Schulgeschichten zum Beziehungsklima

SchulgeschichtenWird offiziell auch immer wieder betont, dass Unterricht die Hauptaufgabe der Schule sei, so erweist sich stattdessen im Alltag, dass es vorrangig um das Gestalten von Beziehungen geht:

Es geht um die Beziehungen der Kinder und Jugendlichen untereinander, die zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen, zwischen Schule und Elternhaus, aber auch die innerhalb des Kollegiums sowie zwischen Schulleitung und Kollegium.

Die Schulgeschichten von Reinhold Miller*** machen genau das zum Thema. Mit kurzen, unterhaltsamen Texten lässt er seine Leser in das Innenleben von Schule schauen, auf das menschliche Miteinander.

Er öffnet uns die Augen dafür, die „eigentlichen Botschaften“ hinter dem Verhalten von Kindern, Eltern und Lehrer/innen zu sehen, die Personen und ihre Motive wahr und ernst zu nehmen. Ein gutes Beziehungsklima ist die Basis für eine humane Schule, in der sich Lernen und Leisten von Klein und Groß voll entfalten können.

traebertspruch20120118Verfasser Dr. Reinhold Miller ist Autor zahlreicher Bücher, Beziehungsdidaktiker, Lehrerfortbildner, Schulberater, Kommunikationstrainer und Coach.

Die Broschüre „Da drin ist es mir zu laut! Schulgeschichten“ kostet
€ 5,- je Expl. (zzgl. Versand) und kann bestellt werden bei:
Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.
Rathausplatz 8 – 53859 Niederkassel
E-Mail: ahs@aktion-humane-schule.de
Tel.: 0 22 08 / 90 96 89, Fax: 90 99 43
Internet: www.aktion-humane-schule.de

***Eine Rezension der Broschüre folgt in Kürze.

Umleitung: Zuerst Gewinnspiele (für die wir gerne werben), zwischendurch ein Hinweis für „Geheimräte“ und zum Schluss stehen Politiker und Westfalenpost Schulter an Schulter.

Winterberg, der höchstgelegene Ort der Niederlande ;-) (foto: zoom)
Winterberg, der höchstgelegene Ort der Niederlande 😉 (foto: zoom)

Nur noch heute Abend: Gewinnspiel zum Ruhrpott-Karneval Geierabend! Es lohnt sich, trotz der hammerharten Fragen 😉 von Jens … pottblog

Welche Rolle hat Christian Wulff? Es geht nicht um die Frage, welcher Mensch Christian Wulff ist, sondern welches Rollenverständnis er als Bundespräsident in dieser Affäre zum Ausdruck bringt … wiesaussieht

Fall Wulff: Die Stunde der Kampagneros … postvonhorn

Unbedingt auch für Amateurfotografen: Talent und Fleiß lässt sich nicht kaufen. Pixelboliden und Kleinzeug … heikerost

England: Aus für Kreationismus in freien Schulen … hpd

Creationism – What’s the matter with the United States? This just isn’t right. The United Kingdom is this small little country way off in Europe, and the United States is this giant powerful country, and they managed to put creationists in their place while we debate about electing them to the presidency. It makes no sense … pharyngula

Krieg in Afghanistan: Über Pisser und griechische Mythologie, Killer und Massenmörder … jurga

Eifel: Brauner Kosmos in schwarzer Einöde … nrwrechtsaussen

Vor 100 Jahren kam der Dichter Georg Heym ums Leben: Vor 100 Jahren ist der expressionistische Dichter Georg Heym beim Schlittschuhfahren ins Eis eingebrochen und ums Leben gekommen. Eine Erinnerung von Götz Eisenberg … nachdenkseiten

Der ewige Adolf: Die Vermarktung eines Massenmörders … neheimsnetz

“Ewich gibbet nich” – die Welt des Ruhrpotts: Zwei im Ruhrgebiet geborene und sozialisierte Journalisten müssen erst an die Alster ziehen, um sich kennen und schätzen zu lernen. Die Spiegel-Online Autoren Frank Patalong und Konrad Lischka stellten beim Feierabend-Pilsken fest, “dass man den Ruhrie in sich nie ganz ablegen kann.”… revierpassagen

PFT-Prozess gestartet: In Paderborn hat einer der größten Umweltprozesse der vergangenen Jahre begonnen. Sechs Angeklagten droht bis zu fünf Jahre Haft, weil sie Bauern mit vergifteten Klärschlämmen durchsetzte Bodenverbesserer geliefert hatten … ruhrbarone

Ein Vorbild für die Stadt Winterberg mit ihren Geheimsitzungen zum PPP Oversum? Die Stadt Hagen wird künftig die Themen der Tagesordnungspunkte nicht öffentlicher Sitzungen stichwortartig bekanntgeben. „Wir sind nach einer rechtlichen Bewertung zu dem Ergebnis gekommen, dass wir hier eine Informationspflicht haben, der wir nicht nachgekommen sind“, räumte Michael Idel, stellvertretender Fachbereichsleiter von OB Jörg Dehm ein … doppelwacholder

“Tag und Nacht in Ihrer Nähe”: so wirbt die Apothekerkammer auf Plakaten für ihr neues Notdienstsystem in Westfalen. Es wurde zum 1. Januar 2012 eingeführt … sbl

Politiker und Westfalenpost: Schulter an Schulter … derwesten

Ein Tag voller Kontraste: Fahrradfahren und Schneekanonen

Heute nachmittag: Schneekanone am Herrloh (fotos: zoom)
Heute Nachmittag: Schneekanone am Herrloh (fotos: zoom)

Während heute bei strahlend blauem Himmel und Minusgraden in Winterberg die Schneekanonen arbeiteten, konnte ich ein paar hundert Höhenmeter tiefer die Fahrradsaison starten.

Für die Annalen: 16. Januar 6:25 a.m. , trockene Kälte, -7° Celsius.

So matschig und grün sah der Herrloh noch  am vergangenen Donnerstag, also vor vier Tagen aus  -> Link.

Das heutige „Anradeln“   fand mehr als drei Wochen früher als im vorigen Jahr statt. Nun gut – morgens auf dem Hinweg zur Arbeit war es noch dunkel, aber der Rückweg hat dann richtig Spaß gemacht.

Als ein kleines Bonbon gilt mir die Ersparnis von 2 mal 4,80 Euro = 9,60 Euro für die Busfahrkarte 🙂

Auf dem Ruhrtal-Radweg von Olsberg aus kurz vor Steinhelle.
Auf dem Ruhrtal-Radweg von Olsberg aus kurz vor Steinhelle.

Glosse: Stadt war einmal – Winterberg wird Unternehmen

Die "Neue Mitte" in Winterberg. (foto: archiv)
Von der Stadt zum Unternehmen. Die "Neue Mitte" in Winterberg. (foto: archiv)

Die Stadt Winterberg wagt einen mutigen Schritt in die Zukunft und wird ein Unternehmen in der freien Marktwirtschaft.

Anläßlich der Freischaltung des neuen Internetauftritts der erfolgreichen Tourismusmarke „Stadt Winterberg“ umriss der Bürgemeister jetzt C.E.O Werner Eickler die Geschäftsfelder:

„Das Unternehmen Stadt Winterberg beinhaltet ja nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Bereiche Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH, die Stadtwerke Winterberg AöR, den Baubetriebshof und den Eigenbetrieb Forst.“

Mit der Transformierung einer öffentlichen Kommune in eine privatwirtschaftliche Gesellschaftsform macht Winterberg zweifelsohne den Pionierschritt in ein neues neoliberales Paradies, an dessen Pforten der Gott Mammon quasi unerschöpfliche Gewinne verspricht.

Schon die Privatisierung der Deutschen Bahn hat gezeigt, wie passgenau die Überführung eines öffentlichen Unternehmens auf den Markt die Bedürfnisse der wichtigen Beteiligten befriedigt: es gab seit Hartmut Mehdorn noch keinen wirklich unzufriedenen Manager in den Spitzenpositionen der Bahn.

Winterberg sollte nun auch dem Vorbild der Bahn folgen und mit aller Macht versuchen an die Börse zu streben. Der erste Vorteil liegt klar auf der Hand: aus Ratsmitgliedern werden  Vorstandsvorsitzende!

Die Deutsche Bahn hat unnötige Betriebsteile wie Reparaturwerkstätten und Wartung rigoros reduziert. Der kleine Nachteil, dass nun immer öfter kaputte Züge unpünktlich auf maroden Strecken durch die Gegend tuckern wird dadurch ausgeglichen, dass das Unternehmen Bahn endlich schlank und damit sexy wird, sexy für die Börse.

Das Unternehmen Stadt Winterberg muss schlanker werden. Wir schlagen vor, zuerst einmal das Personalbudget des Unternehmens Stadt Winterberg zu verschlanken.

Wir denken an die Einwohner, die nichts mit der eigentlichen Wertschöpfungskette des Unternehmens Winterberg zu tun haben. Nach Berechnungen der Unternehmensberatung „Ski & Schanze“, könnten beispielsweise  ca. 7000 unproduktive Bürger eingespart werden.

Dies ist ein Quantensprung für unsere Stadt, freut sich C.E.O. Eickler. Wir können unserem Bürgermeister nur zustimmen:

Ein Quantensprung ist physikalisch nichts anderes als  „eine ganz winzige Zustandsänderung, die überdies in aller Regel nicht beständig ist“.

Umleitung: Vom Geierabend durch die Korruption zum Untergang.

Um 17:12 auf der Laufstrecke in die Dunkelheit. (foto: zoom)
Nicht ohne Taschenlampe. Um 17:12 auf der Laufstrecke in die Dunkelheit. (foto: zoom)

Der Geierabend: Klamauk in Ruhrdistan … revierpassagen

WordPress: Vom Wunsch auf ein anderes Blogsystem zu wechseln … uarrr

Pottblog 3.3.1 und domainfactory: oder das richtige Webhosting-Paket für’s eigene WordPress-Blog … pottblog

Wulff zum Letzten: Das wird es dann gewesen sein. Mit dieser Vorabveröffentlichung dürfte die Chose endlich zu Ende gehen … wiesaussieht

Thesen gegen die Ausplünderung der Gesellschaft: Ingo Schulze, Schriftsteller, meint „Kapitalismus braucht keine Demokratie“ … sz

Diesen Beitrag sollten sich auch die regionalen Printmedien sehr(!) sorgfältig (2:40 ff.) anhören: was den Lesern in ihrem Leben wichtig ist, erklärt von Jörg Schönenborn … wdr5

Medien: Kleine Hitliste substanzfreier Argumente in Sachen Urheberrecht … heikerost

Katholische Kirche: Der seit Ende August 2011 amtierende Erzbischof Rainer Maria Woelki profiliert die Hauptstadtgemeinde weiter als reaktionäre Gruppierung, die krude Ansichten verbreitet … hpd

Schwerer Vorwurf: Sexismus in der FDP … jurga

Rösler als FDP-Chef auf Abruf: FDP-Chef Rösler hat Glück. Noch beschäftigt die Wulff-Affäre die Medien und die Öffentlichkeit. Noch kann er sich mit seinem Elend und dem seiner Partei hinter der Empörungswelle wegducken, die gerade über Wulff hinweg rollt … postvonhorn

Zentrale Wahlversprechen der NRW-Landesgrünen stillschweigend nicht umgesetzt. Wer haftet eigentlich für grüne Wahlversprechen? … ruhrbarone

Revison der Riesterrente: Die klare Lösung wird immer noch verdrängt … nachdenkseiten

DGB-Hagen: Vorschläge des CDU-Generalsekretärs für Hagen aufgreifen … doppelwacholder

Wo bitte geht’s nach Brilon? Bahn-Bürokratie verwirrt Reisende … sbl

Barcelona 2011: Fotos von Martins Kurzurlaub in Barcelona an Silvester 2011 … martinswebsite

„Kein Mitleid“ – Ziemlich beste Freunde: GEHT IN DIESEN FILM! Noch besser: RENNT! Er ist jede einzelne Minute wert. Kaum zu glauben, aber 17 Millionen französische Kinobesucher irren wirklich nicht! … wutzeline

Zu guter Letzt: der Untergang naht … wiemeringhauser

Zeugnisausgabe in NRW: Schule nun doch wieder nach der dritten Stunde aus.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg (archivfoto: zoom)
Zeugnisse in der 3. Stunde und dann nix wie weg? (archivfoto: zoom)

Freitag, der Dreizehnte war ein Glückstag für die LehrerInnen und SchülerInnen im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Ihnen wurden drei Stunden Unterricht erlassen, die ihnen das Schulministerium am 13. Oktober 2011, einem Donnerstag, geklaut hatte.

Na, ja – nicht wirklich geklaut, sondern nur als Option auf den Tag der Zeugnisausgabe.

Trotzdem:

Was war das für eine Aufregung landauf und landab. Die Schule in NRW sollte nach einem Beschluss des Schulministeriums auch am Freitag, dem 10. Februar, dem Tag der Zeugnisausgabe, bis zur 6. Stunde dauern, statt in der 3. Stunde mit der mehr oder weniger feierlichen Übergabe der Leistungsberichte zu enden.

Gestern, am Freitag, dem 13. Januar 2012, ruderte das Schulministerium zurück. Nach der 3. Stunde muss wie jedes Jahr mit vermehrtem Auftreten von SchülerInnen und LehrerInnen im Stadtbild gerechnet werden.

Auf Beamtendeutsch liest sich das so:

… der RdErl. d. Kultusministeriums vom 07.05.1985 zum Schulschluss am Tag der Zeugnisausgabe (BASS 12-64 Nr. 2) ist durch Erlass vom 13.10.2011 (ABl. NRW. 11/11 S. 620) hinsichtlich des Schulschlusses am Tag der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse geändert worden.
Die Änderung erfolgte aufgrund einer Prüfungsbemerkung des Landesrechnungshofes im Zusammenhang mit dem Unterrichtsausfall an Schulen.
Zu dieser Erlassänderung sind relevante Hinweise und Anregungen bei mir eingegangen, die plausibel darlegen, dass die mit der Änderung beabsichtigte Reduzierung des Unterrichtsausfalls nur quantitativ, nicht jedoch qualitativ erreicht werden kann.
Daher wird die Erlassänderung vom 13.10.2011 mit sofortiger Wirkung rückgängig gemacht. Die ursprüngliche Regelung zum Schulschluss am Tag der Zeugnisausgabe, wie sie in der BASS 2011/2012 abgedruckt ist, wird – schon für die Ausgabe der Halbjahreszeugnisse 2011/2012 – wieder hergestellt.

Diese Nachricht geht doch, trotz der sperrigen Sprache, runter wie Honig, oder?

Es geht nicht um Wulff. Es geht nicht um BILD. Keine geschminkte Unwahrheit!

Christian Wulff (pressefoto)
Christian Wulff (pressefoto)

Es geht nicht um Wulff. Es geht nicht um BILD.  Es geht um die politische Kultur in unserem Land.

Wulff versucht auszusitzen, zu taktieren, Zeit zu gewinnen. Er hofft darauf, dass irgendwann die Menschen sich erschöpft abwenden und er selbst weiter in seinem Schloss sitzen kann, aussitzen.

Er hofft darauf, dass durch die mediale Zuspitzung BILD gegen Wulff die eigentlichen Verfehlungen immer unschärfer in den Hintergrund der Debatte rücken.

Maschmayer, VW, Günstling der Wirtschaft, der Schattenmänner … ein blasser Opportunist im Amt der präsidialen „Pseudo-Monarchie“ versteckt sich hinter aufgeblasenen Phrasen: das Amt dürfe nicht beschädigt werden.

Völliger Quatsch! Wenn es denn so etwas wie diese Amt gäbe, welches keine Schaden erleiden dürfe -warum eigentlich nicht?- dann hätte es Christian Wulff doch schon längst beschädigt. Ach, was – er hätte es durch sein Verhalten in die Luft gesprengt, dieses sogenannte „Amt“.

Völliger Quatsch! Wulff ist gar nicht in der Lage sein Amt zu beschädigen.

Mit dicken Backen hat er im Interview verkündet, eine neue Qualität von Transparenz herstellen zu wollen. Alle Fragen und Antworten zu umstrittenen Vorgängen gleich am nächsten Tag ins Internet. Großes Theater. Am nächsten Tag war ein dürftiger Brief seiner Anwälte im Internet und sein ganzes Reden hatte sich als Luftnummer erwiesen.

Heute höre ich im Radio, dass Wulff in der nächsten Woche nun doch, vorausgesetzt dass, … , usw. usw. usw., Fragen und Antworten ins Internet stellen wolle.

Will er uns veräppeln?

Am Abend vor Millionenpublikum eine neue Qualität der Transparenz verkünden, am nächsten Tag nicht liefern und jetzt immer noch in Wochenhorizonten mit vielen „Wenns“ und „Aber“ taktieren.

Die Fehler, die Wulff gemacht hat, sind nicht ungewöhnlich in unserer Republik. Wir haben uns schleichend daran gewöhnt, dass wir Marionetten-Politiker als Normalfall akzeptieren.

Mit seinen Freunden und seine Eigenschaften hätte er als Provinzpolitiker -leider eine gräßliche Annahme für unsere politische Kultur- wahrscheinlich weiter machen können.

Einen Bundespräsidenten Wulff mag ich nun aber wirklich nicht mehr ertragen. Es wird keinen Schluss der Debatte geben dürfen.

Ja, er hat Fehler gemacht. Nein, er hat die Fehler nicht bereut und offengelegt.

Ja, Christian Wulff ist ein Symptom für unsere politische Kultur, wie Westerwelle, Schröder, Fischer und wie sie alle heißen.

Ja, Christian Wulff war und ist eine Fehlbesetzung für den Job des Bundespräsidenten.

Ja, er sollte lieber gestern als heute zurücktreten.

Ja, dafür schreibe und streite ich.

„Es sei, daß noch durch keinen Streit die Wahrheit ausgemacht worden, so hat dennoch die Wahrheit bei jedem Streite gewonnen. Der Streit hat den Geist der Prüfung genährt, hat Vorurteile und Ansehen in einer beständigen Erschütterung erhalten, kurz, hat die geschminkte Unwahrheit verhindert, sich an der Stelle der Wahrheit festzusetzen.“*

*Gotthold Ephraim Lessing in der Vorrede zu:  „Wie die Alten den Tod gebildet“

Ich möchte nicht, dass sich Bundespräsident Wulff als geschminkte Unwahrheit in seinem Amt festsetzt.

Ein Zebrastreifen für Siedlinghausen? … Ja!

Nachmittag in Siedlinghausen. Die Schulbusse fahren vor. Schülerinnen und Schüler kommen hinter den Bussen hervor um die Hochsauerlandstraße zu überqueren. (foto: zoom)
Ein Nachmittag in Siedlinghausen. Die Schulbusse fahren vor. Schülerinnen und Schüler kommen hinter den Bussen hervor um die Hochsauerlandstraße zu überqueren. (foto: zoom)

In Siedlinghausen, einem Ortsteil von Winterberg, gibt es viel Verkehr, aber weder Ampeln noch Fußgängerüberwege.

Durch den Verkehr vom und zum Steinbruch, durch Langholzlaster, Touristen und Ortsverkehr ist die Überquerung der Hochsauerlandstraße gerade für Kinder, Schülerinnen und Schüler, sowie alte Leute sehr gefährlich (siehe Bild).

Schon vor vielen Jahren wurde eine Fußgängerquerung gefordert. Dieses Vorhaben scheiterte zweimal an den Zahlen, die bei den vergangenen Verkehrszählungen erhoben wurden.

Am heutigen Freitag, dem 13. Januar 2012, findet eine weitere Verkehrszählung des Straßenverkehrsamtes statt.

Die Straßenverkehrsbehörde (Landesbetrieb Straßen NRW) zählt über den Zeitraum von vormittags 10.00 bis 18.00 Uhr Fußgänger und Autos.

Die Mitarbeiter werden die Autos in beiden Richtungen, sowie die querenden Fußgänger auf dem Teilstück Eck-Bistro bis Fahrschule zählen.

So sollen aussagekräftige Zahlen für die Errichtung eines Zebrastreifens auf der Hochsauerlandstraße querend zwischen Kräling-Office/Fahrschule und der Volksbank erhalten werden.

Jetzt rennen sie über die Straße - ungeschützt (foto: zoom)
Aus dem Bus rennen sie über die Straße - ungeschützt (foto: zoom)

Wir alle wissen, dass wir einen Zebrastreifen in diesem Bereich der Hochsauerlandstraße benötigen, damit auch Kinder, Schülerinnen und Schüler, sowie ältere Menschen die Straße gefahrlos überqueren können.

Jetzt müssen nur noch die Zahlen stimmen: http://www.facebook.com/events/172970072804034/

Winter – Du schwindsüchtiger Gesell‘! Zeige Dich – Feigling …

Winterberg heute: Pfützen, nasse Wiesen und Schneekanonen in der Warteschleife. (foto: zoom)
Winterberg heute: Pfützen, nasse Wiesen und Schneekanonen in der Warteschleife. (foto: zoom)

Als ich heute Abend mit dem Restlicht der Dämmerung fotografierte, sah es für den Winter in Winterberg sehr schlecht aus: Schnee-fresssender Regen bei Plusgraden.

Morgen, so die Vorhersagen, solle es schneien, danach solle es trocken, aber kalt werden.

Es könnte mit dem Winter im hohen Hochsauerland noch etwas werden, wenn es zumindest kalt würde und bliebe. Dann könnten die Schneebarone  ihre Schneekanonen anwerfen.

In den Alpen sollen, schon seit sieben Jahren registrierbar, Wärme liebende Pflanzen die Gipfellagen  besiedeln und die Kälte liebenden Pflanzen auf dem Rückzug sein.

Zum Thema „Klimawandel“ haben in Köln sehr interessante Funkhausgespräche mit Jürgen Wiebicke und Gästen stattgefunden. Die Sendung wird  mehrmals wiederholt werden.

Mein persönliches Fazit nach der Sendung: Die grünen Wiesen von Winterberg werden in Zukunft nur noch eines der kleineren Problemchen der Menschheit und des Sauerlandes sein.

Frust: Bücher sind auch nicht mehr das, was sie mal waren … dabei ist Ernst Mayr ein großartiger Wissenschaftler.

Ernst Mayr, Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt, 766 billige Seiten (foto: zoom)
Ernst Mayr, Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt, ein haptisches Desaster, 766 billige Seiten, die keinen Winter überleben (foto: zoom)

Ernst Walter Mayr (* 5. Juli 1904 in Kempten (Allgäu); † 3. Februar 2005 in Bedford (Massachusetts)) war ein großartiger deutsch-amerikanischer Biologe und der Hauptvertreter der modernen synthetischen Evolutionstheorie.

Ernst Mayr hat ein grundlegendes Buch über „Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt“ geschrieben. Dieses Buch war ursprünglich unter dem Titel „The Growth of Biological Thought“ erschienen, dann übersetzt 1984 auch auf Deutsch zu erwerben.

Diesen deutschen Titel hatte ich mir in letzter Zeit mehrmals mit Verlängerung in der Dortmunder Landesbibliothek ausgeliehen und mit Vergnügen, Staunen, sowie Erkenntnisgewinn gelesen.

Zum Inhalt heißt es an einer Stelle im Internet: „Dieses Buch ist ein Klassiker. Der Autor ist einer der führenden Autoren der Gegenwart und war maßgeblich an der Ausarbeitung der ‚Synthetischen Theorie der Evolution‘ beteiligt. In diesem Buch beschreibt er die geschichtliche Entwicklung der im Untertitel genannten Bereiche der Biologe (Vielfalt, Evolution und Vererbung). Sie finden dort eine Fülle von Literaturangaben zur Geschichte der Biologie und eine hervorragende, leicht lesbare Darstellung der Entwicklung der biologischen Disziplinen. Sie können sich dort über Darwin genauso kompetent infomieren wie über Mendel. Mayr bespricht auch kritische Einwände gegen den Evolutionsgedanken. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich dafür interessiert, auf welch verschlungenen Pfaden sich der Fortschritt der Wissenschaft bewegt.“

Völlig einverstanden. Aber darauf will ich an dieser Stelle gar nicht hinaus.

Mir geht es um Äußerlichkeiten.

Das Buch aus der Landesbibliothek war eines der klassisch gebunden Bücher mit festem, soliden Einband, gutem ansehnlichen Druck auf robustem Papier. Ein Buch zum Anfassen, Aufblättern und Lesen. Eines der wenigen Bücher, das ich gerne, wegen seines Inhalts, bis zum Grab mit mir herumgeschleppt hätte.

Gesagt, getan, habe ich mir das Werk beim Buchhändler meines Vertrauens bestellt. Der schlappe Preis beim Springer Verlag beträgt 54,95 Euro. Aber es sollte ja etwas für’s Leben sein.

Nach ein paar Tagen hielt ich ein in Plastikfolie eingeschweißtes Bündel billigen weißen Papiers mit dünnem, schon gewelltem Einband in der Hand.

Hier geht es erst auf Seite IX los. I bis VIII sind verschütt gegangen.
Hier geht es erst auf Seite IX los. I bis VIII sind Verschütt gegangen.

Ein paar Seiten fehlten gar. Das ganze Ding, ich mag es gar nicht „Buch“ nennen, wirkte auf mich wie eine dieser Raubkopien von Bestsellern, die mir im Hamburg der 80er Jahre für 5 bis 10 Mark in den Studentenkneipen angeboten wurden. Verschnitt im Schnelldruck.

Ja, ja – klärte mich der Buchhändler meines Vertrauens in meiner kleinen Ortschaft Siedlinghausen auf. Diese Bücher gebe es gar nicht mehr wirklich auf Lager. „Die werden nur noch nach Bestellung gedruckt. Wenn Deine Order bei Springer eingeht, drucken die das Ding ratzfatz in drei Minuten, schweißen es ein und schicken es zu mir.“

„Books on demand“ in Minderqualität für viel Geld beim renommierten Springer Verlag. Bücher, welkend und zerfallend noch bevor man sie zu Ende gelesen hat.

Für materiellen Schund habe ich kein Verständnis. Der Buchhändler meines Vertrauens tat mir an dem Abend, als ich wutschnaubend in seinen Laden trat, leid. Aber er hatte Verständnis für mich und nahm das Buch anstandlos wieder zurück.

Noch mehr leid tut mir der große Wissenschaftler Ernst Mayr, dessen Gedanken der Springer Verlag billig, billig, billig reproduziert.

Jetzt suche ich eine solide, antiquarische Ausgabe des Originals, des englischsprachigen Originals. Ein hartes Hardcover, das man mit Freuden umblättern mag, ein Buch, das noch, wie früher die Bücher, von allein im Regal zu stehen vermag.