Damit habe ich nicht gerechnet: FCK NZS aus dem Kaugummiautomaten

Sieht aus wie die Vierlingsausgabe eine Kaugummiautomaten meiner Kindheit (foto: zoom)

Manchmal entdecke ich auf meinen Bildern Details, die mir bei der Aufnahme des Fotos nicht aufgefallen sind, weil ich etwas völlig anderes im Sinn hatte. Ein vierfacher Kaugummi-Automat in Rosarot – Barbie und Ken lassen grüßen.

Schnell das Smartphone gezückt, ein hastiger Druck auf die Kamera-App und dann schnell die Gruppe einholen.

Gerade habe ich mir das pixelige Bild genauer angeschaut. Was kann man sich wirklich für einen Euro aus der Maschine drehen? Keine Kaugummis, sondern Buttons („Kassel ist schön“), Perlenarmbänder, Stickies und noch mal einen Button: FCK NZS.

Dabei hatte ich gestern ein paar Euro-Münzen in der Hosentasche. Ich hätte mir also etwas Passendes aussuchen können. Nun gut lieber Automat, ich weiß, wo du stehst. Ich komme wieder.

Gekocht

Marktbrunnen am Wehlheider Platz in Kassel (foto: zoom)

An diesem Wochenende war es mir einfach zu warm. Asphalt, Hitze, Luftfeuchtigkeit. Der Sommer ist auf meiner Skala der Lieblingsjahreszeiten inzwischen sehr tief abgerutscht.

In den Städten drücke ich mich auf der Schattenseite der Straßen an den Häuserwänden entlang, fliehe in Parks unter schattige Bäume und meide offene Flächen.

Das Wasser im Kochtopf auf dem Wehlheider Markt in Kassel sprudelt der Krise entgegen. Unsere Städte sind nicht auf hohe Temperaturen eingerichtet. Stein- und Asphaltwüsten dominieren die Plätze, vom Verkehr ganz zu schweigen.

Es sind nicht nur die großen Städte, die sich längst als Feinstaubschleudern und Hitzefallen entpuppt haben. Stellt euch mal in Olsberg an den vor einigen Jahren neu gestalteten Kreisverkehr samt Umfeld zwischen zwischen Bahnhof- und Ruhrstraße und lasst um 17 Uhr im Hochsommer das nackte Pflaster auf euch wirken. Mir macht diese seeelenlose Stadtarchitektur Angst.

„Sous les pavés, la plage!“ – Unter dem Pflaster liegt der Strand hatte Angi Domdey von der Frauenband Schneewittchen 1976 getextet. Heute habe ich in der Sommerhitze keinen Bock mehr auf den glühend heißen Sandstrand. Da mögen die Wellen noch so verführerisch rauschen, das Meer voller Feuerquallen.

Umsteigechaos in Warburg?

Direktverbindungen der Bahn zwischen dem Sauerland und Kassel sollen wegfallen

Der Umstieg in Warburg ist wie hier vor einer Woche mit einem Bahnsteigwechsel verbunden. (foto: zoom)

Mit dem Fahrplanwechsel Ende 2023 sollen alle Direktverbindungen der Bahn zwischen dem Sauerland und Kassel wegfallen. Bisher verkehren täglich sieben Zugpaare direkt, also ohne dass ein Umstieg in Warburg erforderlich ist. Auf Antrag der SBL berät der für Wirtschaft und Struktur zuständige Ausschuss des HSK am Montag (22.05.) im Kreishaus in Meschede über die Konsequenzen.

(Der Artikel ist gestern auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Die Situation im Bahnhof Warburg ist bei Umsteigeverbindungen bereits jetzt sehr problematisch, denn für den Umstieg zwischen RE17 (bis bzw. ab Warburg) und RE11/MDV (nach bzw. von Kassel-Wilhelmshöhe stehen laut Fahrplan nur 4 bis 6 Minuten zur Verfügung.

Seit Beginn der Brückenbauarbeiten westlich des Warburger Bahnhofs kommt hinzu, dass die Züge des RE 17 über andere Gleise geleitet werden und dadurch etwas mehr als eine Minute bei der Einfahrt in den Bahnhof verlieren, und dass der RE 17 nur noch am Gleis 2 hält, alle Anschlusszüge aber an Gleis 3 oder 4 und somit am anderen Bahnsteig halten. Dadurch verlängern sich Weg und benötigte Zeit erheblich. Etwa jeder zweite Umstieg misslingt daher, womit dann in Kassel z.B. die ICE-Anschlüsse in Richtung Hamburg, Berlin, München und Stuttgart verpasst werden. Das bedeutet für die Fernzüge ab Kassel eine Verzögerung von (je nach Ziel) ein bis zwei Stunden.

In Richtung Sauerland ist es abends besonders kritisch, falls man den letzten Zug (21:38 h ab Warburg) verpasst oder mit dem vorletzten (um 20:38 h) nur noch bis Meschede kommt, nicht mehr bis Arnsberg.

Die Verspätungswahrscheinlichkeit in Warburg erhöht sich dadurch, dass die Strecke zwischen Brilon-Wald und Warburg nur eingleisig betrieben wird, mit Zugkreuzung nur in Marsberg (zur vollen Stunde). Jede Verspätung der einen Richtung überträgt sich dadurch auf die Gegenrichtung.

Die Kreisverwaltung hat zum Antrag der SBL die Sitzungsdrucksache 10/731 erstellt.

https://sdoffice.hochsauerlandkreis.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRKSbQaA9h8SeGcxtywEzQyH-XQA_9hWqjPT-ngSXde8/Vorlage_10-731.pdf

Die darin vom Verkehrsverbund NWL genannten Massnahmen stellen kurz- und mittelfristig aber kein brauchbares Konzept dar:

  1. “so viele Anschlüsse wie netzseitig umsetzbar, bahnsteiggleich zu planen”
    haben SBL und SBL immer wieder gefordert und wäre auch während der laufenden Brückenbauarbeiten gleistechnisch möglich, wird aber aus uns nicht bekannten Gründen nicht umgesetzt.
  2. “Wartezeitregelungen” von 5 Minuten, “Hierzu ist es hilfreich, wenn sich Fahrgäste mit Anschlussbedarf direkt an das Betriebspersonal wenden. Ohne die Voranmeldung des Anschlusses über diesen Weg ist im Verspätungsfall von einem Anschlussverlust auszugehen.”

    Das ist Theorie, denn es setzt voraus, dass Zugpersonal vorhanden und auffindbar ist (die Züge der Linie RE 11 haben vier Wagen, darunter zwei Doppelstock) und dass es bereit ist, sich um den Hinweis des Fahrgastes zu kümmern, und dass die Betriebsleitstelle mitspielt. Alles zusammen ist selten der Fall.

    Sinnvoll wäre ein standardisierter Ablauf, nach dem das Fahrpersonal verpflichtet ist, bis zu 5 Minuten zu warten, denn umsteigewillige Fahrgäste sind fast immer im Zug.
  3. “Installation eines beheizten Wartehäuschens auf dem Mittelbahnsteig”
    führt dazu, dass man im Winter nicht friert (falls das Häuschen nicht abgeschlossen ist), aber der Anschlusszug ist trotzdem weg.
  4. “schnellstmöglichen Umsetzung des Vorlaufbetriebs nach dem Konzept ‘Sauerland-Netz 3.0? “, “Angestrebt wird eine Betriebsaufnahme im Dezember 2025?

    Der einzige gute Vorschlag, aber warum nicht eher umsetzbar? Die durchgehenden Züge nach Kassel sollen ab Dezember 2023 wegfallen.

Die SBL will am Montag im Ausschuss nachfragen.

Umleitung: Bürger in Wut, Erdsystemanalyse, aktive Umweltpolitik, Klimagerechtigkeit, Fake Science, ein Kölner Fotoblog, Jüdische Heimat Dortmund, Fußball im Ruhrgebiet, Täter-Opfer-Umkehr in der WPWR, das Kreisjugendamt und endlich eine Nachrichtensortiermaschine

Letzte Woche mit dem 49-Euro-Ticket auf dem Weg nach Kassel. Umstieg in Warburg. (foto: zoom)

Wenig bürgerliche „Bürger in Wut“: Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen treten für „Bürger in Wut“ Kandidaten mit fragwürdigem Hintergrund an … endstationrechts

„Unser Planet ist ein lebendiger Planet“: Wir brauchen eine Revolution des menschlichen Selbstbildes, sagt der Erdsystemwissenschaftler Wolfgang Lucht. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Krisen begrenzen. Die Erkenntnisse der Erdsystemanalyse haben das Potenzial dazu: der Mensch als Teil eines lebendigen Planeten. Teil 1 des Interviews … klimareporter

„Nur Information und Förderung reichen nicht aus“ – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik: Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung … klimafakten

Klimagerechtigkeit (Satire): „Wir brauchen so schnell wie möglich eine echte Heizungswende, weniger Gas- und Ölheizungen, mehr Wärmepumpen, keine Frage. Deshalb werden wir auch alles daran setzen, um das zu verhindern … zynaesthesie

Wird Fake Science zum Massenproblem? Sabel und sein Team haben eine Methode entwickelt, wie Verdachtsfälle solcher Fake-Arbeiten im Bereich der Biomedizin identifiziert werden. Sie können so abschätzen, wie verbreitet das Problem ist. Demnach sind rund 28 Prozent aller weltweiten Publikationen verdächtigt, gefälscht zu sein … archivalia

Fotoblog Köln Vorort: Etwa 90 Prozent der Einwohner*innen Kölns leben in Vororten. Das Fotoblog koeln-vorort.de zeigt Perspektiven auf das suburbane Köln und die Vielfalt sozialer Bedingtheit und historischer Entwicklung der 80 Stadtteile Kölns jenseits der Innenstadt. Die Fotos entstehen zufällig und selektiv auf Streifzügen durch die Vororte … koeln-vorort

Vortrag von Klaus Winter zum Projekt „Jüdische Heimat Dortmund“: Spurensuche auf historischen jüdischen Grabstätten und Erforschung von Biografien … nordstadtblogger

Die Seele der ganzen Region – Foto-Ausstellung über Fußball im Ruhrgebiet: Das kann doch wohl kein Zufall sein: Zwischen 1952 und 1957 erreichte die Steinkohleförderung im Revier ihre Gipfelpunkte. Just in dieser Phase machten Ruhrgebietsvereine die deutsche Fußballmeisterschaft hauptsächlich unter sich aus … revierpassagen

Täter-Opfer-Umkehr: Ein merkwürdiger Beitrag zum 8. Mai 1945 in der WPWR … doppelwacholder

Wer leitet das Kreisjugendamt des HSK? Am 5. März wurde in der öffentlichen Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses bekannt gegeben, dass der bisherige Leiter des Kreisjugendamtes Ende April in den Ruhestand geht. Wie es mit der Leitung weiter gehen soll, dazu wurde nichts gesagt … sbl

Die Nachrichtensortiermaschine: Ich habe bereits ausführlich über meine „Nachrichtensortiermaschine“ geschrieben und nachdem ich sie jetzt über Monate ausführlich getestet habe, ist es an der Zeit sie öffentlich verfügbar zu machen. Ich habe sie zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation auf GitHub veröffentlicht. Ihr seid herzlich eingeladen, sie auch zu nutzen … schmalenstroer

Ein Blick über Kassel und Scheiss aufs Klima!

Das Schlimmste ist, dass diese Ökogammler recht hatten.

Kassel von der Heinrich-Schütz-Allee aus gesehen (foto: zoom)

Kasssel ist vom Hochsauerland aus recht einfach mit der Bahn zu erreichen, obwohl seit letzter Woche zwischen Bestwig und Brilon-Wald ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. Der Eisenbahntunnel bei Elleringhausen wird saniert. Aber das 49-Euro-Ticket will bewegt werden. Von Brilon-Wald fährt immer noch der Zug nach Kassel, je nach Verbindung durchgehend oder mit Umstieg in Warburg.

In der Caricatura am alten Bahnhof in Kassel habe ich mir die Ausstellung Scheiss aufs Klima! angesehen. Für ein paar Euro kann man sich durch den Humor unserer bekanntesten deutschen Karikaturist*innen hindurchschmunzeln.

Reklame für die Carikatura-Ausstellung an einem Verteilerkasten (foto: zoom)

„Das Schlimmste ist, dass diese Ökogammler recht hatten“, heißt es im Informationstext zur Ausstellung und sogleich muss ich lachen, weil mir ein Artikel in der Westfalenpost mit der Überschrift „Fck Grüne“: Weshalb die Grünen im Hochsauerland Hass ernten in den Sinn kommt, obenauf das neueste Meisterwerk Trotz Veggie-Boom: In Winterberg steht man auf Fleisch.

Wem diese müde unfreiwillige Heimatsatire auf den Keks geht, kann sich unbeschwerter in Kassel vergnügen, wo es nicht nur Humor, sondern auch eine vielfältige vegetarische und vegane Küche gibt. BTW, das preiswerteste Gericht in der Uni-Mensa ist stets vegan – und meist sehr lecker.

Na Freunde, SUVs bieten doch einen bequemen Blick auf die Klimakrise. (Foto: zoom)

Es ist auch im Kassel nicht unbemerkt geblieben, dass die Sauerländer das Waldsterben auf ihre Art beendet haben.

So löst man Probleme. Karikatur von Rattelschneck(?). (foto: zoom)

Falls ihr in Kassel seid, schaut euch auch den Rest der Karikaturen an.

Weitere Infos und Link zur Caricatura:

https://caricatura.de/

Fünf Jahre später

Diese Ansicht mit Statue, Karlswiese und Orangerie habe ich vor sechs Tagen aufgenommen. (foto: zoom)

Fünf Jahre und ein anderes Objektiv an der selben Kamera haben das Bild der Karlswiese und der Orangerie samt einer der zwölf pseudo-antiken Statuen im Vordergrund verändert.

Das obere Foto ist mit einem Weitwinkel von 23 mm vor knapp einer Woche in Kassel auf einem Spaziergang entstanden.

Das untere Bild stammt aus dem März 2018 (siehe hier im Blog). Ich habe es, wenn ich meinem eigenen Text von damals trauen kann, mit einem 105 mm Makroobjektiv aufgenommen.

Heute weiß ich immerhin, dass die Wiese vor der Orangerie Karlswiese heißt. (archivfoto: zoom)

Ich, lausiger Amateur, frage mich im Nachhinein, ob ich den Fotografien den Unterschied ansehen würde, wenn ich nicht selbst der Fotograf gewesen wäre.

Mein Tipp: Nein. Sicher bin ich mir allerdings nicht.

Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

In großem Bogen zum Kleintierzoo am Rammelsberg und zurück

Graffiti an der Unterführung der Drusel (foto: zoom)

Wenn ich in Kassel bin, gehe ich möglichst häufig spazieren. Zu Fuß lassen sich viele Städte am besten erkunden.

Eine meiner Lieblingsrunden führt vom Vorderen Westen zur Goetheanlage, dann weiter zur Drusel und zum Rammelsberg, schließlich zum Bergpark Wilhelmshöhe und dann beliebig zurück. Die Tour ist ausdehnbar bis hoch zum Herkules, aber am vergangenen Samstag haben wir uns mit dem unteren Teil rund um das Schloss zufrieden gegeben.

Am See oberhalb des Schlosses. (foto: zoom)

Zum ersten Mal haben wir den Kleintierzoo am Rammelsberg besucht. Eintritt frei. Spenden erwünscht. Mir gefallen diese „Low-Key“-Tiergehege ohne Elefanten, Tiger, Löwen und Gorilllas inzwischen besser als die Zoos in bspw. Dortmund oder Hamburg. Eingesperrte Raubkatzen und Menschenaffen machen mich traurig.

Ein Riesenkaninchen hingegen lasse ich mir gefallen.

Lange hat das Kaninchen nicht stillgehalten. (foto: zoom)

Fotografieren ist im Zoo am Rammelsberg gar nicht so einfach, denn jedesmal wenn man mit Ach und Krach die Aufmerksamkeit eines der Tiere errungen hat, kommen garantiert ein paar Kinder vorbei und lenken den Pfau, die Gans oder den Wellensittich ab. Kinder sind viel interessanter als meine Kamera. Ich entschuldige das.

In die Kamera hat der Kronenkranich nur beinahe geguckt, aber er hat zumindest seinen Schmuck präsentiert. (foto: zoom)

Von den Unzertrennlichen habe ich stets nur einen Partner fotografieren können, die anderen haben sich derweil in die Ecken der Voliere verdrückt. Man nennt sie auch Lovebirds, eine Gattung der Papageienvögel namens Agapornis.

Ein Unzertrennlicher (Agapornis), allein. (foto: zoom)

Die Runde durch den familiären Zoo war klein, aber fein. Vom Rammelsberg aus haben wir uns auf Spazierwegen zum Bergpark durchgeschlagen, haben das Schloss umrundet und sind am Schluss mit der Tram zurück in den Vorderen Westen gefahren.

Blick zurück auf Kassel. (foto: zoom)

Das nächste Mal werde ich mich länger im Kleintierzoo am Rammelsberg aufhalten. Es gibt dort ein kleines Zoo-Café. Das muss ich noch ausprobieren.

Die Daten für den Spaziergang habe ich nicht aufgezeichnet. Komoot und Konsorten bleiben inzwischen immer häufiger aus. Es werden ungefähr zehn Kilometer gewesen sein.

Spazieren gehen in der Stadt? Immer wieder gerne.

Zum Schluss noch die Übersicht bei Openstreetmap. Der Marker zeigt auf den Kleintierzoo:


Größere Karte anzeigen

Umleitung: Kleintierzoo Rammelsberg, Karstadt schließt, Hass gegen Volksverpetzer, hohe Strafen für Hitler-Verehrung sowie die Klima- und Wasserkrise im Walt Disney LTB 568

Alpaka im Kleintierzoo am Rammelsberg (foto: zoom)

Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen … revierpassagen

Karstadt soll schließen: Schwerer Schlag für Dortmund als Handelsmetropole in Westfalen … nordstadtblogger

Hass-Welle gegen den Volksverpetzer: „Gezielter Angriff auf die Pressefreiheit“ … netzpolitik

Salzburg: Bewährungs- und hohe Geldstrafen für Hitler-Verehrung … endstationrechts

Wo ist der Schnee? Die Klima- und Wasserkrise im Walt Disney LTB 568 … scilogs

Kassel: Overground – Underground

Kassel in der Abenddämmerung an der Kreuzung Obere Königstraße/Fünffensterstraße (foto: zoom)

Die letzte Woche habe ich im mentalen Untergrund verbracht und deswegen keinen Blogartikel schreiben können.

Eigentlich müsste man nach vielen kleinen und großen Erlebnissen auch viel schreiben können. Aber so ist es nicht. Die Gedanken kreisen, beschleunigen, vermehren sich und finden keinen Ausgang.

Die beiden Orte, an denen die Bilder entstanden sind – en passant mit dem Smartphone – liegen nicht weit voneinander entfernt.

Einmal der Blick in die Kasseler Königstraße und einmal die Passage unter der Frankfurter Straße.

Kassel unter der Abenddämmerung. Passage an der Frankfurter Straße. (foto: zoom)

Unser Ziel war die Neue Galerie oberhalb der Karlsaue mit ihrer Sammlung der Moderne und einer Ausstellung zur Geschichte der Documenta.

Beide Sammlungen fand ich wider Erwarten sehr anregend und obwohl ich, gerade nach dem antisemitischen Skandal der letzten Documenta, kein uneingeschränkter Freund dieses alle fünf Jahre stattfindenen Kunstspektakels bin, hat mich die Ausstellung zur Geschichte der Documenta sehr interessiert.

Einfach gesagt: War ist over! If you want it! Happy Christmas from John & Yoko

Anhand von selbst schon zu Metaphern gewordenen Bildern der Zeitgeschichte, die als Streifen entlang der Wände ausgestellt waren, ließ sich die Geschichte, bzw. die eigene Erinnerung an die selbst erlebte Geschichte, gewissermaßen ergehen oder abschreiten.

Auf der Museumswebsite heißt es weiter:

Die Besonderheit von »about: documenta« liegt in der Verknüpfung von unmittelbarer Anschauung originaler Kunstwerke mit dokumentarischem und filmischem Material und der Anlehnung an Inszenierungsstrategien der jeweiligen documenta.

https://museum-kassel.de/de/museen-schloesser-parks/neue-galerie

Mich hat verblüfft, dass manche Ereignisse näher beieinander lagen als bislang gedacht.

IPhone (2007), sogenanntes Sommermärchen (2006), Ermordung von Halit Yozgat durch den NSU (2006), Angela Merkel Bundeskanzlerin (2005), Hartz IV (2005)

Allein wegen der Zeitleiste werde ich die Neue Galerie noch einmal besuchen. Die Geschichte der documenta1 bis d15 sind einen weiteren Besuch wert; nicht zu vergessen die Sammlung der Moderne.

Viele Besucher*innen kommen auch wegen des von Joseph Beuys persönlich eingerichteten Raums im Erdgeschoss der Galerie. Ich nicht. Mein Verhältnis zu Beuys ist höflich ausgedrückt gespalten.