Eigentlich war der heutige Tag ganz vielversprechend gestartet. Das Eis passte. Die Tour war überschaubar.
Das Rad hatte ich seit der letzten Inspektion nicht allzu sehr gequält.
Irgendwann in dieser dumpfen Hitze der gelangweilte Blick hinunter aufs Hinterrad. Es eiert!
Wenn ich eine „Acht“ am Laufrad sehe, steigt mein Blutdruck. Sämtliche Speichenbrüche seit den ersten Radtouren als Jugendlicher haben sich tief in mein Unterbewusstsein eingegraben.
Früher gehörte zu jeder Radtour ein ordentlicher Satz Ersatzspeichen sowie ein Speichenschlüssel.
Auf jeder dieser frühen Touren machte es fast gesetzmäßig irgendwann „Plonk!“
Seitdem die alten Stahlfelgen von den Hohlkammerfelgen abgelöst worden sind, hat sich die Zahl der Speichenbrüche bei meinen Radtouren auf Null vermindert.
Dafür jetzt das: ein Riss in der Felge. Nicht reparabel. „Wechseln Sie Ihren Fahrradhändler!“, riet mir ein zufällig vorbeifahrender Tourenradler aus der wunderschönen Ruhrgebietsmetropole Bottrop.
Nun, die Auswahl an Fahrradhändlern im Hochsauerland sei überschaubar, warf ich ein.
Das mache nichts, er habe sein Rad Marke „Simplon“ schließlich auch aus dem Internet und nicht aus Bottrop: „Kleiner Händler aus Dresden!“
Den letzten Riss in der Felge hatte ich vor vielen Jahrzehnten im letzten Jahrtausend am Gorges du Verdon. In Draguignan hatte mir ein freundlicher Fahrradhändler in NullKommaNix das Hinterrad ausgetauscht.
Nicht zuletzt seit dieser Zeit bin ich ein wahrhafter Frankreich-Freund.
Heute bin ich weiter auf der „Acht“ herumgeeiert, angespannt horchend, ob mich nicht doch irgendwann dieses knallende „Plonk!“ überrrascht.
Ein toller Händler aus dem Internet hülfe mir jetzt auch nicht weiter. Es muss einer in der Nähe sein. Einer, der mir das Hinterrad ohne viel Aufhebens „von Gleich auf Jetzt“ auswechselt. Einer wie in Draguignan.
Den Ausblick auf dem Bild unten konnte ich nur unvollkommen genießen. Aber vielleicht habe ich das deutsche Draguignan gefunden. Morgen weiß ich mehr. Fortsetzung folgt …