Vor zwei Jahren hat „Grossstadtgeflüster“ als Vorgruppe der „Fanta 4“ zehntausend Menschen in Herdringen bei Arnsberg zum Kochen gebracht. Heute stellten sie vor 50 begeisterten(!) Besuchern ihr neues Album in der Grube in Siedlinghausen vor.
500 Zuschauer hätte das Elektro-Pop-Trio verdient gehabt, doch das neue Konzept des Musik und Kulturzentrums in Siedlinghausen setzt sich wie vieles auf dem Lande nur langsam durch.
Schade für diejenigen, die heute Abend nicht dabei waren.
„Grossstadtgeflüster ist eine Band, bestehend aus Sängerin Jen Bender, Schlagzeuger Chriz Falk und Keyboarder Raphael Schalz, die seit 2003 der schizophrenen Vorstellung verfallen ist, man könne glasklaren Pop und sperrige Nervmusik für Freaks in ein- und demselben Song verbraten.
Ihre spektakulären Live-Shows mit ihrem Mix aus Elektronik, Schmutz und BlingBling sind eine Art Familienausflugsziel für Sinnsucher, Querdenker, Nichtfunktionswillige und nächstenliebende Hedonisten geworden …“ zum Veranstalter
Es liegt noch Schnee auf den Höhen des Hochsauerlandes, aber die Waldwege sind frei. Heute fuhren die Mountainbike-Radler mit ihren vermatschten Sportgeräten allerwegen durch den Wald, was mich daran erinnerte, dass mein Straßenrad seit Wintereinbruch im Keller steht und auf seinen ersten Einsatz in 2010 wartet.
Der „Käufer“ bekommt allerdings nicht die Besitzrechte über sein Schlagloch. Er darf sich beispielsweise nicht überlegen, aus der Vertiefung einen kleinen Teich zu basteln, mit Seerosen, Goldfischen und all dem anderen SchickiMicki.
Die Gemeinde streicht das Geld, sagen wir mal 200 Euro, ein, prägt eine Münze mit dem Namen des Käufers, die dann im verfüllten Schlagloch zum Ruhme des Spenders glänzt.
Eine auch sehr kostengünstige Möglichkeit die Probleme mit den vielen Schlaglöchern in den Griff zu bekommen, besteht darin, auf allen betroffenen Straßen Tempo-30-Schilder aufzustellen. Eine betriebswirtschaftliche Opportunitätsrechnung wird rasch die Kostenvorteile dieser Lösung erweisen.
Sollte sich die Gemeinde für die letzte Variante entscheiden, könnte man auch wieder über die kleinen Teiche mit Goldfischen und Seerosen nachdenken.
Die ehemalige Hansestadt Lübeck hat viele Facetten: Open Air Museum mit Holstentor, Kaufrausch in der Shopping Zone, Universitätsstadt, Thomas Mann, Günther Grass, eine lebhafte alternative Szene, McDonalds, Marzipan und viel Wasser drum herum.
Den Tag hatte ich schon abgehakt. Dickes Fell überstreifen, rein in das Getümmel, alles ertragen und raus.
In Wirklichkeit war der Besuch der Ausstellung das Beste am heutigen Tag in Lübeck. Zeitgeschichte gut präsentiert, auf den Punkt, multimedial aber kein Medien-Hokuspokus.
Ich bin nicht als Willy Brandt Fan hinein gegangen und auch nicht als SPD-Sozi heraus gekommen, aber ich bin doch angeregt worden, mir über die Bedeutung dieses Mannes, der immer hart an der Kante der Geschichte politisch gelebt und gehandelt hat, Gedanken zu machen.
Neben der ständigen Ausstellung läuft bis zum 30. Mai diesen Jahres die Foto-Porträt Ausstellung „Im Brennpunkt“. Es werden Bilder des Presse-Fotografen Robert Lebeck gezeigt, der den Politiker Brand für knapp zwei Jahre auf seinen Reisen begleitete und fotografierte.
Siedlinghausen/Dortmund. Es ist nicht ganz leicht mit der Eisenbahn aus der Provinz in die Stadt zu fahren, insbesondere wenn man auf die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn angewiesen ist. Natürlich war heute der Bargeld-Schlitz am Siedlinghauser Automaten wieder mit irgendeinem Mist verstopft und die EC-Karte funktionierte nicht.
Ich musste ohne Ticket in den Zug steigen und während der Fahrt nach Dortmund auf einen Zugbegleiter warten. Die Rückfahrt zum Preis von 16 Euro buchte ich bei lebendigem Personal im Bundesbahn-Container vor dem Hauptbahnhof in DO.
Bei der Aktion „Dortmund-rein-raus“ pflege ich als Gewohnheitstier einen Dreischritt von Bahnhofsbuchhandlung, Landesbibliothek und Conrad Elektronik. Die Ablauf-Lücken werden mit dem Besuch einer Döner-Bude und der Eisdiele abgedichtet.
Bei Conrad mussten Akku- und Ladegeräte-Ersatz gekauft werden, Dinge die bei uns zu Hause die Tendenz besitzen, spurlos zu verschwinden. Sie tauchen meist nach dem zweiten oder dritten Generationswechsel von Handy, Spielekonsole, Digitalkamera und anderem Schnick-Schnack wieder auf und sind somit meist unbrauchbar geworden.
In der Stadt- und Landesbibliothek stehen Bücher und Medien ohne Ende auf drei Ebenen. Heute lag der Schwerpunkt bei Einstein für die Westentasche, Sternstunden der Physik, einem Lehr- und Übungsbuch zur Informatik und einer Einführung in die Vorteile von DigiBib.
Darüber hinaus ist mir an der Computer-Insel im ersten Stock „Der Westen“ wegen irgendeines blöden Werbe-Widgets eingefroren. Ich wunderte mich, wie lange die Macher des WAZ-Konzerns noch brauchen werden, um ihre gefühlte „Kraut und Rüben Online Technologie“ in den Griff zu bekommen.
Im Bahnhofskiosk gönnte ich mir dann noch für 5 Euro das monatliche Links-Querulanten-Magazin „konkret“ für die Rückfahrt in die Provinz.
Auf Seite 9 macht Gremliza einen Ritt durch die Missbrauch-Szene und ihre Nutznießer. Der Text ist gut, weil er zur Funktionsweise der Mechanismen vordringt; er ist aber im Internet nicht eingestellt. Der Hochsauerländer könnte das 68-seitige Heft beispielsweise bei Hit in Olsberg oder bei Edeka in Winterberg erwerben.
Vielleicht sollte er oder sie das sogar tun, damit die „konkret“ nicht wegen mangelnder Nachfrage aus dem Sortiment der Grossisten für den HSK genommen wird.
Interessant fand ich das Protokoll einer Diskussion über das „Arisierungserbe“ der Hamburger GEW, das Curio-Haus in der Rothenbaum-Chausssee.
Damit ist der Verfasser zu Hause angelangt, und der Bericht wird mit dem nächsten Punkt beendet.
Die „Grube“ in Siedlinghausen hat einen zweifelhaften Ruf. Die „Grube“, das ist die Werkhalle eines alten Schieferbergwerks. Aus dem flachen Gebäude am Ortsausgang von Siedlinghausen Richtung Rehsiepen wummern in manchen Nächten die Bässe der Techno-Partys vom späten Samstag Abend bis in den Sonntag Mittag hinein.
Zu den GOA und Sub-Tech Nächten tanzen sich Besucher aus dem Siegerland, Ruhrgebiet, Kassel und Köln bei 120 bis 180 bpm in Trance.
Einheimische Siedlinghäuser und Siedlinghäuserinnen kommen nur, wenn einmal im Jahr die lokale Spaßparty-Truppe „Partysanen“ den Laden mietet und es mit „Eintritt-Getränke-Musik-All-inclusive“ so richtig krachen lässt.
Seit dem 1. März ist der 46-jährige Kaufmann Dirk Fieseler in die Geschäftsführung der Grube eingestiegen. Zusammen mit dem bisherigen Betreiber Ulli Pretzsch will er das Profil der Grube sanft und doch radikal verändern.
„Wir wollen weg vom reinen Diskothekenbetrieb, hin zu Musik und Kultur“, sagt er als er uns vor zwei Wochen zu einer Ortsbesichtigung eingeladen hatte.
Die Einrichtung der Grube – langer Tresen, Nebenräume, Küche und Bühne – erinnern eher an die Fabrik in Hamburg als an eine Disko auf dem flachen Land.
Das Frühjahrs-Programm stehe fest. Rock, Punk-Pop, Elektro-Punk, neuer Pop und Motiv-Partys und zwischendurch auch die „Brot und Butter“ Techno-Veranstaltungen.
Die misslungene Generalprobe für das neue Konzept war der Auftritt der „Reservoir Dogs“ am 13. März, die wir hier im Blog angekündigt hatten. Eine handvoll zahlender Zuschauer und der Berichterstatter waren von einer Spitzenband begeistert, die eine volle Halle verdient gehabt hätte.
Das neue Konzept der Grube hatte sich noch nicht herumgesprochen. Die neuen Betreiber werden ein dickes Brett bohren müssen.
Wir wünschen ihnen, das es klappt, denn wir wollen auch mal in Siedlinghausen am Tresen stehen und Dieter Nuhr sehen 😉
Die Preise sind mehr als moderat. Über den Preis von 0,3 l gezapftes Bier für 2 Euro kann man nicht meckern. Die Verzehrkarte von 10, 20 oder 30 Euro wird beim Eintritt erworben und transparent gelocht. „Das Guthaben zahlen wir wieder aus“, so Dirk Fieseler, „das unterscheidet uns von vielen anderen Discos im Umkreis“.
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen