#Caturday: Katzen, Windräder und tote Vögel

Windräder töten in Deutschland ca. 100.000 Vögel pro Jahr. Das sind 0,1 Millionen Tiere. (foto: zoom)

Heute ist in den sozialen Medien #Caturday. Unter diesem Hashtag könnt ihr eure süßen Katzenfotos posten und viele Likes einsammeln.

Auch mir hat heute an der Ennertstraße eine Katze geduldig Modell gesessen, während sich auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem Olsberger Mannstein, die sieben Windräder drehten.

Katzen töten in Deutschland bis zu 100.000.000 Vögel pro Jahr. Das sind 100 Millionen Tiere. (foto: zoom)

Meine Frage zu diesem #Caturday ist, ob Menschen die Windräder hassen, weil sie Vögel erschlagen, Katzen lieben, obwohl diese eintausend Mal soviele dieser gefiederten Tiere töten.

Vogelschlag an Windenergieanlagen ist im Verhältnis zu anderen Todesumständen eine sehr kleine Größe.

Zum Vergleich (Quelle Nabu):

Der Einfluss von Windkraftanlagen (100.000 Opfer pro Jahr)

Der Einfluss der Jagd (1,2 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Stromleitungen (1,5 bis 2,8 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Kollisionen im Straßen- und Bahnverkehr (70 Milionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Hauskatzen (20 bis 100 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Kollisionen an Glasscheiben (100 bis 115 Millionen Opfer pro Jahr)

Axel Mayer fragt auf seiner lesenswerten Website „Mitwelt“ zurecht:


Warum wird die kleinere Bedrohung wahrgenommen und die andere nicht einmal diskutiert? Wer hat ein Interesse, dass die zentralen Ursachen und Fakten des Artenschwundes, nämlich Klimawandel und Verlust von Naturlandschaften nicht zum Thema werden? Warum engagieren sich so viele Klimawandelleugner, Kohle- und Atomlobbyisten, die Atompartei AfD und andere Energiewendegegner nur für Vogelschutz bei Windrädern?

Aber süß ist sie doch – die Katze vor dem blühenden Strauch an der Ennertstraße, oder?

Vortrag im Winterberger Rathaus: CO2 Ausstoß im Privathaushalt halbieren – Wie macht man das?

Walter Hoffmann (Seniorenbeirat) mit dem Referenten Prof. Dr. Matthias Tacke (zoto: zoom)

Am vergangenen Montag erläuterte Professor Dr. Matthias Tacke aus Winterberg-Niedersfeld in einem einstündigen Vortrag die Hintergründe von CO2-Emissionen im Privathaushalt und zeigte dabei seine Strategien zur Verringerung des eigenen ökologischen Fußabdrucks auf.

Eingeladen hatten der Seniorenbeirat Winterberg gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe KlimaZukunft. Mehr als 30 interessierte Winterberger*innen waren gekommen und diskutierten im Anschluss lebhaft über Themen wie Klimawandel, Energiewende, Windräder und Wärmepumpen.

Bevor Matthias Tacke zu den Details der CO2-Reduzierung im eigenen Haus kam, erklärte er den Hintergrund, vor dem sich seine persönliche Energiewende abspielt.

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UN-Plastikabkommen: Was wurde mit den Verhandlungen in Genf erreicht?

Zwei Stimmen aus der Wissenschaft

V.l.n.r.: Melanie Bergmann und Annika Jahnke im Verhandlungssaal in Genf (Bild: Laurianne Trimoulla / Gallifrey Foundation)

Vom 5. bis 15. August haben in Genf 1.400 Delegierte aus 183 Ländern sowie knapp 1.200 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft verhandelt, um im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) ein Abkommen gegen die globale Plastikverschmutzung zu beschließen. Denn diese schadet nicht nur der Umwelt und der Gesundheit des Menschen, sondern auch dem Klima. Was in Genf erreicht wurde und wie es nun weitergeht, schätzen die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Umweltchemikerin Prof. Annika Jahnke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein, die in der Schweiz dabei waren. Sie haben die „Scientists‘ Coalition for an Effective Plastics Treaty“ und die deutsche Delegation bei den Verhandlungen unterstützt.

Was sind die wesentlichen Ergebnisse der Konferenz?

Melanie Bergmann: Das wesentliche Ergebnis ist, dass es leider wieder zu keiner Einigung gekommen ist. Auch der zweite Textentwurf des Vorsitzenden fand keinen Konsens. Aus wissenschaftlicher Sicht war dieser zu schwach, um das Plastikproblem – die Verschmutzung, die Klimafolgen und die Auswirkungen auf die Gesundheit – wirksam zu bekämpfen. Zudem blieb der Text deutlich hinter dem ursprünglichen Mandat der UN-Umweltversammlung zurück. Gescheitert sind die Verhandlungen deshalb jedoch nicht. Es ist besser, weiter zu verhandeln, um ein starkes Abkommen zu erreichen, das dem Problem gerecht wird. 

Was wurde erreicht, und was wurde nicht erreicht?

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Impfung schützt vor Masern – lassen Sie Ihr Kind impfen!

Masern sind noch immer ein Thema, auch hier bei uns im HSK: erst kürzlich gab es wieder einen Masernausbruch im Kreisgebiet. „Dies zeigt, wie wichtig eine hohe Masernimpfquote ist“, so Andrea Gerbracht vom Kinder- und Jugendärztliche Dienst.

(Pressemitteilung HSK)

Wer sein Kind kostenlos und unkompliziert gegen Masern impfen lassen möchte, kann dies im Juni noch an folgenden Tagen machen:

Am Mittwoch, den 04.06.2025 im Kreishaus Arnsberg, am Dienstag, 17.06.2025 im Kreishaus Brilon und am Dienstag, 24.06.2025 im Kreishaus Meschede. Die Termine finden jeweils zwischen 08:30 und 10:30 Uhr statt.

Die Anmeldung erfolgt unter www.Hochsauerlandkreis.de/Masernimpfung. Weitere Information erhalten Interessierte unter Tel. 0291/94-1180.

„Gerade vor Beginn der Ferienzeit, in der viele Familien in den Urlaub fahren oder fliegen, sollte der Impfschutz der Kinder lückenlos vorhanden sein“, erklärt Andrea Gerbracht. Mit Verwendung des Dreifachimpfstoffes gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) folgt das HSK-Gesundheitsamt der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO); die Masernschutzimpfung ist in Deutschland für Kindergarten – und Schulkinder zudem gemäß § 20 des Infektionsschutzgesetzes verpflichtend.

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Hier geht es zum Erregersteckbrief beim RKI:
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/masern/

Guckt mal Volker Quaschning: Tickende Zeitbombe Erdgas

Erdgas ist eine tickende Zeitbombe: extrem abhängig vom Ausland, verwundbar durch Angriffe, klimaschädlich – und trotzdem will die Regierung neue Gaskraftwerke bauen und weiter Gasheizungen erlauben. Biogas und Wasserstoff können das nicht kurzfristig kompensieren – zu knapp, zu teuer. Statt auf „Technologieoffenheit“ zu setzen, brauchen wir jetzt: einen schnellen Ausbau von Photovoltaik, Windkraft, Batterien und Elektrolyseuren. Erst wenn wir genug Wasserstoff haben, ergeben Gaskraftwerke Sinn, sonst rasen wir in die nächste Krise.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Amd4dyeVS38

Tierkadaver sind Hotspots der Artenvielfalt

Zwei Jahre lang forschten Teams in vielen Großschutzgebieten gemeinsam an diesem Thema

Rotmilan an ausgelegtem Rehkadaver. (© Raffael Kratzer (Nationalpark Schwarzwald)) 

Tierkadaver sind wahre Hotspots biologischer Artenvielfalt und Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Organismen – von Bakterien, Insekten und Pilze bis hin zu großen Räubern. Das ist ein Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts der deutschen Nationalparks, das seit zwei Jahren läuft. „Vorher hatte dieser Aspekt des Prozessschutzes selbst in Schutzgebieten wenig Beachtung gefunden“, sagt Jörn Buse, Sachbereichsleiter für Biodiversität und wirbellose Tiere im Nationalpark Schwarzwald.

(Pressemitteilung Nationalpark Schwarzwald)

Intensiv-Monitoring belegt Artenvielfalt am toten Tier
In den vergangenen Monaten haben die Forschungsteams gezielt Kadaver ausgelegt und dann genauestens beobachtet, was mit ihnen passiert. „Die Insektengemeinschaft an Kadavern ist sehr vielfältig“, berichtet der Käferspezialist. „Je nach Zersetzungsstadium und Umgebungsbedingungen finden sich charakteristische Arten.“ Klassische Aaskäfer fressen am frischen Fleisch, während Speckkäfer trockenes Substrat verwerten. „Letztendlich schließen die Kadaververwerter den Nährstoffkreislauf ähnlich wie das Totholzkäfer oder Dungkäfer auch tun“, sagt Buse. An den bisher im Nationalpark Schwarzwald untersuchten Reh- beziehungsweise Hirschkadavern fanden sich mehr als 60 verschiedene Käferarten, darunter der sogenannte Ufer-Aaskäfer. Dieser Kadaverspezialist wurde bisher mit keiner anderen Methode im Nationalpark nachgewiesen. „Viele Aaskäfer profitieren von einem regelmäßigen Angebot. Bis zu 6000 Arten inklusive Pilzen und Bakterien leben in unseren Wäldern davon“, erklärt Jörn Buse.

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Welch ein wunderbarer Radweg… Halt! Nicht weiterfahren!

Alles andere als ein Radweg, aber was ist es dann? (foto: zoom)

Als ich kürzlich mit dem Rad in der Kasseler Karlsaue unterwegs war, traute ich meinen Augen nicht. Lag vor mir ein Radweg oder eine sanft geschwungene Tartanbahn?

Nichts von beidem. Als ich näher kam, löste sich der Spuk in einen Kanal, bedeckt mit rotem Algenteppich, auf.

Ob es wirklich Algen (Pflanzen) oder Cyanobakterien (analog Blaualgen) sind, die das Wasser als „Algenblüte“ bedecken, muss ich noch herausfinden.

— Pause —

Einerseits wird mir bei einer schnellen Internetsuche die fädige Süßßwasser-Cyanobakterie Planktothrix rubescens genannt, andererseits kämen auch die rundliche Blutregenalge (Haematococcus pluvialis), eine Grünalge aus der Klasse der Chlorophyceae, infrage.

Ob Bakterie oder Alge – der rote Teppich ist spektakulär. Den Enten scheint es nicht schlecht zu gehen. (foto: zoom)

Vielleicht gibt es unter den Leser*innen ein paar Algen- bzw. Bakterienkenner*innen. Hinweise sind sehr willkommen.

Besuch vom liebestollen Spiegelkämpfer

Friedliche Bachstelze (motacilla alba) auf Singwarte – Spiekeroog, Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer (Foto: Wikimedia)

Seit ein paar Tagen, gefühlt Wochen, knallt täglich ein Vogel im schrägen Anflug gegen unsere Fensterscheiben. Pock! Wir schrecken hoch. Weg ist er wieder. Ein wenig später erneut: Peng! Es hört sich furchbar an. Das sei eine Bachstelze, meint die Nachbarin. Normalerweise seien sie hier nicht zu finden.

Die Bachstelze sitzt nun auf dem Balkongeländer, fliegt los, knallt gegen die Scheibe, sitzt wieder, fliegt…

Da ist er wieder, leider unscharf, weil der Fokus auf die Landschaft eingestellt ist. (foto: zoom)

Anfangs haben wir gedacht, der Vogel hätte einfach nur einen Dachschaden. Was war zuerst? Die Gehirnerschütterung oder der Zusammenprall mit der Fensterscheibe?

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Gründonnerstag 2025

Regen, Tomaten, Karlchen II und das Leben des Brian

Diese junge Pflanze heißt Karlchen II (foto: zoom)

Es gibt einige Deutungsversuche für die Bezeichnung Gründonnerstag, aber keiner von ihnen kann mich 100%ig überzeugen.

Auf Wikipedia ist diese Suche nach Herkunft des Begriffs nachzuvollziehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCndonnerstag

Als säkularer Mensch schaue ich aus dem Fenster und sehe den Regen auf das frische Grün der Gartenpflanzen fallen. Sollten wir Glück haben, ist die lange Dürreperiode mit diesem Nass beendet. Gründonnerstag – passt doch!

Auch Gründonnerstag: die Tomatenpflänzchen, die ich seit zwei Jahren aus den gemeinfreien Sunviva-Samen ziehe, sind gekeimt und inzwischen über zehn Zentimeter hoch. 2024 war ein mieses Tomatenjahr, aber ich hatte es geschafft (kein Hexenwerk!) aus der letzten Frucht einige Samen zu isolieren. Über den Winter wurden sie nach dem ersten Trocknen in einer Kaffeefilter-Tüte aufbewahrt.

Die anderen Pflanzen – es muss nicht immer Tomate sein – , Karlchen I, II (siehe Bild) und III, haben sich nach selbstverschuldeten Anfangsschwierigkeiten endlich entwickelt und ihre Samenschalen gesprengt.

Vorausschau: Morgen ist Karfreitag und nicht, wie einige Testosteron-Junkies das Wort verballhornen Car-Freitag. Lasst eure Penis-Prothesen in der Garage stehen und guckt euch gemeinsam mit Freund*innen in Bochum stattdessen das Leben des Brian an: Freitag, 18. April 2025, Bahnhof Langendreer.

Trockenheit in Deutschland und Europa

Deutschlandweit war es von Anfang Februar bis Mitte April noch nie seit 1931 so trocken

Abbildung 1: Niederschlagdefizit in Deutschland vom 1. Februar bis 13. April 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020 © DWD

Offenbach, 15. April 2025 – In Deutschland stellt sich die Wetterlage bis Ostern allmählich um. Die extrem trockene Witterung der vergangenen rund zehn Wochen dürfte ein Ende finden. Seit Beginn der Auswertung 1931 war es in Deutschland im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so trocken wie in diesem Jahr. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner Klimadatenbank.

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