Abschluss einer erfolgreichen Petition in entspannter Atmosphäre: 1565 Unterschriften an den Winterberger Bürgermeister..

Unterschriften "Gegen Rechts vor Links"
Markus Lechtenfeld übergibt die 1565 Unterschriften seiner erfolgreichen Petition an Bürgermeister Werner Eickler. (foto: zoom)

„Wo gibt es das schon, das eine Petition startet und noch vor dem Ende erfolgreich ist?“, fragte Bürgermeister Werner Eickler heute Abend im Rathaus als er die 1565 Unterschriften „Gegen rechts vor Links an Gefahrenpunkten“ von Markus Lechtenfeld entgegennahm (siehe hier im Blog).

Die „Rechts vor Links Regelung“ in einer Tempo-30-Zone sei eigentlich eine gute Regelung, so der Bürgermeister. Die Menschen würden gezwungen langsam zu fahren.

Allerdings habe die Winterberger Politik die Verkehrsfunktion des Rings falsch eingeschätzt. Der Aufwand, der notwendig gewesen wäre, die kritischen Stellen zu entschärfen, hätte sich im Nachhinein als sehr hoch herausgestellt (Tretbecken, Uppu, Volksbank … ).

Wahrscheinlich wäre die die Regelung nach der Erprobungsphase auch ohne Petition rückgängig gemacht worden.

Die Petition, so Eickler, habe den Bürgerwillen zum Ausdruck gebracht und die Entscheidungsprozesse beschleunigt.

Für Markus Lechtenfeld war es heute Abend wichtig, die Aktion zu einem offiziellen Abschluss zu bringen.

Zu Beginn habe er gezweifelt, ob er als einzelner auf dem richtigen Wege sei, aber schnell habe er Unterstützung aus der Winterberger Bevölkerung erhalten. Heute freue er sich über den Erfolg.

Nach dem Erfolg ist vor dem Erfolg. Die Auswertung der Aktion wird sowohl im Rathaus als auch in der Winterberger Bevölkerung noch nicht abgeschlossen sein. Wir sind gespannt.

Online-Petition „Gegen Rechts vor Links“ schließt in zwei Tagen: Winterberger haben „gewohnte Verkehrsregelung und den guten Verkehrsfluss zurück.“

Tempo 30 Hagenstraße
Gefahrenpunkt entschärft: Tempo 30 jetzt mit Vorfahrt auf der Hagenstraße.

In der kurzen Zeit, in der die Winterberger Ringstraße zur Tempo-30-Zone gehörte, hätte der Verkehr von rechts hinter der Garage (siehe Bild) Vorfahrt gehabt. Weitere Gefahrenpunkte gab es beispielsweise „am Klo-Häuschen“, bei „Uppu“ und an der Volksbank.

Der Winterberger Markus Lechtenfeld wehrte sich mit der Online-Petition „Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung an Gefahrenpunkten“ erfolgreich gegen die vom Rat der Stadt Winterberg beschlossene Rechts-vor-Links-Regelung (siehe auch hier  und hier im Blog).

Bis zum heutigen Tag haben fast 1564 Bürgerinnen und Bürger, davon 1024 Winterbergerinnen und Winterberger, die Petition online und auf ausliegenden Unterschriften-Listen unterzeichnet.

Das für einen Bürgerentscheid notwendige Quorum von 2000 Stimmen wurde damit zwar nicht erreicht, aber allein die durch die Petionen ausgelösten Diskussionen bewirkten ein Einlenken von Rat und Verwaltung.

Markus Lechtenfeld
Markus Lechtenfeld (Ende September) sagt heute: „Mehr als scheitern kann man nicht, und wer gar nix macht, hat eh verloren.“  (archiv: zoom)

Markus Lechtenfeld steht auch heute noch zu seiner Petition: „Vielleicht konnte man damit den Winterberger Rat mal ein bisschen wachrütteln, damit spätere bürgernahe Projekte zuerst mit der Bevölkerung ausführlich besprochen werden, bevor solch ein Hickhack startet.“

Jetzt nach der Umstellung höre er viele positive Stimmen, „komischerweise ausgerechnet von denen, die vorher noch für ‚Rechts vor Links‘ waren“.

Die Winterberger seien einfach nur froh, ihre gewohnte Verkehrsregelung und den guten Verkehrsfluss zurück zu haben.

Abschließen möchte Markus Lechtenfeld die Petition mit einer Übergabe der Unterschriftenlisten an den Winterberger Bürgermeister Werner Eickler, den er in den nächsten Tagen um einen Termin bitten wird.

Winterberg: „Rechts vor Links“ auf der Ringstraße gekippt. Petition läuft weiter.

Markus Lechtenfeld
Markus Lechtenfeld hält 20 neue Unterschriften in den Händen. Die Petition läuft wie geplant weiter. (foto: zoom)

Der Rat der Stadt Winterberg hat in der letzten Woche überraschend die Tempo-30-Zone für den Innenstadtring gekippt.

Damit entfällt, falls die Behörde der Änderung zustimmt, die automatische „Rechts-vor-Links“ Regelung auf dem Ring. Sie würde durch eine einfache Tempo-30 Beschilderung ersetzt.

Markus Lechtenfeld sieht den Beschluss des Rates als großen Erfolg seiner Petition für die „Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung an Gefahrenpunkten in der Winterberger Innenstadt“.

Am 26. August hatte der 24-jährige Winterberger die Petition im Internet gestartet. „Ich war zwei Wochen im Urlaub gewesen. Bei der Rückkehr war da auf einmal Rechts vor Links“, erinnert sich Markus Lechtenfeld. Die Gefahrenpunkte wie die Kreuzungen bei Uppu und an der Volksbank seien für ihn offensichtlich gewesen.

Auf der Straße, in den Geschäften, überall habe er Kritik aufgeschnappt.

Markus Lechtenfeld ist kein Wutbürger, kein Miesmacher, kein Querulant, sondern ein sensibler junger Mann, der sich für die Belange seiner Stadt interessiert und engagiert.

„Warum haben wir kein Osterfeuer in Winterberg?“, wollte er vor einiger Zeit vom Ortsvorsteher wissen, dem Bürgermeister habe er seine Überlegungen zum Landal-Ferienpark und zum Oversum Projekt mitgeteilt.

Mit der Online-Petition habe er es sich nicht leicht gemacht. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen auf der Straße, in Geschäften und auch zu Hause habe er sich einen Nachmittag lang an den Laptop gesetzt und die Möglichkeiten einer Petition erkundet.

„Komm‘ mach es einfach !“, habe ihn schließlich eine Bekannte ermutigt, und dann ging alles sehr schnell. Listen ausdrucken und in den Geschäften vorbei bringen, die Links bei Facebook posten und immer wieder diskutieren.

Eine Online-Petition, so Markus Lechtenfeld, sei eine Menge Offline-Arbeit: Materialien verteilen, Meinung vertreten, sachlich bleiben, Pressearbeit. Das gehe nicht von allein mit einem Klick.

Schon am dritten Tag zeichnete sich der Erfolg ab: 300 Unterschriften. Heute sind es knapp 1500.

Donnerstag der Ratsbeschluss: „Von ‚Wir versuchen es einfach mal‘ bis zu der großen Unterstützung und dann zu diesem Ergebnis. Damit hätte ich nicht gerechnet.“

Hat sich die Aktion jetzt erledigt? Oder wie es in der Westfalenpost heißt: „Mit dieser Entscheidung [des Rates] dürfte auch die Online-Petition  … vom Tisch sein.“

Die Petition läuft weiter
Markus Lechtenfeld: „Die Petition läuft bis zum Ende, noch 57 Tage.  Jede Stimme zählt. Mein Ziel sind weiterhin 2100 Unterschriften und zum Abschluss bekommt der Bürgermeister die Listen mit den Unterschriften öffentlich überreicht.“