Umleitung: Wissenschafts-TÜV, Netz im Wandel, Tag der Befreiung, Glaube und Demut, Umbau bei WAZ, WP und einiges mehr ….

Jetzt auch noch das: Baum-Grafitti im Park (foto: chris)
Jetzt auch noch das: Baum-Graffiti im Park (foto: chris)

Wissenschaftsbetrug, Fälschungen, Plagiate: Braucht die Wissenschaft einen TÜV? … erbloggtes

Tag der Befreiung: Erinnerung – Mehr als ein Ritual … publikative

Bildungssysteme: „PISA beschädigt die Bildung weltweit“ … nachdenkseiten

Netz und Wandel 2.0: Anmerkungen zum Vortrag von Sascha Lobo auf der re:publica … wiesaussieht

Netz und NSA: Spähmetaphorik und ihre Grenzen … sprachlog

Funke Mediengruppe macht es offiziell: Reitz (WAZ) und Kläsener (WP) weg, Tyrock und Lübben im Anmarsch … kress

Kläsener verlässt die Westfalenpost: „Der christliche Journalist Stefan Hans Kläsener wird Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags. Er verlässt damit die Funke Mediengruppe.“ … pro

(Un-)Glaube und Haltung: Bleibt mir weg mit der ollen Demut! … nesselsetzer

Der Hungerkünstler: Der Mann fand beim Essen kein Maß, vertilgte täglich dazu noch Unmengen an Dickmachern wie Süßigkeiten, Kuchen oder Plätzchen und blieb sein Leben lang trotzdem hager … endoplast

TV-Nostalgie: Dieter Hildebrandt – die besten Jahrzehnte des Kabaretts … revierpassagen

Duisburg: CDU-Dissidenten kritisieren ‘menschenverachtendes’ Wahlplakat ihrer Partei … xtranews

Die SPD auf Postenjagd: Die SPD hat beste Aussichten, am Wahltag gut bedient zu werden … postvonhorn

Hagen: „Weltenbrand – Hagen 1914“ für Schulklassen … doppelwacholder

Stadt Arnsberg: bringt erstmals Fahrradstadtplan auf den Markt … neheimsnetz

Sundern: Wahlprogramm und KandidatInnen der Grünen … gruenesundern

Landrat Karl Schneider: Verquickung von Partei und Amt? … sbl

Winterberg: 45 Kroaten suchen Lehrstelle … derwesten

Neue Quartalszahlen der IVW: Tageszeitungen weiter im Sinkflug. Auch die Westfalenpost verliert.

Die Zahlen für die WP Brilon, Meschede Warstein über einen Zweijahreszeitraum. (screenshot: zoom)
Die Zahlen für die WP Brilon, Meschede Warstein über einen Zweijahreszeitraum. (screenshot: zoom)

Gestern sind die neuen Quartalszahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) erschienen.

In der Pressemeldung der IVW heißt es unter anderem:

Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen lag im ersten Quartal 2014 insgesamt bei 19,94 Mio. Stück. Damit verliert die Gattung im Quartalsvergleich 0,8 %, innerhalb eines Jahres rund 2,7 % an Auflage (1/2013: 20,50 Mio.). Zwar legten in diesem Zeitraum die digitalen ePaper von 0,33 Mio. auf 0,54 Mio. (ein Plus von rund 63 %) Gesamtverkäufe nochmals zu, können in dieser Größenordnung aber die Rückgänge der Papierauflagen insgesamt nicht ausgleichen.

Auch unsere lokale Tageszeitung, die Westfalenpost, kennt seit Jahren nur eine Richtung der Auflagen-, Verkaufs und Abonnementszahlen – abwärts. „Neue Quartalszahlen der IVW: Tageszeitungen weiter im Sinkflug. Auch die Westfalenpost verliert.“ weiterlesen

Neue IWV-Zahlen: auch die heimische Westfalenpost verliert weiter an Auflage.

WP/WR in Meschede. Anfang 2011 (archiv: zoom)
WP/WR in Meschede. Anfang 2011 (archiv: zoom)

Nach der aktuellen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IWV) sanken die Auflagen und Gesamtverkäufe der Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Medienmarkt auch im vergangenen Jahr. Auch die zur Funke Gruppe gehörende Westfalenpost muss kräftige Einbußen hinnehmen.

Die Tagespresse insgesamt verliert, so Gert Hautsch in einer Analyse für die Gewerkschaft ver.di , gegenüber dem Vorjahr rund 3,53 Prozent ihrer verkauften Auflage (4/2012: 20,84 Mio. Exemplare). Im vorangegangenen Quartal habe dieser Rückgang noch bei 3,64 Prozent gelegen.

Die Zahlen unserer heimischen Westfalenpost mit den Redaktionsstandorten Brilon und Meschede sehen im Vergleich der Quartale IV/2012 bis IV/2013 noch etwas schlechter aus.

Die Druckauflage der WP (Brilon/Meschede) sank beispielsweise um 6,35% (absolut: 2.405), die Zahl der Abonnenten um 5,54% (absolut: 1.795):

Westfalenpost Brilon/Meschede mit starken Verlusten. (screenshot: IWV Website)
Westfalenpost Brilon/Meschede mit starken Verlusten. (screenshot: IWV Website)

Im Vergleich zum Zeitraum 2011/2012 hat sich der Abwärtstrend damit noch einmal beschleunigt. Damals war von IV/2011 bis IV/2012 die Druckauflage um 3,34% (absolut: 1.310) und die Zahl der Abonnenten um 3,66% (absolut: 1.233) gesunken.

Im Vorjahreszeitraum ging es noch moderater abwärts. (screenshot)
Im Vorjahreszeitraum ging es noch moderater abwärts. (screenshot)

Die Funke-Gruppe, zu der die Westfalenpost gehört, hat die „Berliner Morgenpost“, das „Hamburger Abendblatt“ und die „Bergedorfer Zeitung“ samt zugehörigen Anzeigenblättern zum 1. Januar 2014 gekauft. Der Konzern musste sich weiter verschulden. Kreditgeber ist unter anderem der Springer-Verlag, der vormalige Besitzer der Zeitungen.

In den Verlagen drehen sich große Räder. Es wird „interessant“ sein, zu beobachten, auf wessen Kosten die Schuldensanierung stattfinden wird.

Insgesamt sieht Gert Hautsch in der ver.di Analyse bei Funke den Trend zu Zentralisierung und Personalabbau (siehe Teil I, Seite 23).

Was die Funke-Gruppe mit ihren neu erworbenen Zeitungen vorhabe, sei noch nicht ganz klar. Man könne sich aber ein Bild machen, wenn man die Maßnahmen betrachte, die sie auf ihrem Stammmarkt, dem Ruhrgebiet, umgesetzt hat.

Der Konzern, der damals noch WAZ-Gruppe hieß, vertreibt dort vier Titel: die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) in Essen, die „Westfälische Rundschau“ (WR) in Dortmund, die „Neue Ruhr/Rhein Zeitung“ (NRZ) in Düsseldorf und die „Westfalenpost“ (WP) in Hagen.

Schon 2009 seien die Redaktionen der vier Zeitungen von 900 auf 600 Personen verkleinert und in ähnlichem Umfang Verwaltungspersonal entlassen worden. Im Januar 2013 wurde bei der WR dann die komplette Redaktion auf die Straße gesetzt.

Ob bei der Westfalenpost selbst noch einmal die Kostenschraube angesetzt werden wird, kann ich auf Grund der mir fehlenden Informationen nicht beurteilen. im Hause selbst scheint vorsichtiger Optimismus zu herrschen. Schließlich habe man schon vor Jahren seine Hausaufgaben bei Stellenabbau und Konsolidierung gemacht.

Update: Wer ist eigentlich „diese Zeitung“? Ein merkwürdiges Interview in der Westfalenpost.

WordleWP20131106„Wintersport-Arena Sauerland: 10 Jahre an der Qualität gefeilt“, titelt die heimische Westfalenpost und es folgt ein Gefälligkeitsinterview mit Michael Beckmann, dem Vorsitzenden der „Wintersport-Arena Sauerland“. Klick!

Was mich wirklich ärgert ist nicht so sehr der Inhalt, sondern der vermutliche Etikettenschwindel, denn wie schreibt „die Zeitung“ so schön:

„Diese Zeitung sprach mit dem WSA-Vorsitzenden Michael Beckmann u.a. über Zahlen, Ziele und neue Projekte.“

Bei seriösen Interviews erwarte ich den Namen des Interviewers. Wer war der Redakteur bzw. Journalist, der mit Herrn Beckmann gesprochen hat?

Auch der Autor/ die Autorin des Gesamtartikels wird nicht genannt. Nur eben „diese Zeitung“.

Das Bild wurde, so ist dem Quellenhinweis zu entnehmen, „dieser Zeitung“ von der „Wintersport-Arena Sauerland“ zur Verfügung gestellt.

Aufgrund dieser Indizien vermute ich, dass „diese Zeitung“ lediglich das Werbematerial der „Wintersport-Arena Sauerland“ in das Redaktionssystem der Westfalenpost kopiert hat.

Ein echtes Interview hat es vermutlich nicht gegeben.

Sollte ich falsch liegen, würde ich mich allerdings fragen, aus welchem Grund der Interviewer / die Interviewerin nicht genannt wird, im anderen Falle könnten sich die Leserinnen und Leser „dieser Zeitung“ schlichtweg verar…. fühlen.

Update I: den wahrscheinlich zugrunde liegenden Pressetext gibt es hier für alle.

Update II: Das Interview ist geführt worden. Durch technische Mängel im Redaktionssystem der Funke (WAZ) wurde der Interviewer im Internet nicht genannt. Der Pressetext soll erst nach dem Interview auf der Seite der WAS erschienen sein, obwohl früher datiert (5.11.2013). Dies ist ebenfalls plausibel, als der Interviewte in einer zeitnahen PR-Veröffentlichung ähnliche Formulierungen verwenden und Zusammenhänge erwähnen wird.

Schade finde ich es, dass wenn ein Redakteur sich die Mühe des Interviews gemacht hat, sein Name derart leicht im System „verunfallen“ kann.

Statt in der Einleitung zu schreiben: „Diese Zeitung sprach mit dem WSA-Vorsitzenden Michael Beckmann u.a. über Zahlen, Ziele und neue Projekte …“, hätte doch auch eine Formulierung wie „Unser Winterberger Redakteur XY sprach …“ oder „XY von der Winterberger Lokalredaktion sprach …“ oder ähnlich von Anfang an für Klarheit gesorgt. Eine komplette Einleitung wird hoffentlich nicht so leicht vom System, für welches der Redakteur nun wirklich keine Verantwortung trägt, „gefressen“.

IVW-Quartalszahlen: Westfalenpost und „Zombie-WR“ verlieren im heimischen Raum weiter an Auflage und Verbreitung.

Auflage Westfalenpost
Die Auflagenzahlen von WP und WR in Brilon, Meschede und Warstein weiter im Sinkflug. (screenshot: zoom)

Die Westfalenpost und die sogenannte „Zombie-WR“ verlieren weiter an Auflage. Nach den neuen IVW-Zahlen hat die heimische Monopolzeitung in einem Jahr, also von III/2012 bis heute III/2013 bei der Verbreitung 6,5% verloren. Verkauf und Abo sanken jeweils um 5,6%. Die Druckauflage verringerte sich um 6,7%.

Innerhalb von zwei Jahren hat die Westfalenpost/WR 2773 Abonnenten verloren. Die sogenannten ePaper sind in den Zahlen enthalten.  Print hätte somit 2.800 Abonnenten weniger.

Sollte sich die Entwicklung nicht umkehren, werden die Abo-Zahlen der WP im heimischen Raum in nächster Zeit unter 30.000 fallen.

Medienpolitisch bedeutet eine fallende Auflage eine geringere Wahrnehmung und Wertschätzung in der Öffentlichkeit sowie weniger Werbeerlöse.

Wirtschaftlich und arbeitsplatztechnisch könnten die Zeiten auch für die „Blauen“ härter werden. Man müsste wissen, wo für die Funke-Gruppe im Hochsauerland der Break-Even-Point ist, um die „teuren“ Redaktionen und Redakteurinnen durch Billigheimer und Werbeblätter zu ersetzen, beziehungsweise im Vorfeld einzelne Stellen abzubauen oder Redaktionen zu schließen.

Für den Deal mit Springer (u.a. Kauf des Hamburger Abendblatts), wenn er denn vom Kartell-Amt genehmigt wird, muss(te) Funke hohe Kredite aufnehmen.

Es könnte sein, dass auch im Hochsauerland die Zwänge des Kreditmarktes größer als die Qualitätsdebatte um den Print-Journalismus  werden.

Der Druck auf die heimischen RedakteurInnen steigt. Als Beobachter sage ich: „Spannende Zeiten!“ Als Mensch und sporadischer Leser fühle ich Mitleid.

Berichte der Westfalenpost und Patrick Sensburg: einige Merkwürdigkeiten.

Die Merkwürdigkeiten um einen Artikel in der Westfalenpost reißen nicht ab.

Während man das Verschwinden und Wiederauftauschen eines Links eventuell noch durch technische bzw. redaktionelle Abläufe erklären könnte, scheint sich die Westfalenpost jetzt in inhaltliche Widersprüche zu verstricken.

Die drei Direktkandidaten Sensburg (CDU), Ehrenberg (FDP) und Becker (Grüne) hatten im Gegensatz zu ihren politischen Konkurrenten auf eine Anfrage der Redaktion nicht geantwortet. Die Westfalenpost dokumentierte diesen Sachverhalt im Print und Online.

Heute erscheinen in derselben Zeitung Entschuldigungsartikel. „Technik im Bundestag hat versagt„, heißt es in der Westfalenpost und weiter:

„Eigene Recherchen der Abgeordneten hatten ergeben, dass das Kontaktformular des Bundestages – über das die Redaktion die Anfrage gestellt hatte – technisch fehlerhaft war. Beide [Sensburg, Ehrenberg] legen Wert darauf, dass sie die Anfrage andernfalls natürlich sofort beantwortet hätten. Ihnen seien die Bürgerinnen und Bürger im Hochsauerlandkreis sehr wichtig. „Und“, so schreibt Anne Plett, Mitarbeiterin des Wahlkreisbüros von Patrick Sensburg „gerade die Gesundheitspolitik genießt in unserem Hochsauerland bei Herrn Sensburg einen hohen Stellenwert.“

Im weiteren Verlauf des Artikels wird allerdings lediglich die Schilderung eines Mitarbeiters des FDP-Abgeordneten Hans-Werner Ehrenberg übernommen.

Laut Westfalenpost wurde die Anfrage an Herrn Sensburg aber über ein Kontaktformular auf dessen, also Sensburgs, Internetseite gestellt.

Herr Ehrenberg hat im Impressum seiner eigenen Website eine Bundestagsadresse angegeben.

Trotz dieser unterschiedlichen Adressierungen überträgt die WP in indirekter Rede nun entweder die Erklärung von Ehrenbergs Mitarbeiter auf Patrick Sensburg oder der Mitarbeiter hat in dessen Namen gesprochen:

„Die Technik im Bundestag habe die volle Verantwortung für den Fehler übernommen, schreibt Friedhelm Walter vom Wahlkreisbüro Ehrenbergs. Aufgrund eines Fehlers bei der Verschlüsselung der E-Mail-Adressen der Abgeordneten seien die Mails[sic!] nicht an die Adressen der Abgeordneten gesendet worden, sondern an das zentrale Postfach des Bundestages.“

Welche Erklärung wird nun das Büro Sensburg liefern?

Ich tippe mal: „Die Eingaben in das Kontaktformular werden an die Bundestagsadresse des Abgeordneten Patrick Sensburg weitergeleitet.“

Dann wäre der Fall gelöst, oder?

Update: Zensur bei „DerWesten“? Artikel zu Wähleranfragen aus dem Netz verschwunden wieder aufgetaucht.

Der Link http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/wie-politiker-auf-waehleranfragen-reagieren-aimp-id8441799.html zu einem Artikel der Westfalenpost „Wie Politiker auf Wähleranfragen reagieren“ ist anscheinend aus dem Netz gelöscht worden.

Das ist ein Vorgang, den ich bisher, bei aller inhaltlicher Kritik an der WP, noch nicht erlebt habe.

Update: Der Artikel ist, in fünf Einzelseiten aufgeteilt, wieder aufgetaucht.

Zur Erinnerung: auf eine E-Mail-Anfrage der Westfalenpost zur medizinischen Versorgung im HSK hatten lediglich Julius Hahn (Piraten), Beate Raberg (Linke), sowie Dirk Wiese (SPD) geantwortet.

Hier unser Kommentareintrag von gestern: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=25511&cpage=1#comment-11377

Ich habe gestern Abend die Süddeutsche Zeitung wegen einiger antisemitischer und rassistischer Artikel, sowie versteckte Public Relation  für das Oversum in Winterberg abbestellt – die Westfalenpost wird nun endgültig nicht für ein Neu-Abonnement in Frage kommen.

Es sei denn, es gibt eine plausible Erklärung. Aber die muss schon ziemlich gut sein. Bei kaputten Links bin ich ganz empfindlich.

WAZ-Zeitungen (Funke-Gruppe) im Hochsauerland verlieren weiter an Auflage und Verbreitung

Im Sinkflug: Printmedien im HSK
Im Sinkflug: Printmedien im HSK (screenshot)

Die WAZ-Printmedien im Hochsauerland verlieren seit Jahren an Auflage. Unter der Bezeichnung „WAZ-Medien-G Mesch/Bril/WA 368 (WP+WR) (Mo-Sa)“ ist die Verbreitung der Printmedien der Funke-Gruppe, ehemals WAZ-Gruppe,  bei den Werbeträgerdaten gelistet. Die neuen Quatalszahlen für 1/2013 können jetzt im Internet eingesehen und mit den alten Quartalen verglichen werden.

Entwicklung der Verbreitung:

1/2010: 38.477 (100%)
1/2011: 37.396 (97,2%)
1/2012: 36.350 (94,5%)
1/2013: 33.819 (87,9%)

Entwicklung des Verkaufs:

1/2010: 37.055 (100%)
1/2011: 35.779 (96,6%)
1/2012: 34.759 (93,8%)
1/2013: 33.266 (89,8%)

Entwicklung der Abonnements:

1/2010: 35.728 (100%)
1/2011: 34.491 (96,5%)
1/2012: 33.470 (93,7%)
1/2013: 31.967 (89,5%)

Man sieht, dass im Zeitraum von drei Jahren Verbreitung, Verkauf und Abonnements um gut 10% gesunken sind. Der größte Einbruch hat im abgelaufenen Jahr von 1/2012 bis 1/2013 stattgefunden.

Es bliebe zu untersuchen, inwieweit der demografische Wandel (Wegsterben der Leser) bzw. Unzufriedenheit (Kaufverweigerung, bzw. Abonnementskündigungen) Einfluss auf die negative Entwicklung haben.

Auch müsste gefragt werden, ob die verlorengegangenen Print-Leser sich jetzt beim Online-Angebot der Funke-Gruppe (derWesten) oder bei anderen Medien bedienen.

Weiterhin ist offen, inwieweit das Informationsbedürfnis der Bevölkerung gesunken, gleichgeblieben oder gestiegen ist.

Alles nicht so einfach. Einfach ist nur die Feststellung: Print in Brilon, also WP, scheint im Sink- bzw. Gleitflug.

Die einzelnen Titel des WAZ-Konzerns (jetzt-Funke Gruppe) werden in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen. Da aber die Westfalenpost in Brilon ein Monopol hat, gehe ich davon aus, dass die Tendenz auf die WP zu übertragen ist. Für Korrekturen wäre ich dankbar.

Umleitung: Besuche bei Blogs und Websites – Männer, Medien und die Krise …

Kollektiver Wahn: Reformstau sei die Ursache der Krisen … nachdenkseiten

Männer, die auf Plagiate starren: Rückblicke auf die Causa Schavan … erbloggtes

Verlage I: Google-Snippets nach neuem Leistungsschutzrecht ohne Lizenz unzulässig … niggemeier

Verlage II: Stoppt Verlinkung auf Verlagsinhalte … indiskretion

Medienkrise I: Betriebsrat – auch kein Zuckerschlecken … charlyandfriends

Medienkrise II: Gekündigt … absprung

Die guten Seiten der schlechten Stimmung: Miese Stimmung, Eine Streitschrift gegen positives Denken … revierpassagen

Steinbrück, Napolitano oder die einfache Frage: Wo beginnt die Diplomatie? … wiesaussieht

Lebensmittel-Skandal: Ein tolles Geschäftsmodell … postvonhorn

Duisburger Rathausgespräche: Diese gewisse Distanz zu sich selbst … jurga

Schalker Fanprojekt: unterstützt ‚Stolpersteine 2013 – Gemeinsam gegen das Vergessen‘ … ruhrbarone

Piratenpartei Arnsberg: unterstützt CDU-Forderung nach Erhöhung der Einsatzpauschale für die Feuerwehrkräfte … neheimsnetz

SPD im Hochsauerland: Schwarz- Gelb legt unzureichende Schmalspurregelung beim Fracking vor … hskspd

HSK-Kreistagsmitglieder: möchten so bleiben wie sie sind … sbl

Patrick Sensburg: zur Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften … sensburg

Jetzt ist es raus: Oversum Vitalresort Winterberg defizitär. Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger „ist gegangen“. Bürgermeister mahnt Vorsicht bei der Wahl der Worte an.

Stark defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.
Hoch defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.

Nun ist die Katze auch offiziell aus dem Sack: das Oversum Vitalresort Winterberg ist hoch defizitär, Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger ist weg.

Heute berichtet die Westfalenpost über die Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag. Siehe dazu auch unseren Bericht von gestern hier im Blog und den Bericht „Wann kracht’s im Oversum“ vom 10. Januar.

Es muss schlimm stehen, wenn Bürgermeister Werner Eickler laut Bericht die drei Fraktionsvorsitzenden mahnte, vorsichtig bei der Wahl ihrer Worte zu sein.“Mögliche wirtschaftliche Schwierigkeiten“ sollten „nicht durch Aussagen der Politiker befeuert“ werden. Das ist Beschwichtigung statt Betriebswirtschaft.

Konkrete Zahle werden im Artikel nicht genannt. Der Leser/Bürger erfährt also nicht, wie weit Planung und Realität auseinanderdriften, um welche Summen es tatsächlich geht.

Stattdessen mehr Raunen als Klarstellung. So habe der Bürgermeister folgende Aussage getroffen:

„Alles, was erzählt wird, ist nicht Fakt.“

Dabei bleibt leider offen, was denn dieses „Alles“ ist und und wie die wirklichen Zahlen aussehen. Der Rat dürfe das Projekt öffentlich nicht schlechter machen, als es sei. Da stellt sich dem Leser doch die Anschlussfrage: Wie schlecht ist es denn?

Die Risiken seine gut abgesichert, so Eickler weiter, und sie hofften, „dass wir diese Sicherungen nicht ziehen müssen“.

Anschlussfrage: Welche Risiken sind das? Wie sind sie abgesichert? Was würde es bedeuten „die Sicherung“ zu ziehen?

Aufhorchen lässt die Aussage von CDU-Fraktionschef Andreas Pieper, dass „momentan(sic!) keine Zahlungsunfähigkeit“ herrsche.

Ein Stück weiter geht Harald Koch (SPD). Das Vertrauen in PPP-Projekte sei gründlich erschüttert worden, und er hoffe nicht, dass die 650.000 Euro Zuschuss der Stadt für das Oversum „den Gegebenheiten angepasst“ werden müssten.

FDP-Fraktionschef Bernd Kräling legte hingegen Optimismus an den Tag. Aktuelle Fehlentwicklungen würden zur Zeit von den zuständigen Stellen bewertet und verbessert.

Fazit: der Artikel in der Westfalenpost lädt zum Lesen zwischen den Zeilen ein. Der Rat der Stadt Winterberg, der die Grundlagen des  Oversum Projekts in wesentlichen Teilen (Verträge, Geschäftsverflechtungen) vor dem Bürger verschwiegen hat und diese Grundlagen in nichtöffentlichen, beinahe geheimen, da nicht im Ratsinformationssystem einzusehenden Sitzungen, verhandelt hat, legt eher eine Wagenburg-Mentalität als Offenheit an den Tag.

Die s.a.b als Investor wird bemerkenswerter Weise mit keinem Wort erwähnt. Gründe für den „Weggang“ des  Geschäftsführers Bernd Rüdiger werden nicht genannt.

Mehr Fragen als Antworten. Ob die Wagenburg hält?