Es kann einen schon übel erwischen, im Hochsauerland. Da laufe ich seit über einer Stunde bergauf und bergab, eigentlich mehr bergauf, bin im Unterzucker, die Beine müde, nur noch 15 Minuten bis zum Ziel, und dann sowas: „Gesperrt! v. Fü.“ Ein Schild mit der Information: „Forstarbeiten. Betreten verboten.“
Nehmen wir mal an, Sie kämen aus Duisburg, Essen, Venlo oder sonst woher. Kurzurlaub im Hochsauerland. Was machen Sie denn jetzt?
Zurücklaufen? Eine Stunde? Oder vielleicht einen neuen Weg suchen, mit der Chance sich zu verlaufen. Zwei Stunden?
Da stehen Sie nun verschwitzt und spitzen die Ohren. Sind die kreischenden Kettensägen zu hören? Ist da Bewegung im Wald?
Und wer ist eigentlich dieser“ v. Fü.“?
Einerseits haben Sie ihr Exemplar des Waldbetretungsrechts in der Jogging-Hose, andererseits geht es ab hier und jetzt nur noch bergab.
Eigentlich ist dies ein netter Platz für einen Cache. Je nach Blickrichtung kann man sich die Bruchhauser Steine, zwei Flusstäler, Fort Fun, mehrere Ortschaften und und ab und zu eine Muffelherde von oben angucken.
Es ist allerdings schwer, in dem offenem Gelände ein geeignetes Dauerversteck zu finden: die Baumstümpfe, alte Kyrill-Opfer, könnten schon morgen herausgerissen werden, die paar herumliegenden Steine sind zu klein.
Soll man überhaupt andere Menschen hierhin locken? Wird dann der Jagdpächter-Muggel nicht nervös?
Vielleicht lasse ich es besser sein. Dies Plätzchen am Hang ist einfach zu ruhig und abgelegen 😉
An der höchsten Stelle des Arnberger Waldes steht der Lörmecke-Turm. Auf 581 Meter über NN schrauben sich Douglasienhölzer und Stahl verwrungen wie Mikadostäbe 35 Meter in die Höhe.
Ich bin heute die 204 Treppenstufen hinauf gestapft. Ich habe gestandene Männer auf der mittleren Plattform umkehren sehen: 35 Meter können verdammt hoch sein.
Die 144 Rundhölzer bilden mit einer Neigung von 82° zur Waagerechten ein sogenanntes Translationsparaboloid. Mittendrin die Wendeltreppe.
Die Aussicht ist fantastisch. Die 2,9 Kilometer Fußweg vom Parkplatz in der unmittelbaren Nähe des Stimmstamm lohnen sich auch bei längerer Anfahrt.
Der Waldweg verläuft, gut ausgebaut und fast eben, auf dem Plackweg.
Vor über zwei Jahren, am 7. Juni 2008, wurde der Turm nach einer Bauzeit von fünf Monaten eingeweiht. Jedesmal, wenn mich auf der stählernen Wendeltreppe düstere Todesvisionen ergriffen, habe ich mir das Mantra gesummt:
144 Meter Beton im Erdreich halten den Turm mit seiner innenliegenden Wendeltreppe aufrecht, halten den Turm aufrecht, halten den Turm, halten …
Trotzdem habe ich manchmal an mein altes Mikado-Spiel gedacht, an den Moment, wo zu Spielbeginn die Stäbe aus der Senkrechten in die Spiellage explodierten.
Heute habe ich ein wenig mit dem Fahrradroutenplaner Naviki herumgespielt. Da ich bislang stets nach (Papier-)Karte, Erfahrung, Befragung von Ortskundigen und Gefühl durch die Welt geradelt bin, wollte ich wissen, auf welchen Wegen mich Naviki zu Zielen führen würde, die ich bereits jetzt „beradele“ oder „beradelt“ habe.
Hier das Naviki-Formular zum Ausprobieren:
Meine eigene Erfahrung kurz und knapp:
Mit Naviki käme ich zwar auch zur Arbeit, aber meine eigene Route gefällt mir an den entscheidenden Stellen besser. Wenn ich den ersten Tag der Urlaubsradtour Naviki gefolgt wäre, hätte ich mich streckenweise auf unangenehmen Straßen, statt auf ruhigen Waldwegen wiedergefunden.
Naviki scheint allerdings auch von der Kollaboration mit den Nutzern zu profitieren. Man kann eigene Strecken auf Naviki hochladen. Diese werden dann mit dem wachsenden Streckennetz verknüpft.
Naviki ist ein Routenplaner für den Fahrradverkehr in Alltag und Freizeit.
Darüber hinaus bietet Naviki die Möglichkeit zur einfachen Dokumentation individueller Fahrrad-Aktivitäten durch einfaches Hochladen von GPS-Dateien.
Eine einzigartige technische Innovation ist das „Wege-verbinden-Prinzip“: Naviki fusioniert alle von verschiedenen Nutzern eingespeisten Wege zu einem zusammenhängenden, routingfähigen Netz.
Durch verschiedene automatisierte und manuelle Mechanismen zur Qualitätssicherung wächst das Radwegenetz bei Naviki quantitativ und qualitativ.
Seit Ende 2009 ist eine Beta-Version von Naviki im Internet verfügbar. Diese wird kontinuierlich verbessert und mit zusätzlichen Funktionen versehen.
Für verschiedene GPS-Handys bzw. Smartphones bietet Naviki kostenlose Software zum Routing und zur Aufzeichnung von Wegen. Motto: das GPS-Handy zum Fahrrad-Navi machen.
Mit der Entwicklung und Optimierung eines nutzerfreundlichen Internetportals will das Naviki-Team den Radverkehr insgesamt noch attraktiver machen.
Nicht zufällig spielt der Name „Naviki“ auf den Begriff „Wiki“ an – auch im Internet-Lexikon Wikipedia fließen Inhalte verschiedener Nutzer zusammen. Auch hier bringt die gegenseitige Ergänzung ein ständiges quantitatives und qualitatives Wachstum.
Naviki wurde vom Naviki vom Labor für Software Engineering der Fachhochschule Münster initiiert und realisiert. Hauptakteure sind Prof. Dr. Gernot Bauer (Projektleitung) und Sven Luzar (Leiter Entwicklung).
Die Entwicklung der Naviki-Basistechnologie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Herausfinden möchte ich noch, wie Naviki es verhindert oder verhindern will, dass ein Anwender einen schrottigen Radwege-Vorschlag macht. Sprich: Wie läuft die Qualitätssicherung ab?
Heute habe ich endlich meinen ersten Cache als „gefunden“ geloggt. Schon so oft war ich als „Muggel“ zum Käppelchen gejoggt und habe die Aussicht über Siedlinghausen genossen.
Im Winter bin ich sogar einmal auf allen Vieren den steilen Trampelpfad durch die Schneewehen zum Kreuz hinauf gekrochen.
Vor ein paar Tagen konnte ich wegen eines Wolkenbruchs den Cache am Hundegrab nicht öffnen und mich folglich nicht ins Logbuch eintragen. Siehe hier im Blog.
Heute sind wir mit einer kleinen vom Geocaching neu begeisterten Gruppe das Käppelchen hinauf gestürmt.
Der Cache war auch ohne GPS schnell gefunden und geloggt.
Ich muss sagen, dass sich der Weg gelohnt hat, denn „das, was wir gefunden haben“, hatte Witz und war durchdacht.
Dieses Geocaching könnte zu einem kleinen Hobby ausarten 😉
Zum Goethegeburtstag am 28. August hat die Klassik Stiftung Weimar zum ersten Mal die Digitalisate des Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller über die Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs im Internet weltweit abrufbar gemacht.
Der Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller, für dessen Erhaltung der Bund im Jahr 2007 Sondermittel bereitgestellt hat, zählt zu den herausragenden Dokumenten der Weimarer Klassik. Er ist das lebendigste Zeugnis des Austauschs, der Zusammenarbeit und der Freundschaft beider Dichter. Das Goethe- und Schiller-Archiv bewahrt heute 995 der insgesamt 1015 überlieferten Briefe auf, darunter auch den berühmten Geburtstagsbrief von Schiller an Goethe vom 23. August 1794, in dem Schiller Goethes intellektuelle Physiognomie wie kein anderer erfasst und beschrieben hat. Mit den Abbildungen der Briefe werden der Forschung diese einmaligen Zeugnisse unmittelbar zur Verfügung gestellt.
*** Als ich die Pressemeldung heute im Radio hörte, habe ich mich „wie ein Schneekönig gefreut“. Sofort rein ins Archiv und dann die späte Erkenntnis:
Eine kleine Spielerei wurde heute auf WDR5 vorgestellt: eine sogenannte Codeorgan, die aus dem Text im body-tag einer Website ein Stückchen Musik bastelt.
Ich hoffe mal, dass der WDR uns nicht eine böse Website unterjubelt, sondern die Betreiber überprüft hat.
Die Karten haben wir schon vor ein paar Monaten erstanden, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Am Freitag treten „Fettes Brot†plus special guest plus „Die Sterne†von 18 bis etwa 22 Uhr vor der Kulisse des Schloss Herdringen bei Arnsberg auf. Einlass ist ab 16:30 Uhr.
Vor kurzem habe ich entdeckt, dass neben meiner Läuferwelt in den Fichten- und Buchenwäldern des Hochsauerlandes eine Parallwelt existiert. Die Welt der Geo-Cacher.
„Geocaching lässt sich am besten als eine Art moderner Schatzsuche und Schnitzeljagd beschreiben. Kurz und generalisiert gefasst: Es gibt Leute, die verstecken irgendwo Dosen voller kleiner netter Dinge sowie einem Notizbüchlein, dem Logbuch. Und veröffentlichen das Versteck in Form von Koordinaten im Internet.
Dies lesen andere, merken sich die Koordinaten und nutzen ihr GPS-Gerät, um diese Schätze zu finden. Dann wird eine Kleinigkeit aus dem Inhalt der Dose ausgetauscht, der Besuch geloggt und die Dose wieder an derselben Stelle versteckt – für den nächsten …
So weit zu den Grundregeln. Natürlich steckt viel mehr dahinter. Beispielsweise gibt es unterschiedlichste Cache-Arten, vom einfachen Cache, bei dem man praktisch fast mit dem Auto vorfahren kann über Caches, die nur mit speziellem Equipment erreichbar sind (z. B. mit Bergsteiger- oder Schnorchelausrüstung) bis hin zu Rätselcaches, die vor Ort oder sogar schon im Vorfeld Recherche und Knobelei erfordern …“
Von alleine bin ich nicht drauf gekommen, sondern durch für mich zuerst unerklärbare Verweise auf Blog-Artikel, in denen das Stichwort „Hundegrab“ vorkommt.
Rund um Siedlinghausen sind weitere Schätze versteckt. Einer sogar auf dem Eschenplatz. 😉
Geo-Cacher sind nicht leicht bei ihrer Suche zu beobachten, denn Leute wie wir, die nicht zur Gemeinschaft der Cacher gehören, werden, frei nach Harry Potter, „Muggel“ genannt. Ein Geo-Cacher achtet in der Regel sehr darauf, dass die Umgebung eines Cache „muggelfrei“ ist, wenn er sich annähert.
Als Muggel bin ich vor drei Tagen im Regen zum Hundegrab auf der Hunau gejoggt. Ein GPS-Gerät besitze ich nicht. Der Cache war trotzdem leicht zu finden.
Beim Zurücklaufen Richtung „Großes Bildchen“ fielen mir dann spontan eine handvoll interessanter Orte ein, an denen man einen Cache verstecken könnte.
Mal abwarten. Vielleicht gibt es bald einen Muggel weniger im Hochsauerland.
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