Ein deutscher Urlaub endet

Die sogenannte „Hindenburglinde“ oberhalb von Ramsau (foto: zoom)

Solange Antidemokraten wie Hindenburg in Deutschland mit Ehrenbürgerschaften, Straßennamen und Bäumen wie der sogenannten Hindenburglinde geehrt werden, stimmt etwas nicht in unserem Land.

In den 1930er Jahren wurde die Deutsche Alpenstraße direkt an der Linde vorbeigeführt. Im Rahmen der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Ramsau an den damaligen Reichspräsidenten Feldmarschall Paul von Hindenburg am 26. März 1933 erhielt der bis dahin unter dem Namen Große Linde bekannte Baum seinen heutigen Namen; der benachbarte Gasthof Lindenhäusl wurde 1950 zu einem Berggasthof und Hotel erweitert und in Hindenburglinde umbenannt.

https://www.wikiwand.com/de/Hindenburglinde

Große Linde erschiene mir als Name passend.

Dies ist die Tafel, die die Große Linde beschreibt. Kein Wort über die unrühmliche Rolle Hindenburgs in der deutschen Geschichte. (foto: zoom)

Fort von dem großen Baum. Sehen wir uns die aktuellen Auswirkungen der Klimakatastrophe an. Auf zum Blaueisgletscher.

Blick von der Blaueishütte zum unteren Teil des Gletschers. (foto: zoom)

Im letzten Jahr wurde die Situation beim Bayerischen Rundfunk folgendermaßen beschrieben:

Noch gibt es fünf Gletscher in den bayerischen Alpen: Den Nördlichen und Südlichen Schneeferner auf der Zugspitze, den Höllentalferner im Wettersteingebirge, den Watzmanngletscher und den Blaueisgletscher in den Berchtesgadener Alpen. Doch wo einst die Eiszungen bis hinunter ins Tal reichten, ist nicht mehr viel geblieben. Bayerns Gletscher, von Hause aus eher kleine Gletscher, sind inzwischen auf Reste zusammengeschmolzen. Und an diesen Resten nagt jeder Temperaturrekord vergangener Jahre.

https://www.br.de/klimawandel/gletscher-bayern-alpen-schmelzen-klimawandel-100.html

Vom Blaueisgletscher waren 2015 nur noch 15 Prozent des Eisvolumens von 1950 geblieben und die Schmelze geht munter weiter.

In der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft werden die Ergebnisse einer aktuellen Studie beschrieben:

„Der Klimawandel macht die Alpen grüner – eine Veränderung, die sogar aus dem Weltraum zu sehen ist. Das berichten Forscherinnen und Forscher um Sabine Rumpf von der Universität Basel. Sie haben nachgewiesen, dass in den zurückliegenden vier Jahrzehnten die Schneedecke in den Alpen geschrumpft ist und dort stattdessen mehr Pflanzen wachsen. Das habe weit reichende Folgen für Mensch und Natur.“

https://www.spektrum.de/news/klimawandel-weniger-schnee-und-mehr-gruen-in-den-alpen/2026810

Gletschersterben und falsche Heldenverehrung. Ist das noch Urlaub? Klar, ihr fahrt schließlich auch mit dem 9-Euro-Ticket über den Hindenburgdamm nach Sylt.

Die Escape-Route aus dem Elend war zum Abschluss eine Wanderung vom Jenner ins Umland. Noch einmal auf den Watzmann gucken und vorbehaltlos den Rundumblick genießen.

Rast oberhalb des Pfaffenkegels (links unten im Bild). (foto: zoom)

Die nächsten Berge werden wieder etwas kleiner sein. Ich denke da zum Beispiel an die Halde an der Beckstraße in Bottrop. Aber das wird wiederum ein anderes Kapitel.

Er hatte es auf unsere Müsli-Riegel abgesehen. (foto: zoom)

Ein deutscher Urlaub Teil IV

In der Wimbachklamm (foto: zoom)

Gestern war grausames Sonnenbrandwetter für Menschen mit empfindlicher Haut. Ich habe mir angewöhnt, bei schönem Wetter lange Hosen und langärmelige Hemden zu tragen. Auf den Kopf kommt eine Schirmmütze.

Heute merke ich, dass der Nacken ein Schwachpunkt ist. Der Kragen muss höher oder die Sonnencremeschicht dicker werden. Inklusives Oder.

Das frühe Aufstehen hat uns eine fast menschenleere Wimbachklamm beschert. Zeit, um ein wenig mit den Kameraeinstellungen zu experimentieren. Keine Raketenwissenschaft, aber immerhin habe ich es ohne Graufilter geschafft, dass das rauschende Wasser ein milchig fließendes Aussehen bekam.

Hinter der Klamm wurde das Wimbachtal zu einem Geröll- bzw. Griesfeld.

Nur Geäst, kein Kadaver (foto: zoom)

Wir haben uns noch bis hinter die Wimbachgriesalm hochgeschlagen und dort ein alkoholfreies Weizenbier gezischt. Als wir am frühen Nachmittag die Bushaltestelle ereichten, waren gut 20 Kilometer „auf dem Zähler“.

Was sonst noch passiert? Nicht viel. Lesen und eine Investigativ-Doku beim MDR gucken:

Vergifteter Boden, verseuchtes Wasser – Wie Chemie-Altlasten Generationen belasten

„Die bittere Erkenntnis der investigativen Recherche: Viele Umweltschäden durch Altlasten werden bis heute vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.“

https://www.mdr.de/investigativ/video-608010_zc-f80c8d3a_zs-0fdb427d.html

Schwerpunkt der Recherche sind Bitterfeld und der Kölner Raum. Nach der Sendung hat man das unbestimmte Gefühl, dass es noch weitere „vergiftete Orte“ in Deutschland geben könnte. Ein Erbe unserer 140-jährigen Industriegeschichte, wie es ein Experte im Film ausdrückt.

Kann man die Umweltvergiftung im Berchtesgadener Land wandernd vergessen? Kann man, aber man sollte sich im echten Leben, jenseits der touristischen Märchenwelten, öfter in den Arm zwicken und sich daran erinnern.

Ein weiteres fortgesetztes Erbe des Industriezeitalters sind die Klimagase Kohlenstoffdioxid und Methan. Und da muss man in der Perspektive sagen:

Bitterfeld und Köln überleben wir, die Klimakatastrophe unter Umständen nicht.

Gibt es auch gute Nachrichten? Die Wettervorhersage war heute tiptop. Das Unwetter war für 17:48 angekündigt, um 12 Minuten vor Sechs fielen die ersten Regentropfen und der Donner grollte. Ein Hoch auf die Wetter-Wissenschaft.

Ein deutscher Urlaub Teil III

Mit der Fähre über den Königssee (foto: zoom)

Wie kann man im Berchtesgadener Land die üblichen Klischee-Bilder vermeiden? Nur sehr schwer und schon gar nicht, wenn man sich durch die Urlaubslandschaft treiben lässt.

Die Nachrichten erreichen uns auch in Bayern, meist über das Radio. Die Sendungen des Bayerischen Rundfunks sind recht informativ, aber ich setze die unangenehmen Dinge auf Wiedervorlage im letzten Winkel der Hirnrinde ab.

Beim Wandern verlaufen sich viele Probleme, zumindest für den Tag oder die Urlaubswoche.

Derweil:

„Virologin mahnt zur Vorbereitung auf neue Corona-Welle“

Die Corona-Infektionen werden im Herbst wieder ansteigen, warnt die Münchner Virologin Protzer im BR24-Interview. Notwendig sei es, rechtzeitig Auffrischimpfungen anzubieten. Das Virus ohne weitere Maßnahmen durchlaufen zu lassen, sieht sie kritisch.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/virologin-mahnt-zur-vorbereitung-auf-neue-corona-welle,T79Z8Dp

Vielleicht sind die Informationen aus der Sendung auch außerhalb Bayerns interessant. Diejenigen, die die Pandemie noch nicht abgehakt haben, können einfach mal reinhören.

Mit dem Wetter haben wir weiterhin Glück. Die vorherrschenden Farben sind Grün, Blau, Grau und Weiß, und ja ich weiß, dass Weiß eigentlich keine Farbe ist und über das Grau müsste man auch diskutieren.

Die Fischunkelalm spiegelt sich im grünen Wasser des Obersees, bevor es zum Röthbachwasserfall geht.

Auenland, Irland, Berchtesgadener Land. Die Mischung macht’s. (foto: zoom)

Turnschuhe waren übrigens (m)eine schlecht Idee. Die großen flachen Steine auf den Steigen des Seeuferwegs waren glatter als ich angenommen hatte.

Noch eines: wir sind früh genug aufgestanden, um die allererste Fähre am Königssee zu erreichen. Das erspart das Ertrinken – in den Menschenmassen, und die werden im Verlaufe des Tages immer größer, die Schlangen zu den Booten immer länger.

Ein deutscher Urlaub Teil II

Berge, Wiesen, Wolken, Regen und ein Kreuz im Klausbachtal (foto: zoom)

Am Tag II unseres deutschen Urlaubs, auf dem wir auch Chinesen und US-Amerikaner:innen sowie Italiener:innen identifizieren konnten, hat es geregnet, aber das hat nichts gemacht, es war sogar angenehm kühlend.

Durch das Klausbachtal sind wir über die Hängebrücke bis zur österreichischen Grenze gelaufen, zwischendurch ein Kaffee auf der Ragert Alm, ansonsten ab und zu hinabgebeugt und die Blütenpflanzen des bayerischen Nationalparks angeschaut:

Enzian im Regen (foto: zoom)

Frauenschuh, Langblättriges Waldvöglein, Enzian, Mehlprimel, Ährige Teufelskralle, Esels-Wolfsmilch und noch viel mehr. Das Bücken lohnt sich. Nur gucken, nicht pflücken!

Das Berchtesgadener Land ähnelt immer noch sehr stark dem Bild, welches ich als Kind aus den Büchern meiner Eltern vermittelt bekommen hatte. Später kamen dann noch ein paar Reisen dazu, die die Ur-Bilder nicht erschüttern konnten. Heute finde ich sie allesamt noch intakt.

Warum soll es mir anders ergehen als den amerikanischen, spanischen, italienischen und chinesischen(*) Reisenden in das Herz Deutschlands?

Morgen ein weiteres Bild.

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(*) bei Bedarf zu ergänzen



Das war der „Vatertag“ – ein Foto und zwei Gedanken zu Uvalde.

Portrait zweier netter Wesen in Heggen bei Meschede. (foto: zoom)

Was hat der „Vatertag“ mit zwei Pferden zu tun? Genau so viel wie ich den „Vatertag“ zelebriere, nämlich gar nicht(s).

Als ich heute mit dem Rad von Remblinghausen die Runde über Löllinghausen, Beringhausen und Heggen nach Meschede fuhr, standen die Pferde am Wegrand und wollten fotografiert werden.

Mit der kleinen Display-Kamera – ich hättte lieber einen Sucher – ist mir seltsamerweise doch noch eine Aufnahme geglückt.

Weil ich gerade den Artikel zu den Depressionswochen im Hochsauerland veröffentlicht habe, will ich mit einem optimistischen Bild in den Schlaf finden, zumal die Nachrichtenlage mich nicht begeistert.

Mitte der 90er Jahre sind wir auf dem Weg von Dallas zum Big Bend National Park auch durch Uvalde gefahren, immer dem Highway 90 nach Westen über Del Rio folgend.

In Uvalde haben wir meines Wissens nicht angehalten oder übernachtet. Die Landschaft hatte mir gefallen. Ich war ein Fan der west-texanischen Leere und Aufgeräumtheit.

Zur Zeit bin ich unendlich traurig. Wieder ein Massaker und wieder soll nichts passieren. Was für ein Land, in dem die Abtreibung von befruchteten Eizellen als Mord gilt, während Kinder schulklassenweise ermordet werden.

In den USA herrscht ein stiller Bürgerkrieg. Warum?

Kleiner Dörnberg und Kassel: mein Tag in Bildern

Blick vom „Alpenpfad“ im Naturschutzgebiet Dörnberg. (alle Fotos: zoom)

Wieder einmal ein Durcheinander-Tag mit Streifzügen durch ein Naturschutzgebiet und eine Stadt. Kleiner Dörnberg und Kassel. Halbtrockenrasen und Asphalt.

Im Nordwesten von Kassel liegt der kleine Dörnberg mit einem geschützen Halbtrockenrasenbestand. An einem solchen Standort gibt es viele unterschiedliche Pflanzengesellschaften, mehr als auf den überdüngten Fettwiesen des Hochsauerlandes – und vor allen Dingen Orchideen.

Schon vom Wanderparkplatz aus konnte man die rosa-rötlichen Teppiche des „Männlichen Knabenkrauts“ (Orchidee) sehen, dazwischen die verblühende Wiesen-Schüsselblume (keine Orchidee).

Für den drei Kilometer langen Alpenpfad um den kleinen Dörnberg habe ich drei geschlagene Stunden benötigt. Am Ende hatte ich fast dreißig verschiedene Blütenpflanzen beobachtet, bestimmt und fotografiert.

Vom Parkplatz immer die Nr. 2 um das NSG herum gehen.

Leider blieb mir bei der ganzen Blüteneuphorie nicht mehr genügend Zeit, um auf den Großen Dörnberg und die Helfensteine zu klettern. Merkzettel: unbedingt nachholen!

Licht und Schatten: Österreichischer Lein?

Manche Angaben der Bestimmungsbücher und Apps konnte ich nicht immer 100% nachvollziehen, deshalb sind die Artnamen bei den Bildern mit Vorsicht zu genießen. Solltet ihr es besser wissen, immer her mit der Antwort.

Der rot-orangene Saum sieht sehr chic aus: die Dichter-Narzisse

Die Dichter-Narzisse ist eigentlich seit dem Altertum eine Zierpflanze, auf dem Dörnberg schient sie ausgewildert und eingebürgert zu sein, ein Neophyt.

Ich tippe auf den kleinen Wiesenknopf, auch Kleine Bibernelle oder Pimpinelle.

Als ich bei der Pimpinelle angekommen war, merkte ich doch, dass ich zuwenig zu essen und zu trinken dabei hatte. Der große Dörnberg rückte in immer weitere Ferne. Merken: ein Objektiv weniger, dafür ein Butterbrot mehr. Wasser nicht vergessen.

Der Smaragd-Fallkäfer

Zu den Blüten gesellten sich in der Mittagshitze die Insekten, aber der Smaragd-Fallkäfer wuselte eher zufällig auf dem Blütenstand des Löwenzahns herum. Wisst ihr, dass acht Blüten (eigentlich Blütenstände aus Zungenblüten) des Löwenzahns den Tagesbedarf an Nektar einer Hummel decken?

Am frühen Nachmittag wurde das Licht schon fahl und dunstig.

Am frühen Nachmittag war ich endgültig dehydriert und unterzuckert. Also ab in die Stadt nach Kassel. Wasser, Kaffee, ein belegtes Brötchen und die Energie kehrte für einen Stadtspaziergang zurück.

Das „Wappentier“ von Kassel

Unterhalb des Kasseler Klinikums befindet sich eine „Hall of Fame“ mit viel Graffiti.

Der heimliche Herrscher Kassels ist der Waschbär. Er hat inzwischen die ganze Stadt erobert und fühlt sich dort pudelwohl – das finden nicht alle Bewohner:innen gut. Die kleinen Raubtiere fressen alles, was ihnen zwischen die Tatzen kommt, selbst Wärmedämmungen von Häusern sind vor ihnen nicht sicher.

Graffiti in Nordholland

Wenn sich der Dörnberg für botanische Exkursionen eignet, so findet man in Kassel jede Menge Graffiti. Bei jedem Besuch sehe ich neue Motive und Bilder. Es macht Spass. Outdoor-Kunst für umsonst. Woanders gilt das als Schmiererei.

Schluss jetzt. Ich kann nicht mehr. An einer Garage wird mir der Abschiedsgruß geblasen. Ich komme wieder.

Sieht sehr jazzig aus: der Garagentrompeter




Verpennt: Das Freibad Meschede hat seit dem 2. Mai geöffnet.

Das 50-Meter-Becken bietet viel Platz. (foto: zoom)

Erst heute habe ich mitbekommen, dass das Freibad Meschede schon seit dem 5. Mai geöffnet hat. Rein zufällig habe ich heute auf die Website der Stadt Meschede geschaut und zack die Badesachen eingepackt.

Traumhafte Wassertemperatur (24°C) und eine schonend bräunende Sonne. Platz ohne Ende, um ein paar Bahnen zu ziehen. Am Ende musste ich mich zwingen, das Becken zu verlassen. Es soll schon noch ein bisschen Schwimmkraft für den Rest des Sommers (*) übrig bleiben.

Eine Saisonkarte kann man im Freibad Meschede nicht kaufen, aber alternativ 12 Tickets für insgesamt 35 Euro. Der Einzeleintritt kostet 3,50 Euro.

Für Bahnenschwimmer:innen ist das Bad ein Traum. Versucht es mal. 50-Meter-Bahnen gibt es im Hochsauerland nicht an jeder Ecke.

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(*) Sommeranfang ist, wenn die Freibäder öffnen



Großstadtstress oder Ruhe

Auf dem Mühlenkampkanal (foto: zoom)

Der Besuch einer Großstadt kann sehr entspannend, aber auch sehr stressig sein. Das habe ich jetzt wieder in Hamburg gemerkt.

Mit vielen Termine und starren Plänen muss ich gegen den Rhythmus der Stadt ankämpfen. Ruhe finde ich, wenn ich mich treiben lasse, ein Luxus, den sich nur Vorübergehende, Gäste und Besucher:innen leisten können.

Zu Fuß, in Bus oder Bahn, mit dem Boot, aber auf keinen Fall mit dem eigenen Auto. Meist habe ich mein Schwimmzeug für den „Stress-Notfall“ dabei. Tausend Meter in einen beliebigen Schwimmbad wirken wie ein Katapult aus den Häuserschluchten und Menschenmassen. Rückkehr mit Fallschirm garantiert.

Nicht vergessen: Flanieren, zielvergessen umherschweifen. Menschen beobachten, Parkluft einatmen, sich nicht über den Autoverkehr aufregen. Noch ein Tipp: Friedhöfe haben häufig einen vielfältigen Baumbestand. Gerade im Frühjahr zwitschern die Vögel wie verrückt über den Gräbern. Morbide? Nein, Kultur. Wie aufwändig die Grabsteine geworden sind!

Herrschte nicht noch die Pandemie, würde ich Theater und Kinos vorschlagen. So bleiben Straßencafés. Die Schauspieler:innen gibt es gratis dazu.

Das Smartphone ermöglicht es, schamlos die privatesten Telefongespräche in aller Öffentlichkeit zu führen. Will ich das alles hören? Satzfetzen werden zu einer Collage. So geht es.

Noch ein letztes Mal umschauen und in den Zug steigen, den Kopf voller Eindrücke.

Wieder auf dem Weg. Wohin?

Nestbeschmutzung: Kahler Asten – jetzt neu mit Pollern und ohne rustikale Sitzbänke am Café

Poller auf dem Parkplatz (foto: zoom)

Nachdem ich am Samstag den Frühlingswald auf dem Odenberg bewundert hatte, bin ich gestern zu einem kleinen Abendspaziergang auf den Kahlen Asten gefahren.

Neu waren mir die Poller auf dem Parkplatz. Wird vielleicht etwas mit Parkraumdisziplinierung und Auffahrunfallverhinderung zu tun haben, aber etwas genaues weiß ich nicht. Nichts gelesen, nichts gehört.

Verschwunden sind die rustikalen Sitzbänke und die geschwungenen hölzernen Ruhesessel vor dem Café. Die habe ich immer sehr gemocht, aber nun sind sie einer 08-15-Gartenmöbelgarnitur gewichen.

Die rustikalen bequemen Sitzgelegenheiten sind verschwunden. Wohin? (foto: zoom)

Kurz und schlecht: Der Kahle Asten hat mich enttäuscht. Na ja, fast. Was immer klappt ist ein Bild mit kahlem Baum vor leerer Landschaft mit Weitsicht.

Die kahlen Solitäre haben immer noch Charme. (foto: zoom)

Vielleicht hatte ich gestern Abend auch nur meine Negativ-Brille auf. Wer weiß. Es war kalt und ungemütlich. Und wie wir alle gelernt haben: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Und manchmal auch umgekehrt oder wild durcheinander.

Pausenbild: Landwirtschaft

Es liegt was in der Luft – ein ganz besonderer Duft. (foto: zoom)

Das Wetter ist zu schön, um vor dem Computer zu sitzen. Zur Zeit fahren die Traktoren kreuz und quer über die Felder. An den Gülle-Geruch habe ich mich gewöhnt. Was soll ich auch machen? Nur nicht die Wäsche in den Garten hängen.

Die Blütenpflanzen an meinen Spazierwegen lassen sich trotz Sonne und Wärme Zeit. Huflattich, Gänseblümchen und Scharbockskraut. Viel mehr ist hier noch nicht los. Es fehlt der Magerrasen. Die gedüngten Fettwiesen sind nicht für ihre Artenvielfalt bekannt. Warten auf Wiesenschaumkraut und Löwenzahn.

In den nächsten Wochen werde ich mich noch ein wenig mit der Programmiersprache „R“ beschäftigen. Vielleicht wird daraus ein Datenprojekt oder es bleibt bei weiterem unnützen Zusatzwissen. Aber das weiß man vorher nie.

Gestern Nacht hatte ich einen Alptraum mit dem Thema „Ukraine-Krieg“. Beunruhigend.

Auf dem Nachttisch liegen jetzt „Amerikas Gotteskrieger“ von Annika Brockschmidt. Auch kein Thema für ruhige Nächte. Irgendwann lande ich noch bei Ludwig Ganghofer.

Holt mich hier raus! Und wie geht es euch?