Für meine älteren Leser*innen heute aufgefrischt: Max Schmeling im Hotel Tomfort

Im Hotel Tomfort hängt er an der Wand: Max Schmeling und ? (foto: zoom)
Im Hotel Tomfort hängt er an der Wand: Max Schmeling und ? (foto: zoom)
Manche Orte kann man ohne besondere Anlässe nicht entdecken. Hier die Wand des Hotel Tomfort in Hamburg-Langenhorn an der Grenze zu Schleswig-Holstein.

Kennt jemand diese Szene mit Max Schmeling (rechts)? Wer sind die beiden anderen Herren?

Lernzeiten in der Schule statt Hausaufgaben – Was ändert sich für Schulen mit Nachmittagsunterricht?

schule
Manche Schulen befinden sich noch auf einer Bildungsinsel, doch die Ansprüche der Gesellschaft steigen. (fotoarchiv: zoom)

Am 13. Mai 2015 hat der Schulausschuss des Landtags von NRW neben Entlastungen für G8 u.a. auch die Begrenzung der Hausaufgaben an Ganztagsschulen beschlossen.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Doch bitte nicht zu früh freuen! ;-)

Denn:

„Künftig sollen Tage mit Nachmittagsunterricht grundsätzlich hausaufgabenfrei sein. Auch der Umfang der Hausaufgaben wird begrenzt. Sie sollen, bezogen auf den einzelnen Tag, in folgenden Arbeitszeiten erledigt werden können: für die Klassen 5-7 in 60 Minuten; für die Klassen 8 bis 10 in 75 Minuten.“

Aber:

„An Ganztagsschulen sollen Hausaufgaben künftig so in das Ganztagskonzept integriert werden, dass es möglichst keine schriftlichen Aufgaben mehr gibt, die zuhause erledigt werden müssen.“

Hausaufgaben sollen durch eine Lernzeit in der Schule ersetzt werden.

Dies bedeutet, dass sich auch im Gebiet des HSK alle allgemeinbildenden Schulen mit Ganztagsunterricht werden umstellen müssen!

Und weiter wird im neuen Erlass geregelt:

Der Nachmittagsunterricht wird für Schulen, die nicht gebundene Ganztagsschulen sind, begrenzt. In den Klassen 5 bis 7 ist verpflichtender Nachmittagsunterricht künftig grundsätzlich nur noch an höchstens einem Nachmittag, in den Klassen 8 und 9 an höchstens zwei Nachmittagen zulässig.

Die wöchentliche Zahl von Klassenarbeiten wird begrenzt. In der Sekundarstufe I dürfen künftig nicht mehr als zwei Klassenarbeiten in einer Woche geschrieben werden. Pro Tag darf nur noch eine schriftliche Klassenarbeit geschrieben oder eine mündliche Leistungsprüfung in modernen Fremdsprachen durchgeführt werden. An Tagen, an denen Klassenarbeiten geschrieben werden, sind schriftliche Tests in anderen Fächern nicht mehr zulässig.

Offiziell lautet der Name dieses neuen (fast) universellen Erlasses: “Unterrichtsbeginn, Verteilung der Wochenstunden, Fünf-Tage-Woche, Klassenarbeiten und Hausaufgaben an allgemeinbildenden Schulen”. Die geänderten Vorschriften werden zum Schuljahr 2015/2016 wirksam.

Nachzulesen sind die Ergebnisse hier:
http://bildungsklick.de/pm/93710/schulausschuss-beschliesst-entlastungen-fuer-g8/

Wir sind gespannt wie sich der neue Schulerlass in der Praxis bewährt. Bedeutet er für Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern mehr Stress oder brechen paradiesische Zeiten an?

Winterberg: Nach einem Jahr Pause (1981) erscheint die „Brennessel“ 1982 mit drei Ausgaben. Hier sind sie zu lesen.

Hier erklärt Klaus Adamek, aus welchen Gründen er die Brennessel nach einem Jahr Pause wieder auflegt. (scan: zoom)
Hier erklärt Klaus Adamek, aus welchen Gründen er die „Brennessel“ nach einem Jahr Pause wieder auflegt. (scan: zoom)

Wir haben heute in einem Durchgang sämtliche Ausgaben des Jahrgangs 1982 der „Brennessel“ gescannt. Sie stehen ab jetzt im Menüpunkt Brennessel hier im Blog zum Lesen oder Download bereit.

Im ersten Heft des Jahres 1982 erklärt Klaus Adamek, aus welchen Gründen er die „Brennessel“ nach einem Jahr Pause wieder erscheinen lässt. Gründe für die Pause von über einem Jahr nennt der Autor und Herausgeber Adamek allerdings nicht.

Warum die Brennessel wieder erscheint.

Wir haben uns zur Fortführung der im Juni 1978 begonnenen und im Mai 1980 unterbrochenen Informationsarbeit entschlossen, weil nach wie vor alle bedeutenden kommunalen Vorgänge einer kritischen Beurteilung in der Zeitung entzogen sind. Sowohl die „Westfalenpost“ als auch das „Mitteilungsblatt“ ziehen es vor über Jubiläen, Dekanatsfeste, Schützenangelegenheiten, Politikerehrungen und Vereinsmeiereien zu berichten, während die wirklichen Probleme in der Berichterstattung nur angedeutet werden und eine unsichtbare Zensur darauf achtet, das Kritisches gegen die rechte politische Mehrheit nur klein, und Kritisches gegen die ohnehin nicht linke Minderheit groß gedruckt wird. (Seite 1)

Die komplette Brennessel Nr. 1, 19. Januar 1982.

Die zweite Brennessel des Jahres beginnt mit einer schlitzohrigen Entschuldigung, die man hier samt der weiteren neun Seiten lesen kann:

Nr. 2, 3. April 1982

Schwere Vorwürfe gegen die Lokalzeitung „Westfalenpost“ enthält die dritte Ausgabe des Jahres 1982 auf Seite 3:

Die „Westfalenpost“ nutzt ihre Monopolstellung im Hochsauerlandkreis schamlos aus, indem sie rigoros die Interessen der CDU vertritt. Bei der komunalpolitischen Berichterstattung betätigt sich Herr Aus als Berichterstatter und Zensor in einer Person

Vorwürfe gegen die Westfalenpost und ein Leserbrief aus Elpe zur Leserbriefzensur.
Vorwürfe gegen die Westfalenpost und ein Leserbrief aus Elpe zur Leserbriefzensur.

Die komplette Brennessel Nr. 3, 8. November 1982.

Der Hillebachsee am letzten Tag im Mai: viele Flaneure, viele Algen, viele Exkremente, ein Wakeboarder

Heute Nachmittag gegen 16 Uhr lag der See ruhig und fast still. (fotos: zoom)
Heute Nachmittag gegen 16 Uhr lag der See ruhig und fast still. (fotos: zoom)

Heute Nachmittag sind wir einmal um den Hillebachsee geschlendert, gucken wie sich die Wakeboard-Anlage und die Badebucht entwickeln.

Es waren zwar viele Flaneure auf dem asphaltierten Gehweg um den See unterwegs, doch auf dem See zog nur ein einsamer Wakeboarder seine Kreise.

Ein einsamer Wakeboarder zieht seine, zugegeben gekonnt-artistischen  Kreise.
Ein einsamer Wakeboarder zieht seine, zugegeben gekonnt-artistischen Kreise.

Die Wiese an der Badebucht war mit unzähligen Exkrementhaufen übersät. Nach Hund sah es auf den ersten Blick nicht aus. Ich bin allerdings kein Spezialist für Hundkot.

Sehr viele dieser Exkrementhaufen zierten die Wiese der Badebucht. Wie Hund sieht das nicht aus, oder?
Sehr viele dieser Exkrementhaufen zierten die Wiese der Badebucht. Wie Hund sieht das nicht aus, oder?

Die Badebucht war mit vielen Algenteppichen bedeckt. Auf dem verkiesten Boden wuchsen Algen bis hoch zur Oberfläche. Nicht sehr einladend.

Algenteppich am Zufluss zur Badebucht.
Algenteppich am Zufluss zur Badebucht.

Und wenn die Vergangenheit dich überholt, dann hast du keine Freunde, nur noch: Mannesmänner aus der Fotokiste …

Heute aus der Fotokiste gefallen. Ich rätsele, ob es Mannesmänner im Röhrenwerk Dinslaken sind. (archiv: zoom)
Heute aus der Fotokiste gefallen. Ich rätsele, ob es Mannesmänner im Röhrenwerk Dinslaken sind. (archiv: zoom)

Heute sind mir wieder einige Fotokisten aus dem 20. Jahrhundert entgegengefallen. Die Männer vor den Behältern haben mich zwischen all den langweiligen Schnappschüssen besonders beindruckt.

Weil mein Onkel dabei ist, denke ich, dass es sich um das Mannesmann Werk in Dinslaken handelt. Heute existiert es nicht mehr. Es hieß zu unterschiedlichen Zeiten auch Kammerich-Reisholz, Phönix-Rheinrohr oder weiß der Geier.

Jedenfalls wurden dort Röhren und Behälter hergestellt. Die Männer auf dem Foto scheinen stolz … und misstrauisch.

Irgendwann im Mannesmann Röhrenwerk Dinslaken. (archiv: zoom)
Irgendwann im Mannesmann Röhrenwerk Dinslaken. (archiv: zoom)

Ein paar Jahre später wird es das Werk, die Stahlindustrie in Dinslaken, nicht mehr geben.

Die Männer auf dem Foto sind wahrscheinlich tot. Die Zeit ist tot. Die Erinnerung an die Stahlindustrie in Dinslaken stirbt.

Vielleicht.

Und wenn die Wirklichkeit dich überholt
hast du keine Freunde, nicht mal Alkohol
Du stehst in der Fremde, deine Welt stürzt ein
das ist das Ende, du bleibst allein.

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Video-Link: https://youtu.be/wnznEVTtyA4

Geheimarchiv mit Plänen der Windkraft-Mafia gefunden: WKA auf dem Kahlen Asten nach dem Klimawandel

Die Pläne für ein WKA auf dem Kahlen Asten liegen schon lange in den Schubladen der Wind-Mafia. (gefunden von: zoom)
Die Pläne für ein WKA auf dem Kahlen Asten liegen schon lange in den Schubladen der Wind-Mafia. (gefunden von: zoom)

Heute sind uns Unterlagen aus den Geheimarchiven der Wind-Mafia zugespielt worden. Es ist 5 vor 12! So stellen sich die Projektierer und Profiteure des Klimawandels die Ausbeutung unseres Heimatberges vor. Windmühlen statt Wildheide. Wir sagen: So nicht! Erst kamen sie als harmlose Touristen, jetzt verschandeln die Holländer mit ihren Wind-Mühlen die Hügel unserer urdeutschen Landschaft.

„Brennessel“ 1980: Zwei auf einen Streich. Winterberger Pfusch und ein Gerichtssverfahren gegen die Brennessel.

Heute habe ich zwei Ausgabe der Brennessel online gestellt. Mehr gab es 1980 auch nicht. (collage: zoom)
Heute habe ich zwei Ausgabe der Brennessel online gestellt. Mehr gab es 1980 auch nicht. (collage: zoom)

Die nächsten zwei Ausgaben der Brennessel sind gescannt und stehen unter dem Menü-Punkt „Brenessel“ als PDF zur Verfügung.

In der Nr. 1, 20. Februar 1980 lese ich beispielsweise auf Seite 8:

Pfusch!

Es ist hinreichend bekannt, daß die öffentlichen Bauten der letzten Jahren Winterberg ein gemeinsames Merkmal haben, nämlich Mängel, die auf Pfusch beruhen. Ob beim Verkehrsamt, beim Krankenhaus, der Hauptschule, dem Hallenbad, dem Freibad nach der Renovierung, der Eissporthalle, der Bobbahn, überall treten Mängel an Gebäuden auf, die mit staatlicher Hilfe errichtet wurden. Zusätzlich zeichnet diese Fälle aus: die Verursacher dieser Mängel wurden nie festgestellt und schon gar nicht zur Kasse gebeten.

Um ein Gerichtsverfahren geht es auf Seite 1 der Nr. 2, 16. Mai 1980:

Bürgermeister Schnorbus klagt gegen die „Brennessel

Bürgermeister Schnorbus hat am 11.3.1980 eine Klage beim Landgericht in Arnsberg gegen den Herausgeber der „Brennessel“ eingereicht.

Die Klage von Bürgermeister Schnorbus wird abgewiesen. Der Kläger trägt die Kosten des Rechtsstreits.

Zum Schluss noch eine kleine Bemerkung: Der Heimat- und Geschichtsverein Winterberg, der mir das Brennessel-Archiv zum Digitalisieren zur Verfügung gestellt hat, ist jetzt auch hier im Blog auf der Blogroll unter der Kategorie „Geschichte“ zu erreichen.

Halbzeit mit Verlängerung: Neun „Brennesseln“ gescannt, acht muss ich noch …

Die Brennessel mit 10 Seiten zu Lokal-, Deutschland- und Weltpolitik.
Die Brennessel mit 10 Seiten zu Lokal-, Deutschland- und Weltpolitik.
Heute bin ich über den Berg. Mehr als die Hälfte der „Brennessel“-Ausgaben sind digitalisiert.

Die Liste im Menü verlängert sich peu à peu. Auf Twitter habe ich mich zur Tortur ja schon geäußert:

Zur Appetitanregung ein paar Zitatenhäppchen:

Mitteilungsblatt:

Viele Winterberger Politiker glauben, daß die Bevölkerung durch das „Mitteilungsblatt“ gut über die kommunalen Probleme informiert werden[sic!]. Tatsächlich übernehmen diese Veröffentlichungen häufig die Alibifunktion, die es den Verantwortlichen erlaubt darauf hinzuweisen, daß sie nichts verschwiegen hätten In Wahrheit wird aber der Bürger nicht über das Entscheidende informiert. Hierzu ein Beispiel: …

Bildungspolitik:

Frage: „Was weißt Du über die Gesamtschule?“
Antwort: „Nichts, aber ich bin dagegen!“

Mitwirkung:

Schulausschuß ohne sachkundige Eltern … seine Zusammensetzung aus 10 Ratsmitgliedern und einer Schulleiterin (insgesamt 5 Lehrer) läßt befürchten, daß die bisherigen Strukturen, auch aus vertretbarem Eigeninteresse, weiter verfestigt werden.

Einfach alles lesen, und zwar hier:

Nr. 5, 30. November 1979

Die Brennessel Nr. 4, August 1979 nach dem Knall: Austritt aus der SPD Winterberg ein Eigentor

Auf Seite 11 und 12 der Brennessel lesen wir die Selbsteinschätzung des Parteiaustritts: Eigentor
Auf Seite 11 und 12 der Brennessel lesen wir die Selbsteinschätzung Klaus Adameks zum  Parteiaustritts: Eigentor

Während im Nebenraum der ESC2015 übertragen wird, scanne ich die nächste „Brennessel Nr. 4, 30. August 1979, seit drei Ausgaben allein herausgegeben von Klaus Adamek.

Gerhard Kroh ist seit der „SPD-Ausgabe“ Nr. 2 vom 14. April 1979 nicht mehr als Herausgeber dabei, das letzte Mal also in der ersten Ausgabe vom 16. Februar 1979.

Was ist passiert? Ich weiß es nicht, will es aber herausfinden.

Klaus Adamek schätzt auf Seite 11 (siehe Bild) und Seite 12 der „Brennessel“ den Austritt aus der Winterberger SPD ein:

Mit ihrem Austritt aus dem Ortsverein der SPD Winterberg haben sich die 36 ehemaligen Genossen, unter ihnen 4 rechtmäßig gewählte Kandidaten für den Stadtrat, jede Mitwirkungsmöglichkeit genommen.

Adamek entscheidet sich dafür, bei den nächsten Wahlen als Einzelkandidat im Wahlkreis 4 zu kandidieren.

Wie es weiterging? Forschungsauftrag oder in der nächsten Brennessel nachlesen.

Alles bisher gescannten Ausgaben können im Menü oben links als PDF nachgelesen werden:

http://www.schiebener.net/wordpress/brennessel/

Lokalgeschichte 1979: es knallt in der Winterberger SPD. Die „Brennessel“ wird parteilos.

Die Erklärung des Austritts von mehr als 30 SPD-Genossen/Genossinen(?) aus der Winterberger SPD aus Sicht der "Brennessel". (scan: zoom)
Die Erklärung des Austritts von mehr als 30 SPD-Genossen/Genossinen(?) aus der Winterberger SPD aus Sicht der „Brennessel“. (scan: zoom)

Im Jahr 1979 hat es in der SPD-Winterberg mächtig geknallt. Nach Angaben der „Brennessel„, bis dahin kritische SPD-Stadtteilzeitung, hatten die Genossinnen und Genossen um Klaus Adamek das Schiedsgericht der SPD im Streit mit einer anderen Gruppierung innerhalb der SPD, hier mit Hassenpflug/Hagemann-Politik bezeichnet, angerufen und waren unterlegen.

Spätestens an dieser Stelle des Ereignisverlaufs haben wir im Blog ein dickes Problem: wir kennen die möglichen anderen Teile der Geschichte nicht. Wir wissen noch nicht einmal wie die Auseinandersetzungen ausgesehen haben und um welche inhaltlichen Punkte es dabei ging.

Problem sind dafür da, dass man sie löst.

An die SPD habe ich schon geschrieben und um Einsicht in die Archive gebeten. Die Antwort steht aus.

Den Rest muss ich mir irgendwie anders zusammenklauben, was bedeutet, dass ich an Zeitzeugen interessiert bin, aus welcher politischen Partei oder Richtung sie auch immer kommen mögen.

E-Mail und Telefonnummer stehen im Impressum, sogar altmodisch[1] geschriebene Briefe erreichen von Zeit zu Zeit unseren Briefkasten.

P.S.

Ich habe für das Archiv der „Brennessel“ eine eigene Seite eingerichtet. Dort will ich ab demnächst -bitte eine halbe Stunde Geduld- die gescannten Einzelausgaben als PDFs verlinken. Die Seite findet man im Menü oben, ganz links.

[1] Das „altmodisch“ ist hier völlig fehl am Platz, meinte ich doch eher „nach alter Art“ geschriebene(!) Briefe. Eigentlich hätte ich den Begriff auch ganz weglassen können. Mein Fehler, sorry! Danke für den Hinweis 🙂