Ein Tag voller Kontraste: Fahrradfahren und Schneekanonen

Heute nachmittag: Schneekanone am Herrloh (fotos: zoom)
Heute Nachmittag: Schneekanone am Herrloh (fotos: zoom)

Während heute bei strahlend blauem Himmel und Minusgraden in Winterberg die Schneekanonen arbeiteten, konnte ich ein paar hundert Höhenmeter tiefer die Fahrradsaison starten.

Für die Annalen: 16. Januar 6:25 a.m. , trockene Kälte, -7° Celsius.

So matschig und grün sah der Herrloh noch  am vergangenen Donnerstag, also vor vier Tagen aus  -> Link.

Das heutige „Anradeln“   fand mehr als drei Wochen früher als im vorigen Jahr statt. Nun gut – morgens auf dem Hinweg zur Arbeit war es noch dunkel, aber der Rückweg hat dann richtig Spaß gemacht.

Als ein kleines Bonbon gilt mir die Ersparnis von 2 mal 4,80 Euro = 9,60 Euro für die Busfahrkarte 🙂

Auf dem Ruhrtal-Radweg von Olsberg aus kurz vor Steinhelle.
Auf dem Ruhrtal-Radweg von Olsberg aus kurz vor Steinhelle.

Glosse: Stadt war einmal – Winterberg wird Unternehmen

Die "Neue Mitte" in Winterberg. (foto: archiv)
Von der Stadt zum Unternehmen. Die "Neue Mitte" in Winterberg. (foto: archiv)

Die Stadt Winterberg wagt einen mutigen Schritt in die Zukunft und wird ein Unternehmen in der freien Marktwirtschaft.

Anläßlich der Freischaltung des neuen Internetauftritts der erfolgreichen Tourismusmarke „Stadt Winterberg“ umriss der Bürgemeister jetzt C.E.O Werner Eickler die Geschäftsfelder:

„Das Unternehmen Stadt Winterberg beinhaltet ja nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Bereiche Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH, die Stadtwerke Winterberg AöR, den Baubetriebshof und den Eigenbetrieb Forst.“

Mit der Transformierung einer öffentlichen Kommune in eine privatwirtschaftliche Gesellschaftsform macht Winterberg zweifelsohne den Pionierschritt in ein neues neoliberales Paradies, an dessen Pforten der Gott Mammon quasi unerschöpfliche Gewinne verspricht.

Schon die Privatisierung der Deutschen Bahn hat gezeigt, wie passgenau die Überführung eines öffentlichen Unternehmens auf den Markt die Bedürfnisse der wichtigen Beteiligten befriedigt: es gab seit Hartmut Mehdorn noch keinen wirklich unzufriedenen Manager in den Spitzenpositionen der Bahn.

Winterberg sollte nun auch dem Vorbild der Bahn folgen und mit aller Macht versuchen an die Börse zu streben. Der erste Vorteil liegt klar auf der Hand: aus Ratsmitgliedern werden  Vorstandsvorsitzende!

Die Deutsche Bahn hat unnötige Betriebsteile wie Reparaturwerkstätten und Wartung rigoros reduziert. Der kleine Nachteil, dass nun immer öfter kaputte Züge unpünktlich auf maroden Strecken durch die Gegend tuckern wird dadurch ausgeglichen, dass das Unternehmen Bahn endlich schlank und damit sexy wird, sexy für die Börse.

Das Unternehmen Stadt Winterberg muss schlanker werden. Wir schlagen vor, zuerst einmal das Personalbudget des Unternehmens Stadt Winterberg zu verschlanken.

Wir denken an die Einwohner, die nichts mit der eigentlichen Wertschöpfungskette des Unternehmens Winterberg zu tun haben. Nach Berechnungen der Unternehmensberatung „Ski & Schanze“, könnten beispielsweise  ca. 7000 unproduktive Bürger eingespart werden.

Dies ist ein Quantensprung für unsere Stadt, freut sich C.E.O. Eickler. Wir können unserem Bürgermeister nur zustimmen:

Ein Quantensprung ist physikalisch nichts anderes als  „eine ganz winzige Zustandsänderung, die überdies in aller Regel nicht beständig ist“.

Winter – Du schwindsüchtiger Gesell‘! Zeige Dich – Feigling …

Winterberg heute: Pfützen, nasse Wiesen und Schneekanonen in der Warteschleife. (foto: zoom)
Winterberg heute: Pfützen, nasse Wiesen und Schneekanonen in der Warteschleife. (foto: zoom)

Als ich heute Abend mit dem Restlicht der Dämmerung fotografierte, sah es für den Winter in Winterberg sehr schlecht aus: Schnee-fresssender Regen bei Plusgraden.

Morgen, so die Vorhersagen, solle es schneien, danach solle es trocken, aber kalt werden.

Es könnte mit dem Winter im hohen Hochsauerland noch etwas werden, wenn es zumindest kalt würde und bliebe. Dann könnten die Schneebarone  ihre Schneekanonen anwerfen.

In den Alpen sollen, schon seit sieben Jahren registrierbar, Wärme liebende Pflanzen die Gipfellagen  besiedeln und die Kälte liebenden Pflanzen auf dem Rückzug sein.

Zum Thema „Klimawandel“ haben in Köln sehr interessante Funkhausgespräche mit Jürgen Wiebicke und Gästen stattgefunden. Die Sendung wird  mehrmals wiederholt werden.

Mein persönliches Fazit nach der Sendung: Die grünen Wiesen von Winterberg werden in Zukunft nur noch eines der kleineren Problemchen der Menschheit und des Sauerlandes sein.

Umleitung: Von der Nikon D4 zum trinkenden NRW und dann High in the Sky.

Koksen ist achtziger (foto: chris)
Frankfurt im Rausch: koksen ist achtziger (foto: chris)

Nikon D4 – Zwischen Pixelbolide und Technikzweifel: „Trotz überwiegend enthusiastischer Reaktionen der Nikon-Fans entlockt mir der so atemberaubend beschriebene Pixelbolide keinerlei überschwängliche Begeisterung, sondern eher Kopfschütteln“ … heikerost

Der verkorkste Jahresbeginn: Wulff-Krisen-Gewinnler sind die Falschen … nachdenkseiten

Herr Diekmann übt die Metamorphose: Die Wulff-Affäre hat gute Aussichten, in die Geschichtsbücher einzugehen, als Wendepunkt der politischen Kultur in Deutschland … postvonhorn

Eine Salami für Herrn Wulff, gut geschnitten: Schon Stefan Aust und Hugo Müller-Vogg haben ihre Eindrücke vom mittlerweile berühmtesten Anruf der deutschen Nachkriegsgeschichte mitgeteilt. Heute hat sich Hans Leyendecker in der ARD und im WDR geäußert, da durfte die Bild nicht fehlen … wiesaussieht

Übernahme Westfalen-Blatt: Schnelle Aufklärung gefordert … medienmoral

Peymann inszeniert “Dantons Tod”: Posen mit Standbein und Spielbein … revierpassagen

Trinkendes NRW: CDU will Alkohol in der Öffentlichkeit verbieten …ruhrbarone

DGB Hagen zur Rente mit 67: bleibt beim entschiedenen Nein … doppelwacholder

PFT-Skandal: Prozeß gegen den ehemaligen Geschäftsführer und den ehemaligen Betriebsleiter der Firma “GW Umwelt” … sbl

High in the Sky – Der Weg ist das Ziel: Klettern rocks! „Der körperliche Verfall im Verlauf der Erstellung einer studentischen Abschlussarbeit ist erschreckend! Sport fällt naturgemäß flach, da man ja der Meinung ist, sich keine Minute weiter als 20 Meter vom Computer entfernen zu dürfen. Das Fahrrad rostet im Regen vor sich hin und die Joggingschuhe verschwinden nach und nach unter einer schützenden Staubschicht“ … wutzeline

Winterhude: Dixie-Klo perfekt eingeparkt

Dixieklo - perfekt geparkt (foto: tisha)
Hamburg Winterhude: Dixie-Klo - perfekt geparkt (foto: tisha)

„Die Parkplatzsuche in den Hamburger Stadtteilen ist ein zeitraubener Akt, der nicht selten erst viele hundert Meter vom eigentlichen Zielort entfernt gelingt.

Der Fahrer dieses Dixieklos hat wirklich „Fortune“ gehabt. Perfekt eingeparkt, und mit viel Glück bekommt er kein Knöllchen. Fragt sich nur wie es innendrin aussieht.“

Gute Nachrichten für 2012: das Sauerland macht Schluss mit giftigen Weihnachtsbaumkulturen.

Freut euch auf 2012. Im neuen Jahr wird die Welt eine bessere sein.

Im Hochsauerland können die Menschen aufatmen. Es ist Schluss mit dem Anbau von giftigen Weihnachtsbäumen.

Auf den Kyrill-Flächen wird stattdessen das Teletubby-Land nachgebaut.

Der Kreistag wird am 1. April über meinen Antrag abstimmen. Die Stimmen sämtlicher Parteien und Abgeordneter sind bereits mit meinem Januar-Gehalt gekauft.

Déjà-vu in der Konsum-Kathedrale: Leisure Suit Larry lebt

Weihnachten zieht sich in die Länge: Hamburger Konsum-Kathedrale (foto: zoom)
Weihnachten zieht sich in die Länge: Hamburger Konsum-Kathedrale (foto: zoom)

Immer wenn ich Konsum-Tempel mit gläsernen Fahrstühlen wie die Europa-Passage in Hamburg durchstreife, drängt sich mir der alte Larry Laffer aus der  Adventure-Reihe von Sierra  „Leisure Suit Larry in the Land of the Lounge Lizards“ in den Sinn.

Das erste Spiel der Reihe wurde 1987 mit einfacher EGA-Grafik und einem Textparser veröffentlicht. Wenn ich mich recht erinnere, gingen die Raubkopien auf 5,25-Zoll Floppy-Disks von Hand zu Hand durch die Büros der Yuppies.

Ein Männer-Spiel durchtränkt von unbeholfenem Sexismus, in seiner ergreifenden Schlichtheit dann doch wieder ganz sympathisch.

„Mit der Tastatur steuert man im ersten Teil der Serie den Protagonisten Larry Laffer im weißen Leisure-Anzug durch verschiedene Orte wie eine Bar, ein Casino oder einen Supermarkt auf der stetigen Suche nach seiner Traumfrau. Für den Mitvierziger, der Single ist und (1989) immer noch im Geiste der 1970er Jahre lebt, ist jede Frau, die er ‚ins Bett bekommt‘, eine Traumfrau. Ins Spiel sind erotische und witzige Elemente eingestreut, wobei immer wieder das Scheitern des Protagonisten im Mittelpunkt steht.“

„Spätere Teile sind als Point & Click Adventures umgesetzt. Allen Spielen ist die stilsichere Parodie der billigen Softsexfilmchen der 1970er und 1980er Jahre gemein. Neben der durchaus vorhandenen Erotik steht Larrys peinliches Scheitern bei den Versuchen, attraktive, erfolgreiche Frauen zu erobern, im Mittelpunkt des Spiels.“ (wikipedia)

Ich weiß, dass Larry Laffer lebt und als ich heute im IV. Stock den gläserenen Fahrstuhl betrat, drehte ich mich unwillkürlich um, weil ich Larry ganz dicht hinter mit spürte.

Doch wie all die Jahre seit 1987 war die Enttäuschung unmittelbar. Mit mir hinunter fuhr doch wieder nur eine dieser 08/15 Shopping-Mall Schönheiten, die man bestenfalls an der Marke ihrer Handtäschchen zu unterscheiden vermag.