TV-Doku zur Spendenaffäre der AfD

Vor zwei Wochen wurde die Parteizentrale der AfD von der Staatsanwaltschaft durchsucht. ZDF und CORRECTIV zeichnen in einer 45-minütigen Doku die Hintergründe zum Spendenskandal seit 2015 nach.

(Pressemitteilung CORRECTIV)

Nach den bundesweiten Durchsuchungen der Generalstaatsanwaltschaft in der AfD-Spendenaffäre drohen der AfD laut Fachleuten Strafzahlungen in Millionenhöhe, wie Recherchen vom gemeinnützigen Recherchezentrum CORRECTIV, Frontal und Spiegel zeigen. Hintergrund der Durchsuchungen ist die Spendenaffäre der AfD, die seit Jahren vor allem von Medien aufgedeckt wurde. „Der Anlass für die Aufnahme der Ermittlungen war in diesem Zusammenhang natürlich die Notwendigkeit, die Presse auszuwerten und damit natürlich auch die Recherche, die Sie gemacht haben“, sagt der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Berlin zu CORRECTIV und Frontal. 

Ab heute (11. Oktober 2022) ist in der ZDF-Mediathek die 45-minütige Doku von Frontal und CORRECTIV „Die Schattenspender der AfD – Verdeckte Wahlhilfe aus der Schweiz” zu sehen. Darin zeigen CORRECTIV und Frontal, wie vor allem Medien die größte Werbeunterstützung für eine rechtsradikale Partei aus dem Ausland aufdeckten. „Das Parteiengesetz will verhindern, dass Politik käuflich wird und dass aus dem Ausland heraus deutsche Politik mit Geld beeinflusst wird“, sagt Sophie Schönberger, Parteienrechtlerin an der Uni Düsseldorf. Gerade bei den aktuellen Entwicklungen, bei denen stark aus Russland heraus versucht werde, auf den politischen Prozess Einfluss zu nehmen, „ist das aktueller denn je.”

Seit 2015 gab es immer wieder Hinweise zu dubiosen Wahlkampfhilfen für die AfD. In mehreren Fällen, die von Frontal und CORRECTIV aufgedeckt wurden, musste die AfD hohe Geldbußen zahlen. 2021 deckte eine weitere Recherche von CORRECTIV, Frontal und dem Spiegel anhand von Belegen auf, dass Wahlplakate in Millionenhöhe von einer Firma aus der Schweiz gebucht wurden, die auch in vorherigen Fällen schon in dubiose Spenden eingebunden war.

Die Dokumentation zeichnet die verschiedenen Erkenntnisse zu den dubiosen Millionenspenden nach und zeigt, dass es sich bei den einzelnen Fällen um einen großen Spenden-Komplex handelt, der der AfD über Jahre Unterstützung in Millionenhöhe bescherte.

„Wir freuen uns, dass wir bei diesem Thema nicht nur inhaltlich mit ZDF Frontal eng zusammenarbeiten, sondern diesen Film auch gemeinsam produziert haben“, sagt CORRECTIV-Chefredakteur Justus von Daniels.

Die Doku können Sie ab heute in der ZDF-Mediathek anschauen. 

Mehr als die Hälfte des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energieträgern in NRW stammt aus Windkraft

Kartenanwendung zeigt Verteilung von Windkraftanlagen in NRW: Die meisten Windkraftanlagen je 1 000 Einwohner gibt es im Münsterland, in Südwestfalen und in der Eifel.
Netzeinspeisung aus Windkraft in NRW in Gigawattstunden
JahrWindkraft
in Gigawattstunden
20184 389
20195 390
20206 491
20215 082
2022 (vorläufig)5 652
Daten der Grafik als Tabelle

Düsseldorf (IT.NRW). 5 652 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Windkraft wurden im ersten Halbjahr 2022 in das nordrhein-westfälische Stromnetz eingespeist. Der Anteil von Windkraft an der gesamten Stromeinspeisung lag damit bei 9,6 Prozent.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Daten mitteilt, lag der Anteil damit knapp über dem des ersten Halbjahres 2021 (damals: 9,3 Prozent). Windkraft ist damit in NRW für mehr als die Hälfte (51,2 Prozent) der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energieträgern (11 045 GWh) verantwortlich. Die Gesamteinspeisung von Strom belief sich in der ersten Jahreshälfte 2022 insgesamt auf 58 612 Gigawattstunden und war damit erstmals wieder höher als vor der Corona-Pandemie (2019: 56 474 GWh).

Nordrhein-westfälischer Strom aus Windkraft hatte im ersten Halbjahr 2022 einen Anteil von 8,3 Prozent am insgesamt bundesweit eingespeisten Strom aus Windkraft. Bei der gesamten Stromeinspeisung hatte Strom aus NRW dagegen einen Anteil von 22,2 Prozent am Bundeswert.

Anteile der Windkraft an der gesamten Netzeinspeisung in NRW
JahrAnteile
in Prozent
20186,5 %
20199,5 %
202014,4 %
20219,3 %
2022 (vorläufig)9,6 %
Daten der Grafik als Tabelle

Im Jahr 2021 verteilten sich die Windkraftanlagen in Nordrhein-Westfalen räumlich ungleichmäßig innerhalb des Landes. Die höchste Zahl von Windkraftanlagen je 1 000 Einwohner gab es im Münsterland, in Südwestfalen und in der Eifel. Die Gemeinde Lichtenau im Kreis Paderborn hatte den höchsten Wert aller Gemeinden des Landes mit 17,2 Windkraftanlagen je 1 000 Einwohner. In 69 NRW-Gemeinden gibt es keine Windkraftanlagen. Die Windkraftanlagen je 1 000 Einwohner sind im Internet in einer interaktiven Karte visualisiert.

Windkraftanlagen je 1000 Einwohner*innen in NRW 2021

Die Entwicklung des Ausbaus der Windkraftanlagen veranschaulicht die ständig steigende Zahl von Windkraftanlagen in NRW – insbesondere ab dem Jahr 2000 – sowie die zunehmende Leistung der installierten Anlagen im Zeitverlauf. Auf der Internetseite werden diese Entwicklungen als Animation in einer Karte dargestellt.

Windkraftanlagen in NRW nach installierter Leistung

Weitere Informationen zum Thema Windkraft und Energiewende in Nordrhein-Westfalen stehen Ihnen im Energieatlas NRW des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) zur Verfügung.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.

Weitere Informationen:

Daten zu den Windkraftanlagen in den Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens

Weitere Ergebnisse zum Thema Energie, wie z. B. die monatliche Netzeinspeisung nach Energieträgergruppen.

Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs in NRW gefährdet

Nahverkehrszug im Hochsauerland. (archivfoto: zoom)

Die Finanzierung des Schienenpersonen-Nahverkehrs ist gefährdet. Nach einem Bericht der Lippstädter Lokalpresse „Der Patriot“ fehlen für den Betrieb von Regionalzügen und S-Bahnen in Nordrhein-Westfalen allein in diesem Jahr 190 Millionen Euro; im kommenden Jahr könnten es bereits 400 Millionen sein.

(Der Beitrag ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

In Westfalen denkt der zuständige Verkehrsverbund Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bereits darüber nach, das Angebot zusammenzustreichen – was überhaupt nicht zur notwendigen Klima- und Verkehrswende passt. Die Lösung der Probleme soll mehr Geld vom Bund sein. Ob eine Erhöhung der sog. Regionalisierungsmittel kommt, ist allerdings unsicher.

Die Gründe für die Finanzierungsprobleme sind nach Aussage des NWL-Sprechers Beele vielfältig:

Mit der Corona-Pandemie sind die Fahrgasteinnahmen eingebrochen, und als Folge des Ukraine-Kriegs stiegen die Ausgaben drastisch an. Strom kostet für den Bahnbetrieb jetzt 70 Prozent mehr als zuvor, beim Diesel sind es 50 Prozent.

Dazu kommen Infrastruktur-Vorhaben wie eine S-Bahn fürs Münsterland, die den Schienenverkehr attraktiver machen sollen. Sollte sich an der bisherigen Finanzierung nichts ändern, rechnet man beim NWL bis 2032 mit einer Deckungslücke von bis zu 900 Millionen Euro. Spätestens im kommenden Sommer müsse man über eine Ausdünnung des Angebots nachdenken, so Beele.

Per Resolution hatte der Ruhrgebiets-Verband VRR sich bereits Mitte September an Bund und Land gewandt: Mit den augenblicklichen Mitteln sei der Bus- und Bahnverkehr nicht mehr zu gewährleisten. Da der öffentliche Verkehr zur Erreichung der Klimaziele deutlich mehr Menschen befördern solle, müsse auch das notwendige Geld bereitgestellt werden, möglichst vom Bund. Bisher schon finanziert der Bund den größten Teil des Regionalverkehrs, bundesweit bekommen die Länder dafür jährlich mehr als 9 Milliarden Euro, die sie dann an die Verkehrsverbünde weiterreichen.

Der VRR fordert nun eine bundesweite Aufstockung um 1,5 Milliarden Euro, dazu 1,65 Milliarden Euro für gestiegene Energiekosten und 1 Milliarde für Corona-Folgen.

Bisher hat die Bundesregierung jedoch noch keine Zusagen abgegeben. Wenn es so bleibt, bleiben für Westfalen zwei Alternativen, erklärt NWL-Sprecher Beele: Die Städte und Kreise, die den Verband tragen, könnten die Mehrkosten über eine Umlage aufbringen – was eher unwahrscheinlich ist. Wenn auch das Land NRW nicht ein springen sollte, bleibt die Verringerung des Angebotes, beispielsweise über die Ausdünnung von Takten oder die Schließung von Nebenstrecken.

Weitere Informationen finden sich hier:
https://nahverkehr-nrw.de/nrw/millionen-betraege-fehlen-kuerzungen-im-oepnv-drohen/

Es gibt sie wieder – die offene Live-Session in der Mescheder TRÖTE

Offenes Mikro in der Tröte. (foto: wkm)

Unter dem Titel “Newcomer Forum Kultur” startet der WERKKREIS KULTUR MESCHEDE zur Belebung der Mescheder Kulturszene eine neue Veranstaltungsreihe.

(Pressemitteilung Werkkreis Kultur Meschede)

An jedem dritten Donnerstag im Monat wird es verschiedene öffentliche Veranstaltungen geben. Jedes Event wird zu Beginn einen “Supporter” haben, also einen Künstler, eine Band oder Gruppe, um den Gig zu eröffnen und durch das Programm zu führen.

Startschuss ist  bei freiem Eintritt am Donnerstag, 20.10.22 ab 20 Uhr im Kellerlokal Tröte am Winziger Platz 3.

Dann können wieder Musiker & Bands auftreten und sich präsentieren. Es soll aber auch eine Plattform für Musiker entstehen, um sich untereinander auszutauschen, zusammen zu spielen und frei miteinander zu “jammen”. Eine PA und ein Drumset sind vorhanden. Bands/Musiker brauchen nur noch ihre eigenen Instrumente mitbringen. Supported wird das erste Event durch die Mescheder Band “INCEST / Jake & The Jukeboxguys”, sowie “Buenos NoJazz“.

Das Abitur am Berufskolleg – ein möglicher Weg zum Ziel

Neugierde und Spaß an Problemen sind auch im Berufskolleg von Vorteil: Schüler*innen bei Messversuchen. (Foto: BK am Eichholz)

Am Montag, 24. Oktober, laden die fünf Beruflichen Gymnasien der Berufskollegs im HSK um 18 Uhr zu einem Infoabend in das Berufskolleg am Eichholz ein. Zwei weitere Termine finden an den folgenden Tagen Dienstag und Mittwoch in den Berufskollegs Brilon und Meschede statt.

(Pressemitteilung Hochsauerlandkreis)

Für viele Jugendliche mit einem Mittlerem Schulabschluss mit Qualifikationsvermerk stellt sich die Frage, ob sie eine Ausbildung beginnen oder doch weiter zur Schule gehen. Sollte der Wunsch bestehen, das Abitur zu erwerben, denken immer noch wenige an das Berufliche Gymnasium. Doch auch das Berufskolleg bietet Deutschlands höchsten Bildungsabschluss erfolgreich an. Im Jahr 2020 haben in NRW 32,8% des Abiturjahrgangs den Abschluss am Berufskolleg erworben.

Circa 500 Schülerinnen und Schüler haben den Neuanfang gesucht und besuchen derzeit das Berufliche Gymnasium an einem der fünf Berufskollegs im HSK. Das Interesse am Abitur mit beruflichen Kenntnissen steigt stetig.

Fakt ist: An einem Beruflichen Gymnasium starten alle neu und die Lehrkräfte sind darauf eingestellt, den Lernenden den Einstieg in die Oberstufe mit ihren gymnasialen Anforderungen zu erleichtern. Dass die Lehrkräfte völlig unvoreingenommen ihren neuen Schülerinnen und Schülern begegnen können, wird oftmals als ein großer Vorteil empfunden. So auch von Chris, der sich auf einen Neuanfang mit vielen verschiedenen Schülerinnen und Schülern aus den verschiedenen Schulen im Umkreis gefreut hat. „Mir gefällt die Vielfalt an Schülern, die ich hier stärker als am Gymnasium wahrnehme“, ergänzt Konstantin, ein Schüler des BKaE. Der Schulwechsel und die damit verbundene „andere“ Lernatmosphäre, der Unterricht im Klassenverband und ein stärkerer Bezug zur Arbeitswelt werden stets als positiv empfunden.

Jedes der fünf Berufskollegs hat ein bis drei berufliche Schwerpunkte im Angebot. Diese liegen in den Bereichen Maschinenbautechnik, Erziehungswissenschaften, Sport, Ernährung, Gesundheit, Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaft und Verwaltung. In dieser Auswahl steckt ein großer Vorteil für die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten: Sie können sich ganz nach ihrem persönlichen Interesse für einen der Schwerpunkte entscheiden. Daraus resultiert eine höhere Lernbereitschaft und die Lernenden treffen in ihrer neuen Klasse auf Mitschülerinnen und Mitschüler mit gleichen Interessen. Das verbindet.

Leichter ist das Abitur am Berufskolleg aber nicht. Auch hier warten am Ende die Abschlussprüfungen des Zentralabiturs auf die Absolventinnen und Absolventen. Im Beruflichen Gymnasium werden fachwissenschaftliche Kenntnisse vermittelt und die verschiedenen Kompetenzen gefördert, die für das Erlangen der Allgemeinen Hochschulreife Voraussetzung sind. Darüber hinaus ist es für das Berufliche Gymnasium ein typisches Anliegen immer auch echte Bezüge zur Arbeitswelt herzustellen und sehr realitätsbezogen zu unterrichten. Denn neben der Allgemeinen Hochschulreife erwerben die Lernenden bereits elementare berufliche Kenntnisse im gewählten Schwerpunkt.

Die Schülerinnen und Schüler können in den drei Jahren bis zum Erwerb ihres Abiturs ausführlich prüfen, ob sie die schulisch eingeschlagene Richtung beruflich – in einer Ausbildung oder in einem Studium – weiter verfolgen wollen oder nicht. Wenn die Jugendlichen in der Fachrichtung bleiben möchten, weil sich der Berufswunsch in der Zeit bis zum Abitur weiter konkretisiert hat, kann schon begründeter die genaue Studienausrichtung gewählt werden. Auch Ausbildungsbetriebe wissen die mit dem Abitur gleichzeitig erworbenen beruflichen Kenntnisse ihrer Auszubildenden zu schätzen. Dank der beruflichen Vorkenntnisse aus der Schule werden Ausbildung oder Studium deutlich leichter fallen.

An drei Informationsveranstaltungen können sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 10, oder auch der Klasse 9 am Gymnasium, und ihre Eltern über die Angebote der Beruflichen Gymnasien des HSK genauer informieren:

  • Montag, 24.10.2022, Ort: Berufskolleg am Eichholz, Féauxweg 24, 59821 Arnsberg
  • Dienstag, 25.10.22, Ort: Berufskolleg Brilon, Zur Jakobuslinde 30, 59929 Brilon
  • Mittwoch, 26.10.22, Ort: Berufskolleg Meschede, Dünnefeldweg 5, 59872 Meschede

Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 18:00 Uhr.

Neben allgemeinen Informationen werden an allen drei Abenden die Schwerpunkte

  • Technik (Maschinenbautechnik) (BK Berliner Platz),
  • Wirtschaft und Verwaltung (BK Berliner Platz, BK Brilon)
  • Gesundheit (BK am Eichholz),
  • Erziehungswissenschaften (BK am Eichholz),
  • Ingenieurwissenschaften (BK Meschede)
  • Freizeitsportleiter/in (BK Olsberg)
  • Erzieher/in (BK Olsberg)
  • Ernährung (BK Olsberg)

vorgestellt. Eine persönliche Beratung ist ebenfalls möglich.

Landgericht beginnt Vorverfahren gegen den Ex-Papst

Grafik-Tool: wortwolken.com

Essen, 26.09.2022. Das Landgericht Traunstein hat ein zivilrechtliches Vorverfahren in einem Missbrauchsfall der katholischen Kirche eingeleitet. Die Feststellungsklage vor einem Zivilgericht richtet sich auch gegen Papst Emeritus Benedikt XIV., dem eine Mitverantwortung vorgeworfen wird.

(Pressemitteilung von CORRECTIV)

Das Landgericht Traunstein beginnt das Vorverfahren für eine Feststellungsklage gegen den Papst Emeritus Benedikt XVI. sowie gegen das Erzbistum München und Freising, den Kardinal Friedrich Wetter und den ehemaligen Priester Peter H. zu. CORRECTIV, dem Bayerischen Rundfunk und der Zeit liegen Unterlagen vor, wonach der ehemalige Papst Benedikt XVI. eine „Notfrist“ von einem Monat hat, die anderen Beklagten von zwei Wochen haben, um „die Absicht der Vereidigung anzuzeigen“.

Im Juni hatte der Berliner Rechtsanwalt Andreas Schulz für ein Opfer des notorischen Missbrauchstäters Peter H. aus der oberbayerischen Gemeinde Engelsberg/Garching an der Alz die zivilrechtliche Feststellungsklage eingereicht, wie CORRECTIV, BR und Zeit exklusiv berichteten.

Der Anwalt will für seinen Mandanten erreichen, dass das Gericht den „Ersatz eines entstandenen Schadens” in einem Zivilprozess feststellt, der durch den Missbrauch verursacht wurde. Damit würde vor einem weltlichen Gericht über die Verantwortung innerhalb der Kirche entschieden, auch wenn Fälle des Missbrauchs schon verjährt sind.

Der ehemalige Priester H. hatte in den 1990er Jahren den Kläger sexuell missbraucht. Der Kläger war Messdiener bei dem Täter H., der die Tat in einem geheimen Kirchenurteil bereits eingestanden hatte. In dem Urteil wurde dem Ex-Papst zudem eine Pflichtverletzung vorgeworfen.

Erzbistum setzte verurteilten Täter als Priester ein

H., der ursprünglich aus dem Bistum Essen stammt, wurde bereits wegen Kindesmissbrauch 1980 von Essen nach München versetzt, durfte aber weiter in Gemeinden mit Kindern tätig sein. Zu der Zeit der Versetzung war Joseph Ratzinger Erzbischof von München und für die Versetzung in die bayerische Gemeinde mitverantwortlich.

Recherchen zeigten, dass H. auch in der bayerischen Gemeinde bis in die 1990er Jahre Jugendliche missbraucht hat. Da die bisher bekannten Taten strafrechtlich verjährt sind, geht es in diesem Zivilprozess nun um die Anerkennung des entstandenen Schadens und damit um die Mitverantwortung der Bischöfe. 

Ein Missbrauchsgutachten, das das Erzbistum München in Auftrag gegeben hatte, stellte im Januar für die damaligen Verantwortlichen des Erzbistums München und Freising sowie für den Kardinal Wetter „Beihilfe zum sexuellen Missbrauch“ fest. Ratzinger ließ damals über seine Anwälte mitteilen, dass er auch als Erzbischof von München und Freising nichts von der Vorgeschichte des Priester H. gewusst habe. 

Sollte die Frist versäumt werden, kann das Gericht auf Antrag des Klägers ein „Versäumnisurteil“ verhängen. Vor dem Landgericht besteht Anwaltspflicht, daher müssen sich die Beklagten von einem Anwalt vertreten lassen.


Über CORRECTIV
CORRECTIV wurde 2014 gegründet und ist das erste spendenfinanzierte Recherchezentrum in Deutschland. Als vielfach ausgezeichnetes Medium steht CORRECTIV für investigativen Journalismus. Die Redaktion bringt systematische Missstände ans Licht und will Veränderung anstoßen. Mit unabhängigen Recherchen und Faktenchecks schafft sie das informative Fundament für Debatten und Meinungsbildung und stärkt eine demokratische und offene Zivilgesellschaft.

Impfstellen in Schmallenberg und Brilon öffnen. Impfen von 18 bis 19 Uhr auch ohne Termin.

Die Koordinierende COVID-Impfeinheit macht den Bürgern und Bürgerinnen wieder ein umfassendes Impfangebot gegen COVID-19. Dazu wurden stationäre Impfstellen in Brilon und Schmallenberg eröffnet. Alle Impfstoffe sind inzwischen verfügbar. Der Hochsauerlandkreis möchte Bürgerinnen und Bürgern damit einen umfassenden Schutz ermöglichen.

(Pressemitteilung Hochsauerlandkreis)

In der nächsten Woche wird das Impfen entsprechend der aktuellen Erlasslage am Dienstag, 04. Oktober und am Mittwoch, 05. Oktober in Schmallenberg, Oststr. 3a, von 15-19 Uhr angeboten.

Die stationäre Impfstelle in Brilon, Steinweg 5,  öffnet am Donnerstag, 6. Oktober und am Freitag, 7. Oktober, von 15-19 Uhr.

Für die Hauptzeiten von 15-18 Uhr können online Termine über das Buchungsportal auf www.hochsauerlandkreis.de gebucht werden. In der Zeit von 18-19 Uhr ist das Impfen ohne Termin möglich.

Das Angebot richtet sich an alle Impfwilligen ab 5 Jahre. Es werden alle Impfungen gemäß STIKO-Empfehlung von der Erst- bis zur 2. Auffrischungsimpfung angeboten. Als Impfstoffe sind BionTech, Moderna, Novavax und Valneva vorrätig. Auch die auf die Omikron-Variante BA1 und BA4/BA5 angepassten Impfstoffe stehen gemäß STIKO-Empfehlung zur Verfügung.

Mitzubringen sind Personalausweis, Impfausweis und Gesundheitskarte bzw. die Impfmappe mit den Unterlagen der bisherigen Impfungen. Weitere Informationen und Impftermine finden Sie unter www.hochsauerlandkreis.de.

Außerdem steht die Hotline unter 0291/ 946500 für Fragen zur Verfügung.

BZgA: Für immer mehr Menschen sind Impfungen grundsätzlich wichtig

Neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Infektionsschutz zeigt auch deutliche Zunahme des Wissens über grundlegende Hygienemaßnahmen

Müsste! Hätte! Könnte! Hilft leider nicht! Mach’s einfach! Der HSK-Impfbus (hier Meschede) während der vergamgenen Impfkampagne. (archivfotofoto: zoom)

Köln, 28. September 2022. Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine positive Einstellung zum Impfen: Hielten vor zehn Jahren nur 61 Prozent der Bevölkerung Impfungen für wichtig oder sehr wichtig, sind es heute 81 Prozent.

(Pressemitteilung BZgA)

Das zeigen die aktuellen Studiendaten zu „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2021 im Vergleich zum Jahr 2012. Die Ergebnisse belegen ebenfalls, dass in der Corona-Pandemie das Wissen über grundlegende Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, richtiges Husten und Niesen deutlich zugenommen hat.

Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), betont: „Die positive Entwicklung in der Einstellung zum Impfen ist erfreulich: Denn Impfen ist nach wie vor der bestmögliche Schutz vor einigen ansteckenden und schwer verlaufenden Infektionskrankheiten. Auch die positiven Veränderungen im Hygieneverhalten der Menschen sind zu begrüßen. Dies kann im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie als wichtiges Ergebnis der gemeinsamen Gesundheitskommunikation verstanden werden. Impfaufklärung und Information über gutes und angemessenes Hygieneverhalten bleiben auch weiterhin ein thematischer Schwerpunkt der Arbeit der BZgA.“

Schutzimpfungen

Schutzimpfungen für Erwachsene werden von der großen Mehrheit der Befragten als wichtig eingestuft. Dies gilt sowohl für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen als auch für die seit Ende 2020 verfügbare Corona-Schutzimpfung: 87 Prozent der Befragten bezeichnen diese als (sehr) wichtig.

Bei den Standardimpfungen steht die Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) mit 96 Prozent Zustimmung an erster Stelle, gefolgt von den Impfungen gegen Polio (Kinderlähmung) (93 Prozent), Masern (88 Prozent), Röteln (82 Prozent) und Diphtherie (80 Prozent).

Informiertheit bezüglich Erwachsenenimpfungen

Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) fühlten sich in 2021 (sehr) gut über Impfungen im Erwachsenenalter informiert. Dieser Anteil ist seit 2014 (53 Prozent) kontinuierlich angestiegen.

Hygieneverhalten

Auch das Hygieneverhalten der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren teilweise deutlich verändert:

  • 90 Prozent der Befragten halten regelmäßiges Lüften für hilfreich, um Infektionen zu verhindern (2019: 71 Prozent).
  • Rund 87 Prozent der Befragten wissen, dass man sich oder andere vor einer Ansteckung schützt, wenn man bei Begrüßungen auf Berührungen, beispielsweise Händeschütteln, Umarmungen und Küsse, verzichtet (2012: 67 Prozent).
  • Die Empfehlung, in die Ellenbeuge oder den Ärmel zu husten oder zu niesen, wird häufiger als in den Vorjahren beachtet (2021: 45 Prozent, 2014: 27 Prozent).

Die aktuelle repräsentative Befragung zum Infektionsschutz von 5.007 Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 16 bis 85 Jahren erfolgte zwischen Juli und September 2021. Die Daten werden seit 2012 regelmäßig bundesweit erhoben.

Der BZgA-Forschungsbericht „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen – Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2021 zum Infektionsschutz“ steht online zur Verfügung unter:
www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/impfen-und-hygiene/

Zeitgleich mit dem Forschungsbericht erscheint im Deutschen Ärzteblatt als Zusammenfassung der Ergebnisse der Artikel „Einstellungen der Allgemeinbevölkerung (16–85 Jahre) zum Impfen vor und während der COVID-19-Pandemie: Trends aus den repräsentativen Bevölkerungsbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Impfen (2012-2021)“ unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/artikel?nocache=1&id=227753

Weiterführende Informationen der BZgA zu Impfungen und aktuellen Impfempfehlungen unter: www.impfen-info.de

Statistik zum Weltvegetariertag am 1. Oktober 2022: NRW-Importe von Pflanzen-Drinks haben sich in den letzten vier Jahren versiebenfacht

2021 importierte NRW 19,2 Millionen Liter Pflanzendrinks im Wert von 8,7 Millionen Euro. Hauptlieferanten waren Schweden und Österreich.

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2021 importierte die NRW-Wirtschaft 19,2 Millionen Liter Pflanzendrinks im Wert von rund 8,7 Millionen Euro.

(Pressemitteilung IT.NRW)

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, hat sich damit die Importmenge gegenüber 2020 um 1,6 Prozent verringert: Im Vergleich zum Jahr 2017 (damals: 2,7 Millionen Liter) hat sich die Importmenge von Pflanzendrinks allerdings mehr als versiebenfacht (+604,0 Prozent). Hauptlieferanten von Pflanzendrinks auf Basis von Soja, Hafer, Mandeln oder Reis, waren im Jahr 2021 Schweden (14,8 Millionen Liter) und Österreich (1,7 Millionen Liter).

Auch die Importmengen von Sojabohnen und Hafer nach Nordrhein-Westfalen nahmen weiter zu: Im Jahr 2021 wurden 141 787 Tonnen Hafer nach NRW importiert. Die Importmenge war damit um 9,5 Prozent höher als 2017 (damals: 129 429 Tonnen). Hauptlieferant von Hafer war im letzten Jahr Finnland mit 118 074 Tonnen und einem Anteil von 83,3 Prozent an der Gesamtimportmenge. Auf den zweiten und dritten Plätzen folgten Schweden mit 13 707 Tonnen (9,7 Prozent) und Estland mit 2 601 Tonnen (1,8 Prozent). Die Ausfuhr von Hafer hat sich im Jahr 2021 mit 9 678 Tonnen im Vergleich zu 2017 vervierfacht (damals: 2 313 Tonnen).

Der Import von Sojabohnen nach NRW hat sich zwischen 2017 (95 074 Tonnen) und 2021 um 14,9 Prozent auf 109 260 Tonnen erhöht. Die höchsten Anteile am Gesamtimport NRWs hatten Sojabohnen aus Brasilien (34 406 Tonnen; Anteil: 31,5 Prozent) und aus den Vereinigten Staaten von Amerika (24 057 Tonnen; 22,0 Prozent). Die aus NRW ausgeführte Menge von Sojabohnen hat sich dagegen binnen vier Jahren von 7 411 Tonnen um 94,1 Prozent auf 437 Tonnen im Jahr 2021 verringert.

Die nordrhein-westfälischen Landwirte bauten mehr Hafer und Sojabohnen an: Die Erntemenge von Hafer ist nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2022 mit 43 600 Tonnen um 24,6 Prozent höher als 2021 (35 000 Tonnen). Ausschlaggebend für den Anstieg ist ein um 23,8 Prozent höherer Hektarertrag (5,72 Tonnen je Hektar). Nach vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2022 war die Anbaufläche 7 600 Hektar groß.

Mit 2 300 Tonnen liegt die vorläufige Erntemenge von Sojabohnen in NRW in diesem Jahr 4,2 Prozent über der des Vorjahres (2021: 2 200 Tonnen). Die geerntete Menge an Sojabohnen hat sich gegenüber 2016 mehr als verdreifacht (damals: 700 Tonnen).

Weitere Ergebnisse zum Außenhandel mit Hafer und Sojabohnen in der Landesdatenbank NRW.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.

Sauerland-Herbst startet mit Venezuelan Brass in Schmallenberg

Der Sauerland-Herbst steht in den Startlöchern. Vom 30. September bis 30. Oktober wird die Elite der internationalen Blechbläserszene wieder das Sauerland im Glanze des goldenen Blechs erstrahlen lassen. Nach dem ersten Open-Air-Sommerfestival auf der Freilichtbühne in Arnsberg-Herdringen stehen nun die bekannten Herbstkonzerte vor der Tür.

(Pressemitteilung Hochsauerlandkreis)

Das internationale Brass-Festival macht gleich zum Auftakt seinem Namen alle Ehre. Mit dem Venezuelan Brass Ensemble tritt am 30. September das Ensemble mit der weitesten Anreise des gesamten Festivals in der Schmallenberger Stadthalle auf. Unter der Leitung von Prof. Thomas Clamor, ebenfalls künstlerischer Leiter des Festivals, wird das Ensemble das Publikum in die musikalische Welt Südamerikas entführen.

Am 1. und 2. Oktober ist das größte Ensemble des Festivals zu Gast. Fast 200 Posaunistinnen und Posaunisten werden am Samstag an verschiedenen Orten in der Arnsberger Altstadt spielen. Am Sonntagnachmittag werden sie als gemeinsamer großer Klangkörper in der Abteikirche Königsmünster in Meschede zu hören sein – es erwartet die Besucher Musik wie im Himmel.

Das erste Wochenende wird abgeschlossen durch das Ensemble Generell5. Die Schweizer werden ihr Programm „Heidi und der Wolff – ein russisch-helvetisches Crossover“ spielen. Das Konzert findet am 3. Oktober im Autohaus Witteler in Brilon statt.

Für alle Konzerte gibt es noch Restkarten an der Abendkasse. Alle weiteren Termine und Informationen zum Kartenvorverkauf sind unter www.sauerland-herbst.de zu finden.