Gründonnerstag 2025

Regen, Tomaten, Karlchen II und das Leben des Brian

Diese junge Pflanze heißt Karlchen II (foto: zoom)

Es gibt einige Deutungsversuche für die Bezeichnung Gründonnerstag, aber keiner von ihnen kann mich 100%ig überzeugen.

Auf Wikipedia ist diese Suche nach Herkunft des Begriffs nachzuvollziehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCndonnerstag

Als säkularer Mensch schaue ich aus dem Fenster und sehe den Regen auf das frische Grün der Gartenpflanzen fallen. Sollten wir Glück haben, ist die lange Dürreperiode mit diesem Nass beendet. Gründonnerstag – passt doch!

Auch Gründonnerstag: die Tomatenpflänzchen, die ich seit zwei Jahren aus den gemeinfreien Sunviva-Samen ziehe, sind gekeimt und inzwischen über zehn Zentimeter hoch. 2024 war ein mieses Tomatenjahr, aber ich hatte es geschafft (kein Hexenwerk!) aus der letzten Frucht einige Samen zu isolieren. Über den Winter wurden sie nach dem ersten Trocknen in einer Kaffeefilter-Tüte aufbewahrt.

Die anderen Pflanzen – es muss nicht immer Tomate sein – , Karlchen I, II (siehe Bild) und III, haben sich nach selbstverschuldeten Anfangsschwierigkeiten endlich entwickelt und ihre Samenschalen gesprengt.

Vorausschau: Morgen ist Karfreitag und nicht, wie einige Testosteron-Junkies das Wort verballhornen Car-Freitag. Lasst eure Penis-Prothesen in der Garage stehen und guckt euch gemeinsam mit Freund*innen in Bochum stattdessen das Leben des Brian an: Freitag, 18. April 2025, Bahnhof Langendreer.

Trockenheit in Deutschland und Europa

Deutschlandweit war es von Anfang Februar bis Mitte April noch nie seit 1931 so trocken

Abbildung 1: Niederschlagdefizit in Deutschland vom 1. Februar bis 13. April 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020 © DWD

Offenbach, 15. April 2025 – In Deutschland stellt sich die Wetterlage bis Ostern allmählich um. Die extrem trockene Witterung der vergangenen rund zehn Wochen dürfte ein Ende finden. Seit Beginn der Auswertung 1931 war es in Deutschland im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so trocken wie in diesem Jahr. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner Klimadatenbank.

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Extreme Trockenheit in Deutschland, NRW und im Hochsauerland

Dürre im Oberboden bis 25 cm über die letzten 30 Tage

Karte Deutschland: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Ich hatte unter anderem hier im Blog erwähnt, dass der späte Start der Blütenpflanzensaison im hohen Hochsauerland mit der anhaltenden Trockenheit zu tun haben könnte.

Tatsächlich wird meine subjektive Einschschätzung vom Dürre-Monitor des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wissenschaftlich belegt.

In Deutschland, insbesondere auch NRW, herrscht zur Zeit eine Trockenheit, die in sechs Stufen von ungewöhnlich trocken bis zu außergewöhlicher Dürre reicht (siehe dazu auch die Legende unterhalb der Karten).

Auf der unteren Karte sieht man, dass fast ganz NRW von extremer bis außergewöhnlicher Dürre im Oberboden bis 25 cm betroffen ist.

Karte NRW: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Legende für beide Karten: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Bliebe auch weiterhin der Regen aus, wäre es nicht gut für die Landwirtschaft und Gartenbau. Auch stiege die Gefahr für Waldbrände und mangelnde Wasserversorgung.

Sollte es in nächster Zeit ausreichend regnen, könnte die Trockenheit wieder ausgeglichen werden. Hielte allerdings die Dürre bis in den Sommer hinein an, würden sinkende Grundwasserspiegel die Trinkwasserversorgung gefährden und es drohten Einschränkungen für Rasenbewässerung und Poolfüllungen (Pool abschaffen? Rasen nicht mehr so häufig mähen?). Niedrigwasser in den Flußsystemen würde Energieversorgung und Schifffahrt beeinträchtigen.

Auch wenn es demnächst – die Hoffnung stirbt zuletzt – wieder regnete, ist es in der Wissenschaft unumstritten, dass häufigere und schwerwiegendere Dürren Teil der Klimakrise sind, ebenso wie ihr Spiegelbild: Stürme, Starkregen und Überschwemmungen.

Die Lösung, um die sich verschärfende Klimakrise zu bekämpfen, ist seit Jahrzehnten bekannt: raus aus den fossilen Energien!

Aber dazu demnächst mehr auf diesem Blog.

Neue Dürre-Benchmark für Europa

Das Dürreereignis zwischen 2018 und 2020 war das heftigste seit mehr als 250 Jahren

Charakterisierung großer Dürreereignisse in den letzten 250 Jahren in Europa. (a) Mittlere Fläche und Dauer von Dürren im Zeitraum 1766 bis 2020 auf Basis von Modellsimulationen. Die Größe der Kreise entspricht der Gesamtintensität der Dürren. (b) Zeitliche Entwicklung der Intensität der Dürren. Das Ereignis 2018-2020 weist im Vergleich zu allen anderen Ereignissen über die gesamte Zeit die größte Dürreintensität auf. (c-e) Die Karten zeigen die Verteilung der durchschnittlichen Dürredauer in Monaten während drei großer Dürreereignisse. Die Diagramme in den Karten zeigen, wie groß die räumliche Ausprägung im Verlauf der jeweiligen Dürreperiode war.
Foto: UFZ

Es waren Tage, Monate und Jahre, die vielen im Gedächtnis blieben: die Dürreperiode zwischen 2018 und 2020. Einem von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) angeführten internationalen Forscherteam ist es nun gelungen, die Dimension dieses Ereignisses historisch einzuordnen. Demnach hat sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts keine Dürre so großflächig über Europa ausgebreitet und fiel kein Temperaturanstieg während einer Dürreperiode so groß aus. Das macht die Jahre 2018 bis 2020 zum neuen Vergleichsmaßstab für Dürren. Weil diese in Zukunft häufiger auftreten könnten, empfehlen die Wissenschaftler dringend, geeignete, regional angepasste Maßnahmen gegen die Wasserknappheit zu entwickeln und umzusetzen.

(Pressemitteilung Helmholtz Zentrum für Umweltforschung)

Verdorrte Wiesen und Äcker, ausgetrocknete Bäche, abgestorbene Wälder, zurückgefahrene Kraftwerke – die Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 waren außergewöhnlich und hatten substanzielle Auswirkungen auf Natur und Wirtschaft. Doch wie sie in ihrer historischen Dimension einzuordnen sind, war bislang unklar. Nun steht fest: „Die Dürreperiode 2018 bis 2020 ist die neue Benchmark für Dürren in Europa“, sagt Dr. Oldrich Rakovec, UFZ-Modellierer und Hauptautor des in der Zeitschrift Earth’s Future der American Geophysical Union veröffentlichten Papers. Belegen können das die Wissenschaftler anhand einer Vielzahl von Fakten, die sie durch die Rekonstruktion historischer Dürren bis ins Jahr 1766 erhielten und deren Ausmaße sie mit der Dürre 2018 bis 2020 verglichen. 

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