Radtour beendet: Those were the days …

Rast an der Fulda (foto: zoom)

Heute haben wir unsere kleine viertägige Radtour beendet.

Einmal im Kreis von Siedlinghausen nach Siedlinghausen. Dazwischen: Korbach, Kassel, Fritzlar, Frankenberg, Hallenberg, Winterberg; die Flusstäler von Orke, Fulda, Eder und Nuhne.

Ich bin jedes Mal erstaunt, wie schnell mich eine Reise mit dem Rad aus dem Alltagsstress heraus katapultiert. Es passieren viel kleine Dinge am Wegesrand – auch nach der Ankunft im Quartier.

Heute hier morgen dort. The endless trip. Bewegung und Ziele im Fluss.

Jetzt bin ich zu müde, um meine Bilder und Gedanken zu sortieren. Ich bin froh, nicht zu den 1,5 Mio Reisenden gehört zu haben, die vom Düsseldorfer Flughafen in den Urlaub gestartet sein sollen.

Später (vielleicht) mehr.

Pausenbild: kleine Radrunde durch’s Hessische

Pause an der Edermündung (foto: zoom)

Ohne Netbook auf Reisen – geht das überhaupt noch? Bilder mehr schlecht als recht mit der Tabletkamera, Texte mühsam mit der Zeigefingerspitze. Minimalistisch.

Die Satteltaschen sind leichter als auf den vorherigen Radtouren. Es bleibt Platz für ein gebundenes Buch. Henning Mankell, Die schwedischen Gummistiefel.

Der Plan: Winterberg, Kassel, Fuldatal, Edertal, Allendorf, Hallenberg, Nuhnetal, Winterberg.

Fritzlar haben wir heute locker erreicht, ein Quartier mitten in der Fachwerk-Altstadt. Klein-Lüneburg. Grauer Turm mit Aussicht.

Als Jugendliche machten wir auch hier auf unseren endlosen Radtouren Station – damals in der Jugendherberge, aber die gibt es schon lange nicht mehr. Schade.

Die hessische Landschaft gefällt mir. Berg, Burgen, Städte und Flüsse sind in einer weiten Playmobil-Welt angeordnet, dabei wurde Hessen lange vor dem Spielzeughersteller gegründet.

Ich mag Hessen. Das nächste Kitsch-Level erreiche ich erst wieder in Bayern.

Ein Experiment mit der Weidelsburg

Die Weidelsburg bei Ippinghausen, oben die Fahne, an der ich gleich stehen werde. (foto: zoom)

Die Weidelsburg auf dem Weidelsberg bei Wolfhagen-Ippinghausen habe ich auf dem Weg von Korbach nach Kassel jahrelang nicht bemerkt, in den letzten Monaten schließlich aus den Augenwinkeln wahrgenommen und zuletzt zu meinem Projekt gemacht.

Am Sonntag bin ich in Ippinghausen abgebogen und habe es nicht bereut. Eine wuchtige Ruine, von deren Turm man bei entsprechendem Wetter einen freien Blick in alle Himmelsrichtungen hat.

Ich habe gestanden und gestaunt.

Verzeiht die Bildkomposition. Der Fahnenmast und Fahnenmann gehören eigentlich nach links. (foto: zoom)

Ich hätte jetzt noch ein paar Bilder und Geschichten auf der Platte, aber in der Überschrift steht das Wort „Experiment“. In einem weiteren Blogbeitrag werde ich über die Geschichte und Gegenwart der Burg berichten.

„Gegenwart“ bedeutet beispielsweise, dass es auf der Burg eine Bewirtung gibt, nämlich genau dann, wenn der Fahnenmann auf dem Bild rechts seine Fahne gehisst hat.

Ihr seht auf dem Bild, dass am vergangenen Sonntag kein Bier auf der Burg floss. Vor dem 15. April soll dort auch nichts fließen.

Wie kommt man an diesen interessanten Ort?

Experiment! Open Street Map, statt Google. Kommt das bei euch an?


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Wer mit dem Auto anreist, muss vom Parkplatz aus den letzten Kilometer zu Fuß gehen. Am Schluss wird es steil. Keineswegs barrierefrei.

Bevor ich heute mit Grippe nichts poste: „Mohren-Apotheke“ – einverstanden?

Die Mohren-Apotheke am Bebelplatz in Kassel (foto: zoom)

Verschnupft und vergrippt habe ich eine Frage:

Ist es ok, dass die Mohren-Apotheke in Kassel „Mohren-Apotheke“ heißt oder ist das rassistisch?

Wie ich der HNA entnehme, könnte die Inhaberin das Problem lösen, indem sie das Geschäft in bspw. „Möhren-Apotheke“ umbenennt.

Kostet Geld. Egal?

Hallo Radfahrer*innen! Das kennt ihr, oder?

Mit dem Rad durch die Stadt – immer wieder ein Abenteuer (foto: zoom)

Inzwischen werden, wie hier (siehe Bild) in Kassel, auf viele Straßen derart mehr oder weniger schmale Radwegstreifen gepinselt.

Die Streifen verkommen, gerade in Geschäftsvierteln, häufig zu Mehrzweckzonen zum Be- und Entladen von Waren. In der aktuellen Situation parken rechts von mir die Autos, links herrscht reger Verkehr und die Straßenbahnschienen verlaufen neben dem Radstreifen.

Es war nicht ungefährlich, den „Schluckspecht“ zu umfahren, denn es fädeln sich zusätzlich, verdeckt durch den Lieferwagen,  Autos vom Parkstreifen in den fließenden Verkehr ein.

Was mache ich als Radfahrer?

Stehen bleiben, mich ärgern, ein Bild knipsen und diesen Blogbeitrag tippen.

Fertig! Blutdruck ist runter.

Fundstücke: Samuel Beckett in Kassel

Beim ziellosen Schlendern in Kassels Vorderem Westen gefunden (foto: zoom)

Ich wusste bislang nicht, dass Samuel Beckett eine Verbindung zu Kassel hatte. Ab heute Nachmittag ist es für mich „amtlich“:

„Er besuchte dort in den Jahren 1928 bis 1932 häufig die verwandte Familie Sinclair, da er ein Liebesverhältnis zu seiner Kusine Peggy hatte und sich mit seiner Tante Cissie und Onkel William ausgezeichnet verstand. William Sinclair befasste sich professionell mit moderner Malerei und weckte auch Becketts Interesse dafür, was sicher der entscheidende Grund für seine mehrmonatige Studienreise 1936/37 durch Deutschland war. (Vgl. „Samuel Beckett und Kassel 1928 – 1932“, Hg. Samuel Beckett Gesellschaft, Göttingen 2006.)“

Quelle: http://www.beckett-gesellschaft.de/beckett-in-kassel/

Eine neue interessante Seite von Kassel, die ich demnächst genauer betrachten werde.

Für heute bleibt es bei einer kurzen Notiz und dem Zitat an einer Häuserwand der Samuel-Beckett-Wohnanlage.

„Fail better.“

Pausenbild: eine Kasseler Straße … sowie Gedanken zur WM und zu Seehofer

Blick zurück in die Geysostraße (foto: zoom)

Heute war ein grauer kalter Tag, kein Fotowetter.

So habe ich die Kamera in den Satteltaschen meines Fahrrads die Fulda rauf und runter transportiert, ohne die erträumten Fotos zu machen. Kassel grau, Fulda grau, Hann. Münden Regen, Kassel grau.

Auf dem Weg zum Edeka-Laden in der Friedrich-Ebert-Straße habe ich zurück in die Geysostraße geblickt und einen Schnappschuss gemacht.

Mehr war heute nicht drin, denn nach der Radtour musste ich auch noch das Fußballspiel GER-SWE gucken. Glücklicherweise hat Deutschland 2:1 gewonnen. Kamikaze-Seehofer muss sich den Medienplatz also weiterhin mit der Weltmeisterschaft teilen.

Meine Frage: Schmeißt Angela Merkel den grauen blassen bayerischen Scheinriesen am Dienstag aus der Regierung? Seht ihr/sehen Sie noch eine andere Lösung?

Kassel: Konrad war für mich ok – Nextbike ist ein Desaster

So sah es gestern an vielen Nextbike-Stationen in Kassel aus. (foto: zoom)
Seit etwas mehr als zwei Jahren habe ich einen engeren Bezug zu Kassel. Als ich zum ersten Mal dort aufschlug, war ich begeistert, dass ich meine Hamburger Stadtrad App auch für das Kasseler Konrad-System nutzen konnte.

Ein paar mal bin ich zusammen mit meiner Familie auf Konrad Rädern durch die Stadt gesaust. Unkompliziert. Schnell.

An den Rad-Stationen standen stets genügend Räder zur Verfügung.

Aus welchen Gründen auch immer wurde Konrad aus der Stadt verbannt und durch Nextbike ersetzt. Für mich war es nicht nur gestern ein Desaster.

Die Stationen im Vorderen Westen waren leer gefegt. Wir benötigten zwei Räder, aber es standen im weiten Umkreis lediglich 0 (!) bis 1 Räder zur Verfügung. Im Stadtzentrum (siehe Bild) sah es nicht anders aus.

Nun sollte man meinen, die fehlenden Räder wären ausgeliehen. Pustekuchen! Den lieben langen Tag habe ich nicht ein einziges Nextbike in Bewegung gesehen.

Was ist da (nicht) los?

Gute Nacht! Night Glow – oder wie heißt dieses Ballon aufblasen?

Beleuchtete Ballons in der Karlsaue/Kassel am Vorabend des 1. Mai (foto: zoom)

Am Vorabend des 1. Mai bin ich zufälligerweise in einen sogenannten Night-Glow vor der Orangerie in der Karlsaue in Kassel gestolpert und am nächste Tag in eine DGB-Demo.

Das ganze Ballon-Event dauerte von kurz vor 21 Uhr bis … na, ja, ich habe dann nicht mehr auf die Uhr geguckt. Ab und zu wurde Feuer in die Ballons gepustet. Dann gab es noch ein großes Feuerwerk, und als ich gerade dachte, dass die Ballons nun endlich aufsteigen würden, wünschte der Moderator des Veranstalters „Radio FFH“ dem Publikum eine gute Nacht.

Ich habe später erfahren, dass beim sogenannten Night-Glow die Ballons eigentlich immer auf der Erde bleiben.

Wieder was gelernt, früh ins Bett gekommen und am nächsten Tag über die 1. Mai Demo in Kassel gestolpert. Geschätzt ein paar hundert Leute in der Stadtmitte.

Die 1. Mai Demo in Kassel. Sehr überschaubar, aber Kassel ist es auch. (foto: zoom)

Ich war eigentlich auf dem Weg zum Auebad um ein paar Meter im Freibad zu schwimmen. Als sich die Demo Richtung Fulda bewegte, bewegte ich mich im 25-Meter-Becken hin und her bis 1250 Meter erfüllt waren.

Nach dem Schwimmen meldeten sich meine revolutionären Hungergefühle, die ich die Fulda abwärts auf dem DGB-Fest mit einem Meze-Teller am Stand der alevitischen Türken stillte.

Erst kam das Fressen und dann die Moral – welche? (foto: zoom)

Kasseler Ansichten …

Ich wollte eigentlich Krokusse fotografieren … (foto: zoom)

Ich hatte gestern das Makro geputzt und mich auf die Krokus-Blüte in der Karlsaue gefreut. War wohl nix. Alles noch grün-braun-grau in Kassel. Aus Verlegenheit ist dann diese „Hintern“ansicht der Orangerie entstanden.

Die eigentliche Bedeutung des Parks für mich ist, dass er die Straßenbahnhaltestelle Friedrichsplatz mit dem Auebad an der Fulda verbindet. Ein entspannter Fußweg, bevor man seine Bahnen im 50-Meter-Becken des Hallenbads ziehen kann.

Kassel hat auch schöne Seiten.

Bevor ich’s vergesse: die Caricatura hat eine neue Ausstellung. Peter Thulke – Das Ende ist nah. Die vier Euro Eintritt habe ich gerne gezahlt.