Montag, 20. November: Internationaler Tag der Kinderrechte

Illustration: Eine Familie unter einer Glasglocke (Grafik: © Stefan Eling)

„„Jedes Kind hat das Recht auf einen Namen.“
„Jedes Kind hat das Recht, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt zu werden.“
„Jedes Kind hat das Recht auf Bildung.“
„Jedes Kind hat das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit.“
„Kein Kind darf zum Beispiel wegen seines Geschlechts benachteiligt werden.““

Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen

Seit 34 Jahren wird am 20. November der internationale Tag der Kinderrechte begangen. Denn am 20. November 1989 haben 191 Staaten der UNO eine wichtige Konvention (Übereinkommen) unterschrieben: die Kinderrechtskonvention.

Darin sind die Rechte der Kinder zusammengefasst. Die Staaten haben sich verpflichtet, die Rechte der Kinder zu achten, weil dies eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ist.

Schützt die Kinder!

Da Kinder nicht so stark sind wie Erwachsene und sich auch nicht so gut wehren können, wenn ihnen Unrecht geschieht, brauchen sie besonderen Schutz. Schon vor mehr als 100 Jahren haben das viele Staaten erkannt und die sogenannte „Genfer Erklärung über die Rechte der Kinder“ niedergeschrieben. Inzwischen hat die UNO diese „Genfer Erklärung“ von 1924 erweitert und verbessert.

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Quelle: Der Text von Tanja Hebenstreit und Christiane Toyka-Seid sowie die Grafik von Stefan Eling sind unter der Commons BY-NC-ND/3.0de-Lizenz auf der Kinder- und Jugendwebsite der Bundeszentrale für Politische Bildung Hanisauland erschienen.

Berufserlebnistag der Lehranstalt für PTA in Olsberg

Beim Berufserlebnistag erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Arbeit des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) an der Lehranstalt für PTA in Olsberg. (Pressefoto: HSK)

Olsberg/Hochsauerlandkreis. Am Samstag, 04. November 2023, öffnet die Lehranstalt für pharmazeutisch-technische Assistenten und Assistentinnen (PTA) von 10 bis 15 Uhr ihre Türen zum diesjährigen Berufserlebnistag.

(Pressemitteilung)

Besucher sind herzlich eingeladen in den Laboren bei der Herstellung beispielsweise von Vitamingel oder Nasentropfen mitzuwirken. Des Weiteren werden chemische Untersuchungen vorgestellt und ein Blick durchs Mikroskop ermöglicht Einblicke in die Welt der Arzneipflanzen. Fragen zur neu geregelten PTA Ausbildung und den interessanten Tätigkeiten in einer Apotheke, werden dabei beantwortet.

Im Schulgebäude informiert die Firma Pflüger über die Arbeit von PTA in der pharmazeutischen Industrie. Steckbriefe von ehemaligen PTA zeigen weitere Tätigkeitsbereiche auch außerhalb der öffentlichen Apotheke. Der Besuch wird in gemütlicher Atmosphäre der Lehrapotheke bei Adventstee mit selbstgebackenen Keksen abgerundet.

Eine Anmeldung zum Berufserlebnistag ist nicht notwendig. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.pta.hochsauerlandkreis.de

Das Abitur am Berufskolleg – ein abwechslungsreicher Weg zum Ziel

Im Oktober laden die fünf Beruflichen Gymnasien des HSK an drei Abenden jeweils um 18 Uhr zu einem Infoabend in die Berufskollegs ein.

Keine schwarze Zukunft, sondern Abitur an den Berufskollegs im Hochsauerlandkreis

Hochsauerlandkreis. Für viele Jugendliche mit einem Mittlerem Schulabschluss mit Qualifikationsvermerk stellt sich die Frage, ob sie eine Ausbildung beginnen oder doch weiter zur Schule gehen. Sollte der Wunsch bestehen, das Abitur zu erwerben, kommt das Berufliche Gymnasium ins Spiel. Auch die Berufskollegs bieten Deutschlands höchsten Bildungsabschluss erfolgreich an. Im Jahr 2020 haben in NRW Prozent des Abiturjahrgangs den Abschluss am Berufskolleg erworben. 

Circa 500 Schülerinnen und Schüler haben diesen Neuanfang gewagt und besuchen derzeit das Berufliche Gymnasium an einem der fünf Berufskollegs des Hochsauerlandkreises. Das Interesse am Abitur mit beruflichen Kenntnissen steigt stetig.  

Fakt ist: An einem Beruflichen Gymnasium starten alle neu und die Lehrkräfte sind darauf eingestellt, den Lernenden den Einstieg in die Oberstufe mit ihren gymnasialen Anforderungen zu erleichtern. Dass die Lehrkräfte völlig unvoreingenommen ihren neuen Schülerinnen und Schülern begegnen können, wird oftmals als ein großer Vorteil empfunden. So auch von Josi: „Alle kommen von verschiedenen Schulen hierhin und man wird zusammen eine neue Gemeinschaft.“ Olivia gefallen die Rahmenbedingungen des Lernens am Berufskolleg: „Wir werden hier von den Lehrerinnen und Lehrern auf Augenhöhe behandelt und lernen freier.“ Der Schulwechsel und die damit verbundene „andere“ Lernatmosphäre, der Unterricht im Klassenverband und ein stärkerer Bezug zur Arbeitswelt werden zumeist als positiv empfunden. 

Jedes der fünf Berufskollegs hat ein bis drei berufliche Schwerpunkte im Angebot. Diese liegen in den Bereichen Erziehungswissenschaften, Sport, Ernährung, Gesundheit, Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaft und Verwaltung. In dieser Auswahl steckt ein großer Vorteil für die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten: Sie können sich ganz nach ihrem persönlichen Interesse für einen der Schwerpunkte entscheiden. Daraus resultiert eine höhere Lernbereitschaft und die Lernenden treffen in ihrer neuen Klasse auf Mitschülerinnen und Mitschüler mit gleichen Interessen. Das verbindet. 

Leichter ist das Abitur am Berufskolleg aber nicht. Auch hier warten am Ende die Abschlussprüfungen des Zentralabiturs auf die Absolventinnen und Absolventen. Im Beruflichen Gymnasium werden fachwissenschaftliche Kenntnisse vermittelt und die verschiedenen Kompetenzen gefördert, die für das Erlangen der Allgemeinen Hochschulreife Voraussetzung sind. Darüber hinaus ist es für das Berufliche Gymnasium ein typisches Anliegen, immer auch echte Bezüge zur Arbeitswelt herzustellen und sehr realitätsbezogen zu unterrichten. Denn neben der Allgemeinen Hochschulreife erwerben die Lernenden bereits elementare berufliche Kenntnisse im gewählten Schwerpunkt. 

Die Schülerinnen und Schüler können in den drei Jahren bis zum Erwerb ihres Abiturs ausführlich prüfen, ob sie die schulisch eingeschlagene Richtung beruflich – in einer Ausbildung, einem dualen Studium oder in einem Vollzeitstudium – weiterverfolgen wollen oder nicht. Wenn die Jugendlichen in der Fachrichtung bleiben möchten, weil sich der Berufswunsch in der Zeit bis zum Abitur weiter konkretisiert hat, kann schon begründeter die genaue Studienausrichtung gewählt werden. Auch Ausbildungsbetriebe wissen, die mit dem Abitur gleichzeitig erworbenen beruflichen Kenntnisse ihrer Auszubildenden, zu schätzen. Dank der beruflichen Vorkenntnisse aus der Schule werden Ausbildung oder Studium deutlich leichter fallen. Aber durch die frühe Schwerpunktsetzung sind die Lernenden in der Wahl eines Studienganges oder einer Ausbildung nicht eingeschränkt. Das erworbene Abitur öffnet alle möglichen Wege – auch in andere Fachrichtungen.

An drei Informationsveranstaltungen können sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 und ihre Eltern über die Angebote der Beruflichen Gymnasien im HSK genauer informieren: 

  • Montag, 23.10.2023, Ort: Berufskolleg Meschede, Dünnefeldweg 5, 59872 Meschede 
  • Mittwoch, 25.10.2023, Ort: Berufskolleg Olsberg, Paul-Oventrop-Str. 7, 59939 Olsberg
  • Donnerstag, 26.10.2023, Ort: Berufskolleg am Eichholz, Féauxweg 24, 59821 Arnsberg

Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 18 Uhr. 

Neben allgemeinen Informationen werden an allen drei Abenden folgende Schwerpunkte vorgestellt:

  • Wirtschaft und Verwaltung (BK Berliner Platz, BK Brilon)
  • Gesundheit (BK am Eichholz), 
  • Erziehungswissenschaften (BK am Eichholz), 
  • Ingenieurwissenschaften (BK Meschede)
  • Freizeitsportleiter/in (BK Olsberg)
  • Erzieher/in (BK Olsberg) 
  • Ernährung (BK Olsberg)

Eine persönliche Beratung ist an diesen Abenden ebenfalls möglich. 

NRW: Bildungshaushalt anteilig erneut gesunken

Landesregierung verpasst Chance zur Trendwende in der Bildung

Düsseldorf – Die schwarz-grüne Landesregierung verpasst es, die Trendwende in der Bildung einzuläuten. Statt deutlich mehr in Bildung zu investieren, sinkt der Anteil der Bildungsausgaben am Gesamthaushalt der Landesregierung sogar. „Das bedeutet ein Fortsetzen der Mangelverwaltung in Bildung“, machte Ayla Çelik, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW bei der Anhörung am Dienstag im Landtag deutlich.

(Pressemitteilung GEW)

„Wer in diesen Zeiten immer noch die Notwendigkeit nicht sieht den bisherigen Pfad zu verlassen und endlich umfassend in Bildung zu investieren, ist entweder blind oder blendet die Wirklichkeit aus. In beiden Fällen sind im Ergebnis die Kinder in NRW die Leidtragenden, weil es um ihre Zukunftschancen geht.

Studie um Studie machen deutlich, was wir seit Jahren beklagen: Die soziale Ungleichheit nimmt zu, die Bildungschancen werden insbesondere für Kinder schlechter, die in herausfordernden Lagen groß werden. Aber gerade hier müsste NRW endlich mehr tun. Stattdessen sinkt der Anteil der Bildungsausgaben am Gesamthaushalt sogar. Das ist nicht mehr nachzuvollziehen.“

Die Einzelpläne 05, 06 und 07 steigen wiederholt nicht in gleicher Weise wie der Gesamthaushalt an: Nimmt man alle Haushalte zusammen steigen sie – in Zeiten von Hochinflation – lediglich auf 41,11 Milliarden um 2,67 Prozent an. Der gesamte Haushalt steigt hingegen um 7,6 Prozent. Lag der Gesamtanteil des „Bildungshaushaltes“ noch 2020 bei rund 45 Prozent, so fällt er nun auf beinahe 40 Prozent und soll nach der weiteren Finanzplanung zu folgern noch weiter sinken.

„Mit diesem Haushalt sind offensichtlich die großen Investitionen in Bildung nicht vorgesehen, von denen wir doch alle wissen, wie überfällig sie sind. Der grassierende Mangel prägt das Bildungssystem, egal wohin wir schauen: Lehrkräftemangel, fehlende Erzieher*innen, Raummangel und marode Gebäude – all das ist bekannt. Deshalb ist es unverständlich, dass schwarz-grün diesen Zustand fortschreibt“, so Çelik.

Würde die Landesregierung nur auf dem Niveau von 2020 in Bildung investieren, stünden für gute Bildung in NRW 5 Milliarden mehr zur Verfügung. Da die Landesregierung das unterlässt, vergrößert sich nur die bereits bestehende riesige Investitionslücke. Çelik: „Für uns als Bildungsgewerkschaft ist klar: Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Wer diese Investitionen unterlässt, raubt unseren Kindern und Jugendlichen sowie unserer Gesellschaft Zukunftschancen.“

Die gesamte Stellungnahme der GEW NRW: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST18-902.pdf.

Umleitung: Chemie-Nobelpreis, Surreales Amerika, Depressionen, Aiwangers Vorläufer, Dortmunder Stadtschreiberin, Hagener Reichsbürger, H-Blockx und mehr…

Mit dem Fahrrad zu den Windrädern bei Einhaus (foto: zoom)

Warum der Chemie-Nobelpreis 2023 an mRNA-Impfstoffe gehen sollte: Es ist ja ein beliebtes Spiel beim Nobelpreis für Chemie, anhand der vorherigen Preise zu spekulieren, welches Themenfeld mal wieder dran ist. Das funktioniert bei uns deswegen so gut, weil der Chemie-Nobelpreis de facto mindestens ein halber Biologie-Nobelpreis ist … spektrum

Surreales Amerika: Donald Trump als Revolutionsführer der (aus dem Takt geratenen) Herzen … endoplast

Große Neuroimaging-Studie: Depressionen lassen sich doch nicht in Genen oder Gehirn nachweisen … scilogs

Aiwanger: oder Rechtsextremismus an Schulen Ende der 1980er Jahre … historischdenken

Dortmunds Klang erforschen: Chrizzi Heinen aus Berlin wird Dortmunds Stadtbeschreiberin 2024 … nordstadtblogger

Gemeinsame Resolution der demokratischen Hagener Fraktionen und Gruppen für die heutige Ratssitzung: „Andreas Geitz muss sein Mandat niederlegen“ … doppelwacholder

CDU will Geld für Kriegsgefangenen-Gedenkstätte streichen: Die CDU-Kreistagsfraktion in Gütersloh will weniger Geld für eine neue Forschungs- und Gedenkstätte auf dem Gelände des Kriegsgefangenenlagers STALAG 326 in Stukenbrock ausgeben. Nun ist das gesamte Projekt gefährdet … wdr

HSK-SPD und HSK-Grüne rücken weiter zur CDU: Wie lassen sich Veränderungen in den Einstellungen von politischen Parteien gut feststellen? Wenn sie ihre Haltung zu genau derselben Frage im Abstand von einigen Jahren verändern … sbl

H-Blockx Abriss Teil 2 – besser geht’s nicht! Am 1. September 2023 haben wir uns mit gemischten Gefühlen zur Sparkassen-Waldbühne aufgemacht. Die Leute haben rumgequatscht, dass es dieses Jahr nicht so fett wird wie letztes Jahr … oelderanzeiger

NRW hatte im Jahr 2021 bundesweit die größten Klassen im Primarbereich

Durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler bildeten eine Klasse. Beim Verhältnis von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften lag NRW im Bundesdurchschnitt bei 14,8.

Grafik: IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2021 besuchten in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler im Primarbereich eine Klasse. Der Bundesdurchschnitt lag bei 20,9 Kindern je Klasse. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich der Veröffentlichung der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich” mitteilt, lag NRW beim Verhältnis der Schülerinnen und Schüler zu Lehrkräften hingegen im Bundesdurchschnitt: Im Primarbereich wurden durchschnittlich 14,8 Schülerinnen und Schüler von einer Lehrkraft betreut.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich eine große Spanne der durchschnittlichen Klassengröße im Primarbereich: Während NRW den bundesweit höchsten Wert hatte (23,5), wies Rheinland-Pfalz mit 18,6 die geringste durchschnittliche Klassengröße auf. Die meisten Schülerinnen und Schüler je Lehrkraft gab es 2021 in Mecklenburg-Vorpommern (16,1). Hingegen wurden im Saarland im Schnitt nur 12,6 Schülerinnen und Schüler des Primarbereichs von einer Lehrkraft betreut. Der Primarbereich umfasst in NRW die Klassen 1 bis 4 an Grundschulen, Volksschulen, PRIMUS-Schulen, Freien Waldorfschulen und Förderschulen.

Diese und weitere Ergebnisse finden Sie in der neuen Ausgabe der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich”, die im Webshop von IT.NRW zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Die Publikation knüpft direkt an den am 12. September 2023 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten Datenreport „Bildung auf einen Blick” an.

Die hier betrachteten Daten für Nordrhein-Westfalen stammen aus der Statistik der allgemeinbildenden Schulen, zu der etwa 5 000 Schulen Daten an das Statistische Landesamt liefern. Zur Berechnung der durchschnittlichen Klassengröße wird die Anzahl der Schülerinnen und Schüler durch die Anzahl der Klassen dividiert. Das Schülerinnen- und Schüler-Lehrkräfte-Verhältnis wird berechnet, indem die Zahl der Schülerinnen und Schüler durch die Zahl der Lehrkräfte (gemessen in Vollzeitäquivalenten) geteilt wird. Ein Vollzeitäquivalent ist eine Maßeinheit, welche einer Vollzeitanstellung entspricht. Der Begriff Lehrkräfte bezieht sich auf voll qualifiziertes Personal an Schulen, das direkt mit dem Unterricht der Schülerinnen und Schüler befasst ist (ohne Hilfslehrkräfte und andere Hilfskräfte).

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Weiterführende Ergebnisse zu den Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2022/23 je Klasse und je Lehrkraft differenziert nach Schulformen für NRW

Weiterführende Ergebnisse zu den Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW in der Landesdatenbank NRW

Weitere Daten und Informationen zu diesem Thema:

Schule: HSK-Bildungskonferenz wünscht sich neue Strukturen

In den offenen Workshops wurde intensiv diskutiert …

Die Bildungskonferenz des Hochsauerlandkreises wünscht sich neue Strukturen für die Schulbildung. Das ist das Fazit nach den Diskussionen und Beiträgen der rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

(Pressemitteilung HSK)

Es wurde deutlich, dass die Bildungsadministration in Deutschland zu langsam ist, um die Anforderungen der Gegenwart in Schule und Unterricht in angemessener Zeit umzusetzen. Zudem seien die Lehrkräfte oftmals nicht ausreichend qualifiziert. Neben geeigneten Fortbildungsangeboten sprach sich die Bildungskonferenz auch dafür aus, das Thema BNE stärker in die Lehrerausbildung zu integrieren.

Als ein wichtiger weiterer Aspekt wurde die Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern in die Schulentwicklungsprozesse gesehen. Ziel insgesamt sollte sein, bei der Umsetzung von BNE in der Schule gemeinsam im Team zu arbeiten.

… und nach Wegen zu einer hochwertigen Schulbildung gesucht. (Fotos: Bildungsbüro HSK)

Als hochkarätige Fachleute waren eingeladen Micha Pallesche (Leiter der Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe und 2021 ausgezeichnet als vorbildlichste Schulleitung Deutschlands), Prof. Dr. Gerhard de Haan (TU Berlin, Institut Futur), Claudia Eckhoff und Silke Krüger (Eine-Welt Promotorinnen/BNE-Zentrum Hagen), Florian Kretzschmar (Lehrer und BNE Experte) und Milusch Fuchslocher (SV-Bildungswerk Berlin).

Stefanie Evers von der Marienschule Brilon fasst den Tag zusammen: „Ich nehme von der Bildungskonferenz mit, dass die Teilnehmenden Schule ähnlich sehen wie ich und die Leute Lust auf Weiterentwicklung in die richtige Richtung haben. Besonders gut gefallen hat mir die persönliche Ebene, die Vernetzung untereinander ohne die sonst oft vorhandenen Bedenkenträger. Die Bildungskonferenz bot gute Beispiele für eine gelingende Schulentwicklung.“

Dr. Katrin Onken vom Börde-Berufskolleg Soest bedankte sich für den Input, zu dem die Fachleute und der Austausch mit ihnen beigetragen hat: „Der Bildungskonferenz ist es gelungen, praktische Umsetzung mit BNE-Gestaltungskompetenz systemisch zu verzahnen. Es gibt viele gute Beispiele, aber oft fehlt es an der notwendigen Gestaltungskompetenz.“ Florian Kretzschmar war überrascht über die offene Diskussion aller Beteiligten: „Statt in der Kritik zu verharren, haben Vertreter aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Politik über realistische Lösungsansätze diskutiert.“

„Das Regionale Bildungsbüro wird die Ergebnisse und Wünsche aus den einzelnen Barcamps in den nächsten Wochen analysieren und daraus ableiten, wie das Thema BNE im Hochsauerlandkreis weiter vorangebracht und die Schulen dabei unterstützt werden können. Ein Aspekt wird dabei sicherlich die Partizipation von Schülerinnen und Schülern, Kindern und Jugendlichen sein“, so Bernd Nückel, Leiter des Regionalen Bildungsbüros.


Anmerkungen zoom
Beim Lesen der Pressemitteilung kamen mir spontan acht Fragen in den Sinn:

  1. Woran wurde deulich, dass die Bildungsadministration in Deutschland zu langsam ist?
  2. Welches sind die „Anforderungen der Gegenwart“ in Schule und Unterricht?
  3. Wie sähen geeigneten Fortbildungsangebote aus?
  4. Wie kann es sein, dass Lehrkräfte nicht ausreichend qualifiziert sind?
  5. Müsste man nicht auch das Qualifikationsniveau der Leitungsebenen von den Schulleitungen bis hinauf ins Schulministerium kritisch prüfen?
  6. Welches sind die guten Beispiele für eine „gelingende Schulentwicklung“?
  7. Wie muss ich mir die „realistische[n] Lösungsansätze“ vorstellen?
  8. Wie soll die „Partizipation von Schülerinnen und Schülern, Kindern und Jugendlichen“ umgesetzt werden?

Landrat/CDU/FDP/AfD lehnen im Kreistag verbilligtes Deutschland-Ticket für Azubis ab

Am Mittwoch (30.08.) im Kreistag ging es auch darum, allen Schülerinnen und Schülern ein verbilligtes Deutschland-Ticket anbieten zu können.

(Der Artikel ist am 1. September auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Landrat und Kreisverwaltung hatten vorgeschlagen, dies nur für Schülerinnen und Schüler in Vollzeit-Bildungsgängen zu tun. Am 21.09. hatte die SBL-Fraktion den Änderungsantrag eingebracht, dies auch für die Berufsschülerinnen in Teilzeit-Ausbildungsgängen anzubieten, also für die jungen Menschen in Berufsausbildung. Sie sollten das Ticket für einen Eigenbeitrag von 29 Euro pro Monat erwerben können, zu den gleichen Bedingungen, wie diejenigen SchülerInnen an Gymnasien, Sekundarschulen, Realschulen, Hauptschulen und Grundschulen, die nicht bereits Anspruch auf ein kostenloses Schulwegticket haben. Einen Tag später brachte auch die SPD-Fraktion einen gleichartigen Antrag ein.

Zu diesem Thema siehe: http://sbl-fraktion.de/?p=11103, http://sbl-fraktion.de/?p=11087

Im Kreistag verhinderte jedoch ein seltsames Bündnis aus Landrat, CDU, FDP und AfD diesen Beschluss. Die Antragsteller SBL und SPD wiesen auf die Einsparungen aus der Umwandlung der bisherigen Monatskarten für SchülerInnen mit Anspruch auf Schulwegtickets in 49-Euro-Tickets hin. Sie seien hoch genug, um die Bezuschussung von 20 Euro pro Monat für die KäuferInnen des Deutschlandtickets zu finanzieren. Das würde auch dann noch gelten, wenn die Hälfte der BerufsschülerInnen den Zuschuss erhielte.

Das “neue Bündnis” unterstellte jedoch, dass 100% aller Auszubildenden das verbilligte Ticket erwerben und den Zuschuss in Anspruch nehmen würden; dann wären die Kosten für den Kreis zu hoch. Dabei war von der Kreisverwaltung für die allgemeinbildenden Schulen nur eine Beteiligungsquote von 10 bis 20 Prozent genannt worden… Außerdem wies das “neue Bündnis” darauf hin, dass die Auszubildenden ja Einkommen erzielen würden.

Dass die Berufsausbildungsvergütungen aber vielfach für den Lebensunterhalt nicht ausreichen, dass Auszubildende höhere Kosten haben und ihr verfügbares Einkommen häufig den Bafög-Satz nicht überschreitet, scheint Landrat/CDU/FDP/AfD nicht bewusst zu sein.

Die Abstimmung war für den HSK-Kreistag ungewöhnlich knapp: Der Antrag von SBL und SPD wurde mit 21:28 Stimmen abgelehnt.

Schade, dass SPD und die Mehrheit der Grünen nicht bereit waren, die vorher von der Linken für diesen Tagesordnungspunkt beantragte geheime Abstimmung zu unterstützen. Denn erfahrungsgemäß ist in der CDU-Fraktion im Vorfeld der KandidatInnenaufstellung für die nächste Kommunalwahl die Bereitschaft, in einer offenen Abstimmung eine von der Fraktionsführung abweichende Meinung zu vertreten, sehr gering ausgeprägt. In einer geheimen Abstimmung hätte vielleicht der eine oder die andere aus der CDU seine abweichende Meinung auf dem Stimmzettel geäußert.
So aber sind Behauptungen von CDU/FDP, mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung motivieren zu wollen, offensichtlich nicht ernst zu nehmen.

Wichtig in diesem Zusammenhang: Am selben Nachmittag wurden von der Mehrheit im Kreistags Kreisausschuss einige viel zu teure Aufträge vergeben. Da dies nicht-öffentliche Tagesordnungspunkte sind, können wir hier leider keine Einzelheiten nennen.

Umleitung: zwei Prozent retten doch die Welt, Wasserkrise, Schwurbel-resistente Uni-Lehre, Clankriminalität, Christnationalsozial und mehr…

Taunusblick (foto: zoom)

Und zwei Prozent retten doch die Welt: Auf das bisschen Kohlendioxid, das wir Deutschen in die Atmosphäre pusten, kommt es doch nicht an, oder? Doch. Das populärste Argument gegen mehr Klimaschutz – und seine Entkräftung … spektrum

Die Atlanktikzirkulation: Kippt sie schon in diesem Jahrhundert, oder nicht? … scilogs

Expertenrat kritisiert Klimapolitik der Ampel: Reichen die Bemühungen der Bundesregierung im Kampf gegen die Erderwärmung aus? Ein Expertenrat hat nun seine Einschätzung dazu abgegeben – und kommt dabei zu einem kritischen Urteil … tagesschau

Die Wasserkrise kartieren – Durchblick per Karte schaffen: Zum ersten Mal wird die Klimakrise auch bei uns und vor allem in Süd-Europa spürbar: als Wasserkrise. Wetterlagen setzen sich langanhaltend fest. Es gibt lange Dürrephasen oder heiße Hochdruck-Wetterlagen. So bleibt Starkregen stundenlang ortsfest liegen und entlädt unglaubliche Wassermengen … ruhrnalist

Plädoyer für eine Schwurbel-resistente Uni-Lehre: Die COVID-19-Pandemie strotzte vor irreführenden Aussagen, Pseudowissenschaft und falschen Therapieversprechen. Die universitäre Ausbildung muss sich auf Wissenschaftlichkeit zurückbesinnen – zu unser aller Wohl … laborjournal

Über die sogenannte Clankriminalität: Kurze Kritik eines (Kampf-)Begriffs … verfassungsblog

Die dunkle Seite der Macht: Von Süßkram und Süßwahn … unkreativ

Christnationalsozial (Satire): „Ja Sieg… Grüß Heil äääh… Hallo, ich wollte nur mal fragen, ob Sie okay sind. Wir haben ja noch ein paar Termine vor uns, der Wahlkampf ist ja diesmal eher Wahlkampf, und da dachte ich, ich frage mal, ob Sie eventuell Hilfe brauchen könnten. Weil wir uns ja überlegen müssten, was da passiert ist, damit wir uns etwas einfallen lassen können, was jetzt passieren sollte … zynaesthesie

FH Dortmund präsentiert neues Forschungsprojekt: „Kann man ohne Vater ein richtiger Mann werden?“ … nordstadtblogger

60 Jahre Bundesliga: und der zwecklose Versuch, online eine BVB-Karte zu kaufen … revierpassagen

„Fortschreitendes Siechtum“ – Hagener Lokalblättchen schießt sich auf Haspe ein: Waren bisher Wehringhausen und in etwas geringeren Ausmaß Altenhagen für die WPWR die Inkarnation des Verfalls der Sitten und des allgemeinen Niedergangs einer (nur vermeintlich) früheren heilen Welt, hat das Blättchen inzwischen seinen Aktionsradius auch auf Haspe ausgedehnt … doppelwacholder

Am Mittwoch, 30. August, trifft sich der Kreistag des HSK zu einer zusätzlichen Sitzung: Diese 3. Sitzung im laufenden Jahr war zunächst nicht geplant; daher auch der ungewöhnliche Sitzungstag statt wie sonst am Freitag. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung ist die Einführung des Deutschlandtickets für Schülerinnen und Schüler der kommunalen Schulträgersbl

HSK-Bildungskonferenz am 6. September – Zukunftsfähig Denken und Handeln: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Das Bildungsbüro des Hochsauerlandkreises (v.l.n.r.) Bernd Nückel, Sabine Fehringer, Nina Gregori und Meinolf Berghoff. (Foto: HSK)

Die nächste HSK-Bildungskonferenz am Mittwoch, 6. September, in Bad Fredeburg beschäftigt sich mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und den Umsetzungsmöglichkeiten des Bildungsauftrags. Bildung ist der Schlüssel für individuelle Chancen und gesellschaftliche Entwicklung und macht Menschen offener für Verhaltensänderungen. Damit Bildung ihr Potenzial entfalten kann, muss sie chancengerecht und hochwertig sein sowie lebenslang stattfinden.

(Pressemitteilung Hochsauerlandkreis)

Hochwertige Bildung ist eine Bildung, die den Erwerb von relevantem Wissen und Fähigkeiten erreicht, eine stabile emotionale Entwicklung fördert und die grundlegenden Werte vermittelt. Zu diesen Werten gehören die Achtung der Menschenrechte, Demokratie, Frieden, Freiheit und Toleranz sowie kulturelle Vielfalt, ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Teilhabe.

Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?

Digitalisierung, Klimawandel, Krieg oder extreme Armut – viele gegenwärtige Entwicklungen stellen die Weltgemeinschaft vor Herausforderungen. Sie alle werfen eine Frage auf: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?

BNE versetzt Menschen in die Lage, ihr eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen zu betrachten und verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft zu treffen.

Erfolgreiche BNE schafft Situationen, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, Werte und Haltungen zu hinterfragen und sich aktiv in Gestaltungsprozesse einzubringen: z.B

  • Welche Fortbewegungsmittel nutze ich?
  • Wieviel und welche Energie verbrauche ich?
  • Wie konsumiere ich?
  • Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht?
  • Was können wir gegen Armut tun?

Weshalb gehören die Nachhaltigkeitsziele in die Schule?

  • Die Schulen haben die besondere Chance und Aufgabe, junge Menschen für die Herausforderungen unserer Zeit zu sensibilisieren und globale, regionale sowie lokale Lösungsansätze zu diskutieren und zu erarbeiten.
  • Die 17 Nachhaltigkeitsziele sind unmittelbar anschlussfähig an etliche Aspekte des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule, wie er in § 2 (2) und (6) des nordrhein-westfälischen Schulgesetzes verankert ist.
  • Schulen können Raum und Gelegenheit bieten, dass die Kinder und Jugendlichen ihr eigenes Handeln hinterfragen und erkennen, dass es Konsequenzen hat – nicht nur für sich selbst und das eigene Umfeld, sondern auch für andere. Der Umgang mit BNE kann zu einem Umdenken beitragen. Dieses Denken ist dringend notwendig, um Veränderungen anzustoßen, drängende globale Probleme zu lösen, damit auch zukünftige Generationen gut leben können.
  • Die Welt braucht Menschen, die das Zusammenleben aller in einer gerechten, ökologisch verantwortungsvollen und friedlichen Weise gestalten.
  • Die Zukunft der Welt braucht mutige kreative Zukunftsgestalter, die über ausgeprägte Lösungskompetenzen verfügen, die wertschätzend in heterogenen Gruppen kommunizieren und handeln und ihr Wissen und ihre Kompetenzen in den Dienst gemeinsamer Anliegen stellen.

Worauf können sich die Teilnehmenden freuen?

Mit einer Keynote wird Prof. Dr. de Haan (Institut Futur, TU Berlin) ins Thema einführen. Im Anschluss daran werden zwei Barcamp-Sessions sowie eine digital unterstützte und interaktive Podiumsdiskussion stattfinden. Ziel ist, den Teilnehmenden Mut zu machen sowie Wege aufzuzeigen, wie BNE in den eigenen Schulkontext Einzug erhalten kann. „Es sollen Vorbehalte ausgeräumt und Menschen in den Austausch gebracht werden, damit eine Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schule und der Bildungsregion HSK gelingen kann.“, betont Bernd Nückel, Leiter des Bildungsbüros HSK. Um das zu erreichen, werden Expertinnen und Experten zusammenkommen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln über das Thema BNE berichten, sich austauschen, aber auch (kritische) Fragen beantworten können.

„In den beiden Barcamp-Sessions und der Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schulen (auch überregional), Bezirksregierung, BNE-Agentur, QuaLis, FREIDay, BNE-Zentrum, Eine-Welt etc. können sich die Teilnehmenden inspirieren lassen und Impulse für die Weiterarbeit im eigenen System mitnehmen. Es ist Zeit für eine Veränderung und die Entwicklung einer neuen Schulkultur. Wir möchten unsere Teilnehmenden für eine neue Haltung bzw. ein neues Bildungsverständnis sensibilisieren“, berichtet Nina Gregori, pädagogische Mitarbeiterin im Bildungsbüro Hochsauerlandkreis.

„Wir freuen uns auf eine gewinnbringende Veranstaltung, welche nachhaltig Bildungsnetzwerke weiter ausbauen wird, um Menschen und Institutionen zusammenzubringen, damit individuelle sowie zukunftsfähige Bildungsbiografien für Schülerinnen und Schüler entstehen können“, meint Sabine Fehringer, ebenfalls pädagogische Mitarbeiterin des Bildungsbüros HSK.

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Rückfragen und Informationen:

Bei der Bildungskonferenz handelt es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung. Die Schulen sind per Mail eingeladen worden. Interessierte können sich weiterhin beim Bildungsbüro des Hochsauerlandkreises melden: bildungsbuero@hochsauerlandkreis.de