Pressemeldung der SBL: Flüchtlingspauschale – Kritik an ungerechter Verteilung von Landesmitteln. Profiteure und Verlierer?

SblWordle20160105Die ungleiche Verteilung der Flüchtlinge und die Aufteilung der Landesmittel nach 100%-Quoten statt nach den tatsächlichen Zuweisungszahlen stehen in der Kritik.

(Pressemeldung der Sauerländer Bürgerliste vom 5. Januar 2016)

„Focus online“ berichtete am 19.12.2015, das Land NRW überweise 162 Millionen Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen an die falschen Kommunen. Einige Städte, u.a. Düsseldorf und Köln, profitierten besonders von der Fehlsteuerung. Der Grund liege in der Abweichung der Zahl der tatsächlich in den Kommunen lebenden Flüchtlinge vom vorgesehenen Verteilungsschlüssel.

In der Online-Ausgabe der Zeitung „Der Patriot“ wird am 22.12.2015 der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Lohn mit der Aussage zitiert: „Flüchtlinge, die hier leben, werden bei den Landespauschalen nicht berücksichtigt, obwohl sie von den kreisangehörigen Kommunen versorgt und betreut werden.“ Das Ergebnis sei, dass durch jeden Flüchtling, der von einer Kommune zusätzlich über die gesetzliche Quote aufgenommen werde, ihr im Jahr 2016 10.000 Euro Landesmittel entgingen. Nach einer von der Zeitung veröffentlichten Grafik liegen die Quoten in 10 der 14 Gemeinden des Kreises Soest ziemlich nahe bei 100% des Solls, in Soest bei etwa 190% und in Wickede, Rüthen und Möhnesee zwischen 284% und 260%.

Der Landtagsabgeordnete Jens Kamieth aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein erklärt auf seiner Internetseite, dass die tatsächliche Zuweisungsquote in Bad Berleburg bei 167,13%, in Bad Laasphe 170% und in Burbach sogar 245,66 Prozent liege. Daraus würden sich für die Kommunen im Kreis Siegen-Wittgenstein negative finanzielle Folgen ergeben, im Gegensatz zu vielen großen Kommunen an Rhein und Ruhr, die ihre Aufnahmequoten nicht erfüllen.

Glück für Meschede? Pech für Eslohe?

Eslohes Bürgermeister Kersting äußerte sich zur Verteilung der Landesmittel für die Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung unter einem speziellen Aspekt. In der WP vom 29.12.2015 sprach er von einer „unglaublichen Fehlsteuerung“. Die Gemeinde Eslohe werde im Vergleich zur Stadt Meschede finanziell benachteiligt, weil Flüchtlinge, die in den beiden vom Land betriebenen Notunterkünften in Meschede untergebracht sind, auf die Zahl der dortigen Asylbewerber angerechnet werden. Zusätzlich zahle das Land an Meschede die übliche Pauschale, ohne dass in der Stadt zusätzliche Asylbewerber untergebracht werden müssten.

Anscheinend gibt es bei der Verteilung der Flüchtlingspauschalen auf Landes- wie auf Kreisebene Gewinner und Verlierer.

Problem erkannt?

Die Landesregierung scheint das Problem erkannt zu haben. MdL Monika Düker stellte im Dezember 2015 klar, dass wir „eine deutlich fairere Verteilung von Mitteln und Geflüchteten benötigen“. Das Land werde daher ein Controlling-Verfahren einrichten, so dass Zuweisungen und Ausnahmen von Zuweisungen nicht mehr zu den thematisierten Schieflagen führen.

Fragen an den Landrat

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) möchte sich ein Bild über die derzeitige Situation im HSK machen. SBL-Fraktionssprecher Reinhard Loos bat darum Landrat Dr. Schneider per Schreiben vom 5. Januar 2016, folgende Fragen zu beantworten:

1.) Wie sind aktuell die tatsächlichen Zuweisungszahlen in den einzelnen Städten und Gemeinden im HSK im Vergleich zum gesetzlichen Zuweisungsschlüssel?
2.) Welchen Städten und Gemeinden sind im vergangenen Jahr aufgrund der Übererfüllung von Flüchtlingsquoten ggf. Landesmittel entgangen und in welcher Größenordnung?
3.) Welche Lösungsvorschläge haben Sie, um die von Herrn Bürgermeister Kersting als „Fehlsteuerung“ kritisierte Verteilung der Landesmittel zukünftig zu vermeiden, so dass alle Kommunen nach ihren Leistungen und ihrem Aufwand Finanzmittel erhalten?

Sobald die Antwort aus dem Kreishaus vorliegt berichten wir …

Pressemitteilung der Falken HSK: Ferien für Jugendliche am Mittelmeer

Sali, Dugi otok, Croatia (foto: roberta_f)
Sali, Dugi otok, Croatia – Schmuckfoto (foto: roberta_f, wikipediacommons[1])
Meschede. (falken_pm) Die Falken aus dem Sauerland bieten für den 15. bis 27. Juli 2016 eine Ferienfahrt ans Mittelmeer an, nach Kroatien.

Mitfahren können Jugendliche ab 14 Jahren, der Teilnahmepreis beträgt 419 Euro. Darin ist alles enthalten: Fahrt, Verpflegung, Sportmöglichkeiten, Ausflüge, eine Bootsfahrt aufs Meer oder ein heißer Ritt auf dem Bananenboot.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernachten in Zwei- bis Vierpersonenzelten. Der Campingplatz ist direkt am Meer und hat feste Sanitäreinrichtungen, einen Sportplatz und einen kleinen Supermarkt. In der Nähe ist das Fischerdorf Fažana; die nächste größere Stadt, Pula, ist nur etwa fünf Kilometer entfernt.

Die Helfer der Falken sind gut ausgebildete und erfahrene Jugendgruppenleiter. Alle angemeldeten Jugendlichen und ihre Eltern werden zu einem Informationstreffen eingeladen, wo sie die Helfer kennenlernen und noch offene Fragen klären können. Wer vorher schon weitere Informationen braucht, schreibt einfach an falkenhsk@gmail.com oder ruft an unter (0291) 5 25 71.

[1] Foto und Lizenz: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sali_1.jpg

Braunshausen: Dirk Wiese (MdB) kommt zum offenen Dialog ins Scheunenatelier

Meschede/Braunshausen. (spd_pm) Zum Abschluss der Ausstellung „Kultur trifft Kultur – Wir schmieden gemeinsam“ kommt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (MdB) am 3. Januar ab 15 Uhr ins Scheunenatelier nach Braunshausen.

Der gelernte Goldschmied Albe Schmidt hatte in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Flüchtlingen einen Goldschmiedekurs gemacht. Die Werke werden bis zum 3. Januar im Scheunenatelier zu sehen sein.

Wiese möchte sich vor Ort einen Eindruck von der Ausstellung machen und im Anschluss zu einem offenen Dialog einladen, um mit vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Hallenberg und Umgebung bei einer guten Tasse Kaffee über die aktuellen Herausforderungen ins Gespräch zu kommen.

Insbesondere möchte er mit den Flüchtlingen vor Ort sprechen, ihnen zuhören und sie willkommen heißen.

Weitere Informationen gibt es unter www.dirkwiese.de und auf www.scheunenatelier-braunshausen.de.

Pressemitteilung: Weihnachtsfeier bei der AWO in Brilon

Von links: Volker Knappe, 1. Vorsitzender der AWO Brilon, David Schwanke, Erzieher im AWO - Waldkinderkarten Brilon und der Nikolaus (foto: awo)
Von links: Volker Knappe, 1. Vorsitzender der AWO Brilon, David Schwanke, Erzieher im AWO – Waldkinderkarten Brilon und der Nikolaus (foto: awo)

Brilon. (awo_pm) Volker Knappe, Vorsitzender des AWO Ortsvereins in Brilon,  begrüßte bei der diesjährigen Weihnachtsfeier in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt rund 60 Gäste.

Neben den Hausbewohnern und Mitgliedern, waren auch in diesem Jahr wieder viele Freunde und Unterstützer der Arbeiterwohlfahrt zur gemütlichen Feierstunde gekommen.

Besonders bedankte sich Volker Knappe beim Team rund um Petra Blome, welches den Veranstaltungssaal liebevoll und mit weihnachtlichen Akzenten vorbereitet hatte.

Einer harmonischen Feier, in entspannter Atmosphäre und anregenden Gesprächen stand bei dieser einladenden Kaffeetafel nichts mehr im Wege.

Für die musikalische Untermalung und weiteren Darbietungen sorgte der AWO Waldkindergarten „Hollenkinder“ aus Brilon.

Nach dem Kaffeetrinken begrüßte der 2. Vorsitzende Ralf Wiegelmann den von allen lang ersehnten Sankt Nikolaus.

Aus seinem roten Buch las Sankt Nikolaus, bis auf das ein oder andere mahnende Wort, nur Gutes  vor.

Im Anschluss verteilte Sankt Nikolaus seine Gaben an die kleinen und großen Gäste der Weihnachtsfeier und wünschte allen friedliche und gesegnete Festtage im Kreise der jeweiligen Familien.

Abgerundet wurde die Weihnachtsfeier mit amüsanten Darbietungen und Gedichten von Monika Gründer und Walburga Prange.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest wünschte Volker Knappe allen Teilnehmern stellvertretend für den gesamten Ortsvereinsvorstand des AWO–Brilon frohe und gesegnete harmonische Festtage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016.

Weiter Informationen zum AWO Ortsverein Brilon erhalten Sie stets aktuell unter www.awo-brilon.de und auf unserer Facebook-Seite unter www.facebook.com/AwBrilon oder auch telefonisch unter 02961-6042.

Sonderpreis für die Foto-AG am Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg

Dirk Wiese mit (von links) Henrike Mause, Linda Biene, Lilith Hegel, Anna Bremrich und Kunstlehrerin Senta Irle.
Dirk Wiese mit (von links) Henrike Mause, Linda Biene, Lilith Hegel, Anna Bremrich und Kunstlehrerin Senta Irle. (Foto mit Stativ: Linda Biene)

Meschede. (pm[1]) Sonderpreis für die Foto-AG am  Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg. „Unzählige Hochsauerland-Fotos habe ich zu meinem Wettbewerb im Sommer erhalten, so dass mir die Auswahl recht schwer gefallen ist,“ sagt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese.

„Die Aufnahmen aus meinem Wahlkreis waren alle von hervorragender Qualität, der Ausschreibung entsprechend konnte es aber nur drei Hauptgewinner geben“.

(siehe auch den Bericht hier im Blog.)

Weil die Auswahl so vielfältig und schön war, hat Dirk Wiese sich entschlossen, der Foto-AG am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg einen Sonderpreis zu geben. Die Schülerinnen haben sich sehr viel Mühe gemacht und besonders schöne Hochsauerland-Bilder-Kollagen eingereicht. „Dafür haben Sie von mir eine finanzielle Unterstützung für die weitere Arbeit in der Foto-AG bekommen“, so Wiese.

Kunstlehrerin und AG-Leiterin Senta Irle freut sich, dass die Fotocollagen zurzeit im Eingangsbereich der Schule ausgestellt werden.

Eine verkleinerte Ansicht der drei Kunstwerke:

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[1] Der Beitrag ist eine Mischung aus einer Pressemitteilung von Dirk Wiese und ein wenig Eigenarbeit.

Hochsauerlandkreis: „Hebesatz der Kreisumlage unverändert lassen!“ – SBL/FW stellt 12 Anträge zum Kreishaushalt

wordlesbl20151215Meschede. (sbl_pm) Am Freitag dem 18.12.2015 beginnt um 14.00 Uhr im Kreishaus in Meschede die letzte Kreistagssitzung dieses Jahres.

Was steht da an?

Vor allem der Kreishaushalt 2016 mitsamt den Haushaltsreden der Fraktionschefs, dem Beteiligungsbericht des HSK, Stand 31.12.2014 (wie z.B. die Beteiligung am Flughafen Paderborn-Lippstadt), Wirtschaftspläne 2016 der Beteiligungsgesellschaften (Beispiel: Bergbaumuseum Ramsbeck GmbH), Wirtschaftspläne 2016 der Schul- und Bildungseinrichtungen des HSK, des Abfallentsorgungsbetriebs des HSK und noch sehr viel mehr.

12 Anträge der SBL/FW

Am 14.12. kamen dann – fristgerecht – auch noch 12 Anträge der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) dazu. Wenn sie im Kreistag eine Mehrheit fänden, könnten den Bürgerinnen und Bürgern im HSK einige Kosten erspart werden.

Vier dieser Anträge betreffen die Finanzen des Sauerlandmuseums in Arnsberg. Im Einzelnen beantragt SBL-Fraktionssprecher Reinhard Loos …

  • … vorgesehene „Investive Ausgaben“ im Finanzplan des Sauerlandmuseums in Höhe von 1,55 Mio Euro streichen
  • … den Zuschussbedarf für das Sauerlandmuseum um 200.000 Euro kürzen
  • … keine Stellenausweitung in der Museumsleitung vornehmen
  • … Kosten für das Personal, das ausschließlich oder weit überwiegend für den Umbau und die Erweiterung des Museums tätig ist, den investiven Baukosten zurechnen und nicht den Kosten des laufenden Betriebs.

Bei den „restlichen“ 8 geht es um …

  • … den Hebesatz der Kreisumlage – Antrag der SBL: Kreisumlage unverändert lassen, außer für Ausgleichsmaßnahmen für die Finanzierung des Härteausgleichs an die Stadt Arnsberg für die Kosten der Unterkunft
  • … den Landesentwicklungsplan (LEP) – Antrag der SBL: Bestimmte Änderungen in der Stellungnahme des HSK zum Entwurf des LEP aufnehmen. (Den Antrag stellen wir separat auf unsere HP ein.)
  • die Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan der ESZW (Bobbahn Winterberg) – Antrag der SBL: Beschlussfassung vertagen und Geschäftsführung auffordern, einzelne Positionen im Wirtschaftsplan detaillierter aufzuführen
  • … Beförderungen – Antrag der SBL: Keine Beförderung in Besoldungsgruppen A14 und höher vornehmen.
  • … zusätzliche Stellen im höheren und gehobenen Dienst – Antrag der SBL: Nur drei zusätzliche Stellen schaffen und diese mit Angestellten statt mit Beamten besetzen
  • … zusätzliche Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft – Antrag der SBL: Anzahl der zusätzlichen Mitarbeiter um 1,0 Stellen reduzieren
  • … den Sozialhaushalt – Antrag der SBL: 10.000 Euro als „Puffer“ für die Einführung eines Sozialtickets in den Sozialhaushalt einstellen (Hinweis: Der Kreistag im Nachbarkreis Soest beschloss am 29. Oktober 2015 einstimmig, das Sozialticket einzuführen.)
  • … die Erhöhung der Elternbeiträge in Kitas – Antrag der SBL: Elternbeiträge für die 45-Stunden-Betreuung nicht um 12 % erhöhen, sondern um den gleichen Prozentsatz wie alle anderen Betreuungsumfänge.

Den Antrag „Elternbeiträge“ veröffentlichen wir hier und jetzt komplett.

Die gesamten Anträge stellt der Herausgeber dieses Blogs am Ende des Artikels zum Download bereit (s. u.).

Arnsberg, 14.12.2015
Antrag gemäß § 10 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Kreistags
für den TOP 5.4.1 in der Sitzung des Kreistags am 18.12.2015

Sehr geehrter Herr Landrat,

unsere Fraktion beantragt,

die Elternbeiträge um einen einheitlichen Prozentsatz für alle Betreuungsumfänge zu erhöhen.

Begründung und Erläuterung:
In der Sitzungsvorlage 9/366 der Kreisverwaltung ist für das Kindergartenjahr 2016/2017 eine Anhebung der Elternbeiträge um 5 x 1,5 % = 7,5 % vorgesehen, für 45-Stunden-Betreuungszeit allerdings um 12 %.

Dies halten wir für unangemessen. Es entsteht der Eindruck, dass hier eine Art „Strafsteuer“ für vom Kreisjugendamt unerwünschte Vor- und Nachmittags-Betreuung erhoben werden soll.

Damit missachtet das Kreisjugendamt die tatsächlichen Betreuungsanforderungen. Dies wird in der Sitzungsvorlage besonders an der Formulierung, „dass sich Eltern mehr an den tatsächlichen Betreuungsbedürfnissen ausrichten sollen“, deutlich. Bereits jetzt ist die 45- Stunden-Betreuung erheblich teurer als kürzere Betreuungszeiten. Die Eltern sollen sich unabhängig von finanziellen Zwängen entscheiden können, welche Betreuungszeit sie für ihr Kind buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Loos
Sprecher der SBL/FW-Kreistagsfraktion

Anlage:

01_AntragHaushalt2016-Elternbeitraege-45-h-Betreuung

02_AntragHaushalt2016-hD

03_AntragHaushalt2016-Sozialticket

04_AntragHaushalt2016-LEP

05_AntragHaushalt2016-KU

06_AntragHaushalt2016-Stellen

07_AntragHaushalt2016-StellenWFG

08_AntragHaushalt2016-ESZW

09_AntragHaushalt2016-SauerlandmuseumBaukosten

10_AntragHaushalt2016-SauerlandmuseumBaubetreuer

11_AntragHaushalt2016-LeitungSauerlandmuseum

12_AntragHaushalt2016-ZuschussSauerlandmuseum

13_KreisSoest-138_2015-Sozialticket

14_2015_08_20 Anlage zur Vorlage 138-2015

Zwei neue Sauerland-Bücher erschienen: Erster Band der Mundart-Lesebücher und eine Friedensgeschichte der Landschaft

01 Friedrich Wilhelm Grimme (1827-1887), der bekannteste Pionier der plattdeutschen Sauerlandliteratur (Ölbild des Esloher Künstlers Thomas Jessen).
Friedrich Wilhelm Grimme (1827-1887), der bekannteste Pionier der plattdeutschen Sauerlandliteratur (Ölbild des Esloher Künstlers Thomas Jessen).

Düsseldorf/Eslohe. (pm) In mehreren Bänden soll eine „Sauerländische Mundart-Anthologie“ Lesetexte aus unterschiedlichen Jahrhunderten erschließen. Der erste Band, bearbeitet von Peter Bürger, ist soeben erschienen und enthält Gedichte bis 1918.

Am Anfang stehen alte niederdeutsche Dichtungen, die 700 Jahre zurückreichen. In den nachfolgenden Jahrhunderten findet man religiöse Lieder, „Kriegsgeschrei“ und derbe Spottreime, mit denen sich die Christenmenschen während der Reformationszeit gegenseitig madig machten.

Bei einigen Pionieren des plattdeutschen Schreibens im südlichen Westfalen gibt es Liebesgedichte und Schauerballaden, in denen es allerdings nicht immer todernst zugeht. Für „Anfänger“ sind auch Wörterbücher vermerkt, die im Internet abgerufen werden können. Die nun eröffnete Reihe ergänzt die Mundartliteraturgeschichte aus dem Museum Eslohe und soll in Beispielen die gesamte Bücher- und Schreibwelt der alten Sprache des kölnischen wie des märkischen Sauerlandes erschließen.

In diesem Jahr sind auf der Internetseite des Esloher Christine-Koch-Mundartarchivs (www.sauerlandmundart.de) auch zahlreiche Beiträge unter der Überschrift „Siebzig Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges“ erschienen.

Jetzt liegt in Buchform der Titel „Friedenslandschaft Sauerland“ vor. Der Verfasser Peter Bürger, Theologe und Publizist, bietet einen geschichtlichen Überblick über Einstellungen zum Krieg und pazifistisches Engagement in der Landschaft. Eine positive Einstellung zum Militär mussten die Preußen im 19. Jahrhundert den Bewohnern erst beibringen. Das erfolgte äußerst gründlich über Schule und Kriegervereine.

Friedenstreffen 1931 auf dem Borberg zwischen Olsberg und Brilon, unter jungen Christen Franz Stock und links sein französischer Freund Joseph Folliet (Gefährten des hl. Franziskus). – Bildquelle: Franz Stock Komitee für Deutschland e.V.
Friedenstreffen 1931 auf dem Borberg zwischen Olsberg und Brilon, unter jungen Christen Franz Stock und links sein französischer Freund Joseph Folliet (Gefährten des hl. Franziskus). – Bildquelle: Franz Stock Komitee für Deutschland e.V.

In der Weimarer Republik imponierte das Sauerland jedoch als Hochburg des „Friedensbundes deutscher Katholiken“, dessen Mitglieder in der Nazi-Zeit ausgegrenzt und verfolgt wurden. – Die regionalen Friedenstraditionen werden nach Ansicht des Autors heute besonders von Kommunalpolitikern und anderen Bewohnern fortgesetzt, die sich für eine gute Aufnahme von Flüchtlingen engagieren.

Christliche Vertreter des Heimatbundes hätten in Opposition zu den Rechten stets betont, dass es nur eine menschliche Familie auf der Erde gebe. „Friedenslandschaft Sauerland“ und „Heimat für Menschen“, das seien Stichwörter für eine spannende, gute Zukunft.

Die Bücher „Mundart-Anthologie I“ (338 Seiten; 18,41 Euro) und „Friedenslandschaft Sauerland“ (204 Seiten; 15,49 Euro) sind beim WOLL-Verlag Schmallenberg-Kückelheim erhältlich.

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ANLAGE: VERLAGSINFORMATIONEN

peter bürger
FRIEDENSLANDSCHAFT SAUERLAND
Antimilitarismus und Pazifismus
in einer katholischen Region

Ein Überblick – Geschichte und Geschichte
[edition leutekirche sauerland 1]

204 Seiten; Paperback – Preis 15,49 €
WOLL-Selbstverlag Schmallenberg-Kückelheim
ISBN: 978-9463186643
https://woll-onlineshop.de/friedenslandschaft-sauerland-peter-buerger

MIT diesem Buch liegt die vielleicht erste Friedensgeschichte einer katholisch geprägten, später „neupreußischen“ Landschaft vor. Lange verlästerten die Sauerländer den Krieg und votierten standhaft für den Frieden …

Als der katholische Teil des Sauerlandes nach 1800 unter hessische und dann preußische Landesherrschaft kam, behagte den Bewohnern die neue Pflicht zum Soldatsein überhaupt nicht. Es kam zu massenhaften Desertionen. Über Schule und Kriegervereine musste der Sinn fürs Militärische durch die neuen Herren erst geweckt werden.

Das kölnische Sauerland war zur Zeit der Weimarer Republik jedoch eine Hochburg des Friedensbundes deutscher Katholiken. Der Bund gehörte dann mit zu den ersten katholischen Verbänden, die 1933 verboten wurden. Einige Kriegsgegner mussten für ihre Standfestigkeit große Nachteile in Kauf nehmen oder wurden sogar von den Nazis ermordet.

Das Bekenntnis zur Einheit der ganzen menschlichen Familie auf der Erde spielt in den friedensbewegten Linien der „anderen Heimatgeschichte“ eine wichtige Rolle. Hierin liegt auch in einer Zeit des nahe gerückten Flüchtlingselends und der Zuwanderung eine Zukunftsperspektive der katholisch geprägten, heute immer bunter werdenden Region. Die Überschrift „Friedenslandschaft“ markiert kein Gütesiegel, sondern die Möglichkeit einer guten Wahl: Heimat für Menschen, Ausgrenzung nur für eingebräunte Stammtischphrasen.

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SAUERLÄNDISCHE MUNDART-ANTHOLOGIE
Band I: Niederdeutsche Gedichte 1300-1918
(Hg. Peter Bürger)

WOLL-Selbstverlag Schmallenberg-Kückelheim
ISBN 9789463186520
338 Seiten, Paperback, Preis 18,41 Euro
http://woll.meinbestseller.de/shop/index.php/catalog/product/view/id/129163/s/sauerlandische-mundart-anthologie-i-85005-woll-meinbestseller-de/
oder
https://woll-onlineshop.de/sauerlaendische-mundart-anthologie-i-peter-buerger

Der erste Band der „Sauerländischen Mundart-Anthologie“ erschließt niederdeutsche Gedichte aus sieben Jahrhunderten bis 1918:

Die Sauerländische Mundart-Anthologie‘ lädt zu einer Lesereise durch die Sprach- und Kulturgeschichte der Landschaft ein. Dieser erste Band erschließt niederdeutsche bzw. plattdeutsche Lyrik bis zum Ausgang des Kaiserreiches. Die Anfänge liegen weit zurück. Schon vor 700 Jahren sind religiöse Dichtungen in der Sprache des Sauerlandes niedergeschrieben worden. Aus den nachfolgenden Jahrhunderten gibt es zarte Verse, aber auch Kriegsgeschrei, beißenden Spott und unzensierte Derbheiten. Bei einigen Pionieren der plattdeutschen Literatur im südlichen Westfalen findet man Liebesgedichte und Schauerballaden, in denen es freilich nicht immer todernst zugeht.
Die Auswahl der Lesetexte für die hier eröffnete Reihe erfolgt nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern auf der Basis einer gründlichen, 1987 begonnenen Sammel- und Forschungsarbeit. Besonders Fachleute werden die soliden Quellennachweise begrüßen. Liebhaber der regionalen Literatur und des Plattdeutschen können den Lesegenuss mit Erkundigungen zur Entwicklung des mundartlichen Schreibens verbinden. Für neugierige „Anfänger“ stehen – auch im Internet – Wörterbücher bereit.

„SPD-Bundestagsfraktion-vor-Ort“: Energiewende im Mittelpunkt

Die Podiumsteilnehmer von links nach rechts: Dirk Wiese, Saathoff, Schneider, Ole (fotos: spd-pm)
Die Podiumsteilnehmer von links nach rechts: Dirk Wiese (MdB), Johann Saathoff (MdB), Hans-Walter Schneider (Regionalrat), Lars Ole  Daub (Südwestfalenagentur) (fotos: spd-pm)

Bredelar. (spd_pm) Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „SPD-Bundestagsfraktion-vor-Ort“ hatte der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (MdB) ins Kloster Bredelar geladen.

(Siehe auch hier im Blog.)

Im Mittelpunkt standen die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung in Bezug auf die Energiewende. In seinem Impulsreferat ging der energiepolitische Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Johann Saathoff (MdB), auf die aktuellen Gesetzesänderungen und -vorhaben ein. Dies betraf sowohl die Neuausrichtung des Strommarktes 2.0., die Novelle der Kraft-Wärme-Kopplung, die Vor- und Nachteile differenzierter Netzentgelte, als auch die Ausschreibungsmodelle für Erneuerbare Energien ab dem 1. Januar 2017.

Am letztgenannten Punkt entwickelte sich dann auch im Laufe des Abends eine rege Diskussion, ob dieses Vorhaben im Zusammenhang mit dem Landesentwicklungsplan, den Ausbau der Windenergie an Land in der Region verlangsamen wird.

Hans-Walter Schneider (Vorsitzender der SPD-Fraktion im Regionalrat bei der Bezirksregierung Arnsberg) machte dabei noch einmal die Position der SPD-Südwestfalen deutlich, welche auf www.spd-regionalrat-arnsberg.de eingesehen werden kann.

Lars Ole Daub von der Südwestfalenagentur zeigte in seinem Vortrag der großen Zahl von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, dass es vor Ort viele erfolgreiche Projekte aus der Bürgerschaft zur Gestaltung der Energiewende gibt. Dabei war man sich einig, dass die vor Ort erzielte regionale Wertschöpfung primär den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen sollte und nicht auswärtigen Investoren.

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „SPD-Bundestagsfraktion-vor-Ort“ wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Im Februar werden dabei die Themen „Gesunde Ernährung aus der Region“ und „Breitbandversorgung im ländlichen Raum“ im Fokus stehen. Hierzu wird zeitnah informiert und eingeladen. Alle Veranstaltungen sind öffentlich. Jede und jeder aus nah und fern ist herzlich eingeladen. Weitere Informationen immer aktuell unter www.dirkwiese.de.

Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) lädt zur öffentlichen Fraktionssitzung in Brilon ein: Vorbereitung der Kreistagssitzung.

Brilon. (sbl_pm) Die SBL-Kreistagsfraktion trifft sich am Montag dem 14.12. um 19.00 Uhr zur Fraktionssitzung in der Pizzeria Nido in Brilon, Derkere Straße 6 (neben dem Rathaus).

Hauptsächlich wird es um die Vorbereitung der Kreistagssitzung am 18.12. gehen, z.B. um die Haushaltsrede des SBL-Sprechers Reinhard Loos, den Kreishaushalt 2016 und die Kreisumlage, die Anträge der SBL zum Kreishaushalt, den Stellenplan des Hochsauerlandkreises, die Wirtschaftspläne der Beteiligungsgesellschaften (z.B. Bobbahn), den Entwurf des Landesentwicklungsplanes, die Erhöhung der Elternbeiträge für Kitas und Kindertagespflege und um mehrere andere wichtige und spannende Themen.

Gäste sind bei den SBL-Treffen immer herzlich willkommen!

Pressemitteilung Dirk Wiese: Workshop für junge Medienmacherinnen und Medienmacher zwischen 16 und 20 Jahren vom 24. bis 30. April 2016 im Deutschen Bundestag

Mehr Sauerland in Berlin - mehr Berlin im Sauerland? (foto; zoom)
Man müsste noch mal 18 sein! Junge Medienmacher*innen haben die Chance auf einen Workshop in Berlin. (archiv: zoom)

Der Deutsche Bundestag lädt gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Jugendpresse Deutschland e. V. mittlerweile zum dreizehnten Mal 30 junge Journalistinnen und Journalisten zu einem Workshop nach Berlin ein.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Petra Pau, hat dieses Mal die Schirmherrschaft inne.

Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2016.

Eine Woche lang werden die Jugendlichen hinter die Kulissen des parlamentarischen und medialen Geschehens in der Hauptstadt blicken. Sie hospitieren in Redaktionen, lernen Hauptstadt-Journalisten kennen, diskutieren mit Abgeordneten aller Fraktionen, besuchen Plenarsitzungen im Deutschen Bundestag und erstellen eine eigene Zeitung.

„Eine andere Heimat“ lautet der Titel der Veranstaltung. Aktuell wird Deutschland Zufluchtsort für viele heimatlos gewordene Flüchtlinge. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen sich mit der Frage, ob Deutschland für Geflüchtete zu einer anderen Heimat werden kann, und ob Deutschland damit auch zu einer anderen Heimat für die hiesige Gesellschaft wird.

Bewerben können sich interessierte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren mit einem journalistischen Beitrag zum Thema des Workshops. Eingereicht werden können Artikel, Video-/Audiobeiträge oder Fotoarbeiten.

Nähere Informationen zum Workshop und den Bewerbungsbedingungen finden sich auf der Homepage http://www.jugendpresse.de/bundestag.