Ein deutscher Urlaub Teil IV

In der Wimbachklamm (foto: zoom)

Gestern war grausames Sonnenbrandwetter für Menschen mit empfindlicher Haut. Ich habe mir angewöhnt, bei schönem Wetter lange Hosen und langärmelige Hemden zu tragen. Auf den Kopf kommt eine Schirmmütze.

Heute merke ich, dass der Nacken ein Schwachpunkt ist. Der Kragen muss höher oder die Sonnencremeschicht dicker werden. Inklusives Oder.

Das frühe Aufstehen hat uns eine fast menschenleere Wimbachklamm beschert. Zeit, um ein wenig mit den Kameraeinstellungen zu experimentieren. Keine Raketenwissenschaft, aber immerhin habe ich es ohne Graufilter geschafft, dass das rauschende Wasser ein milchig fließendes Aussehen bekam.

Hinter der Klamm wurde das Wimbachtal zu einem Geröll- bzw. Griesfeld.

Nur Geäst, kein Kadaver (foto: zoom)

Wir haben uns noch bis hinter die Wimbachgriesalm hochgeschlagen und dort ein alkoholfreies Weizenbier gezischt. Als wir am frühen Nachmittag die Bushaltestelle ereichten, waren gut 20 Kilometer „auf dem Zähler“.

Was sonst noch passiert? Nicht viel. Lesen und eine Investigativ-Doku beim MDR gucken:

Vergifteter Boden, verseuchtes Wasser – Wie Chemie-Altlasten Generationen belasten

„Die bittere Erkenntnis der investigativen Recherche: Viele Umweltschäden durch Altlasten werden bis heute vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.“

https://www.mdr.de/investigativ/video-608010_zc-f80c8d3a_zs-0fdb427d.html

Schwerpunkt der Recherche sind Bitterfeld und der Kölner Raum. Nach der Sendung hat man das unbestimmte Gefühl, dass es noch weitere „vergiftete Orte“ in Deutschland geben könnte. Ein Erbe unserer 140-jährigen Industriegeschichte, wie es ein Experte im Film ausdrückt.

Kann man die Umweltvergiftung im Berchtesgadener Land wandernd vergessen? Kann man, aber man sollte sich im echten Leben, jenseits der touristischen Märchenwelten, öfter in den Arm zwicken und sich daran erinnern.

Ein weiteres fortgesetztes Erbe des Industriezeitalters sind die Klimagase Kohlenstoffdioxid und Methan. Und da muss man in der Perspektive sagen:

Bitterfeld und Köln überleben wir, die Klimakatastrophe unter Umständen nicht.

Gibt es auch gute Nachrichten? Die Wettervorhersage war heute tiptop. Das Unwetter war für 17:48 angekündigt, um 12 Minuten vor Sechs fielen die ersten Regentropfen und der Donner grollte. Ein Hoch auf die Wetter-Wissenschaft.