Kinotipp: Wind River

Auf dem Weg zum Abaton Kino (foto: zoom)

Ich hätte nicht gedacht, dass der Kinofilm „Three Billboards“ in dieser Woche noch übertroffen werden könnte, aber „Wind River“ ist ab heute mein Film des Monats.

Gerade im Original mit Untertiteln gesehen. Volle Kinowucht. Bilder, Emotionen, Sprache.

Indianerreservat, Mord, Schnee und eine bitterböse Männergesellschaft. Von der Vorbesprechung war ich nicht begeistert, aber dann wurde ich trotz meiner Vorurteile in den Handlungsstrom hineingesogen. Abwehr kaum möglich.

Guckt selbst!

In der Stadt „Spazieren gehen“ hieße im Sauerland „Wandern“

Auf der Brücke über den Goldbekkanal in Winterhude mit Blick auf das Goldbekhaus (foto: zoom)

Ich spaziere zur Zeit durch meine alte zweite Heimat und wundere mich, welch große Strecken ich dabei zurücklege, ohne dass es mir langweilig wird.

Im Sauerland würde ich mir Wanderschuhe anziehen und Outdoor-Kleidung überstreifen sowie einen Rucksack mit Überlebensmitteln packen. In der Stadt drifte ich von Ort zu Ort, ohne dass klar ist, wo Weg und wo Ziel sind. Spannend.

Wenn ich ans andere Ende der Stadt fahren muss oder will, kann ich mit der Tageskarte Bus, Bahn und Schiff benutzen und den ganzen Tag lang kreuz und quer durch die Stadt juckeln.

Für 6,40 Euro (soviel kostet die Tageskarte) dürfte ich zusätzlich drei Kinder zwischen 6 und 14 Jahren mitnehmen.

Für 6,40 komme ich im Sauerland noch nicht einmal von Siedlinghausen nach Winterberg und zurück.

Aber während ich hier in Hamburg durch die Straßen streife, fällt mir auf, wie sehr es selbst in den wohlhabenden Vierteln nach Auto-Abgasen stinkt. Die Stadt stinkt.

Ich weiß nicht, ob ich in eine stinkende Stadt zurück ziehen will, wenn es denn überhaupt möglich ist, denn die Mieten sind fast unbezahlbar geworden. Es sei denn, man zieht an den Rand, in die öden Vorortsiedlungen.

Dann kann ich auch gleich in Siedlinghausen wohnen bleiben, mir ab und zu die Wanderschuhe anziehen und den Überlebensrucksack packen.

Es ist nicht leicht.

Ein Spaziergang auf der Niedersfelder Hochheide

Niedersfelder Hochheide: Schnee war heute auch auf 800 m Höhe Mangelware. (foto: zoom)

Auf meiner Kamerahülle hatte sich im Dezember/Januar schon eine dicke Staubschicht abgelagert, aber heute zeigte der Himmel seine blauen Seiten. Es lohnte sich auf der Niedersfelder Hochheide (Neuer Hagen) spazieren zu gehen.

Weite Flächen der Heide waren schneefrei, auf den Wegen war der restliche Schnee sulzig-festgetreten und machte das Gehen streckenweise unbequem.

Aber was soll’s. Normalerweise im Januar ein Paradies für Ski-Langläufer, tummelten sich heute Spaziergänger und Hunde auf der Heide.

Das Kreuz auf dem Clemensberg ließ sich still und stumm über dem Hildfelder Steinbruch aufragend fotografieren.

Der Clemensberg bei Hildfeld im Hochsauerland ist (einschließlich Abraumaufschüttung) gut 840 m hoch. (foto: zoom)

Ich befürchte, dass dem sonnigen Winterwetter ein trüber Tag folgt. Null Stunden Sonnenschein sagt der Wetterbericht von Kachelmann für Winterberg voraus. Zeit für stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Nebelbilder mit zarten Grautönen.

Oder zu Hause bleiben und ein gutes Buch lesen.

Winterberg: Ohne Schneekanonen wäre zur Zeit kaum Skisport möglich

Nahezu schneefrei war die Wanderung von Siedlinghausen nach Winterberg, hier an den sogenannten Minenplätzen. (foto: zoom)

Die Waldwege von Siedlinghausen nach Winterberg waren heute frei von Schnee. Ein guter Tag für eine Wanderung.

Da die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lagen, waren die Schneekanonen im Skigebiet aktiv. Ohne Kunstschnee wäre zur Zeit kaum Wintersport im Hochsauerland möglich.

Schneekanone am Brembergkopf II/Abzwei Altastenberg. Hier stand der Lift still. (foto: zoom)

Heute waren 13 der 26 Anlagen im Skiliftkarussell in Betrieb.

Hoffnung auf Neuschnee gibt es laut Wetterbericht ab morgen Nachmittag und auch für die darauf folgenden Tage.

Der Schneewittchenlift brachte heute die Skifahrer vom Fuß der Kappe über die B 480 schwebend zurück zum Start (foto: zoom)

An der Kappe selbst wurden ebenfalls Eiskristalle produziert. Im Vordergrund unten links kann man erkennen, wie dünn die Kunstschneedecke noch ist.

Schneeproduktion an der Kappe in Winterberg. (foto: zoom)

Die Anfängerpiste am Herrloh präsentierte sich bis auf einen weißen Kunstschneeflecken in bräunlichem Grün.

Erstaunt waren wir über die vielen Touristen in Winterberg. Die Stadt war voll. Voller Menschen, voller Autos. Die Geschäfte brummten.

Unser Plan, am Ende der Wanderung in Winterberg essen zu gehen, scheiterte am überfüllten Restaurant, wo die Gäste schon im Eingangsbereich auf den nächsten freien Tisch warteten.

Der Anfängerhang (Herrloh) am Ortseingang zu Winterberg war wie die Minenplätze unbeschneit grün. Der weiße Flecken in der rechten Bildmitte stammt aus der Schneekanone – im Bild klein  und kaum zu erkennen. (foto: zoom)

Nachgereicht: Vorsätze zum Neuen Jahr …

In einem Treppenhaus stand dieser Karton. (foto: zoom)

Entsetzlich! Wir haben die Silvesternacht und den Neujahrsmorgen redend, trinkend und noch in anderen Hinsichten sündigend verbracht, ohne dass wir um Mitternacht innegehalten hätten, um unsere Vorsätze für das neue Jahr 2018, zumindest vor dem inneren Richter, zu formulieren.

Ich hole das an dieser Stelle für mich nach. Völlig egal ist mir das Sprüchlein auf dem Karton. Nothing beats a FIT body oder Nothing beats a FAT body – muss jeder selbst für sich entscheiden.

Was also will ich im neuen Jahr ändern?

  • Mehr Papierbücher lesen
  • Noch genauer denken, genauer hingucken
  • Mehr Papierbücher lesen
  • Längere Spaziergänge auf jeden Fall
  • Mehr Papierbücher lesen
  • Zeit zum Lesen finden

Was ändert sich nicht?

  • Nette Reisen mit Frau und/oder Familie machen
  • Fahrrad fahren
  • Schwimmen
  • Arbeiten und Geld verdienen
  • Meine Meinung vertreten
  • Andere Meinungen anhören und abwägen

Ich habe bestimmt eine Menge vergessen, aber eigentlich habe ich keine Vorsätze. Wenn es anders kommt, wird das am 31.12. 2018 keine Rolle spielen. Bis auf:

Mehr Papierbücher lesen

Arbeitsamt Meschede: Sonnenblumenkerne zu Weihnachten …

Inzwischen ist unser Archiv zur Aufarbeitung der lokalen NS-Geschichte zu einer wahren Fundgrube angewachsen. Sämtliche Artikel auf der Seite „Franzosenfriedhof“ sind von Nadja Thelen-Khoder verfasst, und alle Artikel sind es wert gelesen zu werden.

Hinter jedem Eintrag unserer Autorin steckt eine immense Quellenarbeit, insbesondere zur Geschichte der Zwangsarbeiter im Hochsauerland.

Jeder einzelne Beitrag regt zum eigenen Forschen an.

„Nach Mitteilung des Herrn Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz hat dieser, einer Anregung des Reichskommissars für die Ukraine entsprechend, beim Reichsernährungsministerium beantragt, den im Reich eingesetzten Ostarbeitern anlässlich des Weihnachts- und Neujahrsfestes pro Kopf eine einmalige Zuteilung von Sonnenblumenkernen zu gewähren. Es wurde hierbei davon ausgegangen, dass ein solches Entgegenkommen die eingesetzten Ostarbeiter zu erhöhter Leistung anspornen und sich propagandistisch auswirken würde.“

Den Artikel ganz lesen.