In Memoriam Clifton Chenier

Clifton Chenier – *25.06.1925 · †12.12.1987

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=zsdwGGa1-T0

Für ihr Europa-Programm 1964 wünschten sich die Macher des American Folk Blues Festivals den texanischen Blues-Sänger und Gitarristen Lightnin’ Hopkins. Um an ihn heranzukommen, kontaktierte man Chris Strachwitz, einen Fan und Kenner der amerikanischen Roots-Szene. Strachwitz, in Niederschlesien geboren, war mit 16 Jahren kurz nach dem II. Weltkrieg mit seinen Eltern nach Kalifornien gekommen. Dort begeisterte er sich bald für den Blues und die Folk-Sounds verschiedener Ethnien und gründete das Americana-Label Arhoolie. Lightnin’ Hopkins war sein großes Idol. Hopkins allerdings hielt es zunächst für eine sehr abwegige Idee, seine Musik, die so durch und durch mit afroamerikanischen Erfahrungen getränkt ist, auf einem Tournee-Festival im fernen, weißen Europa zu präsentieren. Doch Strachwitz gab nicht auf, tagelang hing er mit Hopkins in Houston herum. An einem dieser Tage schlug der Bluesmusiker vor, sie könnten sich doch mal seinen Cousin anhören, Cliff Chenier. Man fuhr also in die „French Town“ von Houston zu einem Club, dessen kleines Publikum nur aus Leuten aus Louisiana bestand, die nach Texas herübergekommen waren, um bessere Jobs zu kriegen. Und was Strachwitz in diesem Club zu hören bekam, das war auch für ihn, den Roots-Kenner, völlig neu.

Clifton Chenier war ein Bluesmusiker, aber einer, der nicht Gitarre spielt, sondern Akkordeon. An diesem Abend in Houston ließ er vor allem Walzer und Twosteps hören, begleitet nur von einem Schlagzeug, und sang dazu in einer seltsamen Sprache, einer Dialekt-Variante des Französischen. (…)

Quelle: HJS-Jazz.de

Rory Gallagher widmete Clifton Chenier den Song „The King Of Zydeco“. Dokumentarfilmer Les Blank würdigte 1973 in dem Film „Hot Pepper“ das Werk des Clifton Chenier.

» Nachruf auf Clifton Chenier – NYT, 14.12.1987

» ‘We still call him the king’ – daily advertizer, 11.12.2017

In Memoriam Otis Redding

Otis Redding – *09.09.1941 · †10.12.1967

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=RlP_9HRi78Q

„Otis Reddings kurzes Leben endete am 10. Dezember 1967, im Alter von nur 26 Jahren, als er und mehrere Mitglieder seiner Begleitband The Bar-Kays bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Kurz davor stand er beim Monterey Pop Festival 1967 zum letzten Mal Live auf einer Bühne und dieser famose Auftritt wurde zu einem großen Erfolg. Ein neuer Star wurde geboren.“
Quelle: Freiraum

» Gitarrist Steve Cropper über Otis Redding … – CBS-News, 09.12.2017

» 50. Todestag von Otis Redding: Eine Annäherung an einen großen Künstler. – taz.de, 09.12.2017

btw:
Steve Cropper weiß, wovon er spricht … 🙂

05.12.xxxx – Little Richard, Rahsaan Roland Kirk, Karlheinz Stockhausen, Dave Brubeck …

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=tiI2ZHmxPPo

Der 5. Dezember ist mit Blick auf die Musikgeschichte der vergangenen 100 Jahre – rein zufällig – ein durchaus markantes Datum:

** WDR5 | ZeitZeichen | 05.12.2017, 9.45 Uhr
Todestag von Karlheinz Stockhausen

In Memoriam Jimi Hendrix

James Marshall „Jimi“ Hendrix – *27.11.1942 · †18.09.1970

Jimi Hendrix, der wegen seiner experimentellen und innovativen Spielweise auf der E-Gitarre als einer der bedeutendsten Gitarristen gilt, hatte nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik.

Mit seinen Bands – unter anderem The Jimi Hendrix Experience und Gypsy Sun & Rainbows – hatte er Auftritte auf den populärsten Musikfestivals seiner Zeit, so 1967 beim Monterey Pop Festival, 1969 beim Woodstock-Festival und 1970 auf der Isle of Wight.
(Quelle: Wikipedia)

https://vimeo.com/208085174

 

Die Bedeutung von Jimi Hendrix für die Rockmusik ist in hunderten Artikeln sowie in zig Filmen und Büchern dokumentiert worden.

Eric Burdon & The Animals gehörten wie Jimi Hendrix 1967 zum Line-Up des Monterey Pop Festivals. Im Rückblick auf dieses veröffentlichten sie im Dezember 1967 den Song „Monterey“. Darin wurde in drei Textzeilen kurz und knapp Hendrix‘ Potenzial beschrieben:

(…)
The Grateful Dead
Blew everybody’s mind
Jimi Hendrix, baby
Believe me
Set the world on fire, yeah!

(…)

Besser „auf den Punkt gebracht“ geht nicht …!

Der Deutschlandfunk sendete in der Nacht vom 25.11. auf den 26.11.2017 unter dem Titel „Castles Made Of Sand“ ein dreistündiges Portrait über Jimi Hendrix.
Das mehr als 40 Seiten umfassende Manuskript zur Sendung ist als PDF-Datei verfügbar.

WDR5 erinnert am 27.11.2017 (09.45 Uhr) in der Sendereihe „ZeitZeichen“ ebenfalls an Jimi Hendrix.

Rockmusik-Anekdote:

The Beatles veröffentlichten am 27.11.1967 – mithin an Hendrix‘ 25. Geburtstag – in den USA ihre LP „Magical Mystery Tour“.

Kulturtipps für Kurzentschlossene von und mit Maik Hester

Raten Im Oveney. Einladung zum Remake der beliebten Ratesendung (foto: maik hester)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

bevor das Jahr zu Ende geht, möchte ich die Gelegenheit ergreifen, noch einmal einen Kulturtipp für Kurzentschlossene auszusenden. Ich freue mich auf eine Begegnung bei der einen oder anderen Gelegenheit. Details zu den einzelnen Programmen folgen weiter unten.

Mit besten Grüßen,
Maik Hester

Im Herbst und Winter beginnt wieder die Zeit, in der der Musiker Dr. Maik Hester die Zeit im Restaurant Haus Oveney am Kemnader See mit unterschiedlichen musikalischen Programmen verschönert. Und zum Jahresausklang ist Maik Hester wieder in der Melanchthonkirche Bochum zu erleben.

Mit dezenter Caféhausmusik begrüßt Maik Hester am Sonntag, den 19. November von 14.30 bis 17.00 Uhr die Erholungsuchenden im Oveney. Für diese Veranstaltung kann ausdrücklich nicht vorbestellt werden, da der Eintritt frei ist und jederzeit möglich sein soll.

Ein ganz außergewöhnliches Programm stellen Maik Hester und die Inhaberin des Hauses Oveney Anne Behrenbeck am Freitag, den 24. November um 19.30 Uhr vor:

„Raten im Oveney“ ist ein sehr lustiger interaktiver Abend, bei dem die Gäste mit raten und gewinnen, aber natürlich auch lecker speisen können. Der Musiker und die Sängerin mixen Melodien und Texte.

Der „Showmaster“ Matthias Echelmeyer stellt teils bekannte Fragen, teils Ratefragen, die nicht allzu schwer aber auch nicht ohne Anspruch sind. Eine Jury sorgt für Ordnung… ganz im Stil der 70er-Jahre Fernsehshows.

In jedem Fall ist „Raten im Oveney“ ein schöner musikalischer Abend, der auch ohne jegliches musikalisches Wissen ein emotionales Vergnügen ist.

Es sind Vorbestellungen bis zum 17. November möglich, deshalb sollten Interessierte schnell anrufen unter 0234/799 888,
der Eintritt kostet 15,- €, Speisen und Getränke werden extra berechnet.

Am Silvesterabend ist Maik Hester gleich zweimal in Bochum zu erleben:

Einmal bei der Silvesterparty in Haus Oveney am Sonntag, dem 31.12.2017 ab 19.00 Uhr

Mit Silvester-Menü, Dessertbüffet, Sekt am See, kleinem Mitternachts-Mahl, DJ
Kosten: 89,- € inklusive Menü und Getränke (außer Spirituosen)

Shuttle-service möglich (nur mit Vorbestellung, nicht im Preis)

Plätze gibt es nur im Kartenvorverkauf

Einlass ab 18.00 Uhr

Zum zweiten Mal bei der mittlerweile schon legendären Veranstaltung „Löcher im Licht“ in der Bochumer Melanchthonkirche:

Löcher im Licht
Klang- und TextPASSAGEN in der Silvesternacht

Drei Minuten mit der Wirklichkeit

Textpassagen aus dem gleichnamigen Roman von Wolfram Fleischauer
Musik von Astor Piazzolla, Erik Satie, Stéphanie Valentin und Mauricio Kagel

sowie kulinarische Kleinigkeiten
zur Mitternacht

Rezitation: Veronika Nickl
Akkordeon: Dr. Maik Hester
Orgel, Klavier und Harmonium: Ludwig Kaiser

Die Silvesternacht in der Melanchthonkirche an der Königsallee: das ist seit Jahren eine Erfolgsgeschichte! Im Mittelpunkt der diesjährigen ‘Löcher im Licht’ stehen TextPassagen aus dem furiosen Tango-Roman ‚Drei Minuten mit der Wirklichkeit‘ von Wolfram Fleischhauer, die von Veronika Nickl gelesen werden. Dr. Maik Hester und Ludwig Kaiser spielen Tangos von Astor, Piazzolla, Erik Satie, Stephanie Valentin, Mauricio Kagel u.a.

Im zweiten Teil unseres Silvesterabends haben die Besucher dann die Gelegenheit, sich an kulinarischen Kleinigkeiten zu laben, die Sie an verschiedenen Orten im Raum finden. Kurz vor Mitternacht wird ein Glas Sekt gereicht, mit dem die Besucher gerne auch außerhalb der Kirche das Glockengeläut und das Silvester-Feuerwerk entspannt genießen können.

Wir würden uns freuen, mit Ihnen einen kurzen Weg zusammen zurückzulegen, der uns aus einem ereignisreichen alten Jahr 2017 in ein hoffentlich doch ebensolches neues Jahr 2018 führen wird.

Bitte denken Sie daran frühzeitig Karten zu reservieren!

Eintritt: 20 / 12 EUR
Einlass ab 21:00 Uhr
Ort Melanchthonkirche, Bochum, Königsallee 46
Reservierungen unter 0234 93 53 88 04 oder unter
www.kulturraum-melanchthonkirche.de

In Memoriam Heinar Kipphardt

Heinar Kipphardt – *08.03.1922 · †18.11.1982

Heinrich „Heinar“ Mauritius Kipphardt war ein deutscher Schriftsteller und bedeutender Vertreter des Dokumentartheaters. Die größte Bekanntheit erlangten seine zeitkritischen Schauspiele In der Sache J. Robert Oppenheimer und Bruder Eichmann.
(Quelle: Wikipedia)

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=gpzPt1Y7dhU

Die Zeit | 26.11.1982 / Aktualisiert 21.11.2012

Zum Tod von Heinar Kipphardt: Lehrer ohne Lehre

(…) Heinar Kipphardt, 1922 in Schlesien geboren, war Doktor der Medizin, arbeitete als Psychiater an der Ost-Berliner Charite, war dann acht Jahre lang Dramaturg an Wolfgang Langhoffs Deutschem Theater.

Seine frühen Stücke („Shakespeare dringend gesucht“, „Der Aufstieg des Alois Piontek“, „Die Stühle des Herrn Szmil“) sind heute fast schon unbekannt. 1959 wurde Kipphardt (immerhin Nationalpreisträger III. Klasse) aus dem Dramaturgenamt entfernt – wegen „revisionistischer“ Aktivitäten, die so weit gingen, daß er es tatsächlich wagte, westliche Autoren gelegentlich für interessanter zu halten als die Recken des Sozialistischen Realismus.

Zwölf Jahre später war er wieder Dramaturg, diesmal in München, im „freien Teil Deutschlands“ also, und wurde prompt wieder entlassen – wegen staatsfeindlicher Aktivitäten.

Das Ganze war eine Farce, mit allerdings sehr realem Ausgang: Für eine Aufführung von Wolf Biermanns Märchen „Der Dra-Dra“ sollten auf zwei Programmheft-Seiten prominente Deutsche als „Drachenbrut“ abgebildet werden, unter ihnen auch Münchens damaliger Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel.

Vielleicht war es ja keine so besonders tolle Idee, sie war auch nicht (was heute niemand mehr weiß) von Kipphardt, sondern von einem anderen Dramaturgen der Kammerspiele. Die beiden Seiten sind auch nie erschienen – trotzdem wurden sie das Ende von Kipphardts Münchner Theaterkarriere.

Am erfolgreichen Abschuß beteiligt: ein charakterschwacher Intendant (August Everding), ein schwatzhafter Schriftsteller (Günter Grass ***) und ein in dieser Situation auch nicht gerade überragend intelligenter Hans-Jochen Vogel, der allen Ernstes zum besten gab: „Es ist der Stadt nicht zuzumuten, einen Mann zu beschäftigen, der zur Ermordung des Oberbürgermeisters auffordert.“

( … )

Schon heute (1982 ?!) spürt man, wie sehr Kipphardt fehlen wird. Aus den Fernsehapparaten dröhnen nun allabendlich die neuen, die alt-deutschen Wörter, Freundschaft und Partnerschaft, Sicherheit und (auch das schon wieder beinahe täglich) Vaterland.

In einer solchen Zeit des unaufhörlichen, sprachlosen Geredes denkt man nun mit Trauer an Heinar Kipphardt, an sein langsam arbeitendes Reden, sein kluges Schweigen.

» Sven Hanuschek, „Einbeiniges Prinzip Hoffnung – Über Heinar Kipphardts Werk heute“ (PDF-Datei) | Rede zur Gründungsversammlung der „Internationalen Heinar Kipphardt-Gesellschaft“, Krefeld, 20.09.2008

» Dramatisch zweigeteilt – Heinar Kipphardt, der vergessene Chronist
DLF Kultur, 13.11.2012 | Manuskript der Sendung als PDF-Datei abrufbar
*** Grass-Zitate auf Seite 18

Umleitung: von Rainer Trampert über die Bestechung im Lokaljournalismus zum Dehydrogenasen-Hasen und mehr …

„Unser Wunsch ging in Erfüllung“, aber welcher war es nur? (foto: zoom)

Rainer Trampert, Grünen-Funktionär: Rainer Trampert gehört zur ersten Generation der Grünen – er gründete die Partei mit und war fünf Jahre lang ihr Vorstandssprecher – bis er den Streit zwischen Fundis wie ihm und Realos aufgab und nicht mehr kandidierte … wdr5

Hintergrundgespräche im Journalismus: Ein Journalist will über Hintergrundrunden von Geheimdiensten und Bundesregierung schreiben – Gerichte haben mehr Verständnis als Kollegen … taz

Bestechung im Lokaljournalismus: In einem Debattenbeitrag für kress.de warnt Benjamin Piel, Redaktionsleiter der „Elbe-Jeetzel-Zeitung“, Lokaljournalisten davor, in die „Eitelkeitsfalle“ zu tappen. Dabei gehe es nicht um Geld … kress

„media partisans schmieren ab“: Das New Publishing Unternehmen media partisans, in das sich die Funke Mediengruppe mit ordentlich Bimbes im letzten Jahr eingekauft hatte, schmiert nach neuesten IVW-Online Zahlen bei den einst noch üppigen visits gerade ordentlich ab … medienmoral

Wolfgang Blau: Die Zukunft des Journalismus … wwwagner

G-20-Verfahren: überfordert ein junger Italiener die Hamburger Justiz? … ndr

Der Geschmack von Migration: Der nigerianische Künstler Emeka Ogboh nimmt die deutsche Leitkultur aufs Korn. Mit Lederhosen, Dirndl – und Schwarzbier[!] … dfkultur

„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“: Erkleckliches über die deutsche Wissenschaft, Angela Merkel und Annette Schavan stand kurz vor der Bundestagswahl – und begründet mit der anstehenden Bundestagswahl – in der Zeitschrift „Nature“ … erbloggtes

Stuttgart heute: Betonbratzen, Bordellbesitzer und Bürgermeisterversagen … welchering

Scheitert der Aufbau islamischer Verbände in Deutschland? Vortrag von Michael Blume vor der IGBD – Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland … scilogs

Make It Strange: Geschichte als Mythos, nicht als Reflexion … publicHistory

Warum Lehrer mehr über Bildung diskutieren sollten: „Immer wieder höre ich: Diskussionen darüber, was Bildung ist, seien Zeitverschwendung. Statt zu reden, solle man doch lieber aktiv etwas verändern. Dabei ist es genau anders herum: Wer im Schulsystem etwas verändern will, muss über Bildung diskutieren. Vier gute Gründe für mehr statt weniger Debatten“ … bildungslücken

Aktionsbündnis dämmert langsam vor sich hin: Das Aktionsbündnis klammer Kommunen „Für die Würde unserer Städte“ stirbt offenbar einen langsamen Tod. Das 2008 gegründete Bündnis – Hagen ist seitdem Mitglied – hatte von Anfang an auf die zentrale Ursache der Verschuldung der Städte hingewiesen: Das Abwälzen von Ausgaben, für die eigentlich der Bund zuständig ist, auf die Gemeinden … doppelwacholder

Was kosten Abschiebungen und Abschiebeversuche? Die SBL/FW auf der Suche nach Antworten … sbl

Helles Malz, Aroma-Hopfen, weiches Wasser: Vor 175 Jahren erfand der Bayer Josef Groll in Böhmen das Pilsener Bier … revierpassagen

Zu guter Letzt: Als der Dehydrogenasen-Hase einmal den Dehydratasen-Rasen betreten hatte … endoplast

„YERMA oder: Dichter bringt man nicht um“ am 24., 25. und 26.11. 2017 in der Kulturschmiede Arnsberg

Dichter bringt man nicht um! (Fotografie: Manfred Haupthoff)

Liebes Publikum!

Zur Wiederaufnahme unserer Inszenierung „YERMA oder: Dichter bringt man nicht um.“ am 24., 25. und 26.11.2017 jeweils um 20 Uhr in der Kulturschmiede Arnsberg laden wir Sie ganz herzlich ein! Folgen Sie den Spuren des Dichters Frederico García Lorca in seine Heimat, den ländlichen Gebieten Andalusiens, und erleben Sie eine temperamentvolle Aufführung mit dynamischem Schauspiel und original komponierter Livemusik!

Der Kartenvorverkauf hat bereits in den Arnsberger Stadtbüros Arnsberg unter 02931 893 1143 begonnen.

Weitere Informationen und eine Fotogalerie unter www.teatron-theater.de

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr TEATRON Team

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YERMA oder: Dichter bringt man nicht um.

„Ich bin ein Dichter. Dichter bringt man nicht um.“ Dies waren die Worte des großen spanischen Dichters Federico García Lorca, als ihn seine Freunde vor einer drohenden Festnahme durch die spanischen Faschisten warnen wollten. Es war eine fatale Fehleinschätzung seinerseits. Nur vierzehn Tage nach dem Putsch im Spanien der dreißiger Jahre wurde Lorca festgenommen und ohne Gerichtsverfahren hingerichtet.

Die Inszenierung „YERMA – oder: Dichter bringt man nicht um“ lädt die Zuschauer ein, den Spuren des spanischen Dichters, Dramatikers und Theaterregisseurs zu folgen. Seine leidenschaftlichen Dramen spielen in den ländlichen Gebieten Andalusiens und zeigen das Leben der einfachen Menschen, die zwischen archaischen Lebensumständen und der Sehnsucht nach Selbstverwirklichung und Befreiung gefangen sind. Erzählt wird die Geschichte der kinderlosen Yerma (Christina Stöcker) und ihres Mannes Juan (Oliver El-Fayoumy) und der Menschen ihres Dorfes (gleich in mehreren Rollen: Jutta Juchmann).

Parallel zur Geschichte von Yerma und Juan widmet sich diese TEATRON-Inszenierung auch dem Schicksal des Dichters (ebenfalls verkörpert durch Oliver El-Fayoumy), der mit nur 38 Jahren von den spanischen Faschisten hingerichtet wurde, weil er als liberaler Schriftsteller und Homosexueller nicht in das Weltbild der rechten Fanatiker passte.

In autobiographisch geprägten Szenen werden Schlaglichter auf sein Leben und seine Arbeit als Dichter und Regisseur der Theatergruppe „La Baracca“ geworfen, die über die spanischen Dörfer zog, um den Menschen dort die Teilhabe an Theater und Kultur zu ermöglichen .

In einem rasanten Wechsel von Schauspiel, original komponierter Musik (Silas Eifler), Gesang und Gitarrenspiel (Silas und Vanja Eifler) werden die Zuschauer von dem jungen Ensemble mit auf eine dramatische Reise durch das Spanien des beginnenden 20. Jahrhunderts genommen.

Das TEATRON THEATER nahm Lorcas 80. Todestag zum Anlass, um ihm diesen Theaterabend zu widmen. Entstanden ist eine Hommage an Federico García Lorca und an seine leidenschaftliche Liebe zum Theater.

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Weitere Infos unter: www.teatron-theater.de

Das Ensemble:

Oliver El-Fayoumy (Federico Garcia Lorca; Juan)

Christina Stöcker (Yerma)

Jutta Juchmann (Maria, das Mädchen, die Alte, Dolores)

Silas Eifler (Gitarre, Gesang)

Vanja Eifler (Gitarre, Cajòn, Gesang)

Regie, Bühnenbild, Lichtdesign: Yehuda Almagor; Dramaturgie, Textfassung, Regieassistenz: Ursula Almagor; Musikalische Leitung, Komposition: Silas Eifler; Technik: Peter Jagoda

Fotografie: Manfred Haupthoff; Illustration und Plakat- und Programmdesign: Daniel Almagor

www.teatron-theater.de

Weltberühmte unbekannte Designer: Russell Herbert („Bert“) Gold

Nachbau von Glenn Goulds Stuhl, ausgestellt im „Salon du Meuble“, Paris. (foto: Wikipedia, PD [1])
Glenn Gould ist DER Pop-Star unter den klassischen Pianisten. Aber was ist das für ein „merkwürdiges Instrument“, auf dem er saß?

(Neuauflage eines Beitrags, der in ähnlicher Form im August 2012 im Blog „Ruhrbarone“ erschienen ist.)

Russell Herbert („Bert“) Gold erklärt den Stuhl für seinen Sohn Glenn Gould:

„Ich versuchte was ziemlich Leichtes an Klappstuhl aufzutreiben und dann von jedem Bein etwas abzusägen, ich machte mir eine Messingklammer, die um jedes Bein herum ging und schraubte sie daran fest, und dann schweißte ich die Hälfte einer Spannschraube an jede Klammer, so dass jedes Bein einzeln eingestellt werden konnte.“

Glenn Gould diskutiert seinen Stuhl:

 

 
 

Interviewer: „What an odd instrument you’ve got there?“

Glenn Gould: „I think it has a rather nice tone actually.“

I.: „I’m talking about this, this, – eh – this thing – of which I do not know how to call it.“

G.: „You will not speak disrespectfully of a member of the family?!“

I.: „What do you mean ‘a member of the family’?“

G.: „It is a boon travelling companion – without which I do not function – I can not operate – it is with me for 21 years – this ‘thing’! – otherwise known as a ‘chair’!“

I.: „You’ve actually given concerts on this?“

G.: „I’ve never given – any concert on anything else (…) for 21 years.“

I.: „Do you actually mean it’s been as close a companion to you as Bach has been in your musical career?“

G.: „Oh, much closer actually.“

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[1] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Glenn_Gould%27s_chair.JPG