Bad Arolsen ist voller Rätsel. Was will uns beispielsweise dieses Mosaik sagen?

arolsen2011092301Die hessische Stadt Bad Arolsen gibt uns mit diesem Mosaik in der Mitte des Ortes ein kleines Rätsel auf.

Sind die Arolser nicht zufrieden mit der der jetzigen Größe unseres schönen Staates Deutschland? Hatte der Künstler einfach zu viele Steinchchen gekloppt und und ist dann mental nach Osten abgedriftet? Müssen wir in Zukunft mit weiteren Wiedervereinigungen rechnen? Reicht die Größe und Qualität unserer Bundeswehr für diese Aufgabe aus, wo sie doch schon überall auf der Welt damit beschäftigt ist, in humanitären Einsätzen Frieden zu stiften? Existieren eventuell noch irgendwo auf der Welt weitere Mosaike, die nicht von unserem schönen unteilbaren Deutschland abgetrennt werden dürfen?

Alles nicht so gemeint, meinen die Arolser, denn statt das Mosaik auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen, haben sie 1990 eine Tafel angebracht, auf welcher zu lesen steht:

arolsen2011092302

„Das vereinte Deutschland erhebt keinerlei Gebietsansprüche gegen andere Staaten und wird solche auch in Zukunft nicht geltend machen.“

Glück gehabt, liebe Polen und Königsberger.

Der Abriss der Tafel war im Jahre 1990 von den Grünen im Stadparlament beantragt worden, fand allerdings keine Mehrheit.

In einer Broschüre wirbt der Bund der Vertriebenen für das „Denkmal“, selbstverständlich in neutralem, objektivem Ton.

Wie verzweifelt muss diese Welt sein, wenn ein Spaziergang 15 Euro kostet?

Schild mit Werbung für 15 Euro-Spaziergänge. Gesehen am Altonaer Balkon. (foto: zoom)
Schild mit Werbung für 15 Euro-Spaziergänge. Gesehen am Altonaer Balkon. (foto: zoom)

Als wir kürzlich von den sogenannten „Docklands“ am Hamburger Hafen zum Altonaer Balkon hinauf spaziert waren, fiel uns das oben abgebildete Schild auf. Ich wusste bis dahin schon, dass man bei uns im Sauerland nicht mehr einfach spazieren gehen kann, denn wer sich mit Hilfe seiner beiden Füße bewegt, muss „walken“ und die Volkswirtschaft durch den Erwerb zweier Stöcke ankurbeln.

Jetzt also auch die Stadt, meine zweite Heimat Hamburg, die ich bislang immer problemlos durchstreifen konnte: „Spazierengehen als Kunstform“, Spaziergang – walking performance“, „Let’s go!“, „abgeleitet vom italienischen ’spaziare‘ “ … „Kostenbeitrag 15 Euro“.

Kann man nichts mehr „einfach so“ machen? Oder sind die Altonaer nur besonders kreativ bei der Ausbeutung menschlicher Dummheit resp. menschlichen Unvermögens?

Für alle, die ernsthaft erwägen, sich dem „Spazierengehen als künstlerische Praxis“ zu widmen, hier die Website.

Ich persönlich werde mir ab heute nach jedem Spaziergang 15 Euro vom Gehalts- auf’s Taschengeldkonto umbuchen – oder eine Fichte umarmen. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Umleitung: Vom „Prima Klima“ und Minigolf bis zum Bildungspaket.

umleitungPrima Klima: dank Schwefel aus China … ruhrbarone

Europa: Das Denken in Institutionen – Eine spezifisch deutsche Ideologie … nachdenkseiten

SPD: Schwerarbeiter Gabriel … postvonhorn

NRW: Bei rechtsextrem motivierten Gewalttaten auf Platz 1 … nrwrechtsaussen

Hagen: Grüne diskutieren Gemeinschaftsschule … doppelwacholder

Filigran-Sport: Deutsche Minigolf Jugend-Meisterschaft in Neheim-Hüsten … neheimsnetz

Bildungspaket: nur jeder 6. Antrag bearbeitet … sbl

Oh my Darling! Bluegrass ist weiblich, im Kump in Brilon am 1. Juni um 20 Uhr

To label Oh My Darling as ’sweet country music‘ is an understatement. These four young women are some of the hottest players on the Canadian roots scene. They can shred, they can holler, they can make you dance, they can make you weep, when these gals are on stage your heart is in their hands. Oh my Darling auf myspace

Muth in Walsum: Salat in den Zeiten von EHEC

Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)
Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)

Ich habe vielleicht ein paar Minuten länger gezögert als normal. Nach Braten, Schwarzwurzel, Rotkohl, Knödel und Birne lag zum Schluss noch ein Salatblatt sich heftig kräuselnd in der Sauce. Das Café-Restaurant heißt immerhin „Muth“ und schließlich habe ich mich getraut.

Dieser hier dokumentierte Akt von Dummheit in den Zeiten von EHEC fand in Alt-Walsum statt, am Rande der Rheinaue.

Das Essen war übrigens preiswert und lecker. Wer „Oma-Cafés“ mag, wird bei „Muth“ gut bedient.

Heute reißerisch: Ruhrtalradweg – Sturz auf der Negerbrücke.

Die Metallbrücke über die Neger bei Steinhelle. (foto: zoom)
Die Metallbrücke über die Neger bei Steinhelle. (foto: zoom)

Als ich heute bei leichtem Regen von Olsberg kommend das 16 Prozent Gefälle zur L 742 bei Steinhelle hinunter rollen wollte, kam mir bergauf sein Rennrad schiebend ein drahtiger Senior mit blutendem Knöchel entgegen. Typ „Ruhrtalradweg – Radlertourist“ aus Richtung Winterberg.

„Wollen Sie nach Assinghausen“, rief er mir zu. „Passen Sie bei der Eisen-Brücke auf, die ist glatt, ich bin gestürzt.“

Unter Radlern muss man zusammenhalten und daher stieg ich ab, fragte nach der Verletzung und ob ich helfen könne. Irgendwas am Rad? Noch irgendwas außer dem Knöchel?

Nein, nein, es ginge schon, ich solle nur aufpassen.

Ich bedankte mich, erwiderte, dass ich kein Urlauber sei und sowieso die Straße das Negertal hinauf radele und nicht über den Eisenrost käme, versprach aber, mir das Ganze anzusehen.

Ganz am Ende der Neger, kurz bevor sie mit der Ruhr zusammenfließt, muß ein Ruhrtalradweg-Radler über das Metallrost rollen.

Ich bin einen kleinen Umweg zur Brücke gefahren und habe die Aussage des gestürzten Radlers überprüft. Die Brücke war in der Tat glatt und der gute Mann kann froh sein, dass er sich bei seinem Sturz nur den Knöchel verletzt hat. Eine Kopfverletzung wäre, betrachtet man die Überquerung mit nüchternem  Blick, bei einem Sturz nicht auszuschließen. Was aus einer Kopfverletzung folgen kann, überlasse ich der Phantasie der Leser.

Eines steht für mich fest: Wer auch immer die Verantwortung für den Ruhrtalradweg trägt, muss den Übergang entschärfen.

Ein Schild in der Art „Sturzgefahr! Bei Nässe absteigen!“ ist das Minimum.

„Meisterschaft war beschlossene Sache“ – Pressemitteilung der Piratenpartei Dortmund

In unserem Briefkasten„Meisterschaft war beschlossene Sache“
Piratenpartei hatte BVB-Titel gefordert

Der Dortmunder Kreisverband der Piratenpartei gratuliert dem Deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund zum hochverdienten Gewinn des Titels. „Damit folgt der BVB dem allerersten Beschluss des Vorstandes nach Gründung des Kreisverbandes im vergangenen September [1]“, freut sich Manon Heiland. Die 1. Vorsitzende der Dortmunder Piraten dankt Spielern und Verein: „Die Meisterschaft war zwar beschlossene Sache, aber ohne die grandiose Leistung von Mannschaft und Verantwortlichen hätte es vielleicht doch nicht zum Titel gereicht.“

Verwaltungsvorstand Daniel Sandmeier hatte den Antrag mit dem Titel „Meisterschaft für den BVB“ eingebracht. „Der Dortmunder Kreisvorstand ist die einzige gelb-schwarze Koalition, die in der Piratenpartei geduldet wird“, scherzt er. „Da konnte ich mir eines einstimmigen Abstimmungsergebnisses sicher sein.“

Ob auch für die kommende Saison ein gleichlautender Beschluss gefasst wird, ist indes noch unklar. „Wir wollen den Verein nicht zu sehr unter Druck setzen“, findet Vorstand Dieter Klein. „Außerdem müssen wir jetzt erst einmal den diesjährigen Titel gebührend feiern. Da kann es einige Zeit dauern, bis wir überhaupt wieder zu sinnvollen Beschlüssen in der Lage sind.“

Politik machen die Piraten derweil anderswo. „Unser Bundesparteitag findet Mitte Mai in Heidenheim statt“, weiß Schatzmeister Torsten Sommer. „Dort wird uns Hanns-Jörg Rohwedder vertreten, der als Anhänger des FC St. Pauli gerade weit weniger zu feiern hat. Außerdem spielt Heidenheim in der dritten Liga. Das wäre ja unfair.“

Die Piratenpartei Deutschland wurde 2006 gegründet und ist seither auf über 12.000 Mitglieder angewachsen. In Nordrhein-Westfalen sind es bereits 2100. Der Dortmunder Kreisverband ist mit etwa 115 Mitgliedern einer der größten und aktivsten der Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen. Mittwochs ab 19:30 Uhr findet im Café »Fette Henne«, Kleine Beurhausstraße 3, der Stammtisch der Dortmunder Piraten statt, meist zu einem vorher angekündigten Thema. Interessierte Gäste und Journalisten sind auf allen Veranstaltungen der Piratenpartei herzlich willkommen.

[1] http://wiki.piratenpartei.de/Dortmund/KV/Protokolle/2010-09-27#Meisterschaft_fuer_den_BVB

Christian Gebel
für die Dortmunder Piraten

Statt zu politisieren kann mensch auch mal etwas anderes machen – mit dem Rad um den Pudding.

Kart-Bahn Niedersfeld. (foto: zoom)
Am Ruhrtalweg Richtung Winterberg: Kart-Bahn Niedersfeld. (foto: zoom)

Weil heute das Wetter ganz manierlich war, habe ich mein Rad geputzt, die Kette geölt und bin hinunter nach Olsberg gerauscht, um mir dort im HIT die neue Konkret zu kaufen.

Der Plan war: Zeitung kaufen, am Rathaus eine Döner verspeisen, dann den Ruhtalradweg bergauf zurück nach Winterberg radeln, im Bistorante UPPU ein Weizenbier trinken und wieder bergab hinunter nach Hause rauschen.

Ruhrtalradweg: streckenweise rustikal. (foto: zoom)
Ruhrtalradweg: streckenweise rustikal. (foto: zoom)

Bei Naviki habe ich zwar vorher die Strecken gecheckt, bin dann aber Richtung Olsberg doch lieber so gefahren wie ich wollte. Digitales Gedöns habe ich ja nicht am Fahrrad, brauche ich auch nicht, denn die eherne Regel beim Tourenrad mit Gepäck lautet: Eine Stunde pro zehn Kilometer inklusive aller Pausen.

Nicht oft ist es mir bisher passiert, aber heute ist der Plan 100% aufgegangen. Vielleicht 95%, denn kurz hinter der Kart-Bahn war der Akku meiner Exilim leer, obwohl er zu Hause noch alle Balken zeigte. Die 5% wären ein Bild von mir bei UPPU mit Weizenbier und Konkret gewesen.

Hat nicht sollen sein.

Ergo habe ich heute samt Döner zum Preis von vier Euro inkl. Getränk in Olsberg und Weizen bei UPPU vier Stunden für die 40 Kilometer benötigt.

Erkenntnisse? In der Konkret gibt es ein Interview mit „Katharina König über die antiisraelischen Umtriebe in der Linkspartei“, welches, wie oft bei Konkret, nicht im Internet zu finden ist. Das Interview ist aber ganz interessant und passt zu den gerade laufenden Diskussionen über die Linke in Duisburg.

Den Ruhrtalradweg werde ich nicht mehr von Olsberg Richtung Winterberg fahren. Es geht viel bergauf und die Wege sind nicht immer Straßenrad-freundlich. Wenn man andererseits den Weg von der Ruhrquelle hinab nimmt, nerven die rauen Wege kaum, da man ja den Vorteil der leichten Abfahrt hat. Also immer von Winterberg Richtung Olsberg radeln.

Geschafft! Ein unpolitischer Artikel am Freitag Abend. Wie geplant – fast 100% 😉

Zurück aus Paris. Wir sind wieder auf Empfang und Sendung.

La Joconde en Louvre (foto: zoom)
La Joconde en Louvre (foto: zoom)

1300 Kilometer Autofahrt und sechs Tage Paris können ganz schön schlauchen, haben sich aber auf jeden Fall gelohnt. Sommerwetter im Frühling, ein entspannter Campingplatz fern des Trubels und doch nah an der City – nahezu perfekt.

Unsere Roulotte (foto: zoom)
Unsere Roulotte (foto: zoom)

Für einen Familienurlaub in der Großstadt war unsere Roulotte auf dem Huttopia-Camping nahe Versailles ideal. In dem Wagen gab es vier Schlafplätze, eine kleine Küche mit Essbereich, eine Veranda, sowie einem Holztisch samt Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz.

Fünf Minuten Fußweg entfernt konnten wir uns in einem kleinen Carrefour-Supermarkt und einer Boulangerie mit allen Lebensmitteln zur Selbstversorgung eindecken. Bei aller Liebe zur französischen Küche hätte uns das Essen in Restaurants finanziell stark herausgefordert. Paris ist teuer, hat man Kinder, sogar sehr teuer.

Die volle touristische Dröhnung (foto: zoom)
Die volle touristische Dröhnung (foto: zoom)

Mit der RER gelangten wir in einer halben Stunde von Porchefontaine ohne umzusteigen ins Herz von Paris.

Morgens das volle touristische Programm, abends entspannt im Wald joggen und danach durch die Bäume das Himmelszelt über Groß-Paris betrachten – ich würde alles mit einer Ausnahme (Zug statt Auto) noch einmal genau so machen.

Mmhhh – und noch etwas mehr Französisch lernen 😉

Umleitung: Christliche Gewerkschaften, Chloroplasten, Steuern, Röttgen, Bürgersteigparker, KiBiz, Edding und die Schullandschaft im Altkreis.

Marx in Trier (foto: zoom)
Marx in Trier (foto: zoom)

Christliche Gewerkschaft: „Verdacht auf schwere Wirtschaftskriminalität“ … hpd

Der Chloroplast: eine Zelle in der Zelle … WissensLogs

Steuern: Während hierzulande Finanzminister Schäuble angesichts leerer Kassen und allenorts geplanter “Schuldenbremsen” allen Ernstes über Steuersenkungen halluziniert, redet einer der reichsten der Reichsten in USA Tacheles … weissgarnix

Röttgen: Sieger sehen anders aus … ruhrbarone

Bürgersteigparker: Asozial? Scheißegal! … doppelwacholder

KiBiz, Tagesgruppen und Projektarbeit: Das Korsett von ist „KiBiz“ sehr starr ist, die Regelung kompliziert und zudem sei bei dem Vorgehen, so steht es in der Verwaltungsvorlage, der „Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Verteilung der öffentlichen Mittel geboten“ … sbl

Edding Reklame: Narrenhände beschmieren Tisch und Wände. Virale Werbung beim … Wiemeringhauser

Heimische Schullandschaft in Bewegung: Eine lesenswerte Zusammenfassung für den Altkreis bei … DerWesten