Endlich ist nach vielen Fehlversuchen die Lücke zwischen Unna und Dortmund-Wickede geschlossen. Nie mehr auf der Raser-Hauptstraße durch Unna-Massen radeln!
Ich muss mich bei dem netten Radfahrer bedanken, den ich zufällig am Ortsausgang in Unna getroffen habe und der mir dann die ruhigen Nebenwege nach Do-Wickede zeigte.
Allein hätte ich die verzwickte Strecke nicht gefunden.
Mit dem heutigen Tag ist mein persönlicher Radweg nach Dortmund „rund“.
Alles weitere -Bilder, Berichte, Gesprächsprotokolle- später.
Heute Abend zappele ich ziemlich nervös vor dem Notebook herum. Morgen soll das Wetter noch einmal alles geben, und da frage ich mich, wohin meine Sommersaison-Abschluss-Radtour gehen soll: Marburg oder Dortmund?
Für Dortmund spricht die Anbindung an das Schienennetz. Ich könnte am späten Nachmittag mit dem Zug zurück ins Sauerland fahren.
Die Strecke nach Marburg bietet ruhiges Radeln von Winterberg bis Allendorf auf den alten Bahntrassen. Dann muss ich nur noch über die Eder-Lahn-Wasserscheide hinter Birkenbringhausen keulen und auf dem Lahnradweg eine ruhige Pedale bis zum Café Vetter treten.
Öffentliche Verkehrsmittel von Marburg bis Winterberg? Eine „Weltreise“.
Regelmäßige Leser des Blogs wissen, dass ich Pressemitteilungen (PMs) veröffentliche. Nun sind PMs nicht als kritische Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand gedacht, sondern als Werbung für die Zwecke des Absenders. Das muss man wissen.
Wenn ich Zeit habe, und mich die Inhalte einer Pressemitteilungen interessieren, recherchiere ich den Hintergrund oder gehe einfach zur beworbenen Veranstaltung.
Auf den 17 Kilometern konnte ich viele kleine Gespräche führen. Wer mich kennt, weiß, dass mir Gespräche Spaß machen.
SGV-Wanderführer Ernst Grimberg aus Schmallenberg hat mich mit seinen Beschreibung der Geschichte des Rothaarsteigs fasziniert. Gelernt habe ich sehr viel über Grenzen im Rothaargebirge. Die Grenze zwischen Wittgenstein und dem kurkölnischen Sauerland. Die unsichtbaren Grenzen zwischen Gemeinden und das grenzüberschreitende Leben der Wisente.
Über die Grenzen zwischen Schermbek und Alt-Schermbek am Niederrhein hat mich der erstaunlich humorvolle Sunderander Bürgermeister Ralph Brodel unterrichtet.
Was ich sonst noch erfahren habe:
ein Leben in Kanada
Schulen und Kultur in Berlin
Braunkohle in Garzweiler
Jede Macht ist endlich
Atommüll in Asse
Urlaubsparadies Rügen
Schulpolitik in Winterberg
Bergleute in Ramsbeck
Bier brauen in Siedlinghausen
Zertifizierung von Wanderwegen
E-Mountainbikes
Jugendherbergen in Bayern
Das Leben in Bottrop
….
sowie der Klatsch und Tratsch, der nicht in ein öffentliches Blog gehört.
Das könnte man bestimmt auch alles bei der CDU erleben, aber die hat mich noch nicht zu einer Wanderung eingeladen 😉
Mit der FDP unterhalte ich mich gerne im örtlichen Buchladen.
Grüne, Linke oder so gibt es in Winterberg nicht in organisierter Form.
Um der Transparenz zu genügen, muss ich zum Schluss erwähnen, dass ich von der SPD auf der Wanderung folgendes angenommen habe:
Nach mehr als drei Wochen Urlaub in den USA sind wir gestern wieder in Siedlinghausen eingetroffen.
3127 Meilen sind wir auf mehr oder weniger geraden Wegen mit dem Mietwagen von Dallas nach New York gefahren.
Die (Übernachtungs-)Stationen waren:
Shady Shores/Texas
Eureka Springs/Arkansa
Springfield/Illinois
Chicago/Illinois
Marquette/Michigan
Houghton Lake/Michigan
Detroit/Michigan
Somerset/Pennsylvania
Charlottsville/Virginia
Arlington/Virginia mit Washington DC
Philadephia/Pennsylvania
New York City/New York
Mit jedem Ort und jeder Fahrt verbinden sich nach dem Urlaub viele Geschichten, und -keine Angst- die werde ich hier nicht erzählen, denn in meinem Kopf ist die Reise noch lange nicht „Blog-gerecht“ aufbereitet.
Die eigentliche Motivation für unsere Reise war der Wunsch, alte Freunde wiederzusehen, und die wohnen halt etwas verstreut über die USA.
Flug und Mietwagen haben wir über die reiselaube in Olsberg gebucht, der Rest wurde in Heimarbeit oder spontan auf dem Weg geplant.
Trump, RNC und DNC
Von uns völlig ungeplant, fanden während unseres Aufenthalts die Parteitage der Republikaner und anschließend der Demokraten statt. Wir haben die Reden und die Berichterstattung in den Medien sehr intensiv verfolgen können. Ein Glücksfall, denn die US-Medien sind besser als ihr Ruf, nein besser als die bundesdeutschen Zeitungen und Fernsehsendungen.
Wenn man ein paar Tage die New York Times gelesen hat, kann man die taz/FAZ/Welt nur noch zum Einwickeln von Fisch verwenden. Die Talkshows in ARD und ZDF sehen nach MSNBC aus wie Gymnasiasten-TV aus der Provinz.
Klar gibt es in den US-Medien auch unendlich viel Müll, aber niemand zwingt mich den Mist anzugucken oder zu lesen.
Erschrocken war ich über die Ähnlichkeiten von Trump und der AfD. Der gleiche Bullshit[1], die selbe Verdrehung der Realitäten. Willkommen in der globalen Parallelwelt der Lügen.
Am 5. August hatte dieses Blog seinen 8. Geburtstag.
Ich überlege mir von Jahr zu Jahr, von Rechtsanwalt zu Rechtsanwalt, ob ich mir das Hobby überhaupt noch leisten soll, aber irgendwie habe ich den Ehrgeiz die ZEHN zu erreichen.
Was habe ich am Blog-Geburtstag gemacht?
Wir haben bei Freunden in Charlottsville/VA übernachtet. Ein schwül-heißer Tag, der mit Platzregen begann.
Im Violet Crown haben wir uns für 11 Dollar „Jason Bourne“ angeguckt. Action. Daumen hoch.
Danach bin ich zu Fuß zum besten Schwimmbad des Urlaubs gegangen(!): Washington Park Pool. Endlich ein 25-Meter Becken mit zwei abgetrennten Schwimmbahnen. 1500 Meter = 30 Doppelbahnen.
Burger und Beer bei Miller’s in der Fußgängerzone von Charlottsville.
DIE Bier-Entdeckung: Vienna Style Lager. Sorry Frank, I could not resist raiding the fridge!
Ich denke, dass dies eine würdige Geburtstagsfeier war.
Schluss jetzt. Der Flug von New York nach Frankfurt war anstrengend, mehr Käfig-Haltung als Reise, aber zum Glück haben wir in Siedlinghausen ein wunderschönes Freibad. Dort bin ich nach der Landung (fast) tout suite ins Wasser gesprungen.
In Chicago habe ich meinen „Urlaubs-Spirit“ gefunden.
Meine Erfahrung von vielen Fahrten: Du kommst erst am 10. Tag auf deiner Reiseroute an, die Krise am 3. Tag inklusive.
Der Urlaub beginnt am Tag 11.
Am 10. Tag bin ich im Lake Michigan eine 3/4 Meile geschwommen. Start: Ohio Street Beach. Feiner Sand. Strand. Angenehmes Wasser.
Heute, am 11. Tag, haben wir Marquette am Lake Superior erreicht.
19°C – endlich entspannt im Freien flanieren und nicht von Klimaanlage zu Klimaanlage die Sehenswürdigkeiten „abarbeiten“.
Gestern habe ich die Reden von Michael Bloomberg und Barack Obama auf MSNBC verfolgt.
Bloomberg hat Trump als Unternehmer zerfetzt, Obama hat ihn politisch zerbröselt.
Ich kann mich an keine Rede (during my lifetime) erinnern, die derart wohlgesetzt rhetorisch, politisch und historisch sowohl in die Tiefe als auch in die Breite (ja, ja, muss auch sein) ging, wie die von Obama.
Geständnis: ich war von Beginn seiner Amtszeit bis heute ein Anhänger von Barack Obama.
Leider konnte ich heute die Rede von Hillary Clinton nicht live am Fernsehen mitverfolgen, da das Gerät im Motel nicht vernünftig funktioniert.
Kann den letzten Abend der #dnc leider nicht im TV gucken. Der Kasten fiept hochfrequent. Ich höre das ja nicht, aber die Youngster ????
Die heutige Strecke von Eureka Springs in Arkansas durch Missouri nach Springfield/Illinois hat uns ziemlich geschlaucht, zumal die Temperaturen wieder in die Nähe der 100 Grad Fahrenheit kletterten.
Aus dem Auto aussteigen? Nur, um das nächste klimatisierte Gebäude zu erreichen. McDonalds, Touristeninformation, Supermarkt – gerne, wenn es nur nicht dieses schwül-heiße drückende „Draußen“ ist.
Den Gateway Arch in Saint Louis durch die Windschutzscheibe fotografieren. Nicht anhalten, sonst schaffen wir es nicht bis Springfield.
Morgen, erneut in der vorhergesagten Hitze, lässt es sich wahrscheinlich in Museen, Cafés, Restaurants und Supermärkten aushalten.
Ziel sind die Lincoln Gedenkstätten und Museen.
Im Reiseführer[1] lese ich, dass „Springfield, die kleine Hauptstadt des Bundesstaates [Illinois]“ ziemlich „besessen von Abraham Lincoln“ sei. Lincoln wäre in Springfield von 1837 bis 1861 als Anwalt tätig gewesen.
Ein paar Tage war das Blog verwaist. Die Gewitterzellen krochen über’s Land, aber eigentlich überwog das schöne Wetter. Wir haben uns -aus Gründen- in Kassel herumgetrieben.
Das Grundthema lautete „Zimmer streichen und einrichten“, und wer arbeitet, darf auch ein wenig abhängen. Das Straßen-Café und Restaurant Eberts haben wir sehr entspannt genossen.
Irgendwas mit Nudeln, Weizenbier und Grauburgunder, Abendsonne und Wärme. Draußen sitzen, Leute gucken und in der Anonymität der Stadt aufgehoben sein.
Der Vordere Westen hat mich an meine Zeit in Hamburg und vor allem an Winterhude (damals) erinnert. Die Turbo_Gentrifizierung wird schon noch kommen, aber bis dahin: genießt es.
Die Bilder vom renovierten Zimmer (wir sind ja so stolz!) interessieren kein Schwein. Das kennt man ja. Mussten viele von uns durch.
Stattdessen habe ich in den Hinterhof geguckt, eine Tasse Nescafé in der Hand. Ich wollte sofort wieder Student werden, in einer Altbauwohnung im Vorderen Westen beim Blick auf …
Würde man das wirklich noch einmal wollen? Alles zurück auf die Null? Mmhhh … klar, wenn es denn das Wissen von heute gratis dazu gäbe.
Ist aber nicht. Leider. Keine Null.
Das Leben verläuft in Spiralen und an manchen Krümmungen begegnet man seinen Kinder oder sieht sie aus der Ferne, mit Freude und mit Melancholie, und ich freue mich zum Schluss über das Graffito in der Nähe des Bebel[sic!]-Platzes.
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen