Die heutige HSK-Kreistagssitzung aus Piratensicht: Ablehnungen höchst fragwürdig und von persönlichen Interessen begleitet

In unserem BriefkastenIn unseren Eingangskorb flatterte gerade ein aktueller Bericht des neuen Kreistagsmitglieds Daniel Wagner (Piraten) von der heutigen Kreistagssitzung in Meschede.

Am Freitag, den 29. August tagte der Kreistag zum zweiten Mal in der 9. Wahlperiode (2014 – 2020). Dabei wurde auch erstmals ein Antrag der PIRATEN behandelt.

Auf Antrag der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sollte die Geschäftsordnung des Kreistages angepasst werden, um Foto-, Film und Tonaufnahmen möglich zu machen. Die PIRATEN beteiligten sich mit einem Konsensantrag. Der Landrat sollte vor jeder Sitzung nach Einwänden für Foto-, Film- und
Tonaufnahmen fragen, um so diese individuell für die jeweiligen Sitzungen zu erlauben oder zu untersagen.

CDU, SPD und GRÜNE lehnten den Antrag der SBL und PIRATEN ab und sorgten dafür, dass auch in Zukunft der Kreistag „unter sich“ bleibt. Auch weitere Anträge, die von den PIRATEN gestützt wurden, wurden abgelehnt.

„Ich bedauere, dass nicht einmal Konsensbeiträge im Kreistag eine Chance finden können. Die Gründe der Ablehnung sind höchst fragwürdig und von persönlichen Interessen begleitet“, so das Kreistagsmitglied der PIRATEN Daniel Wagner.

Abstimmungsverhalten des Kreistagsmitglieds Daniel Wagner bei der 2. Kreistagssitzung:

Wahlprüfung: Angenommen
Umbesetzung von Ausschüssen und Drittgremien: Angenommen
Benennung von Richtern für das Sozialgericht Dortmund: Angenommen
Benennung von Richtern für das Landessozialgericht NRW: Enthaltung
Linienbündelungskonzept für den HSK: Angenommen
Anträge auf Genehmigung von Kormoran-Abschüssen: Ablehnung
Bestellung eines Kreisbrandmeisters: Angenommen
Daten- und Telefonanbindung des Kreisfeuerwehrzentrums: Angenommen
Umbau des Kinderkurheims „Arnsberg“ auf Norderney: Angenommen
Abfallwirtschaftsplan NRW – Stellungnahme des Hochsauerlandkreises: Ablehnung
Änderung der GO (Foto-, Film- und Tonaufnahmen): Angenommen
Änderung der GO (Dringlichkeitsentscheidungen): Angenommen
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der ESZW: Teilweise Angenommen, Teilweise Enthalten

Umleitung: Geheimdienste, Islamismus, Weltkrieg, Gegenwartsschock, Putenmast, die Zukunft im Fahrradsattel und mehr.

Hamburg Hbf, Gleis 13/14 (foto: zoom)
Hamburg Hbf, Gleis 13/14 (foto: zoom)

Das vergessene Ausmaß der NSA: Pakete, Pornos und Erpressung … threepastnine

Geheimprojekt Icreach: Die Suchmaschine der NSA … faznet

NSA, BND & Co.: Der Mensch als „Sicherheitsrisiko“ … nachdenkseiten

Der Islamische Staat im Irak und Syrien (ISIS): Woher kommt die militante Gruppe? Welche Rolle spielt sie im Syrien-Krieg? Und wie hängt sie mit al Qaida zusammen? … bpb

Beginn des 3. Weltkrieges? Oder der Erste des 21. Jahrhunderts? … wiesaussieht

ARD: Alle talken nur noch über Islamismus … revierpassagen

Wowereits Rückzug: Viel zu spät … postvonhorn

Die Sache mit dem Gegenwartsschock: „Das allgegenwärtige Teilen von Informationen und Erlebnissen ist toll, wenn man mitten drin ist und alles mitbekommt, aber es hat auch das Potential, extrem stressig zu werden, wenn man permanent versucht, an einem Ort anwesend zu sein und gleichzeitig auch mitzubekommen, was an anderen Orten gerade passiert“ … lummaland

Arnsberger Logo: Farbraum und Zufall … neheimsnetz

Meschede – Bürgermeister-Interview: „Wir sollten die Fußgängerzone entrümpeln!“ … derwesten

Meschede – Putenmast: Tierquälerei, Gesundheits- und Umweltbelastung? … sbl

Zukunft im Fahrradsattel? Seitdem Elektromotoren das Fahrrad als Pedelec auch den letzten Berg hochtreiben, ist das Rad ein ernst zu nehmendes Transportmittel in der Stadt … ruhrnalist

Bürgersprechstunde mit MdB Dirk Wiese. Anmeldungen noch bis morgen möglich.

Dirk Wiese lädt ein (foto: SPD)
Dirk Wiese lädt ein (foto: SPD)

Meschede. (spd_pm) Zu seiner nächsten Bürgersprechstunde lädt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete, Dirk Wiese, am Mittwoch, 13. August 2014 von 14:00 bis 16:00 Uhr in sein Wahlkreisbüro, Winziger Platz 12 in 59872 Meschede ein.

Aus organisatorischen Gründen bittet er dazu um telefonische Anmeldung unter 0291-99 67 13 bis Freitag, 08. August 2014.

Weitere Bürgersprechstunden werden im Laufe des Jahres dann kreuz und quer im Sauerland stattfinden, unter anderem in Marsberg, Arnsberg, Brilon und Schmallenberg.

Termininformationen dazu werden rechtzeitig veröffentlicht unter www.dirkwiese.de, www.hsk-spd.de. sowie in den heimischen Medien.

Für ein persönliches Gespräch gilt auch weiterhin das Angebot von Dirk Wiese zu einem Hausbesuch nach dem Motto: „Sie kochen den Kaffee, ich bringe den Kuchen mit!“ Weitere Informationen stets aktuell unter www.dirkwiese.de

Die GaGaGroKo (Ganz Ganz Große Koalition) und rechtlicher Klärungsbedarf: Der Kreistag des HSK besetzt seine Gremien.

Vor den Wahlen  in Hachen: SBL-Plakat (archiv: zoom)
Vor den Wahlen in Hachen: SBL-Plakat (archiv: zoom)

Im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung des Kreistags am Freitag standen die Beschlüsse, welche Ausschüsse gebildet werden, und welche Personen in diese Ausschüsse und in die anderen Gremien gewählt werden.

(Unser Autor ist Kreistagsabgeordneter für die Sauerländer Bürgerliste)

Insgesamt ging es um mehr als 90 Gremien. Wie von der SBL vorgeschlagen, gelang es, für 8 der 9 Fachausschüsse einen einheitlichen gemeinsamen Wahlvorschlag zu beschließen.

Die SBL entsendet nun in alle 10 Ausschüsse des Kreistags jeweils ein Mitglied und einen Stellvertreter. Auch im Kreispolizeibeirat ist sie erstmals vertreten. Weitere Sitze erhielt sie im Arbeitsmarktpolitischen Beirat, in den drei Baukommissionen für die Großprojekte des Kreises, in den Gesellschafterversammlungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und des Abfallbetriebes, im Sparkassenzweckverband, in zwei Auswahlgremien für Preisverleihungen und im Beirat der Verbraucherzentrale. Insgesamt sind jetzt 19 Personen für die SBL in den Gremien tätig, darunter die beiden Kreistagsmitglieder Stefan Rabe und Reinhard Loos.

Lange Gesichter gab es zwischendurch bei FDP und SPD. Für die FDP führte ihr Bündnis mit den Grünen dazu, dass sie nun in einigen Gremien nicht mehr vertreten ist. Auch die SPD musste einige Sitze an die SBL und an die Linken abgeben, die sie fest eingeplant hatte. Ansonsten aber stand die “GaGaGroKo” (Ganz Ganz Große Koalition) aus diesen vier Fraktionen fest zusammen. So gab es bei der Wahl der drei stellvertretenden Landräte 50 von 55 Stimmen für die Kandidaten von CDU und SPD; über 5 Stimmen im Kreistag verfügen SBL, Linke und Pirat.

Vor 5 Jahren hatten Landrat und Verwaltung die Wahlen der Ausschussmitglieder zu einem Desaster werden lassen. Der Wahlvorschlag der SBL wurde überhaupt nicht zur Abstimmung zugelassen. Und es wurde mißachtet, dass ein “einheitlicher Wahlvorschlag” abgelehnt ist, wenn es mindestens eine Gegenstimme gibt und dann einzeln über die Ausschüsse abgestimmt werden muss; das SBL-Kreistagsmitglied hatte damals gegen den gemeinsamen Wahlvorschlag der anderen Listen gestimmt, weil die SBL darin gar nicht vertreten war. Der Fall landete beim Oberverwaltungsgericht, und der Kreistag musste nach 2 Jahren alle Ausschüsse neu besetzen, mit der SBL. Dieses Mal waren Landrat und Verwaltung hier vorsichtiger: Die Piraten, die nun nur mit einem einzelnen Kreistagsmitglied vertreten sind, konnten eigene Wahlvorschläge einreichen und erhielten beratende Sachkundige Bürger in drei Ausschüssen. Eine gute Lösung, für die sich vor allem die SBL aktiv eingesetzt hatte.

Kritisch war dieses Mal allerdings das Vorgehen des Landrats bei der Vergabe der Ausschussvorsitze: Diese können ohne Wahl und Zugriff verteilt werden, wenn sich “die Fraktionen” (also alle!) darüber geeinigt haben. Vom Landrat wurde nun eine Verteilung der Ausschussvorsitze vorgenommen aufgrund eines Vorschlags, der nur von den vier Fraktionen der GaGaGroKo kam. Die beiden anderen Fraktionen wurden übergangen. Die SBL wird den Landrat daher auffordern, diesen Beschluss zu beanstanden. Falls er das nicht macht, besteht rechtlicher Klärungsbedarf.

In der Sitzung gab es einige weitere Merkwürdigkeiten, auf die wir noch zurück kommen.

Mega-Putenställe in Schederberge geplant – Interessengemeinschaft organisiert Widerstand

In unserem BriefkastenMeschede. (pm) Im kleinen Ort Schederberge bei Meschede soll mitten im Ort eine Mastanlage für knapp 10.000 Tiere entstehen.

(Pressemeldung der IG-Schederberge vom 24. Juni 2014)

Der Betreiber dieser Anlage, Karl-Johannes Heinemann, Geschäftsführer der Börde Puten GmbH mit Sitz in Oschersleben, beabsichtigt die vorhandenen, alten Stallungen einer Hofanlage umzubauen. Diese befindet sich mitten im Ort, mit lediglich neun Metern Abstand zum nächsten Wohnhaus. Erweiterungen solcher Intensivmastställe sind allgemeine Praxis und auch hier zu erwarten.

Gegen dieses Vorhaben hat sich nun die „Interessengemeinschaft Schederberge“ gegründet, bestehend aus besorgten Anwohnern, Freunden der Ortschaft und Gegnern von industrieller/konventioneller Massentierhaltung. Denn Mast-Anlagen dieser Größenordnung bedeuten erhebliche Beeinträchtigungen für Mensch, Tier und Umwelt.

Krankheitserregende, multiresistente Keime gelangen ungefiltert in die Umwelt und verbreiten sich, je nach Wetterlage, über einen Radius von mehreren Kilometern. Dadurch besteht besonders für das nah gelegene St. Walburga Krankenhaus sowie für die gesamte Stadt Meschede eine große Gefahr.

Böden und Grundwasser werden zusätzlich stark mit Nitrat belastet und bereits vorhandene bäuerliche Familienbetriebe können aufgrund der durch die Mastanlage ausgereizten Agrar-Kontingente kaum oder gar nicht expandieren.

Die Hauptleidtragenden hierbei sind aber die Puten, denen ein Leben in qualvoller Enge (bis zu fünf Tiere/qm erlaubt) Stress und Schmerzen zugemutet wird. Krankheitserreger breiten sich in solch dicht belegten Ställen schnell aus und können nur durch massiven Antibiotika-Einsatz in Schach gehalten werden.

Für den Endverbraucher aber auch für die Einwohner umliegender Ortschaften stellt dies eine ernst zu nehmende Bedrohung in Bezug auf die immer häufiger auftretenden Antibiotikaresistenzen bei der Behandlung von schweren Erkrankungen dar.

Gegen all diese Missstände formiert die „Interessengemeinschaft Schederberge“ nun Widerstand und hat bereits eine Online-Petition an den Landtag erstellt, welche auf der Homepage der IG www.ig-schederberge.de gezeichnet werden kann.

Weitere Aktionen sind in Planung. Sie bittet auch die Kommune, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, solche industrialisierten Mastanlagen zu verhindern und sich für die vorhandene kleinbäuerliche Landwirtschaft im Sauerland einzusetzen.

Über die Interessengemeinschaft Schederberge:
Die IG Schederberge hat sich nach dem Bekanntwerden des Bauvorhabens der Börde Puten GmbH gegründet. Sie ist flach hierarchisch strukturiert und ohne bindende Mitgliedschaft. Ihr Kernthema ist der Einsatz gegen Massentierhaltung im Sauerland.

www.ig-schederberge.de
info@ig-schederberge.de

Ansprechpartner: Beate Posch Tel. (0157) 70232669 und Conny Tillmann Tel. (0163) 1961974

Hochsauerland: am Freitag, dem 27.06.2014, tagt der neue Kreistag zum ersten Mal.

Kreishaus Meschede
Hier tagt der Rat: das Kreishaus in Meschede (archiv: zoom)

Ein Novum wird sie sein, die konstituierende Sitzung des neuen Kreistags. Warum? Weil sie der Auftakt für eine besonders lange Legislaturperiode ist.

(Unsere Autorin ist Geschäftsführerin der SBL-Fraktion im Kreistag)

Die Legislaturperiode dauert dieses Mal ausnahmsweise nicht 5, sondern fast 6 1/2 Jahre. Auch die Freitags- Sitzung selbst könnte dieses Mal beispiellos lang werden. Warten wir ab …

Mehr als 6 Jahre stehen nun also bevor, in denen nicht nur die großen Fraktionen mit ihrer bequemen Mehrheit Lokalpolitik gestalten möchten, sondern auch die kleinen Fraktionen viel bewegen wollen, wie z.B. die beiden Kreistagsmitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), Reinhard Loos und Stefan Rabe.

Stefan Rabe zieht jetzt erstmals in den Kreistag ein. Für dieses Mandat verzichtet das Mitglied der FWG (Freie Wähler) Medebach auf den Fraktionsvorsitz und auch auf seinen Sitz im Stadtrat. Der Medebacher möchte sich nun mit ganz viel Elan der Arbeit im HSK-Kreistag widmen.

Reinhard Loos aus Brilon ist nun schon in der 3. Legislaturperiode Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste. Zudem bleibt er weiterhin für die BBL (Briloner Bürgerliste) im Stadtrat.

Unterstützt werden die beiden SBL-Kreistagsmitglieder von aktiven wie von ehemaligen Kommunalpolitiker/innen aus verschiedenen Städten und Gemeinden des Hochsauerlandkreises und vielen anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

Im neuen Kreistag vertreten sind jetzt 6 Fraktionen, die da wären: CDU, SPD, Grüne, FDP, SBL/FW und zwei Mitglieder der Partei Die Linke sowie Daniel Wagner, Einzelkreistagsmitglied der Piraten.

Werden sich die  letztgenannten drei „Kleinen“ schnell mit der Oppositionsrolle anfreunden?

Nun zur konstituierenden Kreistagssitzung:

Die Sitzung beginnt schon um 13.00 Uhr und zwar im Großen Sitzungssaal „Raum Sauerland“ im Kreishaus in Meschede, Steinstraße 27. Sie ist öffentlich und beginnt – nach der Eröffnung und Begrüßung durch den Altersvorsitzenden – mit einer Einwohnerfragestunde.

Auf der Tagesordnung stehen für den einen spannende, für den anderen weniger spannende Punkte wie beispielsweise die Amtseinführung und Vereidigung des Landrats, die Einführung und Verpflichtung der Kreistagsmitglieder, die Wahl der (voraussichtlich drei) stellvertretenden Landräte, die Bildung und Besetzung von Ausschüssen, Kreisausschuß und einigen anderen Gremien wie dem Landschaftsbeirat.

Ob und wie sich das Prozedere in die Länge zieht, hängt davon ab, ob und wie schnell sich die Kreistagsmitglieder einig werden, ob die „Kleinen“ von den „Großen“ bei der Besetzung der Gremien gerecht und demokratisch berücksichtigt werden und ob es zu geheimen Abstimmungen über die einzelnen Gremien kommt, weil die “Kleinen” nur so ihren kleinen Anteil an den Gremiensitzen erhalten können.

Gut, dass im Kreishaus den Sitzungsteilnehmer/innen Erfrischungen wie kalte Getränke, viel Kaffee und etwas Tee immer in ausreichender Menge angeboten werden.

Meschede: Was hat die Henne mit Dreck zu tun? Nichts!

Ein Unterführungsgraffiti auf dem Weg nach Meschede (fotos: zoom)
Ein Unterführungsgraffiti auf dem Weg nach Meschede (fotos: zoom)

„I LOVE DIRT“ … und das nicht grundlos … ich habe heute auf die Ufer der entdeckelten Henne in Meschede gestarrt … Sterilität pur.

Die "Entdeckelung" der Henne in Meschede - Sterilität hat ein Gesicht  bekommen.
Die „Entdeckelung“ der Henne in Meschede – Sterilität hat ein Gesicht bekommen.

Piraten: Videoüberwachung in Meschede wird Fall für den Landtag

Überwachungskameras im Park
Nicht jeder Baum ist ein Freund … (foto: zoom)

Meschede/Düsseldorf. (piraten_pm) Am kommenden Donnerstag, den 21. November, wird die geplante Videoüberwachung in Meschede auf Initiative der Piratenfraktion NRW zum ersten Mal im zuständigen Innenausschuss des Landtags NRW erörtert.

Die Fraktion kritisiert die Überwachung und fordert Innenminister Jäger dazu auf, Stellung zur Rechtmäßigkeit des Vorhabens zu beziehen.

„Seit Jahren beobachten wir mit wachsender Besorgnis, den Ausbau von Videoüberwachung in Städten, öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. Die Sicherheits-Industrie schafft es immer wieder uns vorzugaukeln, dass Videoüberwachung Sicherheit schafft. Mit diesen Ammenmärchen muss jetzt Schluss sein. Schlimm genug, das man in Bussen und Bahnen und beinahe in jedem Geschäft, in Kameralinsen guckt. Der öffentliche Raum, die Fußgängerzone, der Park, dürfen nicht auch noch überwacht werden“, führt Frank Hermann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss, die Thematik weiter aus.

„Um dem Vandalismus Problem auf den Grund zu gehen, muss man nach den Ursachen suchen und das Problem an der Wurzel packen“, gibt der Landtagsabgeordnete Lukas Lamla, zu dessen Wahlkreis Meschede gehört, zu bedenken. Videoüberwachung sei nicht die Lösung des Problems. „Das einzige, was die Überwachung bewirken wird, ist, dass sich der Vandalismus dorthin verlagert, wo keine Kameras installiert sind.“

Auch die Piratenpartei im Hochsauerlandkreis lehnt die geplante Videoüberwachung in Meschede, unter anderem wegen rechtlicher und technischer Bedenken, auf das Schärfste ab und zieht rechtliche Schritte bei Realisierung der Maßnahme in Betracht.

Meschedes vergessene Kinder

meschede20131023Meschede macht sich fit für die positive Seite des demografischen Wandel. Menschen werden immer älter, eine kurze Lebensarbeitszeit, unser Wohlstand, die gute medizinische Versorgung und Betreuung machen es möglich.

Die Wirtschaft hat dies erkannt. So entstehen vielerorts Seniorenheime, altengerechte Wohnhäuser, betreutes Wohnen und ähnliche Wohnformen. Das im Wohnprojekt Rinschen Park die Kaltmieten bis 50% über den ortsüblichen Mieten liegen werden, tut dem keinen Abbruch.

Die negative Seite des demographischen Wandels ist die niedrige Geburtenrate und der fehlende Nachwuchs. Beides lässt unsere Gesellschaft immer älter werden. Daher war ich besonders stolz auf meine Stadt Meschede, als im Rahmen der Kreativwoche zum Stadtumbau auch die Entwicklung besonderer Wohnformen für junge Familien und Studierende gehören sollte. Auch im Haushaltsplan 2013 wird unter 5.1.4 als Haushaltssteuerung und Handlungsfelder die „Bewältigung des demographischen Wandels; insbesondere auch durch Unterstützung familiärer Strukturen“ genannt.

Mittlerweile hört und sieht man vom Wohnen für junge Familien nichts mehr. Wurden sie vergessen? Oder hält man das, was „Planer, Politiker, wichtige Institutionen und Vereine unserer Stadt und nicht zuletzt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an drei intensiven Arbeitstagen hervorragende Ideen für unsere Innenstadt“ entwickelt haben, heute nur noch zum Teil für sinnvoll?

Stattdessen soll dort ein Wohnhaus abgerissen und das Feuerwehrhauses an der Fritz-Honsel-Straße für 2,8 Mio. € aus- und umgebaut werden. Wenn die Stadt dieses städtebauliche Filetstück für eine bürgernahe Innenstadtentwicklung nutzen wollte, wäre ein Feuerwehrneubau sicherlich auch an anderer Stelle möglich. Mit dem Erlös aus dem innerstädtischen Grundstück kann der Neubau mitfinanziert werden. Aus meiner Sicht bietet die Fläche zwischen Ruhr und Arnsberger Str. gegenüber der Einmündung der L840 die nach Calle führt, eine sehr gute Verkehrsanbindung. Zusätzlich könnte die Feuerwehr dort an die bestehende Holzheizung des Grafen in Laer angeschlossen werden.

Die Bebauung an der Fritz-Honsel-Straße ist die Visitenkarte Meschedes für alle, die den Ruhrradwanderweg nutzen. Sie sollte Gäste und Urlauber auf eine attraktive Stadt neugierig machen und einladen hier Zeit zu verbringen. Ob in den kommenden Jahrzehnten diese Aufgaben von dem Zweckbau der Feuerwehr mit Industrietoren und Parkplätzen wirklich gut erfüllt werden kann, ist fraglich.

Friday Night in Meschede: Al Di Meola & Peo Alfonsi, Rafael Cortés & Sohn, Rhani Krija

Friday Night in Meschede
Friday Night in Meschede: Peo Alfonsi, Al Di Meola, Rafael Cortés, Rafael Cortés jun., Rhani Krija (foto: zoom)

Es war heute ein großartiger Konzertabend mit vier hervorragenden Gitarristen und einem kongenialen Percussionisten in der Stadthalle Meschede. Alles weitere später …

… einen Tag später … Ich bin kein Musikkritiker, sondern schlichter Konsument. Als dieser schildere ich ein paar Eindrücke. Wirklich überrascht haben mich Rafael Cortés und der Percussionist Rhani Krija.

Cortés hatte ich vor einiger Zeit in der Kulturschmiede in Arnsberg gehört und gesehen. Zugang zu seiner Musik hatte ich damals nicht. Allein der Anblick seiner irre schnellen Spieltechnik hat damals alles überlagert.

Auch gestern bewegten sich die Finger seiner beiden Hände wie fünfbeinige Spinnen auf Speed über Saiten und Griffbrett, aber den Flamenco habe ich diesmal als Musik empfunden, vielleicht, weil er sich als Gemeinschaftswerk von Vater & Sohn Cortés und dem sensiblen Rhani Krija entfaltete.

Rhani Krija eröffnete den Abend mit einem Solo, bei dem er alle Facetten seines Könnens zeigte. Ich kann’s nicht beschreiben, die Geschwindigkeit und Variabilität – nein, ich bin kein Musikkritiker, aber wer Gelegenheit haben sollte, ihn spielen zu sehen, dem gebe ich die vollste Empfehlung.

Die Sets liefen nach meiner Erinnerung folgendermaßen ab: Rhani Krija Solo, Rafael Cortés & Sohn und Krija. Dann Peo Alfonsi Al Di Meola. Pause. Analog nach der Pause plus Session Meola – Krija und alle gemeinsam.

Spieldauer ohne Pause: drei Stunden!

Während Cortés und Krija ihre Instrumente über Mikrofone verstärkten, nutzen Meola & Alfonsi Tonabnehmer und spielten mit Plektrum. Das gab Raum für technische Spielereien und Effekte wie E-Gitarren- und Synthesizer Sound.

Der Sound von Al Di Meola und Peo Alfonsi ragte groß und immer noch modern aus den siebziger ff. Jahren in die Mescheder Stadthalle.

Al Di Meola betonte, dass er zum ersten Mal mit den beiden Cortés und Rhani Krija jammte. Ich konnte das kaum glauben als ich das Zusammenspiel sah und hörte. Ich vermute, dass Profis der Weltklasse so etwas einfach können. Punkt.

Hier wird eine kleine Sequenz aus der gemeinsamen Jam-Session zum Schluss des Konzerts folgen … YouTube lädt noch … Fertig 🙂