Grüne NRW zu Erdgasbohrungen: Jein!

Wibke Brems, energiepolitische Sprecherin der Grünen in NRW (pressefoto)
Wibke Brems, energiepolitische Sprecherin der Grünen (pressefoto)

Gestern Abend ist uns eine Pressemitteilung der „Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW“ ins Haus geflattert. Es sieht so aus, als wenn sich die Grünen die Option von Erdgasbohrungen in NRW weit offen halten.

Die Mitteilung im Wortlaut:

Unkonventionelles Erdgas

Brems: Bürger informieren – Umwelt schützen

Zur aktuellen Diskussion zu unkonventionellem Erdgas erklärt Wibke Brems MdL, energie- und klimapolitische Sprecherin:

„Das Erdgas ist als effizient nutzbare Energiequelle und Brückentechnologie sehr wichtig, um das Ziel 100 Prozent Erneuerbare Energien zu erreichen. Dabei haben der Gewässer- und Bodenschutz oberste Priorität.

Um zu gewährleisten, dass unter keinen Umständen das Grundwasser oder der Boden durch Erdgasbohrungen verunreinigt werden, ist es wichtig, Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen. Wir begrüßen deshalb das gemeinsame Gutachten von Umweltminister Johannes Remmel und dem Wirtschaftsministerium, das mögliche Umweltauswirkungen prüfen wird.

Zudem muss es eine Novellierung des Bergrechts geben, die sich an die neuen Bedingungen anpasst und sowohl die Bürgerinteressen als auch den Umweltschutz im Bergrecht berücksichtigt. Denn die Bürgerinnen und Bürger müssen zeitnah, transparent und umfassend über das Verfahren, die eingesetzten Stoffe und mögliche Umweltauswirkungen informiert werden. Um diesen Prozess zu unterstützen, werden wir eine öffentliche Anhörung zu unkonventionellem Erdgas beantragen.“

Nach der Jagd ist vor der Jagd: Bejagung schadet dem natürlichen Gleichgewicht der Wildtierpopulation.

Unsere Autorin K. Tiepelmann hat eine kritischen Blick auf die Jägerschaft.
K. Tiepelmann blickt kritisch auf die Jägerschaft.

Unsere Autorin setzt sich seit langem kritisch mit Positionen der Jägerschaft auseinander. Ihre hier dargelegte Argumentation hat sie in Auseinandersetzung mit Argumentationen des Land­wirt­schaft­lichen Kreis­ver­bandes Hoch­sau­erland, der Kreis­jä­ger­schaft sowie des Wald­bau­ern­ver­bandes entwickelt. Ihre These: Die Jagd auf Wildscheine hat das paradoxe Ergebniss der Vermehrung des Schwarzwildbestandes.

Erfolg versprechend scheint die gemeinsam erarbeitete „Strategie“ des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes und der Kreisjägerschaft zu sein. Beide gehen auch zukünftig „Hand in Hand“ und sind sich einig in dem verfolgten Ziel, der intensiven Bejagung des Schwarzwildes in den heimischen Wäldern.

Die Jäger brauchen anscheinend immer neue Begründungen um ihrem tödlichen Hobby „guten Gewissens“ nachgehen zu können. Zuerst rottet der Mensch viele Beutegreifer durch viel zu intensive Bejagung aus, um sich nun selber dieser „Aufgabe“ zu stellen.

Populationsdichte hängt von biologischen Faktoren ab
Problematisch an dieser Ansicht ist allerdings, dass die Populationsdichte frei lebender Wildtiere nicht von deren natürlichen Feinden abhängt (wobei der Mensch wohl alles andere als ein „natürlicher“ Feind ist), sondern von anderen biologischen Mechanismen gesteuert wird, wie beispielsweise dem vorhandenen Nahrungsangebot.

Italien und Holland haben gelernt
Richtet man den Blick Richtung Italien oder Holland, so muss man der Erkenntnis, dass Beutegreifer (also auch die Jäger) kaum Einfluss auf die Populationsdichte ihrer Beutetiere haben, wohl oder übel in Auge blicken. Tatsache ist, dass in dem seit 1922 jagdfreien Nationalpark „Gran Paradiso“ in Italien die Schäden durch Wildverbiss und vor allem die Größe der Wildpopulation nicht größer sind, als in vergleichbaren bejagten Gebieten. Die holländischen Nachbarn lernten aus dieser Erkenntnis. Dort wurde die Jagd auf viele Wildtierarten wie Wildschweine, Füchse, Rehe und Hirsche seit 2002 verboten.

Die besonders in Jägerkreisen allgemein beliebte Behauptung, dass man der zu großen Wildschweinpopulation nur durch intensive Bejagung Herr werden könne, hört man immer wieder.

Jagd als Ursache für extreme Überpopulation
Fakt ist allerdings, dass die Jagd selber die Ursache für die extreme Überpopulation vieler Wildtiere darstellt. Jeder, der sich etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigt wird früher oder später zu der Erkenntnis kommen, dass der Mensch das eigentliche Übel dieses Problems ist: Wildschweine leben in streng gegliederten Familienverbänden. Wird beispielsweise durch das Schießen einer Leitbache (quasi der Leitsau, welche in hohem Maße die Aktivitäten und somit auch das Paarungsverhalten der Rotte bestimmt) ein solcher Familienverband zerstört, so kommt es zu übermäßiger und unkontrollierter Vermehrung.

Aus welchen Gründen wird gefüttert?
Auch die sog. „Kirrungen“, d.h. die Fütterungen der Schweine (meist mit Zuckerrüben, oft im heimischen Wald vielerorts zu beobachten) zum Anlocken der Tiere an geeignete Abschussplätze, unterstützt die Erhöhung der Wildschweinpopulation extrem.

Warum heimische Jäger das Schwarzwild mit Mais (der teilweise in randvoll gefüllten blauen Mülltonnen im Wald steht) und Zuckerrüben zusätzlich füttern, bleibt daher ein großes Rätsel. Mehr Nahrung bedeutet auch immer mehr Schweine.

Umleitung: Ein kleiner Spaß und dann noch Religion, Tunesien, Blogger, NRW-CDU, Steiner, Hagen ohne ICE und das Erdgaswunder von NRW.

erpresserbriefeSchreib-Werkstatt: Erpresserbriefe leicht gemacht 😉 … endoplast

Religion und Kirche: Klerikale Produktpiraterie … hpd

Tunesien: Sozialdemokraten, der Westen und die Revolution analysiert Werner Jurga im … vorwärts

Blogger-Szene: Schleichwerbesumpf? … meedia

NRW-CDU: Schwarze Verwerfungen … postvonhorn

150 Jahre Rudolf Steiner: Sage niemand, er habe es nicht gewusst … ruhrbarone

Bürger-Blogger: billig und willig beim Hamburger Abendblatt … turi

Hagen: künftig ohne ICE-Verkehr? … doppelwacholder

Das Erdgas-Wunder in NRW: Die Multis haben sich NRW aufgeteilt, heißt es. Exxon will beispielsweise im Münsterland Gas fördern, die Wintershall Holding GmbH im Sauerland. Wieso eigentlich die, fragt sich da doch mancher Bürger? Wem gehört das Land? Etwa den Öl- und Gas-Konzernen!? Warum, wenn es denn schon sein muss, fördern das Land NRW oder die Bundesrepublik Deutschland nicht selbst den Rohstoff Gas und befördern damit auch den Staatshaushalt aus den Schulden? Warum machen wir, warum macht der Staat so ein Riesengeschäft nicht selbst? Lächerliche 0,3 Cent pro Kubikmeter reinem Erdgas sind laut Zeitungsberichten als Förderabgabe an die Kommunen zu zahlen … sbl

SPD Südwestfalen: Keine Erdgasbohrungen ohne Bürgerbeteiligung

spdhskbollermannArnsberg. (spd) In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann setzten sich die Fraktionsvorstände der fünf südwestfälischen SPD- Kreistagsfraktionen zusammen mit der SPD- Regionalratsfraktion dafür ein, dass die bergrechtlichen Genehmigungsverfahren zur Suche nach und Gewinnung von Erdgas mit einer formellen Bürgerbeteiligung versehen werden.

„Es kann nicht sein, dass es im ganzen Verfahren, bis hin zum Abbau nie zu einer echten Bürgerbeteiligung kommt. Eine durch das Unternehmen selbst durchgeführte Informationsveranstaltung reicht bei Weitem nicht aus, um den Belangen der Bürgerinnen und Bürger und ihrer Angst vor erheblichen Umwelt- und Trinkwassergefährdungen Rechnung zu tragen“, bekräftigte  der Vorsitzende der SPD- Kreistagfraktion Hans Walter Schneider aus Winterberg.

Öffentliche Auslegung mit Einwendungsmöglichkeiten
Neben der schon jetzt vorgesehenen Beteiligung der Behörden müsse beispielsweise eine öffentliche Auslegung stattfinden, bei der die Bürgerinnen und Bürger eine echte Einwendungsbefugnis hätten, vergleichbar mit anderen Planungsverfahren, in denen das schon immer so laufe.

Antragsverfahren im Münsterland. Weitere Claims sind schon abgesteckt.
Zurzeit ist bei der Bezirksregierung Arnsberg als landesweit zuständiger Bergbaubehörde das Antragsverfahren eines privaten Energieunternehmens zur Genehmigung einer Erdgasprobebohrung im Raum Nordwalde im Münsterland anhängig. Weitere Erkundungsbohrungen sind bei Borken und Drensteinfurt angedacht. Auch im Bereiche der Kreise Soest, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und Olpe sind bereits sogenannte Claims abgesteckt, in denen es eventuell zu Erkundungsbohrungen und damit zu einer späteren Erdgasgewinnung kommen kann. Wegen möglicher Umweltbelastungen und einer möglichen Gefährdung des Grundwassers beim Abbau von Erdgas war es zu kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit gekommen.

Bürgerbeteiligung gefordert
„Die nordrhein- westfälische Landesregierung muss sich beim Bundesgesetzgeber, der für den Bergbau zuständig ist dafür einsetzen, dass eine umfassende Bürgerbeteiligung in die gesetzlichen Vorschriften aufgenommen wird. Daher begrüßen wir ausdrücklich die Initiative des Regierungspräsidenten zur Überarbeitung des Bergrechts“, äußerte der Fraktionsvorsitzende der SPD- Regionalratsfraktion Wolfgang Ewald aus dem Märkischen Kreis. „Einen entsprechenden Appell werden wir in der nächsten Sitzung des Regionalrates zur Abstimmung stellen.“

„Wald vor Wild“ oder „Geldgier vor Wald und Tier“. Ein kritischer Blick auf Jagd und Jägerschaft.

Unsere Autorin K. Tiepelmann hat eine kritischen Blick auf die Jägerschaft.
K. Tiepelmann blickt kritisch auf die Jägerschaft.

Unsere Autorin setzt sich seit langem kritisch mit Entwicklungen in der Jägerschaft auseinander. Wir veröfffentlichen an dieser Stelle ihre Gedanken, die sie in einem Leserbrief an den Sauerlandkurier zu den dort erschienen Artikeln „Erfolg für Wald und Wiese“  sowie „Das Wild leidet“ entwickelt hat.

Mal wieder mehrere Beiträge der Jägerschaft, die widersprüchlicher nicht sein könnten und schon schizophrene Züge offenbaren.
Erst Ende Dezember wurde via Zeitungsartikel im Raum Bestwig darauf hingewiesen, dass Spaziergänger aus Rücksicht auf Wildtiere die Waldwege nicht verlassen und ihre Hunde angeleint führen sollen, da der Stoffwechsel der Wildtiere derzeit auf ein Minimum zurückgefahren ist. Selbst kurze Hetzjagden der reviertreuen Tiere hätten daher erhebliche Folgen und könnten letztendlich zu einem elenden Tode führen.

Revierübergreifende Jagd mit 62 getöteten Tieren
Im Januar wurde dann jedoch von Seiten der Jägerschaft voller Stolz das Ergebnis einer revierübergreifenden Jagd in einem 20 Quadratkilometer großen Gebiet im Hochsauerlandkreis präsentiert, bei dem offiziell 62 Tiere zu Tode kamen.

„Krieg gegen Wildtiere“
Dass die Tiere den Jägern dabei nicht freiwillig vor die Flinte gelaufen sind versteht sich von selbst.  Wenn Jäger unter dem Deckmantel des „Schutzes der Neuanpflanzungen auf Kyrillflächen“ eine Hetzjagd auf die hochsensiblen Wildtiere auf einer derart großen Fläche und unter Beteiligung von 200 Personen und zahlreichen Hunden durchführen, dann nennt sich das offiziell „aktiver Naturschutz“. „Krieg gegen Wildtiere“ wäre da wohl die bessere Bezeichnung.

Sogar Jägerzeitung spricht von „einer Schande“
Im Editorial der Jägerzeitschrift „Wild und Hund“ (1/2010) werden die Teilnehmer an solchen revierübergreifenden Bewegungsjagden als „Totmacher“ bezeichnet. Die Zeitschrift spricht dabei sogar von einer „Schande“ und distanziert sich von derartigen Jagden. Zahlreiche Jäger kritisieren, dass es bei revierübergreifenden Treib- und Drückjagden zu unsäglichem Leid bei den Tieren kommt, weil viele Tiere angeschossen werden und unter großen Qualen verenden.

Offensive „Cluster Forst und Holz“
Aber worum geht es bei solchen revierübergreifenden Jagden tatsächlich? Ganz einfach: „Die Offensive „Cluster Forst und Holz in Bayern“ soll auf alle anderen Bundesländer übertragen werden. Es geht – wie in Politik und Wirtschaft üblich – nur um das große Geld.

Die Rehe, aber auch Hirsche, Wildschweine und andere Waldbewohner stehen diesem „Masterplan“ im Wege. Es werden daher von den Forstämtern riesige, revierübergreifende Jagden durchgeführt, bei denen das Schalenwild flächendeckend vernichtet werden soll“ (Flyer: pro iure animalis).

Großjagden zerstören Sozialstrukturen
Allein die Tatsache, dass selbst Jäger zugeben, dass diese großen Bewegungsjagden zwangsläufig zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz führen, und sich selbst eine Fachzeitschrift von derartigen Jagden distanziert macht dem Laien deutlich, welch grausame Szenen sich bei einer solchen Jagd in Wald und Flur abspielen. Zudem zerstören diese Großjagden die Sozialstrukturen der Wildtiere; Jungtiere, die ihre Mutter verloren haben, erfrieren oder verhungern elendig.

„Geldgier vor Wald und Tier“
Was zurzeit in unseren Wäldern stattfindet gleicht einem regelrechten Vernichtungsfeldzug – und dieser geschieht unter dem Deckmantel „Wald vor Wild“, was in Wahrheit aber nichts anderes bedeutet als „Geldgier vor Wald und Tier“.

Verblüffende Studie
Im Übrigen: Eine im renommierten Journal of Animal Ecology veröffentlichte wissenschaftliche Langzeitstudie beweist: Je mehr Jagd auf Wildschweine gemacht wird, umso stärker vermehren sie sich (Journal of Animal Ecology 2009, 78).

Umleitung:Erdgas in NRW, Wasserkonzern, Bluff Ganztagsschule, Bundeswehr und WAZ-Selbstmord.

umleitungNRW-Erdgassuche I: Exxon investiert Millionen … ftd

NRW-Erdgassuche II: Am vergangenen Mittwoch stellte ExxonMobil in Münster seine Pläne zur Erdgasförderung in NRW vor. Das Unternehmen hofft auf Milliardenumsätze. Die zahlreichen Kritiker konnte das Unternehmen nicht überzeugen … ruhrbarone

Wasserkonzern VEOLIA: will einen unbequemen Film verbieten lassen, Sendet Arte „Water makes money“? … nrhz

Ganztagsschule: der große Bluff … ftd

Überall wird gespart: wer hinterfragt die Privilegierung der Bundswehr? … nachdenkseiten

WAZ-Konzern: Selbstmord aus Angst vor dem Facebook-Tod … faz

Hochsauerland: Erneute Fragen zu PFT

In unserem BriefkastenMeschede. (sbl) Seit einigen Monaten wurden offenbar nur noch wenige aktuelle PFT-Messwerte veröffentlicht. Der letzte vom LANUV für Velmede veröffentlichte Messwert stammt aus dem Jahr 2009, und für die Nebenflüsse der Ruhr bei Bestwig werden gar keine Messwerte mehr genannt. Für den Schönungsteich bei Scharfenberg wurden im Jahr 2010 4 Messwerte veröffentlicht, von denen 3 über dem Zielwert liegen. Der PFT-Skandal ist aber noch nicht abgearbeitet.

Zur Erinnerung: PFT und weitere gefährliche, krebserregende Chemikalien sind nach wie vor ein Problem in den Regionen an der Ruhr. Wir wissen seit Jahren, dass auch Gewässer und Böden im Hochsauerlandkreis zum Teil hochbelastet sind oder waren. Neben PFT finden sich vielfach auch Röntgenkontrastmittel, Antibiotika und Medikamentencocktails in unseren Gewässern. PFT- und Rückstände anderer giftiger Düngemittel waren oder sind nachweislich auf Äckern und Böden. Diese Substanzen lösen Umweltschäden aus, gelangen in die Nahrungskette und bedrohen die Gesundheit von Menschen und Tieren.

Einige Maßnahmen wurden ergriffen. Doch ob die Anreize für umweltfreundlichere Verhaltensweisen z.B. der PFT-Emittenten ausreichen ist fraglich.

Jahrelang hat die Sauerländer Bürgerliste (SBL) vergeblich versucht von der Kreisverwaltung zu erfahren, auf welchen Flächen im HSK größere Mengen PFT-verdächtigen Abfalls abgeladen wurden. Im letzten Jahr halfen die Medien. Auf den Seiten der „Ruhrbarone“ wurde am 12. April 2010 ein ausführlicher Beitrag der Problematik der bisher verhinderten Veröffentlichungen publiziert.

Außerdem stehen dort Links zu zwei Listen mit den Namen von PFT-Großabnehmern. In dieser Liste finden sich auch zwei Baumschulen aus Bestwig. Die eine von ihnen, mit Sitz im Nierbachtal, bezog allein in den Jahren 2002 bis 2004 8.802 Tonnen “Gemisch” von der Fa. TerraVital. Die andere ist in Heringhausen ansässig und bezog im selben Zeitraum 5.070 Tonnen “Gemisch”. Aus den ebenfalls bei den “Ruhrbaronen” veröffentlichten Lieferscheinen geht hervor, dass besonders drei Flächen zwischen Scharfenberg und Rixen versorgt wurden sowie eine Fläche bei Gevelinghausen. Ein Fernsehteam vom WDR wies für einen Beitrag über Weihnachtsbäume in der Sendung „Markt“ im Dezember 2010 sogar eine (geringe) PFT-Belastung der Nadeln von Weihnachtsbäumen aus Bestwig nach.

PFT darf auch in Anbetracht des aktuellen Dioxin-Skandals nicht in Vergessenheit geraten!

Das Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL) Reinhard Loos stellt dem Landrat im Januar 2011 erneut insgesamt 15 Fragen zu diesem Thema. Zum Beispiel fragt er, wann und wo im Hochsauerland im Jahr 2010 die letzten Bodenproben von PFT-belasteten Flächen genommen und ausgewertet wurden und wie die Ergebnisse sind.

Austieg aus der fossilen Energie: Unsinn, Spielwiese, konkrete Utopie oder Realität?

Vorbemerkung: Den links abgebildeten Artikel [entfernt] aus der Westfalenpost schickte uns gestern ein Leser mit der Bitte, seine Gedanken zum Thema hier im Blog zur Diskussion zu stellen. Lokalpolitisch versierte Leser werden sofort richtig schlussfolgern, dass der Autor des Gastbeitrags dem Bürgerzusammenschluss „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ) nahe steht oder angehört. Da wir selbst in der Sache auf die Schnelle keinen Experten in der Sache gefunden haben, hoffen wir auf die Schwarm-Intelligenz des Netzes, um die Frage zu beantworten, ob hier jemand ein persönliches Steckenpferd reitet, welches in der Sache unsinnig ist oder ob es sich ingenieurtechnisch um einen realistischen Ansatz handelt.

Meschede. (gastbeitrag) Die „besondere Intelligenz“ der Äußerungen von Herr Ulrich Klein als Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU lässt sich statistisch belegen.

Die österreichische Stadt Güssing hat den zum 100-prozentigen Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung 1990 beschlossen und Zug um Zug umgesetzt.

Nun müsste ja – soll man Herr Klein Glauben schenken – eine nicht zu bändigende Katastrophe in Güssing eingetreten sein. In der offizielle Statistik für Österreich wurde jedochein positiver Einfluss auf die Arbeitsmarksituation festgestellt.

In der folgenden Abbildung (6) zeigt sich neben einer Zunahme der Arbeitsstätten eine deutliche Steigerung der Beschäftigtenzahl:

abb6

Diese positive Entwicklung ist jedoch keine grundsätzliche Entwicklung in diesem Teil von Österreich. Dies belegen die nachfolgenden Abbildungen 7 und 8 mit denen ein Vergleich zu anderen Gemeinden im Umfeld von Güssing möglich ist:

abb7abb8

Während sich in Güssing in erster Linie Betriebe aufgrund der Synergie zur Nutzung erneuerbarer Energien ansiedelten, ist die Entwicklung im Raum Stegersbach auf den Schwerpunkt Thermen- und Golftourismus zurück zu führen.

Neben den dargestellten positiven Einflüssen die die Umsetzung des Konzepts auf den Arbeitsmarkt hat, wirkt sie sich wesentlich auf das Qualitätsniveau der gesamten Region aus. Durch die vielen neuen Arbeitsplätze und durch den Ausbau der regionalen Infrastruktur wird sich die Lebensqualität in der Region weiter erhöhen, und daher ist auch eine hohe Akzeptanz des Projekts und ein gestärktes Selbstbewusstsein zu erwarten. Aber auch der Bekanntheitsgrad der Region als Energiezentrum wird gesteigert werden, wodurch sich einerseits neue Möglichkeiten für den Tourismus, für die Kultur und die sportlichen Aktivitäten in der Region und andererseits vermehrt Kooperationen für regionale Betriebe, Institutionen, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland ergeben werden. Dies wird wiederum positive Rückwirkung auf die Region haben. Es werden also nachhaltige Impulse für die regionale Entwicklung und die Entwicklung der Vorbildwirkung als Modell für andere Regionen erwartet.

Ebenfalls versäumte es Herr Klein nicht, auf die Verteuerung der Energiekosten durch die Erneuerbaren Energien hinzuweisen. Ganz konkret sieht die Entwicklung in Güssing wie folgt aus:

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Für die Bürger und Haushalte bedeutet dies mehr Geld zur Verfügung zu haben um das Leben zu gestalten. Dadurch wird der Einzelhandel vor Ort gestärkt.

Die Folge der wirtschaftlichen Entwicklung in Güssing lässt sich auch anhand der Kommunalsteuereinnahmen darstellen.

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Angesichts eines jährlichen Geldmittelabfluss aus unseren Kommunen für Heizung und Strom in die Kassen ferner (Öl- oder Gasförder-) Länder mit bisweilen fragwürdigen politischen Zielen oder hin zu Großkonzernen sollte man angesichts der immensen Verschuldung unserer Kommunen um die Kosten für ein lebenswertes Miteinander zu stemmen nachdenklich werden.
Als Grafik sieht dies so aus:

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Fazit:
Umweltschutz, die Reduzierung von CO2-Emmissionen und der Einsatz von regenerativen Energien sind heute nicht mehr nur ökologisch sinnvoll, sondern werden auch mit hohen Gewinnen und vielen Arbeitsplätzen belohnt. Schon heute ist die Branche im Umfeld erneuerbarer Energien der Wachstumsmotor schlechthin, die immer wieder mit Nachrichten über Facharbeitermangel statt mit Entlassung auf sich aufmerksam macht. Die Nutzung von Biomasse ist also eine Win-Win-Situation.

In einer nach wie vor infrastrukturschwachen Gegend gelang es über 50 neue Gewerbebetriebe anzusiedeln, es entstanden mehr als 1.500 neue Arbeitsplätze, der zweitgrößte Parketthersteller Österreichs siedelte sich dort an und eine Fabrik für Photovoltaikanlagen wurde kürzlich in Betrieb genommen. Weiterhin entstand in Güssing das Europäische Zentrum für Erneuerbare Energie (EEE), das Kompetenznetzwerk RENET Austria und es wurden zahlreiche nationale und internationale Forschungsaktivitäten zum Thema Erneuerbare Energie gestartet. Die vielfältigen Forschungsaktivitäten haben ebenfalls zur Attraktivität des Standorts beigetragen und zur Entstehung weiterer hochwertiger Arbeitsplätze geführt.

Alles in allem reden wir nicht von abstrakten Ideen sondern „nur“ von der Anwendung vorhandenen Wissens. Deshalb hier gelobt werden, dass der Bau eines solchen Kraftwerks nach dem Vorbild von Güssing in Deutschland in Senden/Neu-Ulm vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit 6,6 Mio. Fördergelder bedacht wird.

Umleitung: Kindsmissbrauch und alles Mögliche.

umleitungKindsmissbrauch: „Lauf, mein Junge, lauf um dein Leben!“ – Alfred Hitchcock zu einem Jungen, der sich gerade mit einem Priester unterhielt … hpd

Politischer Hühnerstall I: Offiziell jubeln die Landtagsfraktionen von CDU und FDP: Sie haben den Nachtragshaushalt in NRW juristisch gestoppt – eine schwere Schlappe für SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Aber was, wenn es zu Neuwahlen kommt? … nachdenkseiten

Politischer Hühnerstall II: Opposition hat Angst vor Wählern … ruhrbarone

Eschatologische Heilserwartungen: Ein Computerwurm auf dem Weg zum Kommunismus … ruhrbarone

Erdgas-Bohrungen: Überarbeitungen nötig … doppelwacholder

Zu guter Letzt: Die Hektik hat wieder Redaktion in der Meschede … 😉

Die Hektik hat wieder Redaktion in der Meschede. (screenshot: zoom)
Die Hektik hat wieder Redaktion in der Meschede. (screenshot: zoom)

Umleitung: HSV und Sammer, BND, Journalisten und Barbie, NRW und Neuwahlen, Hagen und Steiner und Dioxin im HSK?

Hindernis auf den Laufwegen. (foto: zoom)
Hindernis auf den Laufwegen. (foto: zoom)

HSV und Matthias Sammer: Am Dienstagabend gaben die Kontrolleure „grünes“ Licht für die Inthronisierung des DFB-Sportdirektors, der sich nun noch mit seinem Verband einigen muss. Danach soll Sammer einen Dreijahresvertrag in Hamburg unterschreiben – wohl noch in dieser Woche … mopo

Der BND und die Journalisten: Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND ließ jahrelang Journalisten ausforschen. Und zwar mit Hilfe anderer Journalisten … vorwaerts

SS-Mann Barbie arbeitete für BND in Bolivien: Das geht aus umfangreichen deutschen und US-amerikanischen Geheimdienst-Akten hervor, die der Mainzer Historiker Peter Hammerschmidt erstmals einsehen konnte und die amerika21 vorliegen. Einen Teil dieser Unterlagen zitiert auch das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel in einem Artikel in seiner aktuellen Ausgabe … america21

Kein Grund für Neuwahlen: “Neuwahlen sind für uns kein Thema”, sagte Reiner Priggen, der Fraktionschef der Grünen im NRW-Landtag auf Nachfrage der Ruhrbarone zu den Konsequenzen aus der einstweiligen Verfügung des NRW-Verfassungsgerichts … ruhrbarone

NRW: Neuwahlen jetzt, fordert … WirInNRW

Hagen: Steiner Fans auf absteigendem Ast … doppelwacholder

Dioxin: auch im HSK? … sbl