null? Mmhhh … klar, wenn es denn das Wissen von heute gratis dazu gäbe.

Ist aber nicht. Leider. Keine Null.

Das Leben verläuft in Spiralen und an manchen Krümmungen begegnet man seinen Kinder oder sieht sie aus der Ferne, mit Freude und mit Melancholie, und ich freue mich zum Schluss über das Graffito in der Nähe des Bebel[sic!]-Platzes.

Ein Graffito, dass ich mögen muss. Kassel - auch eine Liebe. (foto: zoom)
Ein Graffito, das ich mögen muss. Kassel – auch eine Liebe. (foto: zoom)