Umleitung: von der SPD als Häufchen Elend über die Proteste gegen das neue Polizeigesetz zur Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis

Exponate in der Ausstellung „Kohle weg?!“ auf Ebene 2 des Dortmunder U: #Keine Armut in verschiedenen Sprachen (foto: zoom)

NRW-SPD: Nur noch ein Häufchen Elend … postvonhorn

Regenbogenpresse: Funke will weiter Wolf bleiben, aber für Schaf gehalten werden … uebermedien

Wie kann man kontroverse Diskussionen im Blog-Kommentarteil sinnvoll gestalten?: Ein Meta-Beitrag zum Umgang mit Kommentaren auf “Relativ einfach” … scilogs

Hayden Whites praktisches Erbe: Der kontroverse und zugleich äußerst einflussreiche Historiker Hayden White ist im März diesen Jahres verstorben. Whites Theorie über den poetischen Charakter der Geschichtsschreibung hat Historiker gezwungen, das Verhältnis zwischen Geschichte und Fiktion zu überdenken … publicHistory

München: 40.000 protestieren gegen neues Polizeigesetz … netzpolitik

Der Roboter, dein Freund und Helfer: Abteilung “Neue Arbeitswelten” in der Dortmunder DASA umgekrempelt … revierpassagen

Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis: Aus Sicht der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) bestehen vielerlei Gründe, sich Sorgen um die Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis zu machen … sbl

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und mein Blog – ich bastele und lösche dann mal …

Die Datenschutz-Grundverordnung gilt in allen EU-Mitgliedstaaten ab dem 25. Mai 2018. Das bedeutet, dass ich auch dieses Blog hier DSGVO-konform gestalten muss.

Es herrscht eine gewisse Nervösität in der Blogossphäre, denn niemand möchte nach dem 25. Mai Opfer eines Abmahnanwalts werden.

Halt, Stopp! Das ist nicht alles.

Außerdem möchte ich nämlich, dass die LeserInnen wissen, dass wir (ich zähle stillschweigend alle Co-AutorInnen mit) den Datenschutz verstehen und ernst nehmen.

Für mich ist es eine Erleichterung, dass dieses Blog nicht kommerziell ist. Ich verdiene kein Geld, sondern zahle im Gegenteil brav die Miete für den Webspace und die Domains an meinen Provider.

Ich habe in den letzten Tagen etwas getan, was ich schon vor der DSGVO hätte tun sollen, auch wenn ich in der jetzigen Datenschutzerklärung auf die Mechanismen hingewiesen habe: ich habe alle PlugIns, AddOns und andere Helferlein, die Nutzerdaten wie IPs bspw. in die USA übertragen, soweit mir bekannt, gelöscht.

„Soweit mir bekannt“ – jetzt muss ich mein Blog noch genauer durchforsten, um herauszufinden, ob es noch weitere Zusatzprogramme enthält, die unzulässig sein könnten.

Anders herum muss ich vielleicht Zusatzprogramme installieren, die nutzerbezogene Daten löschen bzw. anonymisieren. Müssen möglicherweise IPs gekürzt werden? Diese fallen ja automatisch an, ob ich es will oder nicht. Jemand kommentiert – zack wird auch eine IP übertragen.

Ich höre an dieser Stelle auf. Am Ende des Prozesses, so habe ich es jedenfalls verstanden, findet jeder Leser und jede Leserin unter dem Menüpunkt „Datenschutz“ eine DSGVO-konforme Erklärung, welche Daten aus welchem Grund anfallen und was mit ihnen passiert.

Meine Löschorgie habe ich gestartet, nachdem ich mich auf dem blogmojo eingelesen hatte.

Es gibt noch mehr zu lesen und umzusetzen. Falls ihr einen oder mehrere Hinweise habt, lese ich diese auch sehr gerne.

Firmen haben Rechtsabteilungen und Datenschutzbeauftragte und Geld – BloggerInnen wie ich haben 1. und 2. nicht und 3. Verluste aus dem Betrieb des Blogs.

Man nennt das Hobby.

Soweit erst einmal. Ich habe gefühlt ein Zehntel der Arbeit geschafft, werde aber Stück für Stück das Blog bis zum 24. Mai an die DSGVO anpassen.

Mein Nachbarblogger Jan fastet digital: meine 5 Cent

Blickrichtung Olsberg und dann noch einmal etwas mehr nach Nordosten. Da schreibt Jan (foto: zoom)

Als ich die Tage durch die Blogs streifte, habe ich entdeckt, dass mein Nachbarblogger Jan „wiederauferstanden“ ist. Rechtzeitig zu Ostern.

Was Jan über seinen digitalen Konsum schreibt, kommt mir bekannt vor: „In der Vergangenheit habe ich wirklich alles mitgemacht, was irgendwie im Internet entweder gerade Trend war oder mir speziell zugesagt hat.“

Ja, wir haben keine Party ausgelassen und alles geraucht, was an Nullen und Einsen durch die Kupferkabel getickert kam, bis zum digitalen Burnout.

Die Sinnfrage!?

„Da ich Privat in den vergangenen Jahren mein Leben im positiven Sinne extrem umgekrempelt habe, bin ich in den verschiedenen Netzwerken nicht mehr so aktiv wie früher und nutze den Computer zwar noch häufig, aber nicht mehr in dem Umfang wie früher.“

Ärmel hochkrempeln, Daumen anfeuchten und die DEL-Taste drücken:

Raus aus den Foren, Websites löschen, das Google-Universum schrumpfen, Facebook und Instagram deaktivieren; einen sicheren E-Mailanbieter checken.

„Meine gewonnen Zeiten werde ich nun mit abschalten und relaxen verwenden. Ich habe in den letzten Monaten nämlich mitbekommen, dass weniger mehr ist…“, sagt Jan und ich drücke ihm die Daumen, denn ich merke, dass wir ähnliche Gedanken hatten und haben.

Nun ja, so wie Jan gleich den kompletten Inhalt der eigenen Website ins Nirwana verfrachten – das kann ich nicht. Die eigene Website war mir in den letzten nahezu 10 Jahren wichtiger als Facebook, Twitter und Co.

Aber der Rest? Was habe ich selbst gemacht?

WhatsApp -> weg!

Instagram -> weg!

Snapchat -> weg!

Eine Menge Newsletter -> abbestellt!

Sogar das kaputte Smartphone habe ich „nur“ durch ein Tablet ersetzt. Anrufen kann man mich zu Hause oder auch nicht. Fotos mache ich zu 98% mit meiner klobigen Spiegelreflex-Kamera.

Die Integration der Funktionen des Smartphones habe ich wieder auf verschiedene Medien aufgeteilt.

Stift, Blog, Buch, Aufnahmegerät, Kamera, Telefon, E-Mail, Desktop-Computer.

Jan: „Ich werde euch auf dem laufenden halten, wie ich das “Digitale Fasten” durchhalte.“

Mach das bitte, auf jeden Fall!

Blogger, ihr habt nichts zu verlieren: „Do it for the lulz!“

Das postmoderne Biedermeier neben der Roten Flora im Hamburger Schanzenviertel (foto: zoom)

Nach einer Woche in meiner zweiten Heimat, abseits des Blogs, wage ich mich mit einer kleinen Anzeige zurück in die Blogosphäre. „Do it for the lulz!“ erwischte mich auf einem Streifzug durch das Hamburger Schanzenviertel.

Erbloggtes, die/den die LeserInnen aus der Diskussion über Plagiate bei akademischen Titeln kennen sollten(!), hatte sich Gedanken über Sinn und Unsinn des Bloggens gemacht.

„Er bloggte sich zeitweise um Nachtschlaf, Gesundheit, Wohlbefinden. Aber warum? Warum bloggt jemand? Warum bestimmte Themen? Angelika Schoder hat ironisch vorgeschlagen: „Mach es für die Reichweite!“, um damit eine Position in einer Twitter-Debatte zu kritisieren, die sich um Arbeit und Bezahlung in der Wissenschaft und im Internet dreht.“

Tja, warum bloggen wir? Geld? Ruhm? Karriere? Langeweile?

Keine Ahnung, aber lest hier weiter: „Do it for the lulz!“

Das 10. Bloggerjahr starte ich im Faulenzermodus.

Abenddämmerung im Blog? Manchmal reizt es mich, einfach den OFF-Schalter zu drücken. (foto: zoom)

Am 5. August 2008 habe ich die ersten kleinen Versuche unternommen, das Blog zu starten. Somit hat dieser Webauftritt vor vier Tagen in aller Stille seinen 9. Geburtstag gefeiert und befindet sich nun im 10. Lebensjahr.

Ich würde gerne ein schlaues Fazit ziehen, kann es aber nicht, daher nur ein paar Gedanken.

Blogs oder Weblogs bzw. Webtagebücher habe ich in den vergangenen Jahren kommen und gehen sehen. Der große Gedanke der Vernetzung und rückgekoppelten (politischen) Diskussion, so er denn nicht nur bei mir im Kopf war, ist meiner Meinung nach gestorben, obwohl es auch heute noch viele interessante Blogs gibt.

Diskussionen finden zum großen Teil auf Facebook, Twitter und Co statt. Heftig, aber trotzdem flüchtig, verschwinden die Inhalte oft schon nach Tagen oder Stunden im großen Rauschen der kommerziellen Plattformen, die das Erregungspotenzial ihrer UserInnen abschöpfen.

Auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise konnte ich Facebook nicht mehr ertragen. Ich meldete meinen Account ab. Jetzt bin ich zwar wieder ON, aber aus politischen Gründen. Wer sich für Politik interessiert, kann den Marktplatz der Meinungen nicht meiden, nur weil dort betrunkene Nazis in die Ecken kotzen.

Zurück zum Blog. Leider hat sich bei mir im letzten Jahr ein Überdruss an Lokalpolitik eingeschlichen. Ich weiß, dass das nicht gut ist für ein Blog, welches „Politik, Medien und Kultur“ als thematisches Motto führt.

Es hat mir mal Spaß gemacht, Medienkritik zu versuchen/veranstalten/schreiben, aber die geballten Schützenfestartikel unserer Lokalpresse haben mich erstickt.

Was die Lokalpolitik angeht, hatte ich ebenfalls einige Illusionen. Die größte Illusion war die Hoffnung, dass die SPD im schwarzen Sauerland eine Oppositionspartei sei, die ein Interesse daran habe, (öffentlich) nach §21 GG an der politischen Willensbildung mitzuwirken.

 

Das hört sich beim ersten Korrekturlesen sehr negativ an.

Warum mache ich trotzdem weiter?

Erstens: das Blog hat sehr aufmerksame LeserInnen.

Zweitens: das Blog hat gute KommentatorInnen.

Drittens: das Blog hat sehr gute AutorInnen.

Viertens: das Blog ist inzwischen mehr als ich.

Fünftens: das Blog bleibt, denn eigentlich musste ich mir nur kurz den Frust von der Seele schreiben.

Sechstens: Politik, Medien und Kultur sind heute spannender denn je.

2017 … ich weiß nicht …

Die Elbphilharmonie in Hamburg. Besucht. Check! (foto: zoom)

Für das Jahr 2017 habe ich keine Pläne, nur Wünsche.

Ich wünsche mir

  • viele Kommentare
  • kluge Beiträge

Eigentlich war es das schon.

Vielen Dank an all die Leserinnen und Leser, die mir Kommentare und Artikel geschickt haben.

2017 wird das Jahr der Vernunft und des Maßes.

Für mich jedenfalls. Für euch?

2017 … ich weiß nicht …

Tschüss 2015 …

Gleich ist es soweit. Wir verlassen das Jahr 2015 ... (foto: chris)
Gleich ist es soweit. Wir verlassen das Jahr 2015 … (foto: chris)
Liebe Leserinnen und Leser,

gleich ist es soweit.

Wir werden das Jahr 2015 verlassen. Vorsätze? Bis jetzt keine. Vielleicht weniger bloggen und mehr lesen oder mehr lesen und darüber bloggen. Wir werden sehen.

Vielen Dank an alle, die das Blog lesen und kommentieren. Besonderen Dank den Autorinnen und Autoren, die für die Vielfalt an Themen sorgen. Wichtig sind auch die befreundeten Blogs, Twitterer und Facebooker[1], denn ohne Vernetzung macht das Bloggen keinen Spaß.

Guten Rutsch!

[1] Oder muss es Tweeties und Facebooker*innen heißen?

Das verflixte siebte Jahr und mein Blog-Verhältnis – Jammern im „Kombinat Eickler“ …

Ich denke, dass ich mich mit meinem Blog im verflixten siebten Jahr unserer Beziehung befinde. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber mir fehlt zur Zeit das Feuer und die Leidenschaft der frühen Jahre.

Ein Gefühl, das ich mich noch scheue Überdruss zu nennen, hat sich seit dem Sommer breit gemacht. Im Nachhinein meine ich den zeitlichen Beginn der Erkaltung mit meiner Radtour durchs Ruhrgebiet und der wunderbaren Woche in Berlin verknüpfen zu können. Aber es war ja die Latenzperiode, die Inkubation.

Als ich gestern beim Buchhändler meines Vertrauens in Siedlinghausen vorbei schaute, um mir verspätet die neue „Konkret“ abzuholen, bemerkte er trocken, dass ich seit einiger Zeit nichts mehr im Blog geschrieben hätte. Er verstünde das ja, die Arbeit und überhaupt, aber …

Zuerst dachte ich, was er denn habe, ich veröffentliche doch fast täglich ein oder zwei und manchmal sogar drei Beiträge. Als ich den Berg hinauf fuhr, glaubte ich zu wissen, was er meinte, mein Buchhändler des Vertrauens.

Ich schreibe kaum noch über Winterberg, nicht über das Oversum, nicht über den Rat, nicht über die Sparpläne des Bürgermeisters, nicht über die Kosten für die Feuerwehr und nicht über die Sanierung der ehemaligen Hauptschule und jetzigen Verbundschulzweiges in Winterberg.

Ja, am Donnerstag, wenn eure Ratssitzungen beginnen, komme ich meist spät nach Hause. Die Arbeit geht vor.

Ich könne doch vieles im Ratsinformationssystem nachlesen, die Haushaltspläne, die Protokolle, die Mitteilungen. Ja, kann sein, aber ich brauche ab und zu den Stallgeruch, ich muss vor Ort sein, den Leuten ins Gesicht sehen und in den Mienen lesen, den Tonfall hören, die Gesten interpretieren.

Das, was ich auf der Website der Stadt Winterberg lese, stößt mich ab und erregt gleichzeitig meine Aufmerksamkeit, aber mir fehlt die Nähe und die Muße zur Auseinandersetzung, denn meine Lebensachse hat sich von Winterberg weggedreht.

Gestern Abend hatte ich beispielsweise Folgendes gelesen:

Ihre Meinung zählt: Wo kann man noch sparen? Sind noch Mehreinnahmen möglich?
Winterberg stellt 5. Konsolidierungspaket für die städtischen Haushalte ab 2016 zur Diskussion.

So hat Winterberg alles umfänglich auf den Prüfstand gestellt. Alle Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg, wurden analysiert und diskutiert, bis hin zu organisatorischen oder strategischen Veränderungsvorschlägen, die sich wiederum auf andere Prozesse auswirken.

Alles in allem einschließlich die Anwendung der Rasenmähermethode (10%ige Kürzung aller möglichen Ausgabeansätze wie beim letzten 4. Konsolidierungspaket in 2010) konnte ein mögliches Konsolidierungspotenzial von 1,29 Mio. € jährlich sowie 60.000 € einmalig „zusammengekratzt“ werden.

Quelle: http://www.rathaus-winterberg.de/Rathaus-Aktuelles/5.-Konsolidierungspaket

Mein Blick blieb an der Wendung „Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg“ geradezu kleben.

Konzern Winterberg!

Die Artikel-Überschrift war auch schon fertig:

Kombinat Eickler oder Konzern Winterberg? Not und Elend des neoliberalen Newspeak.

Zitate hatte ich aus verschiedenen Quellen herausgesucht, um mich mit den Dementoren der städtischen Politik und Demokratie auseinanderzusetzen. Und dann wurde es ganz einfach zu spät, um weiterzumachen.

So ist das im verflixten siebten Jahr mit mir und meinem Blog.

Da ich den Artikel zum „Kombinat Eickler“ in absehbarer Zukunft nicht schreiben werde, hänge ich hier ein paar der erwähnten Zitate an.

Los geht’s:

Konzern Kommune

Der Begriff Konzern Kommune bezeichnet in Anlehnung an den privatwirtschaftlichen Konzernbegriff die in vielen Kommunen anzutreffende, konzernähnliche Struktur der kommunalen Aufgabenwahrnehmung, die durch die Ausgliederung kommunaler Aufgabenbereiche aus der Kernverwaltung entsteht (z.B. Gründung einer GmbH zur Bewirtschaftung des ÖPNV).

Quelle: http://www.haushaltssteuerung.de/lexikon-konzern-kommune.html

Ihre Meinung zählt: Wo kann man noch sparen? Sind noch Mehreinnahmen möglich?
Winterberg stellt 5. Konsolidierungspaket für die städtischen Haushalte ab 2016 zur Diskussion.

So hat Winterberg alles umfänglich auf den Prüfstand gestellt. Alle Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg, wurden analysiert und diskutiert, bis hin zu organisatorischen oder strategischen Veränderungsvorschlägen, die sich wiederum auf andere Prozesse auswirken.

Alles in allem einschließlich die Anwendung der Rasenmähermethode (10%ige Kürzung aller möglichen Ausgabeansätze wie beim letzten 4. Konsolidierungspaket in 2010) konnte ein mögliches Konsolidierungspotenzial von 1,29 Mio. € jährlich sowie 60.000 € einmalig „zusammengekratzt“ werden.

Quelle: http://www.rathaus-winterberg.de/Rathaus-Aktuelles/5.-Konsolidierungspaket

Gegenüber dem Modell „Konzern Stadt“ werden im wesentlichen drei Einwände formuliert. Erstens wird in Frage gestellt, ob die beim Neuen Steuerungsmodell unterstellte Übertragung privatwirtschaftlicher Vorbilder, insbesondere weitgehender Wettbewerbselemente, für weite Bereiche des politischen Systems und damit auch der Kommune überhaupt tauglich ist. Zweitens wird moniert, dass die höhere Effizienz im Konzern Stadt zu Lasten der demokratischen Bürger/innenbeteiligung geht. Drittens wird befürchtet, dass die Konzernsteuerung der demokratischen Legitimation des Handelns der Gemeindeorgane zuwiderläuft.

Noch auf einem anderen Blatt steht, wieviel die kommunalpolitische Realität überhaupt mit den Weisheiten in Lehrbüchern oder mit den Rezepten von Unternehmensberatungen zu tun hat – nämlich wenig. In nicht seltenen Fällen wird in eine Stadt zum Konzern deklariert, weil es einfach chic ist oder weil Mehrheitsfraktionen denken, daß sie so die Schwächen von gewählten Funktionsträgern durch die Stärken von bestellten Geschäftsführern kommunaler Unternehmen mit jeweils ihrem Parteibuch ausgleichen können. Beschäftigte einer Großstadtverwaltung titulierten ihren „Konzern Stadt“ deshalb hinter vorgehaltener Hand auch nur „Kombinat …“ nach dem Namen eines solchen Geschäftsführers.

Quelle: http://kommunalwiki.boell.de/index.php/Konzern_Stadt

Die Stadt als Konzern

Nicht nur die Privatwirtschaft eignet sich als Labor für den Neoliberalismus, auch die öffentlichen Verwaltungen bieten sich dafür an. In Düsseldorf begann das Experiment 1994. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Das „Neue Steuerungsmodell“

In den 1990er Jahren, die Implosion der Sowjetunion war nur wenige Jahre alt und Francis Fukuyama hatte gerade seine These vom Ende der Geschichte und dem endgültigen Sieg des Kapitalismus verkündet, waberte wieder einmal eine Reformwelle durch die Städte und Gemeinden in Deutschland. Mit der Einführung des „Neuen Steuerungsmodells“ (NSM) machten sich viele Kommunen daran, Instrumente und Begriffe aus der Privatwirtschaft auf die öffentlichen Verwaltungen zu übertragen.

Was hat die Reform gebracht?

Als in den 1990er Jahren damit begonnen wurde, das „Neue Steuerungsmodell“ in den Kommunen einzuführen, waren diese überschuldet, galten als bürokratisch und wenig bürgernah. Der Kommunalpolitik wurde nachgesagt, sie kümmere sich gerne um Prestigeobjekte und verliere sich ansonsten bei der Haushaltspolitik im Klein-Klein. Wenn damals Sparrunden anstanden, kam in der Regel die so genannte Rasenmäher-Methode zum Einsatz: Die Etats aller Bereiche wurden um einen festen Prozentsatz abgesenkt. Dies hatte für Politik und Verwaltung den Vorteil, dass keine Prioritäten gesetzt werden mussten.

Und heute? Die Städte und Gemeinden sind nach fast 20 Jahren Reform höher verschuldet als davor. Wobei dies nicht in erster Linie an der Erfolglosigkeit des NSM liegt, sondern vor allem Resultat der Steuersenkungspolitik der letzten 12 Jahre und der Wirtschaftskrise 2008/09 ist. Wieder stehen Sparrunden in den Städten und Gemeinden an, und wieder wird zumeist nach der Rasenmähermethode gekürzt, obwohl doch mit dem produkt-bezogenen Haushalt ein Instrument zum „intelligenteren“ Sparen versprochen worden war. Wenn im Herbst in Düsseldorf die Haushaltsberatungen anstehen, wird dies nicht anders sein. Prestige-Objekte wie der Kö-Bogen werden von den Sparmaßnahmen ausgenommen, beim Rest werden die Mittel pauschal gekürzt.

Es hat sich aber auch etwas verändert. Das Verwaltungshandeln wurde in den letzten 20 Jahren ökonomisiert. Immer öfter werden Entscheidungen damit begründet, dass sich eine politisch nicht gewollte Maßnahme „nicht rechnet“. Als die VHS den „Globalisierungskritischen Stadtrundgang“ von attac aus ihrem Programm strich, wurde von der Stadtspitze im zuständigen Ausschuss u.a. ökonomisch argumentiert. Die Veranstaltung leiste keinen Kostendeckungsbeitrag. Für Nicht-Ökonom_innen übersetzt: Die Einnahmen aus der Veranstaltung waren nicht so hoch, dass aus ihnen z.B. das Gehalt der Leiterin der VHS oder der Dienstwagen des Oberbürgermeisters anteilig mitfinanziert werden konnte. Sicher ein nachvollziehbarer Grund, die Veranstaltung abzusetzen.

Und noch etwas hat sich verändert. Bürger_innen finden mit ihren Anliegen bei der Verwaltung weiterhin wenig Resonanz. Die Ablehnungsschreiben, die sie bekommen, sind aber höflicher formuliert als früher. Die städtischen Beschäftigten besuchen nämlich inzwischen Seminare, in denen sie „kunden-orientiertes Formulieren von Schreiben“ lernen. Soll keiner sagen, die Einführung des „Neuen Steuerungsmodells“ hätte keine Folgen gehabt.

Quelle: http://www.terz.org/texte/texte_120708/konzern-stadt.html

Wenn man schon mal ein Handy-Foto ins Blog lädt …

20150407_190229Als ich gestern durch diese hessische Stadt schlenderte, knipste ich ein Foto mit dem Handy und lud es ins Blog hoch.

Ich lasse das in Zukunft. Der Sofortismus darf sich gerne auf Twitter, Facebook, Instagram und wo auch immer noch austoben.

Im Blog lieber nicht.

BTW: Seid ihr da auch schon mal vorbei gekommen – an dieser Stelle, die das Bild zeigt?

Umleitung: Geschichte, Wirtschaft, Terrorismus und mehr …

Heute Nachmittag an der Bobbahn gefunden (foto: zoom)
So geht Reklame, oder? Heute Nachmittag an der Bobbahn gefunden. (foto: zoom)

Eine Brücke zwischen Journal und Blog: Interview mit Marko Demantowsky über “Public History Weekly” #wbhyp … digitalhumanities

Geschichtsstudium ohne Fremdsprachenkenntnisse und Lesekompetenz? In Brandenburg werden demnächst Studierende ohne Fremdsprachenkenntnisse ein Geschichtsstudium beginnen können. Bedeutet diese Neuerung wirklich “gleiche Chance für alle” … PublicHistory

Recht, Tod und Büchersammeln: Friedhofs- und bestattungsrechtliche Probleme in der Praxis wissenschaftlicher Bibliotheken … doppelwacholder

Neue Blogs für PlanetHistory: Das letzte PlanetHistory-Update war – Schande über mich! – im Oktober. Und so haben sich mittlerweile einige neue Blogs angesammelt, die jetzt endlich integriert sind … schmalenstroer

Schule in der Digitalen Gesellschaft: Warum wir neu lernen müssen … joeran

Rajahstan (Indien) 2014: Bilder, Bilder, Bilder einer Reise – gucken! … mherbst

Panorama, Zapp und interessante Themen, Kommentar: „Unglaublich dreist die Frau Reschke. Scheinbar war Sie selber dafür verantwortlich, dass die Leaks nicht die Öffentlichkeit erreicht haben“ … heisersstimme

Blogger vs. Journalisten: Ein völlig sinnloser Streit! … astrodictum

Wirtschaftskrise I: Eric Hobsbawm „Es wird Blut fließen, viel Blut“ … stern

Wirtschaftskrise II: Church of England calls for ‚fresh moral vision‘ in British politics … guardian

Griechenland I: Tsipras droht Europa mit Spaltung – Griechenland beim Wort nehmen? … postvonhorn

Griechenland II: Nach der Eurogroup-Tagung – Wer ist Schuld? … wiesaussieht

Deutsche gegen Griechen: Warum die deutsche Bundeskanzlerin keinen Schritt auf die Griechen zu macht und den Niedergang der Eurozone in Kauf nimmt … misik

Ukraine: Die „Einigung von Minsk“ – Business as usual … jurga

Terrorismus aus Dinslaken: Der Dinslakener Stadtteil Lohberg gilt als Hochburg der deutschen Dschihadistenszene. Warum wurden dort junge Männer zu Gotteskriegern? … freitag

Botschaften aus Rom I: Ordentlich Dresche … erbloggtes

Absage des Braunschweiger Karnevalszuges: Wann ist es soweit? … charly&friends

Essener Folkwang-Museum: Detlef Orlopps starke Strukturen und Plakate aus der DDR … revierpassagen

Bochum: Wenn die Süddeutsche vor lauter Begeisterung über das Konzerthaus die Fakten vergisst … ruhrbarone

15.02.2015: Douglas R. Hofstadter wird “70? … neheimsnetz

Termine vor Ort: SBL-Fraktionssitzung am Mi, 18.02., in Meschede … sbl