NINA, die Unwetterwarnungs-App, hatte Fürchterliches vorhergesagt, aber die Gewitter blieben heute aus – zumindest in Siedlinghausen. Der Gewitterdonner grollte aus Olsberg herüber, aber verschonte uns.
Feucht und warm war es und die Schnecken robbten langsam heran. Die Weinbergschnecke war nicht an Kürbis, Tomate und Zitronenbäumchen interessiert. Sie nagte ein paar Blättchen aus den Plattenfugen und verzog sich dann in die Beete.
Ich naschte derweil ein paar Erdbeeren und las die Biographie von Henning Venske. „Es war mir ein Vergnügen“ heißt sie und ist ein empfehlenswertes Vergnügen – die kulturpolitische Geschichte der Bundesrepublik, erzählt von einem hellwachen Kabarettisten.
Die Nacktschnecke habe ich, im Gegensatz zur Weinbergschnecke, misstrauischer beobachte, denn sie näherte sich dem Kürbis, schaffte es allerdings nicht, den Topf hinauf zu kriechen und wandte sich nach einer halben Stunde tierisch enttäuscht ab.
Was bleibt mir zu tun, an einem Tag wie diesem im Hochsauerland?
Die Sonne geht unter, und ich starre noch eine Zeit lang in den Abendhimmel, Pläne schmiedend.
Der Plan für morgen: Entweder Fahrrad fahren oder Schwimmen gehen oder Rasen mähen oder einkaufen oder Unkraut jäten oder das Klo putzen. Was man halt an Samstagen im Sauerland macht.
Am 22.05.2018 hat sie den Entwurf für ein “Gesetz zur Änderung des Kommunalwahlgesetzes und weiterer wahlrechtlicher Vorschriften” vorgelegt.
Damit soll die im Mai 2016 in § 33 des Kommunalwahlgesetzes eingefügte Sperrklausel wieder gestrichen werden. Dies geschieht allerdings nicht freiwillig, sondern aufgrund mehrerer Urteile, die der Landesverfassungsgerichtshof am 21.11.2017 gefällt hat.
Insgesamt 9 kleinere Parteien und Wählergruppen hatten in Münster gegen die Sperrklausel getagt, darunter auch die SBL.
In den Erläuterungen zu § 33 der neuen Gesetzesfassung heisst es nun:
“Durch die klarstellende Änderung des Absatzes 1 wird der vor Einführung der 2,5 %-Sperrklausel bestehende Rechtszustand für Räte und Kreistage wieder hergestellt. Parteien und Wählergruppen, die weniger als 2,5 % der Gesamtstimmenzahl erhalten haben, werden auch weiterhin bei’ der Sitzverteilung ‘berücksichtigt. Ihre Stimmen werden bei der Bildung der bereinigten Gesamtstimmenzahl mitgezählt, sofern für sie eine Reserveliste (nicht nur ein Wahlbezirksvorschlag) zugelassen worden ist.”
Langjährige Leserinnen und Leser dieses Blogs werden Erbloggtes und das gleichnamige Blog kennen. Erbloggtes hat sich sehr intensiv und kenntnisreich mit den Plagiatsfällen von u. a. PolitikerInnen befasst.
Nach einer längeren Pause greift er oder sie (Erbloggtes ist ein wahrscheinlich geschlechtsloses Pseudonym) den Fall Annette Schavan wieder auf.
Anlass ist eine Annette Schavan entschuldigende Äußerung der CDU-Landesvorsitzenden von Berlin Monika Grütters.
„Monika Grütters jedenfalls erinnert im Zusammenhang mit aufgeflogenen Möchtegern-Akademikern an ihre Tätigkeit als Berichterstatterin im Bildungsausschuss des Bundestags. In diese Zeit sei auch die Affäre Schavan gefallen.
Der damaligen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) war 2013 nach Plagiatsvorwürfen ihre Doktorarbeit aus dem Jahr 1980 aberkannt worden, Schavan gab daraufhin ihr Ministerinnenamt auf. „Zu Unrecht“, wie Grütters bis heute findet. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf habe bei der Aberkennung voreilig und gegen die Expertise mehrerer Wissenschaftler gehandelt.“
Monika Grütters versucht die gefallenen Ministerin als „Opfer“ einer unlauteren Verfolgung zu stilisieren.
Auf diese Lesart unter Parteifreundinnen reagierten, so schildert es wiederum Erbloggtes, Stefan Rohrbacher und Bruno Bleckmann, Hauptverantwortliche für das Schavan-Verfahren der Uni Düsseldorf.
Erbloggtes schreibt: Sie „fanden Grütters‘ Äußerungen so schlimm, dass sie [in den Online-Kommentaren der Zeitung] eine scharfe Entgegnung formulierten.“
Unter anderem heißt es dort:
„Die empörenden Äußerungen der Kulturstaatsministerin Grütters zum
Fall Schavan sind für die damals mit dem Plagiatsfall befasst gewesenen
Wissenschaftler der Universität Düsseldorf ehrverletzend. Sie
suggerieren, dass die Verantwortlichen der Fakultät sowie die damalige
Hochschulleitung nicht aus sachlich zwingenden Gründen, und nicht der
Rechtslage entsprechend, sondern anderen, unehrenhaften Motiven folgend
gehandelt haben. So hat es ja auch Frau Schavan selbst öffentlich
suggeriert, indem sie die Aberkennung ihres Doktorgrades als „denkbar
wissenschaftsferne Entscheidung“ bezeichnet hat.“
Prince Rogers Nelson aka Prince war ein US-amerikanischer Sänger, Komponist, Songwriter, Musikproduzent und Multiinstrumentalist.
Prince war seit Mitte der 1970er Jahre mit zunehmend stilprägendem Einfluss im Musikgeschäft tätig. Er starb am 21.04.2016 an den Folgen eines langjährigen Medikamentenmissbrauchs.
Was soll man über Prince schreiben, was noch nicht geschrieben wurde …?
2013 gastierte der Ausnahmemusiker an drei Abenden beim Montreux Jazz Festival. Nachfolgend die Mitschnitte der Konzerte als YouTube-Clips.
„auf der klausurtagung der seeheimer wurde heute als nachfolger von @schneidercar der großartig @DirkWiese4 als einer von 3 sprechern gewählt. zusammen mit der fantastischen @ZieglerMdB steht das sprecherteam des seeheimer kreis für diese legislaturperiode. #DreamTeam #traumschön“
SprecherInnen des Seeheimer Kreises sind also aktuell:
„Die Seeheimer in der SPD (Seeheimer Kreis) sind ein Zusammenschluss von Bundestagsabgeordneten der SPD. Sie sind neben der Parlamentarischen Linken und dem Netzwerk Berlin eine der drei politischen Strömungen innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion. Die Seeheimer selbst nennen sich undogmatisch und pragmatisch, in der politischen Berichterstattung werden sie zumeist als rechter oder konservativer Flügel der SPD-Fraktion bezeichnet.
Der Kreis hat sich nach seinem langjährigen Tagungsort Seeheim an der Bergstraße (Südhessen) benannt.“
Durch eine Filmdokumentation „Jäger und Gejagter“ von Peter Schanz wird die Geschichte des wildernden Förster-Stiefsohns Hermann Klostermann seit kurzem vielen Menschen lebendig vermittelt. Nach vollen Kino-Vorführungen ist die Produktion inzwischen als DVD erschienen (http://www.blautann-film.de/). Zeitgleich hat der sauerländische Regionalforscher Peter Bürger auch ein 400 Seiten starkes Buch über den populärsten Wilddieb Westfalens und sein Fortleben in literarischen Mythen veröffentlicht.
Bei seinen Wilderer-Recherchen erfuhr der sauerländische Autor schon 2013 Hilfe vom pensionierten Detmolder Polizeibeamten Hans-Dieter Hibbeln, der seit den 1980er Jahren den Spuren Klostermanns nachgeht und auch eigene Beiträge zu dem neuen Werk beigesteuert hat. Bürger und Hibbeln kommen übrigens in dem aktuellen Wilddieb-Film als Interviewpartner zu Wort.
Für die preußischen Behörden war Hermann Klostermann, der sich vor anderthalb Jahrhunderten im Eggegebirge, Sauerland und Waldeckischen wie zahlreiche andere Bewohner als Wilddieb betätigt hat, einfach ein Krimineller. Nicht wenige Zeitgenossen, vor allem in ärmeren Schichten, bewunderten ihn hingegen als faszinierende Identifikationsfigur.
Auf scheinbar wunderbare Weise konnte der „Wildschütz“ ungezählte Male seinen Verfolgern und sogar dem Militär entkommen. In einer Sammlung zeitgenössischer Kriminalgeschichten war schon 1869 zu lesen: „Klostermann wurde nachgerade zur mythischen Person, von der man Fabeln über Fabeln erzählte.“
In seinem Buch beleuchtet P. Bürger die literarischen „Klostermann-Bilder“ eines ganzen Jahrhunderts und fragt, was jenseits der Fiktionen geschichtswissenschaftlich belegbar ist. Über Erzählungen und Romane wurde die Gestalt des berühmten Wildschützen von den jeweiligen Autoren von 1868 bis hin zur letzten Nachkriegszeit immer wieder neu erfunden. Hierbei spielten unterschiedliche Milieus und „Zeitgeschmäcker“ eine große Rolle.
Oft stand der Held und Helfer der kleinen Leute im Vordergrund. In der nationalsozialistischen Zeit zeigte ein Paderborner Roman den Wilderer aber vor allem als einen abgrundtief bösen Verbrecher und „Asozialen“, der ausdrücklich mit der antisemitischen Figur des „Ewigen Juden“ in Verbindung gebracht wurde. Obwohl die frühen Steckbriefe der Polizei ihn als blonden Mann beschreiben, bekam Klostermann jetzt dunkle Haare verpasst.
Das vor wenigen Tagen erschienene Standardwerk enthält viele Illustrationen, darunter Szenenbilder aus dem Wilddieb-Film von Peter Schanz. Dank der breit angelegten Edition mit umfassenden Dokumentationen der historischen und „schöngeistigen“ Originalquellen ist die „Klostermann-Forschung“ keine Geheimwissenschaft mehr. Die Leser können anhand der Archivdokumente alles überprüfen und eigene Beobachtungen anstellen.
Ein in Vorbereitung befindlicher Folgeband „Krieg im Wald“ soll das Gesamtphänomen der Wilderei im südlichen Westfalen beleuchten, aber auch noch weitere Ergänzungen zum „Fall Klostermann“ erschließen. Hinter romantischen Kulissen verbergen sich viele traurige Geschichten. Nicht immer blieb es – wie in Klostermanns Geschichte – bei Verwundungen. Im Ernstfall fanden arme Schlucker und Förster den Tod.
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Das neue Buch kann unter Angabe der ISBN-Nummer überall vor Ort im Buchhandel bestellt werden:
Peter Bürger: Hermann Klostermann. Der populärste Wilddieb Westfalens und sein Fortleben in literarischen Mythen. Norderstedt 2018. (412 Seiten; Preis 19,90 Euro; ISBN: 9783744850551). – Auch als E-Book erhältlich.
Seit etwas mehr als zwei Jahren habe ich einen engeren Bezug zu Kassel. Als ich zum ersten Mal dort aufschlug, war ich begeistert, dass ich meine Hamburger Stadtrad App auch für das Kasseler Konrad-System nutzen konnte.
Ein paar mal bin ich zusammen mit meiner Familie auf Konrad Rädern durch die Stadt gesaust. Unkompliziert. Schnell.
An den Rad-Stationen standen stets genügend Räder zur Verfügung.
Die Stationen im Vorderen Westen waren leer gefegt. Wir benötigten zwei Räder, aber es standen im weiten Umkreis lediglich 0 (!) bis 1 Räder zur Verfügung. Im Stadtzentrum (siehe Bild) sah es nicht anders aus.
Nun sollte man meinen, die fehlenden Räder wären ausgeliehen. Pustekuchen! Den lieben langen Tag habe ich nicht ein einziges Nextbike in Bewegung gesehen.
Die aus der Kaiserzeit stammenden Straßenausbaubeiträge seien europaweit einmalig – kein anderes Land belaste seine Bürger in diesem Maße.
Straßenausbaubeiträge seien, so Vielhaber:
existenzbedrohend für viele Anlieger
ein ungeliebter Zwang für die Kommunen („sollen“ = „müssen“)
streitanfällig
ungerecht, da die Straßen die Allgemeinheit nutzt, nicht nur die Anlieger
UND die Bürger in finanzschwachen Kommunen häufig mit höheren Sätzen zur
Kasse beten werden (In der Stadt Arnsberg liegt der Satz derzeit bei 65%, in
Hallenberg, Olsberg und Winterberg sogar beim Höchstsatz von 80%) als die
Anlieger in finanzstarken Städten und Gemeinden
schädlich für den Frieden in den Kommunen
Das Thema brenne bundesweit tausenden von Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln. Hier in NRW, so Sebastian Vielhaber weiter, könnten BürgerInnen nicht wie beispielsweise in Bayern ein Volksbegehren initiieren, da gegen Abgabengesetze in NRW nach der Landesverfassung keine Volksbegehren durchgeführt werden können.
In fast allen Bundesländern liefen entsprechende Kampagnen zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.
Bemerkenswert dabei sei, dass es in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg diese Beiträge nicht gebe.
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