Winterberg will Schnee über den Sommer retten, damit es auch zur Weihnachtszeit Winter gibt.

Skifahren in Winterberg funktioniert mit maschineller Unterstützung. (foto: zoom)
Skifahren in Winterberg funktioniert mit maschineller Unterstützung und jetzt auch mit Sommerlager (archivfoto: zoom)

In der 21. Sitzung des Bau- und Planungsausschusses Anfang Juli wurde einstimmig die Sommereinlagerung von Schnee im Skigebiet Herrloh/Bremberg beschlossen.

In einer „Kyrill Waldfläche“ am Poppenberglift sollen bis zu 15.000 Kubikmeter Schnee über den Sommer gelagert werden. Florian Leber, Geschäftsführer der Skilifte Poppenberg GmbH, stellte auf einer Ortsbesichtigung den Ausschussmitgliedern seine Pläne vor.

Auszug aus dem Sitzungsprotokoll:

Vor Beginn der Beratungen findet eine Ortsbesichtigung im Skigebiet „Herrloh/Bremberg“ in Winterberg statt. Herr Florian Leber, Geschäftsführer der Skilifte Poppenberg GmbH, stellt den Ausschussmitgliedern vor Ort das geplante Vorhaben vor. In einer Kyrill-Waldfläche am Poppenberglift sollen bis zu 15.000 cbm Schnee über den Sommer gelagert werden. Die Lagerfläche soll mit einer Dämmung und einem Drainageflies abgedeckt werden. Nach Erkenntnissen aus den bayrischen Alpen bleibe von dem eingelagerten Schnee ca. 80% über den Sommer erhalten.

Ziel sei es, den eingelagerten Schnee vor der Saison wieder auf der Piste zu verteilen, um auf diese Weise Schneesicherheit über die Weihnachtsfeiertage und über Silvester zu schaffen.

Im Anschluss an die Vorstellung des Projektes beantwortet Herr Leber Fragen der Ausschussmitglieder.
Die weitere Beratung erfolgt anschließend unter Tagesordnungspunkt 1 der Sitzung.

Öffentliche Sitzung
Punkt 1:

Antrag auf Vorbescheid zum Anlegen eines Schneelagerplatzes im Skigebiet „Herrloh/Bremberg“ in Winterberg
– Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 21 „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/Bremberg“ bzgl. der überbaubaren Grundstücksfläche, 060/2016

Um 18:45 Uhr wird mit den Beratungen fortgefahren. In der sich anschließenden Aus-sprache werden u.a. folgende Themen angesprochen:
•Bisher ist seitens des Antragstellers lediglich eine Bauvoranfrage eingereicht und verschiedene Behörden (Untere Landschaftsbehörde, Untere Wasserbehörde) beteiligt worden. Diese tragen die geplante Maßnahme vom Grundsatz mit. Der Bauantrag muss noch gestellt werden,
•Zunächst soll im Rahmen eines Probebetriebes eine befristete Genehmigung bis Ende 2018 beantragt werden,
•Für eine dauerhafte Nutzung der Fläche als Schneelagerplatz ist eine Änderung des Bebauungsplanes notwendig,
•Die Farbgebung des zu benutzenden Drainageflies für die Abdeckung der Schneelagerfläche ist noch mit der Stadt abzustimmen.

Beschluss:
Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, der bis zum 31.12.2018 befristeten versuchsweisen Schneelagerung an dem beantragten Standort zuzustimmen und das gemeindliche Einvernehmen zur Zulassung einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes gem. § 36 i.V.m. § 31 Abs. 2 BauGB zu erteilen.

Die Befreiung ist mit der Maßgabe zu erteilen, dass spätestens bis zum Einreichen des notwendigen Bauantrages die konkrete Farbgebung des Drainageflies mit der Stadt abzustimmen ist.

Abstimmungsergebnis: einstimmig

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Quelle: Mitteilungsblatt für die Stadt Winterberg, Freitag, den 29. Juli 2016, Seite 33

Speicherteicherweiterung im Winterberger Ski-Gebiet: Schriftliche Anfrage nach Paragraph 17 der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Winterberg.

Der Speicherteich am Bremberg (links) und die gerodete Fläche unterhalb. (fotos und montage: zoom)
Der Speicherteich am Bremberg (links) und die gerodete Fläche unterhalb. (fotos und montage: zoom)

Fichten gefällt, bevor der Rat entschieden hat. Wir haben berichtet. Jörg Burmann, Ratsmitglied der SPD, stellt in seiner öffentlichen Anfrage an den Bürgermeister wichtige Fragen:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der gestrigen Bau und Planungsausschuss Sitzung ist der Tagesordnungspunkt: Bauantrag zur Erweiterung des bestehenden Speicherteiches im Skigebiet „Herrloh/Bremberg“ in Winterberg, Flur 29, Flurstücke 49, 50, hier: – Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 21 „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/Bremberg“ durch das beauftrage Planungsbüro vorgestellt und beraten worden.

In der Beratung und der anschließenden Diskussion habe ich darauf hinweisen, dass vor der Zulassung einer entsprechenden Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes und einer Beschlussfassung im zuständigen Ausschuss, erste Arbeitsschritte durchgeführt worden sind. Hier beziehe ich mich auf die Rodung der städtischen Forstfläche.

Diesen Vorgang halte ich für nicht vertretbar.

In diesem Zusammenhang frage ich die Verwaltung:

  • Warum ist die Forstfläche vorab der Beratungen und der Beschlussfassung gerodet worden?
  • Wer hat den Kahlschlag zugestimmt und beauftragt?
  • Ist die genannte Fläche in der beauftragen „Forsteinrichtung“ des städtischen Forstbetriebes vorab
  • berücksichtigt worden?
  • Wie hat das Regionalforstamt Oberes Sauerland die Maßnahme bewertet?
  • Gab es vorab Verhandlungen zu Pachtverträgen mit dem Bauantragsteller und der Stadt Winterberg?

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Burmann
Ratsmitglied

Auf die Antworten des Bürgermeisters bin ich gespannt. Hoffentlich wird die Sache nicht durch Druck auf den Anfragesteller erledigt.

In Winterberg wedelt der Schwanz mit dem Hund: erst Bäume fällen, dann im Rat durchwinken. Speicherteich „Krüger/Wahle“ für Schneekanonen wird von 7.500 auf 35.000 Kubikmeter ausgebaut.

Der mutmaßliche Speicherteich am Bremberg (links) und die gerodete Fläche unterhalb. (fotos und montage: zoom)
Der mutmaßliche Speicherteich [1] am Bremberg (links) und die gerodete Fläche unterhalb (rechts). (fotos und montage: zoom)
Als am 14. April 2015 im Bau- und Planungsauschusses des Rates der Stadt Winterberg über eine geplante Erweiterungsfläche für einen Speicherteich zur Wasserversorgung der Schneekanonen beraten und abgestimmt werden sollte, waren schon längst Fakten geschaffen worden.

Der Fichtenbestand im Planungsgebiet war  komplett abgeholzt worden, ohne dass, so Stadtverwaltungsdirektor Ludger Kruse, der Verwaltung darüber Informationen vergelegen hätten.

Die betreffende Skiliftbetreibergemeinschaft hat anscheinend die Beschlüsse des Rates vorweggenommen, ohne dass auch nur ein Ratsmitglied offiziell informiert war.

Es geht immerhin um eine mehr als Vervierfachung der Speicherkapazität des Speicherteichs „Krüger/Wahle“ von laut Protokoll „rd. 7.500 m³ … auf rd. 35.000 m³“.

Die jetzige Wassermenge reiche nicht mehr aus, um eine Grundbeschneiung mit Hilfe von Schneekanonen innerhalb von 48 Stunden durchzuführen.

Die geplante Erweiterung wurde dem Ausschuss von Dipl.-Ing. Andreas Veldhuis wohlwollend präsentiert. Es muss angemerkt werden, dass Herr Veldhuis 2009 erfolglos auf der Reserve-Liste der CDU für den Rat der Stadt Winterberg kandidiert hatte.

Trotz dieser skandalösen Vorgeschichte fasste der Ausschuss mit 10 Ja-Stimmen, 6 Enthaltungen und einer Gegenstimme den Beschluss, der „beantragten Befreiung“ zuzustimmen.

Die Gegenstimme kam laut Protokoll von einem SPD Ausschussmitglied aus Altastenberg (Jörg Burmann):

Ein Ausschussmitglied der SPD aus Altastenberg weist darauf hin, dass der Fichtenbestand im Bereich der geplanten Erweiterungsfläche bereits abgeholzt worden sei. Eine Inanspruchnahme der städtischen Flächen vor einer Beratung in den städtischen Gremien sei für ihn nicht nachvollziehbar, so dass er der beantragten Erweiterung der Teichanlage in der heutigen Sitzung nicht zustimmen werde.

Im folgenden ein Auszug aus dem Protokoll des Ausschusses, der sich mit dem wesentlichen TOP 5 befasst:

Bauantrag zur Erweiterung des bestehenden Speicherteiches im Skigebiet Herrloh/Bremberg“ in Winterberg, Flur 29, Flurstücke 49, 50
– Befreiung von den Festsetzungen des
Bebauungsplanes Nr. 21 „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/Bremberg“, 024/2014

Herr Veldhuis vom beauftragten Ing.-Büro Veldhuis stellt dem Ausschuss die geplante Erweiterung des bestehenden Speicherteiches im Skigebiet Herrloh/Bremberg vor. Er betont zunächst, dass es aufgrund der in den vergangenen Jahren gewonnenen Erfahrungen notwendig sei, die Grundbeschneiung der Abfahrtshänge im Skigebiet in einem Zeitraum von möglichst 48 Stunden durchzuführen. Noch vor zehn Jahren sei man von einem Zeitfenster von 96 Stunden für die Grundbeschneiung ausgegangen. Bei einem Zeitkorridor von nur 48 Stunden müsse deshalb zu Beginn der Beschneiungsperiode ein ausreichendes Wasserangebot zur Verfügung stehen, um die Grundlagen für den Skibetrieb schaffen zu können. Das derzeit im Skigebiet in den Speicherteichen zur Verfügung stehende Wasserdargebot reiche hierfür nicht aus, so dass eine Erhöhung der Kapazitäten notwendig sei.

Nach Untersuchung von Lösungsvarianten habe sich die Liftgemeinschaft entschieden, den vorhandenen Speicherteich „“Krüger/Wahle“ zu erweitern. Anhand von Übersichtskarten und Geländeprofilen geht Herr Veldhuis anschließend im Einzelnen auf die geplante Teicherweiterung ein. Das bisherige Volumen von rd. 7.500 m³ solle auf rd. 35.000 m³ erweitert werden. Die südöstlich an den vorhandenen Teich angrenzende Fläche biete insbesondere wegen der topographischen Verhältnisse nahezu ideale Bedingungen für eine solche Erweiterung. Aufgrund des östlich angrenzenden Fichtenhochwaldes sei die Speicherteichanlage aus östlicher Richtung kaum einsehbar. Die Teichanlage solle mit dem vorhandenen „Bremberg-Speicherteich“ verbunden werden, der im Wesentlichen aus der Sonneborn gespeist werde, wobei die Entnahmemenge unverändert bleibe. Darüber hinaus solle zukünftig das Dargebot der ehemaligen „Bremberg-Quelle“, die vor ca. zehn Jahren außer Betrieb genommen worden sei, für die Speisung der Speicherteiche genutzt werden.

In den weiteren Beratungen werden insbesondere folgende Themen angesprochen:
• Konzept für die Wasserversorgung im Skigebiet,
• Nutzung der ehemaligen „Bremberg-Quelle“,
• gemeinsames Projekt der Liftbetreiber positiv für die Gesamtentwicklung im Skigebiet und für die gesamte Region,
• Einbindung der Teichanlage in das Landschaftsbild, Sichtbarkeit der Anlage im Falle der Abholzung des angrenzenden Hochwaldes, mögliche Ersatzbepflanzungen, forstrechtliche und landschaftsrechtliche Ausgleichsmaßnahmen,
• Flächeninanspruchnahme ca. 9.000 m²,
• Nutzung des Speicherteiches für mögliche Beschneiung von Loipentrassen im Bremberg – ggf. Vereinbarungen im Pachtvertrag möglich.

Ein Ausschussmitglied der SPD aus Altastenberg weist darauf hin, dass der Fichtenbestand im Bereich der geplanten Erweiterungsfläche bereits abgeholzt worden sei. Eine Inanspruchnahme der städtischen Flächen vor einer Beratung in den städtischen Gremien sei für ihn nicht nachvollziehbar, so dass er der beantragten Erweiterung der Teichanlage in der heutigen Sitzung nicht zustimmen werde.

Weitere Ausschussmitglieder kritisieren anschließend ebenfalls die bereits durchgeführte Abholzung des Fichtenbestandes. Herr Kruse erklärt, dass der Verwaltung keine Informationen zu den bereits durchgeführten Arbeiten vorliegen. Insgesamt könne man die angesprochene Vorgehensweise deshalb ebenfalls nicht gutheißen. Man werde deshalb den Sachverhalt aufklären.

Des Weiteren teilt Herr Kruse mit, dass es bislang auch keinerlei Pachtverhandlungen bezüglich der Überlassung der Fläche mit der Verwaltung gegeben habe. Auch dies müsse noch erfolgen.

Nach Abschluss der Beratungen fasst der Bau- und Planungsausschuss mit 10 Ja-Stimmen, 6 Enthaltungen und 1 Gegenstimme folgende Beschlüsse:

1. Der beantragten Befreiung wird zugestimmt und das gemeindliche Einvernehmen gem. § 36 i.V.m. § 31 Abs. 2 BauGB erteilt, da die Abweichung städtebaulich vertretbar ist und die Grundzüge der Planung nicht berührt werden.
2. Zur Einbindung des geplanten Speicherteiches in das Landschaftsbild ist ein Konzept zur Eingrünung der Anlage abzustimmen und von den Antragstellern auf Grundlage einer entsprechenden Vereinbarung umzusetzen.

[1] Ich habe im Ratsinformationssystem in den Sitzungsdetails vergeblich nach Karten über das Vorhaben gesucht und bin daher heute zum Bremberg gefahren, um den betreffenden Speicherteich zu suchen. Der einzige plausible Teich erschien mir derjenige auf dem Bild. Sollte ich mich vertan haben, bitte sofort melden.

„Schwachmaten!“ und das böse Internet: Die Petition „Für die Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung“ auf der heutigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses.

Rathaus Winterberg
Das Rathaus in Winterberg. (archiv: zoom)

Am Schluss der heutigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Winterberg -genauer nach dem öffentlichen Teil, dem ich beiwohnen durfte- kam mir eine alte Redensart in den Sinn:

„Mit dem Hintern einreißen, was man vorher mit den Händen aufgebaut hat.“

Wie ich es schon gestern geschrieben habe, können die Verantwortlichen im Winterberger Rat die 800+ Unterschriften unter die Petition „Abschaffung der neuen Links vor Rechts Regelung“ nicht einfach ignorieren.

Zum Schluss des öffentlichen Teils der Sitzung kam es unter dem Tagesordnungspunkt 5 „Mitteilungen und Anfrage“ zu einer interessanten Aussprache über die Vorzüge und Probleme der neuen Tempo-30-Zone in der Winterberger Kernstadt.

Da einige Ausschussmitglieder, auch der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus selbst, nicht dem Haupt- und Finanzausschuss angehören, wo das Thema in der nächsten Woche verhandelt wird, wünschten sie offensichtlich schon heute eine Diskussion.

Ich fand den Austausch über weite Strecken sehr gut und informativ, und zwar an den Stellen, an denen die Ausschussmitglieder inhaltlich auf das Thema eingingen.

Zu Beginn verwahrte sich der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus scharf gegen die namentlichen Angriffe auf den Bürgermeister in der Petition. Er selbst würde sich das nicht länger bieten lassen. Schnorbus forderte die Verwaltung auf, diesen Angriffen etwas entgegenzusetzen.

Ludger Kruse, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, wies darauf hin, dass es durchaus auch Befürworter der neuen Regelung gebe, aber das Thema auf jeden Fall TOP auf der Haupt-und Finanzausschusssitzung würde.

Der Ausschussvorsitzende Martin Schnorbus sagte, dass nach Aussagen von Andreas Hester (Ordnungsamt), die 30er-Zone an der Bahnhofstraße eventuell in Richtung Hellenstraße verschoben werden könne, und somit die Vorfahrt an der Toilettenhaus-Einmündung erhalten werde.

Ortsvorsteher Bernhard Selbach berichtete, dass die Polizei die Lage als völlig entspannt ansehe. Es habe noch keinerlei Blechschäden gegeben, der Verkehr laufe ruhig.

Die Erfahrung zeige, dass bei Straßen in Tempo 30-Zonen, wo kein Rechts vor Links gelte, gerast würde. Rechts vor Links erzwinge das vorsichtige, langsame Fahren.

Johannes Hellwig aus Siedlinghausen erläuterte dies anhand der Ennertstraße. In dieser Straße gelte zwar Tempo 30, allerdings wegen der großen Steigung kein Rechts vor Links, sondern Vorfahrt für die Ennertstraße. Folge: bei Geschwindigkeitsmessungen würden regelmäßig Autofahrer mit 50 plus km/h erwischt.

In der Aussprache stellte sich heraus, dass es schon einige kritische Stellen in der Tempo-30-Zone zu geben scheint. Allerdings könne man den Ring rechtlich nicht komplett von der Rechts vor Links Regelung ausnehmen. Dies könne man nur, so Ludger Kruse, in besonders begründeten Einzelfällen tun.

Irgendwann, so Ortsvorsteher Selbach, würden sich die Winterberger an die Regelung gewöhnt haben. Immerhin seien auch über 80 Verkehrsschilder eingespart worden.

Zum Schluss griff wiederum der Ausschussvorsitzende die Petenten und die Unterzeichner der Petition sehr scharf an. Man sehe ja, dass man nicht alles glauben dürfe, was da im Internet verbreitet würde.

Die, „die sich da unter die Petition gesetzt haben“ seien, so Schnorbus wörtlich „Schwachmaten“. In vier Wochen spreche da niemand mehr drüber.

Mit dieser Wortwahl hat der Ausschussvorsitzende leider „mit dem Hintern eingerissen, was die anderen Ausschussmitglieder vorher aufgebaut“ hatten.

Hoffentlich wird die Diskussion am nächsten Dienstag, auf der Sitzung des Haupt- und Finanzuschusses sachlicher.

Eine weitere Beobachtung, die mich ebenfalls sehr verwundert hat: Von den PetentInnen und UnterzeichnerInnen war heute niemand im Rathaus.

Das hat mich schon sehr verblüfft und wirft Fragen auf. Wenn in der nächsten Woche nicht mindestens eine komplette Reihe Stühle im Zuhörerbereich besetzt ist, habe ich auch ein paar Antworten.

Winterberg: wird die Bau- und Planungsausschuss-Sitzung am morgigen Dienstag interessant? Bahnhof, Allenberg und Petition „Rechts-vor-Links“?

Baustraße Allenberg
Neubaugebiet am Allenberg in Siedlinghausen: die Baustraße ist mehr als zu „erahnen“. (foto: zoom)

Morgen, am Dienstag, den 3. September, findet ab 18 Uhr die Bau- und Planungsausschuss-Sitzung der Stadt Winterberg im Rathaus statt. Tagesordnung KLICK!

Ich vermute, dass sich die Ausschussmitglieder über die Petition „Abschaffung der neuen Rechts vor Links Regelung unterhalten werden, obwohl dieser Punkt nicht auf der Tagesordnung steht.

Warum ich das vermute?

Im August haben laut Ratsinformationssystem überhaupt keine Gremiensitzungen stattgefunden, und nach einer solch langen Zeit haben normalerweise Rats- und Ausschussmitglieder das Bedürfnis sich über aktuelle Entwicklungen im Stadtgebiet zu unterhalten.

Während ich diese Zeilen schreibe, hat die Petition gegen die Ausgestaltung der neuen Tempo-30-Zone in der Kernstadt 755 Unterstützer, davon allein 614 aus Winterberg. Diese Zahlen können Rat und seine Ausschüsse einer 13.000-Einwohnergemeinde nicht einfach ignorieren.

Die Westfalenpost hat zwar in ihrem Artikel über die Petition geschrieben (Hervorhebungvon mir): „Zurzeit sammelt die Stadt die Anregungen und kritischen Hinweise. Diese sollen dann im Haupt- und Finanzausschuss am 10. September erneut politisch diskutiert werden, um dann mit den Fachbehörden zu besprechen, ob gegebenenfalls Anpassungen sinnvoll seien“, aber ich tippe trotzdem auf eine erste Aussprache morgen.

Ein weiterer interessanter Punkt befasst sich mit der Erschließung des neuen Baugebiets am Allenberg.

Der TOP lautet:

Herstellung der Baustraße im Erweiterungsgebiet „Allenberg“, Siedlinghausen, hier: Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung.

Allerdings verschwindet er im nicht öffentlichen Teil der Sitzung, was zwangsläufig die Gerüchteküche in der Nachbarschaft anheizen könnte.

Im öffentlichen Teil „TOP 1“ wird weiterhin über den Bahnhof Winterberg gesprochen:

„Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes Nr. 27 A „Bahnareal Winterberg“. Auswertung der Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung und Offenlagebeschluss.“