Winterberg: „Rechts vor Links“ auf der Ringstraße gekippt. Petition läuft weiter.

Markus Lechtenfeld
Markus Lechtenfeld hält 20 neue Unterschriften in den Händen. Die Petition läuft wie geplant weiter. (foto: zoom)

Der Rat der Stadt Winterberg hat in der letzten Woche überraschend die Tempo-30-Zone für den Innenstadtring gekippt.

Damit entfällt, falls die Behörde der Änderung zustimmt, die automatische „Rechts-vor-Links“ Regelung auf dem Ring. Sie würde durch eine einfache Tempo-30 Beschilderung ersetzt.

Markus Lechtenfeld sieht den Beschluss des Rates als großen Erfolg seiner Petition für die „Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung an Gefahrenpunkten in der Winterberger Innenstadt“.

Am 26. August hatte der 24-jährige Winterberger die Petition im Internet gestartet. „Ich war zwei Wochen im Urlaub gewesen. Bei der Rückkehr war da auf einmal Rechts vor Links“, erinnert sich Markus Lechtenfeld. Die Gefahrenpunkte wie die Kreuzungen bei Uppu und an der Volksbank seien für ihn offensichtlich gewesen.

Auf der Straße, in den Geschäften, überall habe er Kritik aufgeschnappt.

Markus Lechtenfeld ist kein Wutbürger, kein Miesmacher, kein Querulant, sondern ein sensibler junger Mann, der sich für die Belange seiner Stadt interessiert und engagiert.

„Warum haben wir kein Osterfeuer in Winterberg?“, wollte er vor einiger Zeit vom Ortsvorsteher wissen, dem Bürgermeister habe er seine Überlegungen zum Landal-Ferienpark und zum Oversum Projekt mitgeteilt.

Mit der Online-Petition habe er es sich nicht leicht gemacht. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen auf der Straße, in Geschäften und auch zu Hause habe er sich einen Nachmittag lang an den Laptop gesetzt und die Möglichkeiten einer Petition erkundet.

„Komm‘ mach es einfach !“, habe ihn schließlich eine Bekannte ermutigt, und dann ging alles sehr schnell. Listen ausdrucken und in den Geschäften vorbei bringen, die Links bei Facebook posten und immer wieder diskutieren.

Eine Online-Petition, so Markus Lechtenfeld, sei eine Menge Offline-Arbeit: Materialien verteilen, Meinung vertreten, sachlich bleiben, Pressearbeit. Das gehe nicht von allein mit einem Klick.

Schon am dritten Tag zeichnete sich der Erfolg ab: 300 Unterschriften. Heute sind es knapp 1500.

Donnerstag der Ratsbeschluss: „Von ‚Wir versuchen es einfach mal‘ bis zu der großen Unterstützung und dann zu diesem Ergebnis. Damit hätte ich nicht gerechnet.“

Hat sich die Aktion jetzt erledigt? Oder wie es in der Westfalenpost heißt: „Mit dieser Entscheidung [des Rates] dürfte auch die Online-Petition  … vom Tisch sein.“

Die Petition läuft weiter
Markus Lechtenfeld: „Die Petition läuft bis zum Ende, noch 57 Tage.  Jede Stimme zählt. Mein Ziel sind weiterhin 2100 Unterschriften und zum Abschluss bekommt der Bürgermeister die Listen mit den Unterschriften öffentlich überreicht.“

Siedlinghausen: Unterschriftenlisten für die Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung verschwunden.

So sehen die Unterschriftenlisten aus. (screenshot: zoom)
So sehen die Unterschriftenlisten aus. (screenshot: zoom)
Die im Kolpinghaus in Siedlinghausen ausgelegten (siehe auch hier im Blog) Unterschriftenlisten „Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung“ sind seit mehr als einer Woche verschwunden.

Auf der Liste sollen sich mindestens fünf Unterschriften befunden haben.

Damit diese Stimmen nicht verloren gehen, sollten sich diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die sich in die Liste im Kolpinghaus eingetragen hatten, entweder erneut in die Papier-Listen bei „Kräling 1000“ bzw. „Utes Getränkequelle“ eintragen oder im Internet unterschreiben.

Kurz gebloggt: Tempo-30 im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Winterberg.

Tempo-30-Zone
Die neue Tempo-30-Zone in Winterberg (archiv: zoom)

Ralf Hermann hat in seinem Artikel in der Westfalenpost die Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss über die Tempo-30-Zone in Winterberg ausführlich dargestellt. Ich möchte nur noch einige Aspekte erwähnen, die mir wichtig sind.

Es wurde im Ausschuss angeregt, an kritischen Stellen dicke unterbrochenen Linien auf den Asphalt aufzubringen, „wie das ich Olsberg gemacht wurde“.

Sehr gut und notwendig wurde dies beispielsweise an der Einmündung der ehemaligen Maria-Kahle jetzt Josef-Rüther-Straße verwirklicht.

Wenn man dort vom REWE/HIT/Aqua Olsberg kommt, besteht die Gefahr, dass man diese Einmündung von rechts, die Vorfahrt hat, übersieht.

Olsberg hat bekanntlich eine sehr gewöhnungsbedürftige Verkehrsführung, aber an allen gefährlichen Stellen sind konsequent und vorbildlich deutliche Fahrbahnmarkierungen aufgebracht.

Kostenargumente
Auf der Sitzung wurden von Seiten der Verwaltung die Kosten der Pflege und Erneuerung solcher Fahrbahnmarkierungen als Gegenargument gegen derartige Fahrbahnmarkierungen genannt.

Schutz der Schwachen
Das Kostenargument war neben dem Argument, dass die Tempo-30-Zone zum Schutz der Alten, Kinder und Behinderten geplant sei, in der Diuskussion zumindest gewichtig.

Immerhin seien 70 Verkehrsschilder eingespart worden.

Meiner Meinung nach gibt es mehr als die drei im Ausschuss angesprochenen gefährlichen Punkte (Post-/Nuhnestr.; Ecke Uppu; Bahnhofstr./Alter Garten) in der Zone.

An der Durchfahrt Hauptstraße – Hagenstraße vedecken beispielsweise drei(?) Garagen die Einmündung.

Von den drei durch Bürgermeister Werner Eickler vorgeschlagenen Abstimmungs-Varianten

  1. Reaktivierung Verkehrsring mit der Konsequenz vieler Straßenschilder
  2. Abwarten, Testen, Winter riskieren, ein halbes Jahr nichts machen und danach Bürgerbefragung
  3. Abwarten, aber drei neuralgische Punkte (Post-/Nuhnestr.; Ecke Uppu; Bahnhofstr./Alter Garten) jetzt aufgreifen

wurde einstimmig die Variante 3.) gewählt.

Es dürfe allerdings, so ein Ausschussmitglied, „nicht rüberkommen, dass wir das aussitzen wollen“.

Winterberg. Interessante Themen im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag: Fracking, Tempo-30-Zone, Finanzsituation.

Rathaus Winterberg
Das Rathaus in Winterberg. (archiv: zoom)

Am kommenden Dienstag, dem 10. September, tagt um 18 Uhr der Haupt- und Finanzausschuss (Ratsinformationssystem) im Sitzungssaal des Rathauses Winterberg.

Die Themen hören sich sehr interessant an:

Fracking
Eingabe gem. § 24 GO*** hier: Unterstützung der Korbacher Resolution / online-Petition zum Thema „Energiewende ohne Fracking“

Tempo-30-Zone
Ausdehnung der „30er Zone“ in der Innenstadt von Winterberg, hier: Zwischenstandsbericht, erste Erfahrungen und weiteres Vorgehen

Finanzsituation
Aktuelle Finanzsituation der Stadt Winterberg, hier: Bericht über die Haushaltsausführung 2013 zum Stand 31.07.2013

Die Vorlagen zum Punkt „Fracking“ liegen im Ratsinformationssystem aus. Hier lesen.

Die Beschlussvorlage „Fracking“ lautet:

„Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Winterberg nimmt den Antrag / die Eingabe der Herren Dr. Volker Thiele und Prof. Dr. Erhard Mohr zur Kenntnis und beschließt, die Korbacher Resolution / online Petition zum Thema „Energiewende ohne Fracking“ zu unterstützen.“

Zu den weiteren Punkten der Tagesordnung habe ich noch keine Vorlagen gefunden.

*** Gemeindeordnung NRW

Polizei-HSK: Schule hat angefangen. Wichtige Tipps für Schulanfänger und ihre Eltern. Schulwegeplan für Meschede.

Schulwegeplan für Meschede
So sieht der der Schulwegeplan für Meschede aus. Auf das Bild klicken, um PDF herunterzuladen.

Hochsauerlandkreis (ots) – Für viele Kinder im Hochsauerlandkreis hat die Schule begonnen. Und zwar zum ersten Mal mit ihrer Einschulung. Ein wichtiger und besonderer Tag für die Erstklässler und ihre Eltern.

Mit diesem Tag einher gehen aber nicht nur ein neuer Lebensabschnitt und neue Herausforderungen. Auch der Weg zur Schule ist neu für die Kinder und kann einige Gefahren bergen. Diese Gefahren will die Polizei minimieren.

Bereits vor den Ferien haben die Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis für die Eltern von Schulanfängern Informationsveranstaltungen durchgeführt, um über die spezifischen Gefahren für die Kinder auf ihrem Schulweg sowohl zu Fuß, aber auch mit dem Bus oder im Auto der Eltern umfangreich aufzuklären.

Viele Schule im Kreis haben Schulwegepläne
Unter anderem wurden gemeinsam mit der Stadt Meschede und der Verkehrswacht vor geraumer Zeit Schulwegpläne entwickelt, die mit Fotos und Karten die Gefahrenpunkte, aber auch die sicherste Route zur Schule übersichtlich darstellen. Mittlerweile haben viele Schulen im Kreisgebiet solche oder ähnliche Schulwegpläne konzeptioniert.

Darüber hinaus hat die Polizei einige Hinweise an die Schüler und an die Eltern, deren Beachtung den Schulweg sicherer macht.

Für Euch:

  • Geht rechtzeitig von zu Hause los!
  • Haltet euch an euren Schulwegplan!
  • Nicht laufen oder schubsen auf dem Weg zur Schule!
  • NIEMALS vor oder hinter dem Bus über die Straße laufen!

Für Sie:

  • Gehen Sie mit Ihrem Kind den Schulweg so oft, bis es sich ihn
    gut eingeprägt hat!
  • Gehen Sie den sichersten Weg, nicht den kürzesten!
  • Schicken Sie Ihr Kind rechtzeitig los!
  • Auffällige Kleidung und Tornister mit Reflektoren schützen!
  • Immer auf den Gehwegseite am Schulgebäude aus dem Auto
    aussteigen lassen! Das erspart eine Straßenüberquerung!
  • Seien Sie immer Vorbild!

Alle Hinweise zu diesem Thema finden sie auf der Internetseite
unter www.hochsauerlandkreis.polizei.nrw.de

Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten nur schwer richtig einschätzen und verkennen oftmals die Gefahr. Daher der Appell an alle anderen Verkehrsteilnehmer: „Nehmen Sie besonders Rücksicht auf die Kinder!“

„Schwachmaten!“ und das böse Internet: Die Petition „Für die Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung“ auf der heutigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses.

Rathaus Winterberg
Das Rathaus in Winterberg. (archiv: zoom)

Am Schluss der heutigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Winterberg -genauer nach dem öffentlichen Teil, dem ich beiwohnen durfte- kam mir eine alte Redensart in den Sinn:

„Mit dem Hintern einreißen, was man vorher mit den Händen aufgebaut hat.“

Wie ich es schon gestern geschrieben habe, können die Verantwortlichen im Winterberger Rat die 800+ Unterschriften unter die Petition „Abschaffung der neuen Links vor Rechts Regelung“ nicht einfach ignorieren.

Zum Schluss des öffentlichen Teils der Sitzung kam es unter dem Tagesordnungspunkt 5 „Mitteilungen und Anfrage“ zu einer interessanten Aussprache über die Vorzüge und Probleme der neuen Tempo-30-Zone in der Winterberger Kernstadt.

Da einige Ausschussmitglieder, auch der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus selbst, nicht dem Haupt- und Finanzausschuss angehören, wo das Thema in der nächsten Woche verhandelt wird, wünschten sie offensichtlich schon heute eine Diskussion.

Ich fand den Austausch über weite Strecken sehr gut und informativ, und zwar an den Stellen, an denen die Ausschussmitglieder inhaltlich auf das Thema eingingen.

Zu Beginn verwahrte sich der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus scharf gegen die namentlichen Angriffe auf den Bürgermeister in der Petition. Er selbst würde sich das nicht länger bieten lassen. Schnorbus forderte die Verwaltung auf, diesen Angriffen etwas entgegenzusetzen.

Ludger Kruse, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, wies darauf hin, dass es durchaus auch Befürworter der neuen Regelung gebe, aber das Thema auf jeden Fall TOP auf der Haupt-und Finanzausschusssitzung würde.

Der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus sagte, dass nach Aussagen von Andreas Hester (Ordnungsamt), die 30er-Zone an der Bahnhofstraße eventuell in Richtung Hellenstraße verschoben werden könne, und somit die Vorfahrt an der Toilettenhaus-Einmündung erhalten werde.

Ortsvorsteher Bernhard Selbach berichtete, dass die Polizei die Lage als völlig entspannt ansehe. Es habe noch keinerlei Blechschäden gegeben, der Verkehr laufe ruhig.

Die Erfahrung zeige, dass bei Straßen in Tempo 30-Zonen, wo kein Rechts vor Links gelte, gerast würde. Rechts vor Links erzwinge das vorsichtige, langsame Fahren.

Johannes Hellwig aus Siedlinghausen erläuterte dies anhand der Ennertstraße. In dieser Straße gelte zwar Tempo 30, allerdings wegen der großen Steigung kein Rechts vor Links, sondern Vorfahrt für die Ennertstraße. Folge: bei Geschwindigkeitsmessungen würden regelmäßig Autofahrer mit 50 plus km/h erwischt.

In der Aussprache stellte sich heraus, dass es schon einige kritische Stellen in der Tempo-30-Zone zu geben scheint. Allerdings könne man den Ring rechtlich nicht komplett von der Rechts vor Links Regelung ausnehmen. Dies könne man nur, so Ludger Kruse, in besonders begründeten Einzelfällen tun.

Irgendwann, so Ortsvorsteher Selbach, würden sich die Winterberger an die Regelung gewöhnt haben. Immerhin seien auch über 80 Verkehrsschilder eingespart worden.

Zum Schluss griff wiederum der Ausschussvorsitzende die Petenten und die Unterzeichner der Petition sehr scharf an. Man sehe ja, dass man nicht alles glauben dürfe, was da im Internet verbreitet würde.

Die, „die sich da unter die Petition gesetzt haben“ seien, so Schnorbus wörtlich „Schwachmaten“. In vier Wochen spreche da niemand mehr drüber.

Mit dieser Wortwahl hat der Ausschussvorsitzende leider „mit dem Hintern eingerissen, was die anderen Ausschussmitglieder vorher aufgebaut“ hatten.

Hoffentlich wird die Diskussion am nächsten Dienstag, auf der Sitzung des Haupt- und Finanzuschusses sachlicher.

Eine weitere Beobachtung, die mich ebenfalls sehr verwundert hat: Von den PetentInnen und UnterzeichnerInnen war heute niemand im Rathaus.

Das hat mich schon sehr verblüfft und wirft Fragen auf. Wenn in der nächsten Woche nicht mindestens eine komplette Reihe Stühle im Zuhörerbereich besetzt ist, habe ich auch ein paar Antworten.

Verkehrsmodell der anderen Art: der ‚Guided Bus‘ zwischen Cambridge und St. Ives

Guided Bus
Der Guided Bus lenkt sich selbst – der Fahrer hat die Hände frei. (fotos: chris)

„Lass uns entlang der ‚Guided Bus‘ Strecke nach St. Ives radeln“, schlug ein Bekannter vor.

Klar, St. Ives interessierte mich, historisch ein wichtiger Marktflecken, 15 Meilen nördlich von Cambridge. Das wäre ja wohl zu schaffen. Aber unter einem ‚Guided Bus‘ konnte ich mir nichts vorstellen.

Am kommenden Tag führte unser Radweg an Betonschienen entlang. In den Schienen fuhren auf der ehemaligen Bahnstrecke die Busse zwischen Cambridge und St. Ives, in ihrer Spur gehalten von kleinen, am Bus montierten Rädern.

Der Radweg war spitze: makellos, eben und breit. Auf dem Rückweg hatten wir sogar Rückenwind, in den flachen Fens ein enormer Vorteil.

Die Busse fuhren natürlich auf der linken Seite und deren Annäherung war gewöhnungsbedürftig. Sie kamen sehr schnell heran, und der Impuls war zunächst, ihnen ausweichen zu wollen, natürlich ein völlig unnötiges Manöver.

Tracks
Betonbett, in dem sich die geleiteten Busse fortbewegen.

Vor- und Nachteile des neuen Verkehrssystems

Solange die Busse in ihren ‚Schienen‘ unterwegs sind, werden sie nicht gelenkt, wie der freundliche Busfahrer im oberen Bild anschaulich demonstriert. Außerhalb der Schienen fährt der Bus wie üblich. Somit können die ‚Guided Buses‘ in ihrer Spur schnell und unbehelligt von PKW vorankommen.

Die Busse wurden eigens für diese Strecke angeschafft und sind laut Betreiber mit Ledersitzen, Klimaanlage, freiem Wlan und einem Echtzeit-Informationssystem ausgestattet. Sie fahren bis zu 90 km/h und haben in ihren Spuren in der Regel nicht mit Hindernissen zu rechnen.

Bei der ‚Guided Bus‘ Strecke Cambridge – St. Ives handelt es sich um die längste der Welt. Bei ihrer Planung und während des Baus gab es Proteste wegen der hohen Kosten und zahlreiche Bürger hätten einer Tram, also einer Art Straßenbahn den Vorzug gegeben.
In Deutschland gab es ein ähnliches Projekt in Mannheim, die Strecke war jedoch bedeutend kürzer. Als neue Busse hätten angeschafft werden müssen, wurde das Projekt beendet.

Für ein Fazit ist es vermutlich nach zwei Jahren Betrieb zu früh. Noch ist alles neu, heil und intakt. Viele Menschen nutzen die Busstrecke, Geschäftsleute und Pendler sollen profitieren. Ob es sich hier um ein Verkehrssystem mit Zukunft oder lediglich ein Konzept der Automobilindustrie handelt, um ihre Produkte am Markt zu halten? Ich weiß es nicht.

Endorsement: Wir unterstützen die Petition gegen die neue Rechts-vor-Links-Regelung. Unterschriftenlisten zum Download und Ausdrucken.

Tempo-30-Zone
Heute gesehen: vorschriftsmäßig schleichen die drei Autos in die neue Tempo-30-Zone. (foto: zoom)

Ich hatte eine Nacht lang überlegt, ob ich die Petition zur Abschaffung der neuen Rechts-Vor-Links-Regelung in der Tempo-30-Zone der Winterberger Kernstadt unterschreiben soll. Gestern Abend habe ich unterschrieben und ab heute beteiligen wir uns als Blog an der Unterschriftensammlung: Klick hier!

Heute bin ich mit dem Auto aufmerksam durch Winterberg gefahren und habe für mich selbst festgestellt: Tempo 30 ist völlig in Ordnung, aber Rechts vor Links geht an vielen Einmündungen überhaupt nicht.

Gleich zwei Mal innerhalb von wenigen Minuten hätte ich mein Auto „schrotten“ lassen können, obwohl ich Vorfahrt hatte. Die Autofahrer, die mir jeweils die Vorfahrt nahmen, hatten noch nicht einmal ein Unrechtsbewusstsein.

Beispiele:

von Cafe Krämer auf Hagenstraße/Am Ring

Verbindungstraße Hagenstraße-Hauptstraße: Hauptstraße muss der klitzekleinen Straße Vorfahrt gewähren

Waltenberg von oben – Nuhnestraße hat Vorfahrt

usw.

Obwohl ich jetzt schon seit über 15 Jahren in Winterberg wohne, glaube ich nicht, dass die Unsicherheit an der fehlenden Gewöhnung meinerseits liegt. Der „straßenbauliche“ Eindruck (breite Straße vs. schmale Gasse) spricht an vielen Kreuzungen und Einmündungen intuitiv gegen Rechts vor Links.

Unterschreiben kann man die Petition gegen die neue Rechts-vor-Links-Regelung online im Internet,  inzwischen aber auch in vielen Geschäften Winterbergs auf echten, klassischen Unterschriftenlisten mit dem Kugelschreiber (Baumarkt, Fritz Jeans, Franziskus-Apotheke usw.).

Was passiert, wenn Nicht-Volljährige unterschreiben?

Das Petitionsrecht im Grundgesetz (Art. 17) schließt alle in Deutschland lebenden also auch Minderjährige mit ein. Vorausgesetzt werden sollte, dass Nicht-Volljährige den Inhalt einer Petition verstehen können und aus eigenem Entschluss heraus ihre Willensbekundung abgeben.

Wir stellen an dieser Stelle nach Rücksprache mit dem Initiator der Petition Unterschriftenlisten zum „Selber-Sammeln“ zur Verfügung:

Klick hier!

Die Listen bestehen aus einem erklärenden Deckblatt (Seite 1) und den eigentlichen Unterschriftenlisten (Seite 2).

Für Geschäfte gilt die Faustregel: 1x Deckblatt plus 4x Unterschriftenlisten á 10 Namen ausdrucken und auslegen oder einfach anrufen bzw. mailen – wir bringen die Listen dann vorbei.

Für das Einsammeln gilt das Gleiche: einfach anrufen oder mailen. Wir holen die Listen gerne ab oder ihr bzw. Sie werfen mir die Listen in den Briefkasten.

Privatleute verfahren analog.

Winterberg: Gegenwind für Tempo-30-Zone in der Kernstadt. Mehr als 300 Winterberger unterstützen bis heute Online-Petition.

Zur Online-Petition bitte auf die Grafik klicken. (screenshot: zoom)
Zur Online-Petition bitte auf die Grafik klicken. (screenshot: zoom)

Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen. Die seit Montag, dem 5. August eingerichtete durchgängige Tempo-30-Zone in der Winterberger Kernstadt stößt auf großen Widerspruch in der eigenen Bevölkerung.

Ziel der Tempo-30-Zone sei es, so die Westfalenpost, durch die Herabsetzung der Geschwindigkeit die Verkehrssicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Personen oder Behinderte zu erhöhen und den Schilderwald von Verkehrszeichen zu reduzieren.

Eine Online-Petition, die zur Zeit in den sozialen Medien stark beworben wird, hat bis heute Abend 442 UnterstützerInnen, davon 339 WinterbergerInnen.

Ziel dieser Online-Petition ist es, die neue Rechts-vor-Links-Regelung wieder abzuschaffen.

Zitat:

Das Problem stellt die neue Regelung Rechts vor Links in der Stadt Winterberg dar, durch die es bereits schon zu mehreren fast Unfällen und einigen Blechschäden gekommen ist. Darin darf nicht der Sinn nach Verkehrsberuhigung liegen und schon gar nicht darf es zu einer eigenen und fremden Gefährdung kommen. Zudem müssen die Autos notgedrungen auf den Zebrastreifen anhalten, sodass die Fußgänger diesen nicht mehr nutzen können. Besonders ältere Personen sind damit überfordert und trauen sich deshalb nicht mehr die Straße zu queren. Außerdem wurde der Innerstädtische Ring als Vorfahrtsstraße geplant und gebaut da es mehrere Straßen gibt, die entweder gar nicht oder nur sehr schwer einsehbar sind. Dies fällt besonders gut an der Bushaltestelle „Untere Pforte“ auf, da hier das Toilettenhäuschen die komplette Sicht auf die Brücke versperrt.

Ich werde mir in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe die Argumente durchlesen. So ganz entschieden bin ich noch nicht, da ich Tempo-30-Zonen eigentlich für eine sinnvolle Angelegenheit halte.

Mit dem Auto bin ich erst zwei Mal durch die Kernstadt gefahren, mit jeweils gefühlten zehn Verkehrsverstößen gegen die StVO.

Wer sich die Petitionswebsite in Ruhe durchliest, wird auf jeden Fall ein Versäumnis der Stadt erkennen:

Die ganze Maßnahme ist anscheinend den eigenen Bürgern gegenüber nicht vernünftig kommuniziert und erklärt worden.

Die Wutbürger haben sich schneller als gedacht vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum Winterberger Rathaus durchgeschlagen.

Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen.