Nur zwei Prozent aller Wohnungen barrierefrei

Sozialheld*innen und WOHN:SINN e.v. fordern Ausbau und Förderung von inklusiven Wohnmöglichkeiten

Sozialheld*in Adina_Hermann: „Die Wohnungssuche ist schon ein totales Desaster, wenn es um einen stufenlosen Zugang geht…“ ( Bild & (c)_Andi_Weiland)

[Berlin/ München – 04.05.2022] – Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai fordern die Sozialheld*innen und der WOHN:SINN e.V. die Bundesregierung auf, den Ausbau von bezahlbarem, barrierefreien Wohnraum drastisch zu beschleunigen. Nur so könne sie Menschen mit Behinderungen ermöglichen, ihr Recht auf selbstbestimmtes Wohnen zu verwirklichen. Eine kürzlich veröffentlichte Recherche des Vereins Ability Watch zu Gewaltfällen in stationären Wohneinrichtungen macht deutlich, wie dringend inklusive Wohnformen gebraucht werden.

(Pressemitteilung der Sozialheld*innen)

Frei wählen zu können, wo, wie und mit wem man zusammenleben möchte – für viele Menschen mit Behinderungen ist das nach wie vor nicht möglich. Ein gravierender Faktor: der massive Mangel an geeignetem Wohnraum. Nur etwa zwei Prozent der Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland sind barrierefrei zugänglich, wie das Mikrozensus-Zusatzprogramm „Wohnen“ des Statistischen Bundesamtes ergab. „Die Wohnungssuche ist schon ein totales Desaster, wenn es um einen stufenlosen Zugang geht. Kommen weitere Barrieren und ein komplexer Unterstützungsbedarf dazu, ist sie quasi aussichtslos“, sagt Adina Hermann, Vorständin bei den Sozialheld*innen.

„Für viele Betroffene ist die einzige Alternative zur erfolglosen Wohnungssuche dann das Wohnheim. Das hat mit selbstbestimmtem Wohnen nichts mehr zu tun.“ 

Wie dringend alternative Wohnformen zum Heim gebraucht werden, weiß Tobias Polsfuß, Geschäftsführer des WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen e.V.. Seit 2020 berät er mit seinem Verein Anbieter der Behindertenhilfe und private Projektgruppen bei der Gründung inklusiver Wohnprojekte. „Der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum ist enorm und er wächst stetig mit der alternden Bevölkerung“, sagt Tobias Polsfuß. Am Willen oder an Konzepten, barrierefreie und inklusive Wohnorte zu schaffen, scheitere es nicht. „Ich kenne viele Projekte, die zeigen, dass Menschen mit Behinderung in der Mitte der Gesellschaft leben können, auch wenn sie Tag und Nacht Assistenz und Pflege benötigen.“ Für eine flächendeckende Verbreitung solcher Konzepte fehle es aber an finanziellen Förderungen sowie niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangeboten.

„Wohnungsunternehmen erklären uns immer wieder, dass sie sich beim barrierefreien und inklusiven Bauen alleingelassen fühlen. Bund und Länder müssen deshalb Kompetenzzentren für inklusives Wohnen schaffen und ihre Förderungen neu ausrichten, sodass sie nicht länger Wohnheime, sondern inklusive Projekte begünstigen.“

Außerdem erwarte er, dass die Ampel-Koalition die im Koalitionsvertrag geplante neue Wohngemeinnützigkeit konsequent an Barrierefreiheit und die Kooperation mit sozialen Diensten knüpft.

Auch das Deutsche Institut für Menschenrechte hat die Bundesregierung bereits aufgefordert, den eklatanten Mangel an barrierefreiem Wohnraum zu beheben und ambulante Wohnformen zu fördern. Stationäre Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen seien davon geprägt, zu unterschiedlichen Formen von Gewalt zu führen. Wie gravierend das Problem ist, zeigt das kürzlich veröffentlichte Rechercheprojekt #AbleismusTötet von AbilityWatch e.V.

Dabei wurde erstmalig in Deutschland das große Ausmaß von niedrigschwelliger bis hin zu schwerer psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt in vollstationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderung aufgezeigt.

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Weitere Informationen

Inklusives Wohnen erklärt: https://www.wohnsinn.org/inklusives-wohnen-erklaert/fuer-politik-und-wissenschaft

Sauerland-Museum Arnsberg: Führungen für Menschen mit und ohne Demenz

Weckt Erinnerungen: der Wirtschaftsraum in der Dauerausstellung des Sauerland-Museums (Foto: GEHRMANN)

Das Sauerland-Museum in Arnsberg bietet am kommenden Freitag, den 17. September, eine besondere Führung an. Menschen mit Demenz und ihre Begleiter werden eingeladen, die Dauerausstellung zur Geschichte des Sauerlands kennenzulernen.

(Pressemitteilung HSK)

Nach einem bewussten Ankommen im Museum führt ein qualifizierter Guide die Gäste in die Ausstellungsräume. Hier werden einzelne Exponate erlebbar besprochen. Die Objekte sind so ausgewählt, dass sie Erinnerungen aufspüren und an eigene Erlebnisse und Gefühle anknüpfen.

Die Führung beginnt am 17. September um 15 Uhr und dauert 60 Minuten. Der Ausstellungsbesuch beginnt erst, nachdem sich alle Gäste an die Räumlichkeit und die Gruppe gewöhnt haben.

Für die Teilnahme an der Führung ist eine Anmeldung erforderlich und ein 3G-Nachweis an der Museumsrezeption vorzuzeigen. Die Anmeldung nimmt das Museumsteam an per E-Mail unter sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de oder telefonisch 02931 94-4444.

Umleitung: von der Talbrücke Nuttlar über die Bildzeitung, Feyerabend, @die_reklame, RWE, Sojabohnen, eine Stadtführung für Geflüchtete in Hagen zu Haus Hövener in Brilon und mehr …

Die Talbrücke der A46 bei Nuttlar ist nahezu fertiggestellt. (foto: zoom)

In den letzten Wochen habe ich die Verlinkung zu anderen Blogs und Websites vernachlässigt. Dabei war der Vernetzungsgedanke gerade ein Grundpfeiler der Blog-Szene. Lang, lang scheint es her.

Viele Blogs frönen inzwischen ein solitäres Dasein und die Diskussionen sind zu Facebook abgewandert. Dort ist es ja auch leichter, mal eben seine Meinung zu hinterlassen, ohne die vielen Extra-Eingaben auf einem Blog. Name? E-Mail? Einverstanden mit xy? Hat man dann den ganzen Prozess durchlaufen, muss irgendein Admin den Kommentar auch noch freischalten oder gar löschen, denn die Herausgeberin des Blogs haftet nicht nur für die Artikel, sondern auch für die Kommentare. Übel wollende Mitmenschen werden eher den kleinen Blogger/die kleine Bloggerin um die Ecke anpissen, als sich mit den Rechtsabteilungen von Facebook & Co anzulegen.

Sei’s drum. Hier ein Blick in benachbarte Blogs, wobei Nachbarschaft nicht nur geografisch gemeint ist.

Ein Letztes noch. Die Talbrücke Nuttlar (Bild oben) habe ich heute Abend auf einem kleinen Spaziergang fotografiert:

Die im Grundriss gekrümmte Brücke ist insgesamt 660 Meter lang. Sie hat sieben Felder mit Stützweiten von 77,00 m + 95,00 m + 95,00 m + 115,00 m + 97,50 m + 97,50 m + 83,00 m. Die Breite beträgt 28,60 Meter.[3] Der Überbau ist eine Stahlverbundkonstruktion.

Es wurden sechs Pfeilerpaare errichtet. Die Pfeiler sind maximal 108 Meter hoch. Sie sind paarweise leicht zueinander geneigt und durch Querriegel verbunden.

Der Schlebornbach wird an der höchsten Stelle bei 115 Metern überbrückt. Dies ist die höchste Überbrückung in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Talbr%C3%BCcke_Nuttlar

Sechs Wochen als Gehbehinderter – oder: Von der Zerrissenheit der Gesellschaft … welchering

BILD – Vorfeldorganisation der AfD: Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Bild-Zeitung nicht versucht, die Institutionen und Repräsentanten des Staates verächtlich zu machen und ihre Leser gegen sie aufzuhetzen … sprengsatz

Aguma, Harburg und die Sojabohne: „Lebensmittel“ aus Harburg …harbuch

Now we’re done! (It’s time for Feyerabend) / Jetzt aber Feyerabend: Paul Feyerabends Essay “Against Method” von 1975 taucht selten auf, wenn Wissenschaftler*innen versuchen, ihr jeweiliges spezifisches Forschungsprojekt zu kontextualisieren und zu begründen. Ich meine, es als positiven Bezug in einem zu begutachtenden Antrag noch nicht gelesen, in einem Vortrag noch nie gehört zu haben … publicHistory

Ein paar Gedanken zur @die_reklame: Nach einigen Monaten @die_reklame und tausenden Werbeanzeigen haben sich ein paar Erkenntnisse angesammelt. Zuerst die wichtigste: Das Projekt entwickelt sich durchaus erfolgreich und steht momentan bei ca. 1300 Followern auf Twitter. Das sind mehr als wir gedacht haben und es macht auch immer noch richtig Spaß … schmalenstroer

RWE gegen den Rest der Welt: der Hambacher Forst und die Braunkohle-Debatte … demokratiefsinn

Lachen und lernen vom Weinberg bis in den Weltraum: ein kleines Loblied auf die unverwüstliche „Sendung mit der Maus” … revierpassagen

Hagen kennenlernen – Stadttour für Geflüchtete: Zu einer Stadttour, um Hagen kennenzulernen und sich besser zu orientieren, lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) geflüchtete Menschen am Donnerstag, 11. Oktober, von 16 bis 18 Uhr ein. Der Treffpunkt ist vor dem Eingang des Ratskellers und die Teilnahme kostenfrei … doppelwacholder

SBL/FW besucht das Museum Haus Hövener: Wer ein Faible für Altes hat … sollte sich einen Besuch im Museum Haus Hövener in Brilon auf keinen Fall entgehen lassen, und auch nicht die Führung durch Carsten Schlömer, den jungen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Hauses! Klasse! … sbl