Es ist dann doch nicht der Rotmilan geworden. (foto: zoom)
Gestern habe ich mich durch die Blogs und Websites geklickt, um zu lernen, wie man am besten Vögel fotografiert. Ich möchte auch mal einen Eisvogel präsentieren können.
Der erste Gedanke war, dass ich mir stante pede ein schönes neues Teleobjektiv kaufen sollte. Der zweite Gedanke lautete: Quatsch! Erreiche doch erst einmal die Grenzen deiner momentanen Ausrüstung! Deine Hardware kann schon heute zehn Mal mehr als du selbst.
Also habe ich in der Fotokiste gekramt, ein altes Tamron 18 – 200 mm gefunden und auf die Kamera geschraubt. Die Verschlusszeit habe ich auf 1/500 vorgewählt, die Brennweite bei 200 mm, Blende offen und ISO, wie das Rauschen kommt. Schluss mit dem Materialfetischismus!
Das Wetter war schlecht, meine Erwartungen niedrig, aber letztendlich hat das Fotografieren Spaß gemacht, obwohl sich weder Eisvogel noch Rotmilan, geschweige denn eine Blau- oder Kohlmeise, sehen ließen.
Am Ende des Spaziergangs kam ich mit einem Schmetterlingsfoto nach Hause: Grünader-Weißling – Pieris napi, Imago. Das Geschlecht kenne ich nicht. Sie oder er hockt auf einem Wald-Storchschnabel. Der ist momentan überall zu sehen.
Durchlässige „Brandmauern“: Vor 85 Jahren erschien eine Hagener Zeitung zum letzten Mal. Sie war und ist ein Beispiel für die fließenden Übergänge zwischen konservativen und rechtsextremen Positionen … doppelwacholder
«Ich möchte mich bei den Deutschen entschuldigen, wenn ich sie durch meine Kritik an der Bahn gekränkt habe»: Der amerikanische Autor T. C. Boyle spricht im Interview über die Pleite der Schweizer Grossbank Credit Suisse, die Verspätung bei der Deutschen Bahn – und das anstehende Ende der Welt … nzz
Rezension: Volker Ullrich – Deutschland 1923: Das Jahr am Abgrund (Teil 3) … geschichtsblog
Frederick Tupper, Jr – University Life in Germany (1907): Heute führt uns unsere Reportage in die Welt der Friedrich-Wilhelms Universität Berlin in den Jahren 1900/1901. Der amerikanische Englisch-Professor Frederick Tupper Jr. verbrachte einen Teil seines Studiums im Kaiserreich und in diesem Artikel aus dem Jahr 1907 beschreibt er seine Erfahrungen … schmalenstroer
Das Problem mit dem Menschen-Zeitalter: Neulich ging ja durch die Medien, dass 1950 das neue menschengemachte Erdzeitalter, Anthropozän genannt, begonnen haben soll. Das ist aber noch keineswegs beschlossen, und die neue Epoche ist tatsächlich ziemlich umstritten … scilogs
Kommt bald die Marxistenverfolgung? Man kann über die schrulligen Ideen der ÖVP lachen. Aber es sind Ideen von Verfassungsfeinden und von Gegnern von Liberalität und Freiheit … misik
Menschenrechte (Satire): „Und Nackensteaks!“ „Und Ölheizungen!“ „Aber erst Nackensteaks!“ „Aber ich habe doch eine Gasheizung!“ „Warum wollen Sie dann eine Ölheizung?“ „Das ist hier Deutschland, das lasse ich mir von der verdammten Demokratie nicht kaputtmachen!“ … zynaesthesie
Berlin: Ausweispflicht im Freibad als Sicherheitstheater … netzpolitik
Geister, Gehirne und ziviler Ungehorsam im Dortmunder Kunstverein: ‚But who is Ulrike Mandrake?‘ … nordstadtblogger
Hier gibt es Hilfe beim Podcast-Erstellen: In diesem Blog-Artikel sammelt Kai Rüsberg künftig Bücher, Blogs oder Podcasts, die Hilfe bei der Erstellung von Podcast geben. Der Artikel wird also in Zukunft weiter wachsen. Der Artikel ist als eine Hilfestellung für seine Vorlesung und Seminare gedacht … ruhrnalist
Einmal Spanien und zurück: Ich bin kein gläubiger Mensch oder sehr reflektierend. Von daher war die Wanderung für mich auch keine wirkliche Suche nach Gott oder dem Sinn des Lebens. Es war eher eine Challenge, weil ich trotz 5 Wochen Urlaub das Ziel hatte, in 4 Wochen die Strecke hinter mich zu bringen … unkreativ
„Lyriksalven pflügen sich kometenhaft ins Gedächtnis“ oder: Höhenflüge beim Poetry Slam … revierpassagen
Genehmigung eines Windrads am Naturschutzgebiet? Im HSK bestehen durch die große Fläche und die Höhenlage sehr gute Voraussetzungen, zahlreiche weitere WEA zu errichten. Es gibt jedoch Bereiche, die sich nicht für WEA eignen … sbl
Häufige Extremwetterereignisse und dadurch höhere finanzielle Belastungen – die große Mehrheit der Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland rechnet in den nächsten Jahrzehnten mit diesen Herausforderungen. Das geht aus einer Befragung hervor, die Journalistinnen und Journalisten von NDR, BR, WDR und CORRECTIV unter allen deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten durchgeführt haben. Durch diese Recherche ist der bislang umfangreichste öffentlich verfügbare Datensatz zur Klimafolgenanpassung der Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland entstanden.
Der Hochsauerlandkreis gehört zu den wenigen Kreisen, die auf die Rechercheanfragen eine klare Antwort schuldig blieben. Bei Quarks heißt es:
„Der Kreis Hochsauerlandkreis hat nicht an unserer Online-Befragung teilgenommen, sondern schriftlich per E-Mail geantwortet. Die Antwort ließ sich nicht in unser Antwortschema übertragen, weshalb wir die Angaben nicht in unsere strukturierte Auswertung einbeziehen konnten.“
Viele Regionen sehen jetzt schon ein Problem bei der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen. Von den Landkreisen und kreisfreien Städten, die an der Befragung teilgenommen haben, gibt gut die Hälfte an, dass die erforderlichen Maßnahmen in den kommenden Jahren vermutlich nicht finanziert werden können. Ein weiteres Drittel geht davon aus, dass die Finanzierung nur für einen Teil der Maßnahmen reichen wird. Ein explizites Anpassungskonzept für die Folgen des Klimawandels hat offenbar nur eine Minderheit der Landkreise und kreisfreien Städte. Und längst nicht überall haben Kreise den Überblick, was in ihren Gemeinden bereits an Maßnahmen existiert.
Kreise und Städte erwarten zunehmende finanzielle Belastungen
Insgesamt 329 Verwaltungen, also rund 82 Prozent aller Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands, haben an der detaillierten Umfrage teilgenommen. 96 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass sie von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre, Wassermangel, Starkregen oder Hochwasser bis 2050 stärker betroffen sein werden. 86 Prozent rechnen dadurch mit zunehmenden finanziellen Belastungen – vor allem durch Starkregen und Hitzewellen.
Etwa die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte befürchtet, künftig häufiger Wassermangel zu erleben. „Wir wissen, dass sich in vielen Regionen die Grundwasservorräte gegenwärtig nicht hinreichend erneuern, weil Niederschlag fehlt“, sagt Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen). Das Umfrage-Ergebnis überrasche sie daher nicht. „Deshalb ist es gut, dass wir mit der Nationalen Wasserstrategie einen Beitrag dafür leisten, Vorsorge zu tragen“, so die Bundesministerin. „Wir müssen sensibler mit Wasser umgehen und das richtet sich in erster Linie an die großen Verbraucher, also die Industrie.“
Konzepte zur Klimaanpassung fehlen noch in vielen Regionen
Die Umweltministerin will am Donnerstag (13.7.2023) im Kabinett ein Klimaanpassungsgesetz beschließen. In dem Entwurf dazu heißt es: „Für das Gebiet jeder Gemeinde und jedes Kreises ist nach Maßgabe der Zuständigkeitsbestimmung des Landesrechts ein integriertes Klimaanpassungskonzept aufzustellen.“
Von den Landkreisen und kreisfreien Städten, die an der Umfrage von NDR, BR, WDR und CORRECTIV teilgenommen haben, hat bislang nur etwa ein Viertel ein solches Klimaanpassungskonzept (26%) – also ein zentrales Dokument, in dem Klimarisiken und Anpassungsstrategien festgehalten werden. Bei weiteren 22 Prozent ist ein Konzept in Arbeit, fast die Hälfte hat somit kein Konzept (48%).
„Mich erschreckt an dem Ergebnis, dass sich relativ viele Kreise und kreisfreie Städte noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben und gar kein Konzept haben“, sagt Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereiches Stadtwandel am Wuppertal Institut Klima, Umwelt, Energie. „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen, bedeutet auch einen langfristigen Umbau der Städte. Je früher ich damit anfange, umso mehr Chancen habe ich, meine Stadt in den nächsten zehn bis 15 Jahren deutlich resilienter zu machen, als sie jetzt ist“, sagt sie.
Begrünung gegen die Hitze
Von den abgefragten Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels wurden einige deutschlandweit besonders häufig umgesetzt. Der Blick auf die kreisfreien Städte und die Landkreise, die nach eigenen Angaben gut über die Aktivitäten in ihren Gemeinden informiert sind, zeigt: In 65 Prozent der Regionen wurden dürreresistente Baum- und Pflanzenarten angepflanzt. Um der zunehmenden Hitze zu begegnen, haben 55 Prozent ihre Region durch Bäume begrünt, 48 Prozent setzten auf Begrünung von Fassaden und Dächern. Ein Hitzeaktionsplan existiert nur in 14 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte, ist aber bei 36 Prozent in den nächsten fünf Jahren geplant. Solche Aktionspläne dienen dazu, die Bevölkerung vor Ort besser auf Hitzephasen vorzubereiten und sie zu schützen, etwa durch Frühwarnsysteme oder das Bereitstellen von Informationen zum richtigen Verhalten bei Hitze.
Die Umfrage wurde mit fachlicher Beratung der TU Dortmund und unter Hinzuziehung von Klimaexperten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung durchgeführt.
Sendehinweise und Links: Die aktuelle Berichterstattung dazu finden man ab dem 13.7.2023 im ARD-Politikmagazin Panorama (21.45 Uhr), im ARD-Hörfunk sowie nach Ablauf der Sperrfrist online unter:
Auslieferung der neuen traktorgeführten Doppelmesserbalken in Medebach
Noch sind die Mähbalken gekreuzt. Fachgespräche am Doppelmesser-Mähbalken. (foto: zoom)
Vor zwei Wochen habe ich an der Auslieferung der neuen traktorgeführten Doppelmesserbalken in Medebach teilgenommen. Bei diesen innovativen landwirtschaftlichen Geräten handelt es sich um einen „Schmetterling“ mit knapp 9 Metern Mähbreite und eine (auf 2×3 Meter vereinzeilbare) Front-Heckkombination mit knapp 6 Metern Breite.
Die Geräte ergänzen die vor 2 Jahren reaktivierten Doppelmesser (beide 2,70 Meter) im Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht. Das Angebot der Biologischen Station Hochsauerlandkreis: Die Geräte können von Landwirten ausgeliehen werden, der Medebacher Landmaschinenhändler Hölscher kümmert sich um den einwandfreien Betriebszustand der Geräte.
Im Jahr 2019 hat die Kersten Maschinenfabrik (KEMA) aus dem niederrheinischen Rees die Produktion und den Vertrieb der FA Kunzelmann aus dem badischen Vogtsburg übernommen.
Der Chef, Diplom Ingenieur Georg Kersten, war persönlich nach Medebach gekommen, um den anwesenden Fachleuten, insbesondere interessierten Landwirt:innen, Technik, Einsatz und Nutzen des modernen Doppelmesserbalken bei der Mahd zu erläutern.
Die Technik sei nach einigen Jahren Stagnation, so Kersten, „jetzt wieder soweit“. In diesem Jahr gebe es ein extremes Wachstum.
Es geht los! Das Gras muss immer frei nach hinten umfallen können. Gemäht wurde eine Teilfläche im NSG Krämershagen am westlichen Ortsein- oder Ausgang der Stadt Medebach, Abzweig Glindfeld.(foto: zoom)
Der Doppelmesserbalken habe gegenüber dem Rotations- beziehungsweise Scheiben- oder Trommelmäher den großen Vorteil, dass das Gras direkt ins Messer komme und somit nur auf der eingestellten Höhe von beispielsweise 7 cm abgeschnitten werde.
Für die 8,85 Meter Mähbreite reiche ein 25 PS Traktor, der dann ca. 2,2 Liter Diesel auf den Hektar verbrauche. Ein Scheiben- oder Trommelmäher schlucke demgegenüber 8-9 l/ha. Das Mähwerk laufe mit 1300 Umdrehungen sehr ruhig, produziere also keinen Krach und sei somit auch für den Fahrer sehr angenehm.
Da der Balkenmäher in einer Ebene schneide – im Beispiel 7 cm – werden Kleinsäuger und die Insekten geschont. Mit Ausnahme des Grashüpfers oder Käfers, der sich zufällig auf Schnitthöhe aufhalte und nicht rechtzeitig weghüpfe, würde ein Großteil der Tiere überleben. Dies sei beim Rotationsmäher nicht der Fall. Da es zudem keine Tücher um den Mäher gebe, würden auch keine Insekten durch den Luftzug ins Messer gesaugt.
Durch den Ebenenschnitt der Balken, so Georg Kersten, sei die Futterreinheit wesentlich höher als bei anderen Mähmethoden, wie dem Rotationsschnitt. Außerdem wachse das Gras wegen des schonenden Schnitts schneller nach.
Ein Doppelmesser-Balkenmäher schaffe heutzutage 8 ha/h. Man könne aber auch in besonderen Fällen auf 10-12 ha/h kommen.
Horst-Joachim Kupka vom WDR interviewt Firmenchef (KEMA) aus Rees am Niederrhein Dipl. Ing. Georg Kersten. (foto: zoom)
Robert Trappmann von der Biologischen Station Hochsauerlandkreis begleitet das Projekt. Die Maschinen gehören, so Trappmann, dem Land NRW unter Obhut der Biologischen Station. Für das Naturschutzgebiet in Medebach sei es bewusst als Vorhaben zum Wissenstransfer, als Pilotprojekt installiert. Im Hintergrund laufe eine Förderung, es könnten Kofinanzierungsanträge etc. gestellt werden.
Angesichts der Neuanschaffungskosten von 50.000 Euro für das Mähwerk und 60.000 Euro für den Schlepper wäre der Verleih für kleine landwirtschaftliche Betriebe und Nebenerwerbshöfe am sinnvollsten.
Die heute vorgestellte schlagkräftige große Einheit werde nur mit eingewiesenen Fahrer*innen verliehen, die kleineren beiden auch ohne. Die Wartung übernehme der Medebacher Landmaschinenbetrieb Hölscher.
Werner Schubert, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Biologischen Station. war ebenfalls vor Ort. Er wies darauf hin, dass die Doppelmesser-Balkenmäher in unserem Raum zwar nur eine Nische besetzten, im Allgäu, in Österreich und der Schweiz allerdings schon ganz weit vorn seien. Auch im Raum Marsberg gebe es schon interessierte Landwirt*innen.
Wenn die Dekarbonisierung in der Landwirtschaft ankäme, lohne es sich über Alternativen zu teuren E-Fuels nachzudenken. Ausschlaggebend für das Mieten sei der Anschaffungspreis von 50.000 Euro. Für 20-25 Hektar reichten eine Mähmaschine, ab 25 Hektar brauche man zwei Mähwerke. Ab 100 Hektar könne man über die Anschaffung des vorgestellten modernen Doppelmesser-Balkenmähers nachdenken.
Alle weiteren Fragen an Robert Trappmann unter 0171-3160513 oder r.trappmann@biostation–hsk.de. Allgemein auch an die Biologische Station unter 02961/98913-00 bzw. E-Mail: bs-hsk@t-online.de
Erneuerbare Energien wurden in Eigentümerhaushalten (6,9 Prozent) häufiger als primärer Heizenergieträge eingesetzt als in Mieterhaushalten (2,7 Prozent). Unabhängig vom Eigentumsverhältnis heizten knapp zwei Drittel der Haushalte vorrangig mit Gas.
Grafik: IT.NRW
Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 haben 4,4 Prozent der nordrhein-westfälischen Privathaushalte überwiegend mit erneuerbaren Energien wie Erd- oder anderer Umweltwärme, Holz, sonstiger Biomasse oder Solarenergie geheizt.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt auf Basis von Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 mitteilt, sind Gas und Öl für nordrhein-westfälische Privathaushalte weiterhin die dominierenden Energieträger zur Wohnungsbeheizung: 62,6 Prozent der Haushalte heizten 2022 überwiegend mit Gas – weitere 14,2 Prozent mit Heizöl. An dritter Stelle der Heizenergiearten stand Fernwärme, über die 13,4 Prozent der Haushalte in NRW 2022 ihre Heizenergie bezogen. Weitere 5,2 Prozent heizten vorrangig mit Strom (ohne Wärmepumpen). Kohle bzw. Briketts spielen in privaten Haushalten als Hauptenergieträger zu Heizzwecken nahezu keine Rolle mehr.
Hintergrundpapier erschienen / Fachkonferenz im September geplant
Flussauen wie hier der Tagliamento (Italien) leisten wichtige Beiträge zum natürlichen Klimaschutz. (Foto: Mathias Scholz / UFZ)
Binnen- und Küstenfeuchtgebiete sind weltweit drastisch zurückgegangen. Dies hat negative Folgen für Mensch und Natur, da durch den Verlust Treibhausgase freigesetzt werden und Potenzialflächen für die Anpassung an Klimawandelfolgen verloren gehen. Eine Publikation des Bundesamts für Naturschutz (BfN) unter Beteiligung von Forschenden des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) beleuchtet nun die Rolle von Flussauen und Küstenfeuchtgebieten für Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in Europa. Das Thema steht auch im Fokus der fünften Europäischen Fachkonferenz zu Biodiversität und Klimawandel, die vom 26. bis 28. September 2023 in Bonn stattfindet.
Zwischen 1970 und 2015 gingen Binnen- und Küstenfeuchtgebiete weltweit um etwa 35 Prozent zurück. Durch diesen Verlust werden Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen, und es gehen Flächen verloren, die potenziell für die Klimafolgenanpassung infrage kommen. Doch Flussauen und Küstenfeuchtgebiete sind lebenswichtige Ökosysteme für Natur und Menschen: Sie leisten unverzichtbare Beiträge zum menschlichen Wohlbefinden, zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum natürlichen Klimaschutz. Zudem gelten sie als Hotspots der Biodiversität und stellen vielfältige Ökosystemleistungen wie Klimaregulierung, Kohlenstoffbindung, Hochwasserschutz, Wasserfiltration, Nahrungsmittelversorgung, Naherholung und Naturtourismus bereit.
Bildquelle: Einladung der Biologischen Station HSK
Am 26. Juni werden die neuen traktorgeführten Doppelmesserbalken in Medebach ausgeliefert. Dies teilt die Biologische Station Hochsauerlandkreis (Brilon) mit.
(Pressemitteilung HSK)
Bei den innovativen landwirtschaftlichen Geräten handelt es sich um einen „Schmetterling“ mit knapp 9 Metern Mähbreite und eine (auf 2×3 Meter vereinzeilbare) Front-Heckkombination mit knapp 6 Metern Breite. Die Geräte ergänzen die vor 2 Jahren reaktivierten Doppelmesser (beide 2,70 Meter) im Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht. Das Angebot der Biostation bleibt das Gleiche: Die Geräte können von Landwirten ausgeliehen werden, ein Landmaschinenhändler kümmert sich um den erstklassigen Betriebszustand der Geräte.
Bestehende und künftige Verträge im Grünland-Vertragsnaturschutz können damit um das Modul „Mahd mit Balkenmäher“ ergänzt und um 130 Euro pro Hektar zusätzlich vergütet werden.
Die Geräte wurden vom Land NRW – vertreten durch die Bezirksregierung Arnsberg und der „Stöckmann-Stiftung“ finanziert, hauptsächlich Insekten, Amphibien und Kleinsäuger werden durch die Mahd mit Balkenmähgeräten geschont. Der Auslieferungstermin am Montag, 26. Juni wird mit einem kurzen Vorführtermin verknüpft: Um 12:00 Uhr können sich Interessierte ein Bild über die Schlagkraft heutiger Doppelmesserbalken machen. Gemäht wird eine Teilfläche im NSG Krämershagen am westlichen Ortsein- oder Ausgang der Stadt Medebach, Abzweig Glindfeld.
Weitere Infos unter 0171-3160513 oder r.trappmann@biostation–hsk.de
Marktbrunnen am Wehlheider Platz in Kassel (foto: zoom)
An diesem Wochenende war es mir einfach zu warm. Asphalt, Hitze, Luftfeuchtigkeit. Der Sommer ist auf meiner Skala der Lieblingsjahreszeiten inzwischen sehr tief abgerutscht.
In den Städten drücke ich mich auf der Schattenseite der Straßen an den Häuserwänden entlang, fliehe in Parks unter schattige Bäume und meide offene Flächen.
Das Wasser im Kochtopf auf dem Wehlheider Markt in Kassel sprudelt der Krise entgegen. Unsere Städte sind nicht auf hohe Temperaturen eingerichtet. Stein- und Asphaltwüsten dominieren die Plätze, vom Verkehr ganz zu schweigen.
Es sind nicht nur die großen Städte, die sich längst als Feinstaubschleudern und Hitzefallen entpuppt haben. Stellt euch mal in Olsberg an den vor einigen Jahren neu gestalteten Kreisverkehr samt Umfeld zwischen zwischen Bahnhof- und Ruhrstraße und lasst um 17 Uhr im Hochsommer das nackte Pflaster auf euch wirken. Mir macht diese seeelenlose Stadtarchitektur Angst.
„Sous les pavés, la plage!“ – Unter dem Pflaster liegt der Strand hatte Angi Domdey von der Frauenband Schneewittchen 1976 getextet. Heute habe ich in der Sommerhitze keinen Bock mehr auf den glühend heißen Sandstrand. Da mögen die Wellen noch so verführerisch rauschen, das Meer voller Feuerquallen.
Dieses Graffito habe ich noch nicht entschlüsseln können. (foto: zoom)
Manchmal stehe ich vor einem Wandbild oder einem Graffito und fühle mich in die Schulzeit zurückversetzt. „Interpretiere die Darstellung …!“ Und ich kapiere es nicht. Schon die Beschreibung ist zum Scheitern verurteilt.
Daher schaue ich mir Graffiti lieber zu zweit oder in einer kleinen Gruppe an. Vier Augen sehen mehr als zwei Augen, vor allem wenn ich etwas müde und abgekämpft mein Fahrrad die Graffiti-Mauer in Dortmund unterhalb der Rennbahn entlang schiebe.
Bei der oberen Abbildung bin ich zur Zeit noch ratlos. RADIKAL + INSTABIL ist halbwegs verständlich, aber der Rest ist mir verschlossen.
Vor der Haustür: Wiesen-Schaumkraut, hier ohne Kuckucksspeichel (foto: zoom)
April, Mai und Juni sind im Hochsauerland sehr gute Monate, um sich die blühenden Kräuter genauer anzuschauen. Seit der Pandemie habe ich mir angewöhnt, die Blütenpflanzen entlang der Namenlose zwischen Schnickemühle und Silbach zu beobachten.
Von der Pestwurz, Primel, Buschwindröschen zu scharfem Hahnenfuß, kriechendem Günsel, Knoblauchsrauke und Spitz-Wegerich Ende Mai, Anfang Juni. Der Bärlauch ist nun schon fast verblüht und ich warte auf die Massenpaarungen der Feuerwanzen auf den Blütenständen des Wiesenkerbels.
Für die Bestimmungen im Gelände nutze ich kaum noch meine alten Bücher wie den Schmeil-Fitschen oder den BLV Pflanzenführer. Leichter, wenn auch oft nicht ganz exakt, geht es mit den Bestimmungsapps für das Smartphone: PlantNet, Flora Incognita und Obsidentify. Wo die eine App unsicher ist, hilft nicht selten die andere App weiter. Außerdem stehen zu Hause immer noch die Bücher im Regal. Da schaue ich tatsächlich manchmal hinein.
So bin ich auch einem hartnäckigen Denkfehler meinerseits auf die Spur gekommen. Jahrelang habe ich geglaubt, dass der Name Wiesen-Schaumkraut vom Anblick der weißen Blütenmeere auf den Weiden herrühre.
Hätte ich doch genauer hingeschaut und nachgedacht!
Schaumkraut heißt diese Futterpflanze der Raupe des Aurorafalters deshalb, weil an den Pflanzen oft eine weiße, schaumartige Masse, der sogenannte Kuckucksspeichel zu finden ist. Darin leben die Larven der Schaumzikade. Sie sind dort vor Austrocknung und Fressfeinden geschützt [1]. Der Schaum wird durch Einpumpen von Luftbläschen aus der Atemhöhle in eine eiweißhaltige Flüssigkeit, welche die Larven aus dem After abscheiden, erzeugt [2].
Nun, die oben genannten Pflanzen sind nicht die einzig blühenden Kräuter. Geht selber raus und schaut, bevor der August die leuchtenden Farben verdörrt.
[1] R. Düll, H. Kutzelnigg, Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 8. Auflage, Wiebelsheim 2016, S. 160
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